Gigantiops destructor - Haltungserfahrungen

  • Hi,


    da nun bald die Winterruhe anfängt, hier nun ein Haltungsbericht über eine exotischen Ameisenart. Viel Spaß beim Lesen :smiling_face:


    Steckbrief: Gigantiops destructor


    Unterfamilie: Formicinae (Schuppenameisen)
    Tribus: Gigantiopini
    Verbreitung
    : Südamerika. Diese hier stammt aus einer Nachzucht, ihre Mutter kommt aus Französisch-Guayana
    Größe: Königin: Etwa 15 mm
    Arbeiterin: 10-14 mm
    Ernährung: Hauptsächlich zoophag, ausgezeichnete Jäger. Auch Zuckerwasser/Honig.
    Nestbau: Nistet an Unterschieldichen Orten, hauptsächlich im Totholz.
    Gründung: Anders als viele andere Formicinae gründet die Königin semiclaustral. Art ist monogyn.
    Haltung: Die Haltung dieser Art ist, laut Erfahrungen anderer Halter, sehr schwierig.
    Aktivität: Nur tagsüber aktiv, hauptsächlich Vormittags.
    Sonstiges: Diese Art verfügt über ein sehr gutes Sehvermögen. Ist fast schon gruselig, wenn man die ganze Zeit mit Blicken verfolgt wird. Ansosnten eher ruhige Art, Fühler vibrieren die ganze Zeit, ähnlich Schlupfwespen. Können sehr gut springen, meist von Ast zu Ast. Dank ihres guten Sehvermögens jagen sie sehr viel Lebensfutter, meist eher Einzelgänger. Bepflanzung solltevorhanden sein, da sie gerne herumklettern/springen.
    Ich habe die Art seit dem 30.08. 09, bekommen mit 2 Arbeiterinnen und einer Königin sowie einer Larve und 1 Puppe. Das Terrarium wurde schnell eingerichtet, und schon am dritten Tag sind sie aus dem Reagenzglas ausgezogen in ein anderes Nest. Die Puppe wurde leider gegessen, die Larve hat sich verpuppt. Mittlerweile sind es 2 Puppen, geschlüpft ist noch keine.
    Fast jeden Tag gibt es eine neue, kleine frischtote, unüberbrühte Fliege, die auch meistens freudig angenommen wird. Interessant zu beobachten ist das erstellen der Mauer; Diese ist genau 2mm dünn, ein richtiges Kunstwerk. Wenn ich irgendetwas an dem Terrarium mache, guckt meistens eine Arbeiterin durch den Eingang hinaus, und beobachtet mich dabei.


    Sehr selten sieht man auch eine am Furagieren. Leider stimmt hier das Prinzip nicht so ganz; Die Arbeiterin beobachtet meistens eher mich, als ich sie. Dabei blickt sie stets starr in meine Richtung, und bewegt sich leicht hin und her. Sie können auch rückwärts und seitwärts laufen. Panisch werden sie nicht, wenn sie merken, dass sie beobachtet werden.


    So, aber jetzt genug geplaudert, ich erläutere erstmal das


    Terrarium


    Das Terrarium hat etwa die Maße 30x20x25 cm, und ist gefüllt mit einfacher Erde. In der Erde drin befindet sich ein Nest aus Bauschaum, das derzeit bewohnt wird. Bewässern muss man es nicht, es erhält die Feuchtigkeit durch die Feuchtigkeit der Erde.
    Die Bepflanzung ist recht simpel; Der Boden ist größtenteils mit Moos abgedeckt, und ein paar Efeuranken wachsen darin. Das Efeu eignet sich sehr gut, ich habe schon die Gigantiops beim Springen von einem Blatt zum anderen springen sehen. Außerdem wächst es gut, ich werde es wohl regelmäßig zurückschneiden müssen.


    Hier das Terrarium im Überblick:


    Aus dem Moos wachsen verschiedene Pflanzen, deren Samen sich in ihm befunden haben. Sieht sehr schön aus :smiling_face: Übrigens wächst das Moos aufgrund hoher Temperatur und ständiger Luftfeuchtigkeit sehr gut.


    Der Nesteinblick ist eher schlecht, aber ich werde sowieso kaum Bilder davon einstellen. zu große Gefahr, die hochempfindlichen Ameisen zu stören!

