Erwähnenswert ist, dass es in Nordeuropa kaum Gynomorphen gibt; dort scheint das entscheidende Gynomorphengen ganz zu fehlen.
Nicht alle Wirtsarbeiter müssen - wie weiter oben gesagt- von der eindringenden Königin getötet werden. Junge Arbeiter werden von der Königin oft als erste Sklaven adoptiert, ebenso wie die Brut des Wirtsnestes.
Ein Teil der Wirtsbrut entwickelt sich noch im selben Jahr zu "Sklaven", der Rest im folgenden. Laut Buschinger legt die Königin 8- 47 Tage nach Begattung die ersten Eier, im Schnitt also 19-20 Tage nach Begattung. Das erste Gelege umfaßt 20 Eier.
Raubzüge beginnen bei H. sublaevis zwischen 10 und 15 Uhr. Findet ein Scout ein Wirtsnest der Art L. muscorum, L. acervorum oder L. gredleri, so läuft sie zum Nest zurück, im Nest selbst läuft sie unter Schüttelbewegungen umher, berührt andere Arbeiter mit den Antennen oder Beinen [gleicht der 2. Alarmstufe bei Leptothorax]und sterzeltvor dem Nesteingang mit erhobener Gaster und ausgestrecktem Stachel, bis eine andere Ameise sie berührt und ihr im Tandem folgt.
Beim Verlieren der Folgerin bleibt die Führerin stehen, sterzelt wieder und lockt so die Folgerin wieder an.
Beim Erreichen des zu ausraubenden Nestes bleibt die Führerin stehen- meistens dreht sie sich nun um und betastet die Folgerin mit den Antennen. Oft kehrt die Führerin dann zum Nest zurück, um weitere Ameisen zum Nest zu führen- die Folgerin kann nun auch zum Nest zurückkehren und weitere Ameisen zum Nest führen oder am Raubzug [es findet eine regelrechte Belagerung statt!] teilnehmen.
Zum auszuraubenden Nest geführte Arbeiter belagern das Nest nun regelrecht. Aus dem Nest herauskommende Leptothorax werden ohne Ausnahme getötet.
Ist der größte Teil der Kolonie getötet, dringen die Belagerer in das Neat ein, vertreiben oder töten noch lebende Arbeiter. Sie rauben Puppen und eventuell auch Larven.