Artenverzeichnis
- Familie
- Formicidae (Ameisen)
- Unterfamilie
- Formicinae (Schuppenameisen)
- Tribus
- Camponotini
- Gattung
- Camponotus Mayr, 1861
- Untergattung
- Colobopsis Mayr, 1861
- Art
- Camponotus truncatus
- Deutscher Name
- Stöpselkopfameise
- Lebensraum/Heimat
- Eurasien. In Mitteleuropa nur südlich des 50. Breitengrades. arboricole Art. Lichte Laubwaldbestände, Waldränder, frei stehende Einzelbäume
- Königinnen
- claustral, monogyn , selten oligogyn.
- Arbeiterinnenunterkasten
- polymorph Camponotus truncatus ist ist die einzige deutsche Art mit echten Soldaten.
- Nahrung
- Honigtau, Pflanzensäfte und Insekten (hauptsächlich Aas), in der Haltung Honig bzw. Honigwasser (möglichst auf Watte, die Tiere neigen zum ertrinken)
- Winterruhe
- Ja, überstehen im Winter extreme Temperaturen (z.T. -15°C und weniger) ohne Schaden (starke jahreszeitliche Schwankungen sind eher förderlich, ähnlich wie bei Leptothorax- und Temnothorax-Arten)
- Schwärmzeit
- Juni - August / erste Nachthälfte
- Aussehen/Färbung
-
Kopf, Thorax und oberer Teil der Schuppe dunkelbraun bis rotbraun; unterer Teil der Schuppe, Beine und Fühlerschaft heller. Gaster wesentlich dunkler (eher schwarz bis schwarzbraun). Majoren und Gyne zeigen „Phragmosis“: die Köpfe sind stark ausgeprägt und stöpselförmig abgeflacht, um damit Nesteingänge zu verschließen (daher der deutsche Name: „Stöpselkopfameise“)
- Puppen
- Nackt- und Kokonpuppen
- Körpergröße
-
Arbeiterinnen: 3-5mm;
Soldaten: 5-6mm;
Königinnen: 6-8mm;
Männchen: 3,5-5mm;
- Koloniegröße
- 100 Individuen
- Luftfeuchtigkeit Arena/Nest
- Arena: 30 - 50% Nestbereich: 50 - 60%
- Temperatur Arena/Nest
- Arena: 21 - 30°C Nestbereich: 21- 28°C
- Bodengrund Arena
- Sand, Sand-Lehm
- Nestformen
- Aufgrund der Lebensweise sind Holznester zu bevorzugen. Teilweise werden auch aufgeschnittene Bambusäste angenommen. Löcher sollten grundsätzlich vorgefertigt werden. Farmen aus Weichholz und Kork sind ebenfalls möglich. Ob auch eine Haltung in anderen Nestformen möglich ist, kann hier nicht nachvollzogen werden.
- Einschätzung der Haltungsschwierigkeit
- Besondere Klimabedingung sind Voraussetzung, Obwohl die Art auch in urban geprägten Räumen vorkommt, steht sie in Mitteleuropa auf den Roten Listen und ist zumindest potentiell gefährdet.
- Sonstige Angaben
- Idealerweise sind die Tagestemperaturen knapp oberhalb der Zimmertemperatur zu halten, vorzugsweise bei 25-29°C. Die Art benötigt wenig Feuchtigkeit, eine Befeuchtung mit der Sprühflasche scheint angemessen. Besonders wichtig sind naturnahe, tagesperiodische Temperaturschwankungen, also starke Tag-Nacht-Unterschiede, was eine Haltung in Wohnräumen kaum empfehlenswert macht. Ungeheizte Räume und ein gut abgestimmt beheiztes Formicarium (Zeitschaltung) sind somit zu bevorzugen. Das Gleiche gilt für die Jahreszeitlichen Schwankungen: die Art ist, wie oben beschrieben, an sehr wechselhafte und gelegentlich extrem niedrige Wintertemperaturen gewöhnt und scheint diese zu brauchen. Das Fehlen dieser Schwankungen wird als kontraproduktiv für die Gesundheit des Volkes beschrieben, dies ist in der Haltung also zwingend zu berücksichtigen. Eine (zeitweise) Überwinterung im Freien ist möglich, sollte aber streng kontrolliert werden.