    Zuletzt noch der Eingang, welcher passend zugemauert wurde. Nebendran befindet sich ihre Nahrung, ein Gemisch aus Wasser, Honig und Zucker.

  • So, und nun zu den Ameisen selbst.
    Sie lassen sich wie oben geschrieben sehr selten sichten, aber wenn, dann versuche ich möglichst, ohne sie stören, ein paar Fotos zu schießen. Was sogar relativ leicht glückt, da sie oft ruhig auf der Stelle stehen. Jedoch sind sie die ganze Zeit über voll angespannt, und bewegen sich leicht ruckartig.



    Hier sind einfach mal ein paar Bilder, die ich bisher machen konnte. Man erkennt sehr gut ihre riesigen Augen, mit denen sie alles beobachten was um sie herum geschieht.







    So, und nun noch kurz etwas zu den Haltungsparametern. Es befindet sich eine kleine 7 W Heizmatte direkt auf dem Nest. Außerdem habe ich gleich 2 Lampen; Einmal eine Halogenlampe, welche immer angemacht wird, wenn die Temperatur zu niedrig ist, und eine kleine Neonlampe, die bis auf Nachts immer an ist, und für ausreichende Beleuchtung sorgt.
    Es wird regelmäßig gesprüht, um eine möglichst hohe Luffeuchtigkeit zu erhalten. Zu diesem Zwecke befindet sich auch auf dem Terrarium eine Frischhaltefolie.
    Die Temperatur beträgt nachts etwa 21-25°C, tagsüber 25 - 30 °C.


    Das wars, denke ich.

  • Update 20 Oktober 2009


    Das Volk musste eine Woche ohne mich aushalten. Ein Grund zu größter Sorge für mich.
    Normalerweise besteht kein Grund zur Sorge, dass eine Ameise oder ein Volk an Hunger innerhalb weniger Tage leidet; unsere Einheimischen Ameisenarten sind sogar derart wiederspenstig, dass ihnen teilweie mehrere Monate ohne Nahrrung keinen ernsthaften Schaden bringen.


    Doch bei einigen tropischen Ameisenarten sieht das Ganze etwas anders aus; wie der Züchter, von dem ich das Volk bekam, immer betonte: "Die kommen aus dem Paradies!" Der Regenwald bietet tatsächlich unmengen an Nahrrung, die Ameisen sind nicht an Hungersnöte gewöhnt. Außerdem herrcehn im Regenwald gleichmäßige Temperaturen. Was bedeutet, dass die Ameisen nicht darauf programmiert sind, im Gegensatz zu einheimischen und subtropischen Arten, gezielt Wärme aufzusuchen.


    Die wichtigste Vorraussetzung für die Nahrrungsaufnahme ist natürlich die Nahrung selbst. Ich habe mir also eine Woche vor dem Urlaub eine Packung Drosophila hydei besorgt, und einige davon in das Terrarium gesetzt.
    Eine zweite Bedingung für die Ameisen ist das Licht. Besonders Gigantiops destructor benötigen es, um überhaupt Jagen zu können. Also habe ich mir eine Zeitschaltuhr für das Licht besorgt, und ab ging es in den Urlaub.


    Als ich wiederkam, war ich entsprechend aufgeregt, ob alles gut verlaufen ist, da die Ameisen doch sehr empfindlich sind. Tatsächlich ging es ihnen besser als erwartet.
    Und endlich hat es auch geklappt: Eine Puppe ist geschlüpft!
    Das heißt, mein Volk umfasst nun:
    Arbeiterinnen: 3
    Puppen: 1
    Larven: 2 sehr kleine
    Eier: etwa 5

    Eine sehr gute Bilanz, finde ich. Es scheint bergauf zu gehen. Interessanterweise sind die Eier allesamt tiefschwarz gefärbt, ich glaube sie stehen kurz vor dem Schlupf. Die Anzahl ist nur eine Spekulation, da die Nesteinsicht wirklich mies ist.


