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Sonnenblumenkörner, Grassaat, Löwenzahnsamen und Hirse sowie einige weitere, können als Futter für bestimmte Ameisen, wie Messor und Pheidole verwendet werden. Sie werden in einem trockenerem Teil des Nestes gelagert. Bei Feuchtigkeit keimen sie, also bekommen Wurzeln und wachsen. Oft gehen die Keimlinge ein. Achtung, die Überreste könnten braun werden und schimmeln.
der Begriff Königin wird von den Autoren in zwei Bedeutungen genutzt:
* 1. für ein Vollweibchen (Gynomorphe, Kurzform: Gyne) unabhängig von Funktion, Alter oder Tätigkeit. So ist ein unbegattetes, "arbeitendes" Vollweibchen ebenso eine Königin wie ein begattetes, legendes Vollweibchen oder ein Vollweibchen vor und auf dem Weg zum Schwarmflug. Dieser Gebrauch kann zu erheblichen Verwirrungen führen oder bei speziellen Arten gar vollkommen versagen, die durch mangelnde Gynomorphe "königinnenlos" oder gar nicht eusozial wären. In den Foren ist diese Verwendung im Allgemeinen jedoch ausreichend.
* 2. nur für die Funktion einer reproduktiv tätigen, weiblichen Ameise. Der Begriff Königin bezeichnet somit lediglich die Funktion einer Ameise innerhalb des Ameisenstaates und kann universell und unmissverständlich für jede Art und Morphe eingesetzt werden. Die exakte Beschreibung eines Tieres ergibt sich erst aus einem die Morphe beschreibenden Zusatz wie "ergatomorphe Königin" oder "gynomorphe Königin".
Der Begriff Königin ist generell etwas irreführend, da diese keinerlei "Befugnisse" aufweist oder irgendeine leitende Funktion hat, wie es teilsweise fälschlicherweise angenommen wird. Entsprechende Weibchen dienen lediglich der Eiablage und somit dem Fortbestand des Volks.
Der wichtigste Sinn der Ameisen ist der Geruchssinn. So findet auch die "Freund-Feind-Erkennung" nur durch den sogenannten Koloniegeruch statt.
Dieser setzt sich zusammen aus den Induvidualdüften aller Imagines, Gattungs- und Artspezifischen Stoffen (z.B. Pheromone), verabreichter Nahrung, dem Nestsubstrat u.s.w. und ist somit immer unterschiedlich, jedoch für jede Kolonie spezifisch. Der Duft unterliegt Schwankungen und kann sich über wenige Wochen so stark ändern, dass kurzzeitig entfernte Imagines von ihren Schwestern nicht mehr erkannt werden.
Erkennung und Sezernierung des Kolonie- und Individualduftes ist nicht angeboren, sondern entwickelt sich erst bis zu 14Tage nach Schlupf der Imagines. In dieser Zeit wird die Ameise auf die Kolonie geprägt, lernt ihre "Familie" zu erkennen und den passenden Duft abzugeben, welche Brut sie pflegen muss u.s.w.
Diese Prägephase ermöglicht erst die Sklavenhaltung der Ameisen, denn die Imagines werden innerhalb dieser 14Tage auf die Kolonie der Sklavenhalter geprägt!
Siehe auch: Sozialparasitismus