Vagus bedeutet auf lateinisch "die Wandernde", was man in der Natur bei ihrem langen Wegen zu Futterquellen trefflich beobachten kann. Leider haben sich auch Spinnenarten auf das Erlegen von viel größeren Camponotus vagus Arbeiterinnen auf deren Wanderwegen spezialisiert, für die selbst große Major-Arbeiter kein Problem darstellen. Camponotus vagus sind hervorragende Kletterer, die auch mittels "Sprung" kleinere Lücken überwinden können.
Artenverzeichnis
- Familie
- Formicidae (Ameisen)
- Unterfamilie
- Formicinae (Schuppenameisen)
- Tribus
- Camponotini (Forel, 1878)
- Gattung
- Camponotus
- Art
- Camponotus vagus
- Deutscher Name
- Haarige Holzameise
- Lebensraum/Heimat
- Mitteleuropa planare bis colline Zone, Südeuropa stärker verbreitet. Alle möglichen Tothölzer, liebt Kork, Erde
- Königinnen
- claustral, monogyn, Pleometrose möglich
- Arbeiterinnenunterkasten
- stark polymorph Minor-, Media- und Major-Arbeiterinnen
- Nahrung
- stärker zoophag (Insekten); trophobiotisch, in Haltung: Honig/Honigwasser, Insekten, ausreichend Wasser!
- Winterruhe
- ja, von Ende Oktober bis Ende März bei 5 - 8°C (hat einen endogenen Rhythmus)
- Schwärmzeit
- Anfang April bis Ende Mai, 12-15 Uhr
- Aussehen/Färbung
-
komplett Mattschwarz, Hinterleib mit weißen, abstehenden Haaren.
- Puppen
- Kokonpuppen
- Körpergröße
-
Königinnen/Gynen: ca. 15 bis 16mm
Arbeiterinnen:
Major 11,5 bis 13 mm
Media 12 bis 9,5 mm
Minor 7 bis 10 mm
Minima 7,5 bis 5,5 mm (auch Pygmäen genannt)
Männchen: 9mm
- Koloniegröße
- mehrere 1000 Individuen
- Luftfeuchtigkeit Arena/Nest
- Arena: 30 - 50% Nestbereich: 50 - 60%
- Temperatur Arena/Nest
- Arena: 18 - 28°C Nestbereich: 21- 24°C
- Bodengrund Arena
- Sand, Sand-Lehm
- Nestformen
- Camponotus vagus bevorzugt Nester in Korkeiche und weichen Holzarten, eine Korkfarm oder ein entsprechendes Holznest passt also gut. Danach kommen erst die Erdnester die auch als Anfangsnest dienen können, um von dort aus einen nahe liegenden Kork oder ein Totholz zu besiedeln. Sie bevorzugen ein sehr sonniges Habitat. Als Nest in der Natur können ihnen in unseren Gegenden vor allem sonnig gelegene Totholzhabitate dienen wie zB.: Holzbrücke, Holzlattenzaun, Baumstumpf, Gartenhäuschen, Bienenstock, Holzbank oder aber auch löchriger Asphalt. Nest muss nicht unbedingt befeuchtet werden (vor allem Kork oder Totholz nicht -> Schimmelgefahr!) da diese Art selbstständig Wasser zum befeuchten auf nimmt.
- Sonstige Angaben
- Camponotus vagus kann unter Umständen Holzschäden in einem Totholz anrichten! Zwar ist dies bei modernen Häusern recht unwahrscheinlich, allerdings sollte man sich dennoch vorsehen und entsprechend gut seine Anlage gegen einen Ausbruch absichern. Diese Art hat es gerne wärmer als andere Camponotus Arten. Camponotus vagus hat einen sog. endogenen Rhythmus, das heißt sie beginnen temperaturunabhängig und selbstständig die Winterruhe. So passiert es in der Haltung nicht selten, dass der Rhythmus durch Heizen oder einen zu kühlen Sommer gestört wird und die Ameisen stark verfrüht oder verspätet ihr Sommergeschäft beenden. Umso schneller sie die nötigen Winterreserven nach der Aufzucht ihrer Brut eingebracht haben, umso früher gehen sie selbstständig in die Winterruhe. Zu Beginn der Winterruhe ziehen sie sich ins Nest zurück und dieses wird versiegelt und keinerlei Nahrung wird mehr angenommen. Für die Winterruhe empfiehlt sich eine Temperatur von um die 8°C oder eine Lagerung in einer gut isolierten Box in der es zu keinen starken Minusgraden kommen kann.