    Trotzdem, damit das Update nicht komplett Bilderlos ausgeht, hier ein Versuch, das Nestinnere zu knipsen:


    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/45326_zwischenablage01.jpg]
    Man erkennt mehrere Arbeiterinnen und die Puppe.
    Übrigens habe ich mir nun auch die Entwicklungszeiten besorgt:


    Ei bis zur Larve: 3 -4 Wochen
    Larve zur Puppe: 2-3 Wochen
    Puppenruhe und Entwicklung: 3-4 Wochen


    Dauert also ganz schön lange, aber sie dürfen sich ruhig Zeit lassen. Übrigens werden die Kolonien sowieso nicht sonderlich groß, ab einer bestimmten Größe werden Geschlechtstiere produziert.


    Grüße, Phil

  • Update 25 Oktober


    Es geht vorran. Heute habe ich zum ersten Mal seit langem wieder eine Arbeiterin beim furagieren beobachten können. Ich hatte mir schon sorgen gemahct, dass sie gar nicht mehr aus ihrem Nest rauskommen, aber ich glaube ich habe es bisher immer übersehen.
    Dementsprechend groß war die Überraschung, als ich den Deckel öffnete, um Zuckerwasser nachzufüllen, und feststellte: Keine Drosophila mehr da!
    Die Jäger haben anscheinend alle Einzeln erjagd, eine Prachtleistung. Ich habe sofort wieder neue reingesetzt, in der Hoffnung, die spannende Jagd irgendwann einmal beobachten zu können.


    Auch der Brut geht es gut;
    Eier: Ein dunkles Eierpaket und mehrere frischgelegte helle Eier
    Larven: 2 kleine und eine mittelgroße Larve
    Puppen: nach wie vor eine
    Arbeiterinnen: 3


    Hier ein Bild der Arbeiterin, gut getarnt auf einem abgestorbenen Blatt;
    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/45586_zwischenablage01.jpg]


    Alles wächst, ich bin erstaunt wie viele Samen das Moos enthielt. Auch das Efeu rangt immer mehr empor, ideale Klettermöglichkeiten, die sogar genutzt werden!
    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/45589_rimg0060.jpg]


    Und auch das Moos wächst mit rasenden Tempo die Scheibe hoch;
    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/45588_zwischenablage02.jpg]


    Die Haltungsparameter sind nach wie vor gleich, im Nest ist es immer wohlig warm mit 28°C, die Tmeperaturen in der Arena sinken nachts auf 19°C und steigen tagsüber auf etwa 25- 28°C an. Alles wird so feucht wie möglich gehalten, ich glaube es steht schon Wasser am Grund^^
    Das wars dann erstmal von mir.


    Grüße, Phil

  • Update 01.11. 2009


    Es gibt gute aber auch schlechte Nachichten.
    Zuerst die Schlechte. Die Puppe ist zwar geschlüpft, aber eine andere Arbeiterin ist spurlos verschwunden- sehr wahrscheinlich ist sie gestorben. Wird alles so enden, wie bei den vielen anderen Gigantiops destructor Haltern? Denn einer der wenigen Halter, der Gigantiops destrcutor erfolgreich gehalten hat, Chemitech, hatte gestern seinen Haltungsbericht aktuallisiert: Trotz gleichbleibenden optimalen Bedindungen ist die Königin und viele weitere Arbeiterinnnen gestorben.


    Aber noch gebe ich die Hoffnung nicht auf. Futter wird gut angenommen, die Gaster der Arbeiterinnen sind prall gefüllt, und es gibt einige Eier. Außerdem ist die eine Larve ein gutes Stück gewachsen, ich würde sie als mittelgroß bezeichnen.


    Jetzt zur guten Nachicht: Ich konnte zum ersten Mal seit langem wieder eine Arbeiterinnen beim furagieren beobachten. Es ist anscheinend so, dass die Aktivität Vormittags am Größten ist.
    Ich sie entdeckt, als ich etwas Futter, eine noch zuckende Fliege, hineingeworfen habe- diese wurde sofort entdeckt, und mit Vorsicht betrachtet.
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    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/45712_zwischenablage04.jpg]


    Die Arbeiterin stürtzte sich nicht sofort auf die Fliege; sie lief vorsichtig links und rechts um sie herum, betrillerte sie immer mit ihren Fühlern. Jedes Mal, wenn die Fliege zuckte, sprang sie ca einen Zentimerter erschreckt zurück.
    Ich war ganz fasziniert, und als ich merkte, dass mein Foto sie nicht sonderlich gestört hatte, holte ich meine Webcam hervor, um sie zu filmen.


