Formica fusca ist, wie Lasius niger, eine recht robuste Art, die auch einige Anfängerfehler wegsteckt. In der Haltung sind normale Zimmertemperatur und Luftfeuchtigkeit ausreichend, damit die Kolonie wachsen und gedeihen kann. Eine genaue Bestimmung dieser Art ist leider nicht ganz so einfach, da es noch weitere Unterarten gibt, die nur durch die Anzahl und Länge der Haare unterschieden werden kann.
Ob endogene (innere Uhr) oder exogene (äußere Einflüsse) Winterruhe ist wissenschaftlich noch nicht geklärt! Jedoch liest man in vielen HB's, dass die Gyne gegen Ende des Sommers die Eierproduktion einstellt, da Formica fusca gänzlich ohne Brut überwintern. Ebenso werden sie, laut etlicher Haltungsberichte dann im Herbst- wenn die letzte Brut aufgezogen ist, inaktiver. Für den Halter ein Zeichen, dass er sie nun langsam aber sicher runterkühlen kann, damit sie dann bald in die Winterruhe gehen können.
Formica fusca jagt anderen Arten, z. B. Lasius niger, mitunter auch mal Beute ab, da sie sehr schnell und visuell leistungsfähiger sind als manch andere Arten. Dabei sind sie äußerst geschickt und feinfühlig, durch Überrumplung werden gefährliche Kämpfe vermieden, den Arbeiterinnen denen gerade die Beute abgejagt worden ist, bleibt meistens keine Zeit/Gelegenheit zu einer Gegenreaktion.
Aufgrund der Größe der Arbeiterinnen kann man sie sehr gut beobachten.
Da sie eine devote Art sind kann man sie auch super mit anderen devoten oder auch leicht dominanteren Arten vergesellschaften. Kein Problem sollte eine Vergesellschaftung mit den Temnothorax/Leptothorax Arten sein, da diese recht klein und ebenfalls devot sind. Es sollte auch möglich sein Arten, welche einen anderen Lebensraum bevorzugen und daher nicht in direkter Konkurrenz stehen zu vergesellschaften, wie Myrmecina graminicola oder Lasius flavus, sofern man diesen Arten den nötigen Lebensraum bietet (in diesem Fall Erdnesthaltung in Verbindung mit Pflanzen und Wurzelläusen). Wenn Platz, Koloniegröße und Einrichtung (bzw. die ganzen anderen Faktoren) richtig sind, klappt dies sogar mit aggressiveren Arten wie Myrmica rubra.
Artenverzeichnis
- Familie
- Formicidae (Ameisen)
- Unterfamilie
- Formicinae (Schuppenameisen)
- Tribus
- Formicini
- Gattung
- Formica Linnaeus, 1758
- Untergattung
- Serviformica Forel, 1913
- Art
- Formica fusca Linnaeus, 1758
- Unterart
- Formica fusca alpicola Gredler, 1858; Formica fusca fusca Linnaeus, 1758; Formica fusca fuscolemani Samsinak, 1951; Formica fusca hyrcana Arnol'di, 1968; Formica fusca maura Santschi, 1929; Formica fusca tombeuri Bondroit, 1917;
- Deutscher Name
- Grauschwarze Sklavenameise
- Lebensraum/Heimat
- Europa Fennoskandien bis 65°N. Alpen bis ca. 1800 m. Asien und auch in Nordamerika Trockene, offene, mäßig beschattete Lebensräume, auch im Randbereich von Städten. Die meisten Nester trifft man auf hellen und warmen Lichtungen sowie am Waldrand an. Gelegentlich findet man sie auch in den trockeneren Teilen von Mooren.
- Königinnen
- claustral, in Pleometrose und durch Adoption, polygyn
- Arbeiterinnenunterkasten
- Nein, monomorph
- Nahrung
- hauptsächlich zoophag (lebend Futter), trophobiotisch (Honigtau von Blattläusen), wenig phytophag (pflanzenfressend), in der Haltung Honig(wasser)
- Winterruhe
- Ja
- Schwärmzeit
- Mitte Juni - Ende August (Wetterabhängig), meist zwischen 11:00 und 19:00 Uhr
- Aussehen/Färbung
-
schwarz glänzend (metallisch), mit kurzen Härchen bewachsen
- Puppen
- Nackt- und Kokonpuppen
- Körpergröße
-
Arbeiterinnen: 4 - 8 mm
Geschlechtstiere: bis 12 mm, Männchen eher gegen 8mm
- Koloniegröße
- 300 - 2000 Individuen; Gynen 1 - 15
- Luftfeuchtigkeit Arena/Nest
- Arena: 30 - 50% Nestbereich: 50 - 60%
- Temperatur Arena/Nest
- Arena: 18 - 28°C Nestbereich: 21- 24°C
- Bodengrund Arena
- Farm: Sand-Lehm Arena: Sand-Lehm
- Nestformen
- Erdnester, selten auch in Totholz
- Entwicklungszeiten
-
Ei zu Larve: ca. 7 Tage
Larve zu Puppe: ca. 30 Tage
Puppe zu Imago: ca. 20 Tage
Insgesamt: ~ 1,5 - 2 Monate
- Einschätzung der Haltungsschwierigkeit
- neigen in kleinen Behältern leicht zum Einsatz ihrer Ameisensäure
- Sonstige Angaben
- In der Natur sind sie die Hauptsklavenart von Raptiformica und Polyergus.