Messor capitatus


  • Die Kolonie besitzt große Majore. Myrmicine mit Minor- bis Majorarbeiterinnen in allen Übergangsformen. Besonders große Kolonien tragen auf langen Straßen ihre Körner ein. Sie speichern die Samen in vielen Kornkammern und bereiten in "Kaugemeinschaften" das sogenannte "Ameisenbrot" für die kältere Jahreszeit zu. Sie legen einen Abfallhaufen an. Verträgt ein kühleres Klima als Messor barbarus.


    Messor capitatus ist ein typischer Vertreter der Ernteameisen. In freier Natur bilden die Kolonien lange Ameisenstraßen zu ihren Futterplätzen, um von dort aus gesammelte Körner und Samen ins Nest einzutragen. Dort werden die Körner und Samen nach dem Knacken durch ständiges Kauen und Einspeicheln zum sogenannten Ameisenbrot weiterverarbeitet. Dieser Vorgang verbraucht zwar mehr Energie als die Ameisen später durch die Nahrung zurückerlangen, jedoch ist der Vorteil des Ameisenbrots seine lange Haltbarkeit- zumal es nicht wie unbearbeitete Körner bei Feuchtigkeit zu keimen beginnen kann.


    Nach der kritischen Gründungsphase entwickeln sich Messor capitatus oft zu einer Art Selbstläufer. Die Eierlege-Rate der Gyne ist häufig enorm und bei guter Fütterung wachsen die Kolonien zumeist sehr schnell.


    Messor capitatus brauchen eine Temperatur von ca. 25-30°C. Die Luftfeuchtigkeit sollte recht gering gehalten werden. Für genauere Werte kann man sich das Klimadiagramm des Herkunftsortes der Kolonie anschauen.


    Messor capitatus sind, wie viele andere Messor, eher etwas gemächlich im Vergleich zu anderen Ameisengattungen. Wie beinahe alle Messor tun sie sich etwas schwer was das Erklettern glatter Flächen wie Glas betrifft. Allerdings ist die manchmal verbreitete Aussage sie könnten dies gar nicht und ein Deckel sei daher gar unnötig schlicht falsch.

    Artenverzeichnis

    Familie
    Formicidae (Ameisen)
    Unterfamilie
    Myrmicinae (Knotenameisen)
    Tribus
    Stenammini (ehem. Pheidolini)
    Gattung
    Messor Forel, 1890
    Art
    Messor capitatus (Latreille, 1798)
    Lebensraum/Heimat
    Trockengebiete, an Wiesen, Waldrändern bzw. leicht verbuschten steppenartigen Regionen und Lorbeerwäldern. Baut Nester in steinigem Bodengebirge Südeuropas bis Atlantikküste
    Königinnen
    claustral, monogyn
    Arbeiterinnenunterkasten
    Polymorph, gleitende Übergangsformen zwischen Minor- und Majorarbeiterinnen.
    Nahrung
    Hauptsächlich Körner verschiedener Wildpflanzen (auch Gräser), aber auch Insekten und Honigwasser
    Winterruhe
    ja, bei ca. 15°C
    Schwärmzeit
    Juni - September
    Aussehen/Färbung

    glänzend schwarz

    Puppen
    Nacktpuppen
    Körpergröße
    Königinnen: 12-14mm
    Männchen: 8-10mm
    Arbeiterinnen: 4-12mm
    Koloniegröße
    mehrere 1000 Individuen
    Luftfeuchtigkeit Arena/Nest
    Arena: 30 - 50% Nestbereich: 50 - 70%
    Temperatur Arena/Nest
    Arena: 25 - 30°C Nestbereich: 21- 26°C
    Bodengrund Arena
    Farm: Sand-Lehm Arena: Sand, Sand-Lehm
    Nestformen
    Erdnester unter Steinen
    Entwicklungszeiten
    Arbeiterinnen 7-8 Wochen
    Einschätzung der Haltungsschwierigkeit
    höhere Ansprüche an Klima und Ernährung
    Sonstige Angaben
    Feuchter und trockener Nestanteil erforderlich

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