    Und es hat geklappt! Kurz, aber erkennt schön ihre nervöse Eigenart. Ich kontne ganz nah ran, sie blickte zwar misstrauisch in die Kamera, rannte aber nicht hinfort, ging nur einige Schritte rückwärts, mit der Fliege.
    PSEK_RVM_F0


    Brutstand:

    Eier: ein paar
    Larven: eine deutlich erkennbare, wahrscheinlich sehr kleine weitere
    Puppen: Keine
    Arbeiterinnen: 3
    +Königin


    Nach wie vor selbe Haltungsparameter.



    Zur Disskussion


    Grüße, Phil


    EDIT: Hier mal ein aktuelles Bild der Brut:
    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/45764_1.jpg]
    Das schwarze etwas vor der riesigen Larve ist die Fliege; da hat man mal einen Größenvergleich.

  • Hi,


    nun, die scheinen mich ärgern zu wollen; Gestern saß auf einmal die totgeglaubte Ameise im Nest. Wo die nur war? Wahrshcienlich im Gang gekrochen, den ich nicht einsehen kann, oder ähnliches.
    Also, korrigiere ich mich:
    Arbeiterinnen: 4


    Die Larve ist sehr groß, ich denke sie ist kurz vor der Verpuppung, und auch die restlichen Eier sind geschlüpft. Ich schätze auf 5 - 10 Larven.
    Ansonsten, man verzeihe mir die Bilderlosigkeit.
    Stattdessen noch etwas zum Verhalten;


    Immer wenn ich den Deckel zur Kontrolle öffne, dauert es nicht lang, und eine Arbeiterin bewegt sich zum Eingang des Nestes. Sie schaut heraus, scheint mich zu beobachten. Fest steht jedenfalls, die gucken nur wenn ich den Deckel abnehme. vielleicht liegts auch am Luftzug, ich weiß es nicht. Man sieht kaum den Kopf, nur die gelben, zitternden Fühler.
    Ich habe das jetzt mal ausgenutzt, und mit einer Drosophila mithilfe einer Pinzette die ganze Zeit wenige Millimeter vor dem Nesteingang herumgewackelt. Tatsächlich, als ich schon fast die Geduld verloren hatte, schnappte sie sich die Fliege mit einen schnellen Ruck. Die Ameisen sind sehr vorsichtig; zwar hatte die Arbeiterin ganz bestimmt die Fliege immer im Auge, aber immer wenn ich ein wenig gewackelt habe, zuckte sie schnell zurück.
    Heute selbiges nochmal mit einer toten Spinne versucht, aber sie hat nur ein paar Mal sanft nach den Beinen geschnappt. Echt toll, dabie zuzusehen. Aber angneommen wurde sie dann doch nicht von der Pinzette, also habe ich sie vor den Eingang gelegt. DAnn wurde sie kurz drauf ins Nest gezerrt.


    Tolle Ameisen, ich hoffe dem Volk geht es auch weiterhin gut.


    Grüße, Phil

  • Es ist mal wieder Zeit für ein kleines Update. Wie man sich denken kann, habe ich soeben wieder eine Beobachtung gemacht, die erwähnenswert ist.
    Das Futter wird knapp, draußen kann man kaum noch etwas bekommen, und die Drosophila sind größtentteils gestorben. Nur hin und wieder taucht eine entflohene Arbeiterin auf, die dann sofort verfüttert wird. So war es auch heute, und als ich den Deckel zur Routinefütterung ablegte, saß direkt darunter, auf dem höchsten Blatt, eine Arbeiterin, die mich blöde anguckte.
    Ich kontrolliere eigentlich imemr von außen, ob irgendetwas im Terrarium unterwegs ist; doch irgendwie sehe ich nie etwas. Das liegt wohl am vielen Wasser an den Scheiben, eigentlich habe ich so gut wie nie Durchblick, und kann daher auch annehmen, dass die Aktivität der furagierenden Arbeiterinnen immer zu besitmmten Zeiten hoch ist. Nur bin ich eben selten wegen der Schule zu diesen bestimmten Zeiten anwesend...


