Wie bereits beschrieben sondert Crematogaster scutellaris ein Wehrsekret über ihren Stachel ab, der Feinde vertreiben soll. Die Gaster wird bei diesem Vorgang senkrecht in die Höhe gestellt, was auf Feinde "beeindruckend" und "furchterregend" wirken soll. Der Stich der Tiere ist nicht besonders schmerzhaft und hat für gewöhnlich keine spürbaren Nachwirkungen, wie etwa Brennen oder Jucken.
Neben Pheidole pallidula sind Crematogaster scutellaris natürliche Fraßfeinde der Feigenwespe Blastophaga psenes und vertilgt während derer Hauptflugzeit eine Vielzahl an Wespen (bis 600) pro Tag und Baum. Zudem verteidigt Crematogaster scutellaris ergiebige Nahrungsquellen gegen andere Räuber (z.B. Faltenwespen).
Laut Seifert (2007, S. 268 ) tritt bei dieser Art eine Parabiose mit Camponotus lateralis auf. Die Camponotus folgen hiernach den Duftspuren der Crematogaster zu Nahrungsplätzen, die anschließend gemeinsam genutzt und verteidigt werden.
Artenverzeichnis
- Familie
- Formicidae (Ameisen)
- Unterfamilie
- Myrmicinae (Knotenameisen)
- Tribus
- Crematogastrini
- Gattung
- Crematogaster
- Art
- Crematogaster scutellaris
- Lebensraum/Heimat
- Weite Verbreitung in Südeuropa, nördlich bis nach Tessin/Südtirol. Es gibt keine langfristig stabilen Populationen in Deutschland, obwohl sie immer wieder dorthin gelangt und auch temporär Freilandnester nutzt. Vorkommen auch in Zentralasien. Bevorzugt lichte Föhren- und Pinienwälder; Kartonnester in Bäumen und Totholz (z.B. hohle Äste) und unter Baumrinde
- Königinnen
- claustral, Adoption monogyn
- Arbeiterinnenunterkasten
- keine
- Nahrung
- Trophobiose, Insekten, in Haltung Honig-(wasser)
- Winterruhe
- 3-6 Monate ab Oktober/November (Herkunft und Klimabedingungen vor Ort beachten)
- Schwärmzeit
- Anfang August bis Mitte Oktober
- Aussehen/Färbung
-
Kopf rötlich, Thorax und Gaster schwarzbraun bis schwarz
Männchen durchgehend schwarz
- Puppen
- Nacktpuppen
- Körpergröße
-
Arbeiterinnen: 3-4mm
Königinnen: 8-10mm
Männchen 3-4mm
- Koloniegröße
- mehrere 1000 Tiere
- Luftfeuchtigkeit Arena/Nest
- Arena: 30 - 50% Nestbereich: 50 - 60%
- Temperatur Arena/Nest
- Arena: 18 - 28°C Nestbereich: 21- 24°C
- Bodengrund Arena
- Sand-Lehm, Äste
- Nestformen
- Ein Holz- oder Korknest bietet sich hier an, möglich sind aber auch Ytong- und Gipsnester, sowie Kombinationen aus allen. Da die Ameisen Holz und Kork durchnagen können, sollten solche Nester regelmäßig kontrolliert oder entsprechend mit feiner Gaze gesichert werden.
- Einschätzung der Haltungsschwierigkeit
- Hier zeigt sich, weshalb Crematogaster scutellaris für Anfänger nicht gut geeignet sind: Die Kolonien wachsen bei guter Pflege rasant und werden sehr volksstark. Der Halter sieht sich daher schon bald mit einer großen und platzfressenden Kolonie konfrontiert, mit allen Schwierigkeiten wie häufigen und ausdauernden Ausbruchsversuchen, hohem Futterbedarf und schwerer Kontrollierbarkeit. Wer ausreichend Platz zur Verfügung stellen kann und hinreichend Erfahrung aufbietet, wird jedoch von Crematogaster scutellaris mit hoher Aktivität und riesigen Kolonien belohnt, die eine Menge Freude machen.
- Sonstige Angaben
- Die Arbeiterinnen biegen bei Gefahr ihre Gaster senkrecht nach oben und geben dabei ein Wehrsekret ab (oft erkennbar als Tröpfchen am herausragenden Stachel). Für Anfänger nicht geeignet!