    Egal, jedenfalls ging sie nach meiner Enteckung an den Rand des Blattes, schuate umher, zitterte viel mit ihren Fühlern und sprang auf ein Blatt ein paar Zentimeter unter ihr. Das Efeu hat nämlich einen richtig dichten Dschungel dort gebildet, mir vielen "Stockwerken", ein regenwaldartiges Gebüsch eben. Ich glaube, es gefällt ihnen sehr gut.
    Sie beachtete mich daraufhin nicht mehr, und floh auch nicht wie sonst sofort in den Bau. Nein, sie blieb ganz ruhig, und suchte die Umgebung nach Nahrung ab.
    Da kam mir der Gedanke, warum nicht mal so die Fütterung mit der Pinzette ausprobieren? Und ich tat es: Mit ruhigen Händen schob ich der Arbeiterin die Pinzette mit der Fruchtfliege vor die Nase. Diese Untersuchte sie nur kurz mit ihren Fühler, machte einen Ruck nach vorne und hielt die Fruchtfliege im Mund.
    Komischerweise kaute sie kurz darauf herum, und lies sie dann fallen. Ich versuchte es nochmal, mit den selben Ergebniss. Seltsam, ich legte daraufhin die Fliege vor den Eingang, von dem sie nach kurzer Zeit reingeholt wurde. Die Arbeiterin außerhalb ließ sich von meinen Rummgefummel im Terrarium nicht beeindrucken, und so ergriff ich die Möglichkeit um sie zu filmen;


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    Natürlich hatte ich auch meinen Foto griffbereit;
    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/45964_zwischenablage01.jpg]


    Mit der Fruchtfliege:
    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/45965_zwischenablage02.jpg]


    Die schönen Augen und ihr Kopf:
    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/45966_zwischenablage03.jpg]
    Übrigens haben ihre Mandibel einen rötlichen Glanz, die Augen aber nicht; das sieht nur auf dem Foto so aus.


    Zuletzt noch der Brutstand:


    Eier: ein Paket
    Larven: eine sehr große, viele kleinere
    Puppen: Keine
    Arbeiterinnen: 4
    +Königin


    Haltungsbedingungen wurden nciht verändert.



    Zur Disskussion über Kommentare freue ich mich natürlich wie immer sehr.


    Grüße, Phil

  • ... sollte berichtet werden. Haltungsberichte sind dafür da, damit andere aus meinen Erfahrungen (also z.T. Fehlern) lernen können, was nutzt es wenn ich jedes Mal schreibe, klappt alles super.


    Nun, tragishes ist jetzt nicht passiert, wie man vielleicht denken mag. Aber erfreulich ist es nun auch wieder nicht; meine größte Larve ist vor wenigen Tagen verstorben. Schade, ich bin mir sicher, sie war kurz vor der Verpuppung.
    Dafür aber entwickelten sich 4- 5 der kleineren LArven plötzlich rasant nach dem Tode der Größten; sind haben die mittlere Größe erreicht, man kann ihn fast beim wachsen zusehen. Sie haben ungefähr die Länge von 8 mm, im Vergleich dazu, beim letzten Update waren sie vielleicht 4 mm groß. Lässt auf eine schnelle Entwicklung vermuten, tatsächlich ist das Larvenstadium das Kürzeste.
    Liegt wohl daran, dass ich sie seither jeden Tag direkt vor dem Eingang mit der Pinzette füttere. Bis jetzt etwa 3 Wolfspinnen, 4 Drosophila und ein Ohrwurm. Sie nehmen alles problemlos an, und das landet sofort in den Larven, was ihre Größe erklären würde. Eier sind auch eine Menge vorhanden.
    Eine Anmerkung außerdem an dieser Stelle: Die Eier sind schwarz, sofort nach dem Legen. Bisher hatte ich angenommen, dass sie erst vor dem Schlüpfen schwarz werden, tatsächlich aber habe ich bis jetzt noch nie weiße Eier gesehen bei ihnen.


    Das Füttern vor dem Eingang hat den Nachteil, welchen ich aber gerne in Kauf nehme, dass ihre Außenaktivität fast komplett eingestellt wird. Zumindest konnte ich seit dem letzten Update trotz sorgfältiger Kontrollen keine Arbeiterinnen außerhalb mehr feststellen können. Macht mir auch etwas sorgen, nicht das die gar nicht mehr ans Zuckerwasser gehen, aber glaube, die sind unbegründet.


    Statt Bilder der Ameisen also ein Bild des Formikarium, was für mich zu einem richtigen Haltungsbericht dazugehört, und einen wesentlichen Bestandteil der Haltung ausmacht. Vor allem bei lebenden Pflanzen.
    Kurz gesagt entwickelt es sich alles prächtig, in dem Moos befanden sich diverse Samen, aus welchen hübsche Pflanzen gewachsen sind. Das Efeu bildet viele neue grüne Blätter aus, die sicher dne Ameisen gut gefallen. Das Moos wächst weiterhin, und auch eine andere Pflanze ist herangewachsen, nun fragt mich blos nicht, was das für eine ist. Außerdem eine Art Klee. Hier nun ein Bild der Übersicht, die Ameisen wohnen weiterhin in dem Nest, in dem Reagenzglas befindet sich eine gründende Ameisenkönigin die es schön warm braucht, von ihr wird auch demnächst ein Haltungsbericht eröffnet.


    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/46250_zwischenablage01.jpg]
    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/46251_zwischenablage02.jpg]
    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/46252_zwischenablage04.jpg]

    Stand:
    Eier: ca 10-20
    Larven: 4-5
    Arbeiterinnen: 4
    +Königin



    Grüße, Phil

  • Neuerdings scheinen sie auf Scooter zu stehen, und zeigen das mit sehr eindrucksvollen Jumpstyle...


    U--gMmKwuJ8


    Kann mir nicht erklären, warum die so durchgedreht ist. Vielelicht war sie irgendwie aufgeregt, wiel ich versehentlich am Tisch gerüttelt hatte? Aber kann ja fast nicht sein, haben sonst immer so ruhig reagiert auf Störungen.
    Nach 5 Minuten hatte sie sich wieder beruhigt, und ist ins Nest zurück.


    Grüße

  • Nicht, dass mein vorheriges Video falsch verstanden wird: Es war kein gutes Zeichen, das wilde herumhüpfen. Sie haben dies nie zuvor getan. Die Ursache ist unbekannt, doch es ist ohne Zweifel, dass sie sehr aufgeregt war und durch irgendetwas erschreckt wurde. Ich wandte mich daher an Frank Mattheis, von dem ich die Gigantiops geschenkt bekommen habe, welcher auch Vermutungen anstellte. Möglicherweise war sie von einer anderen Gigantiops mit Säure bespritzt worden, was durchaus mal bei Verwechslung vorkommen kann. Das führt dann aber meist zum Tod, sie vertragen ihr eigenes Gift nicht, was auch dafür sorgt, dass man sie sehr schlecht verschicken kann. Doch, zu meiner Beruhigung, kehrte sie kurze Zeit später in das Nest zurück, und lebte dort wieder friedlich wie zuvor.


    Am Freitag jedoch, der Tag verlief erst wunderbar, mit viel Aktivität, passierte ähnliches. Es ist immer noch unglaublich, wie launisch diese Ameisen sind; eben noch mit der Pinzette gefüttert, und im nächsten Moment richtet sich die Arbeiterin feindlich auf, und zeigt mir ihre Gaster, wie man es eigentlich von Waldameisen kennt. Ich habe sie dann sofort in Ruhe gelassen, und sie begann wieder, diesmal sogar mehrere Stunden lang bis zur Nacht, im Formikarium herumzuwuseln.
    Doch auch sie beruhigte sich.
    Ich lerne daraus, besser vorsichtig mit ihnen umzugehen, da sie wirklich schnell launisch werden. Übrigens sollen sie ihre Säure zielgenau verspritzen können, was ich jedoch noch nicht beobachtet habe, und auch nicht wirklich beobachten will.


    Aber nun weg von dem Negativen, kommen wir zur erfolgreichen Fütterung. Ich konnte mit meiner Kamera auf "Tuchfühlung" gehen, die Ameisen störte es (noch) nicht.
    Hier das Video;
    sYo82rM65bE


    Schön zu erkennen, die geweitete Gaster. Denn wenn sie Zuckerwasser aufnehmen, dann in Massen.


    Hierzu noch einige Beobachtungen;
    Die gefangenen Tiere werden normalerweise immer sofort in den Bau gebracht, das heißt ich kann sie beobachten, wie sie zerlegt werden. Doch dieses mal gab es, wie man auf den Video erkennen kann, eine sehr große Fliege, die nicht durch den Eingang passte. Sie wurde anfangs so hereingezogen, dass nur ihr Kopf drinnen steckte. Aus Angst, der Eingang sei verstopf, nahm ich die Pinzette und zog sie vorsichtig heraus; zu erkennen war, dass sie einen Großteil des Kopfes von innen bearbeitet hatten. Dann aber wurde sie nicht mehr hineingetragen, sondern außen zerlegt. Auch hier wurde, wie man im Video erkennen kann, der Kopf bearbeitet oder zumindest, was davon übrig war. Dann wurden die Beine abmontiert.
    Diese wurden den Larven hingelegt, welche daran abbissen. Das konnte ich zum ersten Mal beobachten. Dann wurde mit chirurgischem Können die Gaster geöffnet, und irgendwann am Abend war dann die Fliege fertig auseinander genommen und ich konnte sie entfernen.
    Dazu gibt es auch Bilder;


    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/46376_zwischenablage03.gif]
    Hier guckt sie direkt in den Foto, wundert sich wer sie da beobachtet :smiling_face:


    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/46377_zwischenablage04.gif]
    Der "Böse Blick "
    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/46378_zwischenablage05.gif]



    Dann noch zur Brut. Die Königin legt sehr fleißig Eier, dass sie nach einen riesigen Batzen aus, wow. Von den Larven haben es 4 geschafft, sie wachsen gleichmäßig, stehen kurz vor der Verpuppung. Ich bin am Hoffen, dass sie es endlich schaffen. weitere 4 Arbeiterinnen Zuwachs, das wäre beachtlich.


    Stand:
    Eier: sehr viele
    Larven: 4 große
    Puppen:0
    Arbeiterinnen: 4
    +Königin


    Grüße, Phil

  • Heute nur ein kleines Update.
    An Pflanzen wächst alles schön weiter, es sit ein richtiger Dschungel mittlerweile. Probleme gibt es nur mit der Luftfeuchtigkeit, da das Terrarium mit einer Seite an der Heizung steht, ist eine Seite trocken, die andere extrem feucht. Es "regnet" sogar vom Deckel wegen des Kondenzwasser runter, aber ich habe nicht das Gefühl, als würde es die Ameisen sonderlich stören.
    Die Aktivität kann ich mittlerweile recht gut beurteilen, sehe regelmäßig Arbeiterinnen draußen. Am höchsten ist sie, wenn das Zuckerwasser leer ist, sind richtige Säufer, die Ameisen. Sie leeren mit einen Zug den kompletten Napf. Und wenn dann leer ist, streift eine Arbeiterin oft ein/zwei Stunden lang in der Arena umher. Ein Zeichen für mich, das Zuckerwasser nachzufüllen.
    Die Gelegenheit kann man auch gleich nutzen, um die Tiere zu füttern.
    Und um davon ein Video zu machen, tadaa:
    FykbF0q09Ro


    Auch der Brut scheint es gut zu gehen, interessanter Weise wachsen die Larven ungleichmäßig. Zwei von ihnen sind sehr fett, die anderen zwei von den ursprünglichen Vier noch nicht ganz so groß. Und hinzu kommt noch eine weitere Larve, welche auch schon relativ groß geworden ist.
    Wehe, sie verpuppen sich nicht bald...


    Brutstand:


    Larven: 5
    Eier: unbekannt, aber vorhanden
    Puppen: 0
    Arbeiterinnen: 4
    +Königin


    Zur Disskussion


    Grüße, Phil

  • Schwerer Rückschlag- 3 Larven zerhackstückelt, nun ist es nur noch eine kleine und eine mittelgroße Larve. All die warterei umsonst... Wie wird es nur weitergehen? :frowning_face: Ich hoffe ihr verzeiht, dass ich keine Lust habe das jetzt weiter auszuschmücken.


    Grüße, Phil

  • Hallo,


    traurige Nachichten, die Gigantiops haben meine Abwesenheit trotz ausreichender Futterversorgung nicht überlebt. Ich kenne wie üblich die Todesursache nicht, laut Angaben meiner SChwester sind sie einfach aus dem Nest gerannt und haben sich in der Arena "totgelaufen".
    Schade, es hat mich gefreut diese Art zu halten...


    Grüße, Phil

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