Ameisen bei Allergie

  • Moin liebe Ameisen Gemeinde.

    Auch mich hat seit einiger Zeit das Ameisenfieber gepackt.

    Nun bin ich auf der Suche nach einer passenden Art.


    Ein Problem stellt die Umgebung dar.

    Kinder und ein Familienmitglied mit Insektenstich-Allergie.


    Leider habe ich bis jetzt nur wenig Infos gefunden.


    Vielleicht könnt ihr mir helfen,welche Arten da bedenkenlos genommen werden können.

    Vorzugsweise ohne Winterruhe.


    Vorab, besten Dank.


    PS: gibt es euch noch auf Discord ?. Ich finde keinen Link.

  • Hallo Surfpirat,


    Ein Problem stellt die Umgebung dar.

    Kinder und ein Familienmitglied mit Insektenstich-Allergie

    Ich halte jetzt 10 Jahre Ameisen und bin fast schon so lang sehr in den Foren aktiv, aber das jemand in der Haltung, von einer Ameise gestochen wurde, hab ich noch nie gelesen.

    Ich wäre jetzt der Meinung das alle Schuppenameisen (Formicinae) und alle Drüsenameisen (Dolichoderinae) (und unter diese fallen verdammt viele Arten) so in dem Sinn keinen Stachel haben, das sie einen Menschen stechen können.


    Also ich würde mir da keine Sorgen machen.


    Unser Discord müsste eigentlich intern wie extern funktionieren, sind oben in der Leiste verlinkt, wenn etwas nicht geht, bitte um rückinfo.

  • Erstmal Danke für die Info.

    DC schau ich am PC mal.

    Übers Handy finde ich da keinen Link.


    Bei den Schuppen und Drüsen-Ameisen schau ich mal durch. Wollte nur im Vorfeld ausschließen was weg fällt.


    Beim durchstöbern der Shops, könnte ich bisher nicht viel finden.


    Messor orientalis


    Pheidole megacephala bzw. Diese sind aber recht aggressiv und ausbruchsfreudig. Und wenn ich Berichte dazu lese wird da eher abgeraten.


    Bei allen möglichen anderen blieb dann Stachel bzw. Ameisensäure übrig.

    Von Gift in direkter Form, stand leider nichts bei .


    Da Ameisen Gifte aber ähnlichkeit mit Wespengift haben und dadurch bei Allergikern problematisch werden, wollte ich vorab mal schauen was geht.


    Werde bei den Schuppen und Drüsen-Ameisen mal durchschauen,was es da gibt.


    Spricht was gegen Blattschneiderameisen?

    Außer dem größeren Aufwand in der Haltung.

  • Bei allen möglichen anderen blieb dann Stachel bzw. Ameisensäure übrig.

    Ich hab mich da wohl zu sehr am Stachel fest gemacht, ich werde mich erst mal selber besser darüber informieren, was genau eine Allergie bei Menschen auslöst.


    Spricht was gegen Blattschneiderameisen?

    Außer dem größeren Aufwand in der Haltung.

    Für den Einstieg wirklich nicht zu empfehlen, Je nach Art sind die kaum auch für erfahrene Halter, zu halten.

  • Hi Surfpirat,


    herzlich Willkommen! :winken:


    Ich halte jetzt 10 Jahre Ameisen und bin fast schon so lang sehr in den Foren aktiv, aber das jemand in der Haltung, von einer Ameise gestochen wurde, hab ich noch nie gelesen.

    Ich wäre jetzt der Meinung das alle Schuppenameisen (Formicinae) und alle Drüsenameisen (Dolichoderinae) (und unter diese fallen verdammt viele Arten) so in dem Sinn keinen Stachel haben, das sie einen Menschen stechen können.

    Ich kann da leider anderes berichten - ein ehemaliger Berliner Moderator dieses Forums, ist lange her, hatte einen anaphylaktischen Schock wegen mehrerer Stiche einer großen Kolonie bei einer Beckenreinigung. War irgendeine eine Knotenameise, aber bin mir nicht mehr sicher, welche Gattung (war irgendwann 2006/2007). Knotenameisen sind generell etwas urtümlicher, daher haben sie oft einen funktionalen Stachel.


    Eigentlich überhaupt nichts Wildes für Gewöhnlich, aber bei einer Allergie ist natürlich eine übersteuernde Reaktion des Körpers möglich. Der Mann wurde zum Glück von seiner Mutter gefunden, da sie seinen Aufschlag auf den Boden gehört hat, denn es war wirklich lebensbedrohlich. Allergie war vorher unbekannt.


    Kreuzallergien können vorkommen, gerade wegen der Verwandtschaft von Ameisen zu Bienen, Wespen und anderen Hautflüglern. Sind aber nicht zwingend und können umgekehrt auch bei Leuten vorkommen, die gegen Bienen/Wespen und Co. überhaupt nicht allergisch sind. Ein gewisses Risiko gibt es also immer. Allerdings kommt man in der Haltung im Normalfall auch wenig bis gar nicht in Kontakt mit den Tieren.


    Eine Faustregel: Je urtümlicher die Ameisenart, desto enger ist sie grob noch mit Biene/Wespen und Co. verwandt. Myrmicinae (Knotenameisen) und Ponerinae (nennt man nicht ohne Grund auch Urameisen) haben noch recht ähnliche Gifte wie die von Wespen und Bienen. Beim Rest sind es diversem komplexe Cocktails. Bei den meisten kommt "Ameisensäure" lustigerweise übrigens überhaupt nicht vor, die gibt´s v.a. bei Formicinae (Schuppenameisen) :winking_face:



    Beim durchstöbern der Shops, könnte ich bisher nicht viel finden.

    Das Angebot im Winter ist meist deutlich reduziert bzw. ist das Angebot saisonal verschoben - je nach Herkunft der Arten können die Schwarmflüge ja auch in unserem Winter sein und umgekehrt. Die Masse kommt aber v.a. aus Europa. Hilft nur Warten, wenn man eine bestimmte Art im Blick hat und sich in der Zeit gründlich informieren. Wir raten immer dazu, sich wenigstens ein paar Monate mit der Materie intensiv zu beschäftigen, bevor man sich an die Haltung wagt. Auch wenn es in den Fingern juckt - die Anschaffung nach kurzem Informieren wird zu Frustration führen. Wir haben das hier regelmäßig, leider, die Probleme sind dann sehr vielfältig.


    Pheidole megacephala bzw. Diese sind aber recht aggressiv und ausbruchsfreudig. Und wenn ich Berichte dazu lese wird da eher abgeraten.

    Davon raten wir ebenfalls ab, schon allein weil diese Art nach gängiger Meinung ein hohes invasives Potential hat und v.a. Einsteiger schnell überfordern kann durch das explosive Wachstum usw.; Gehört mMn auch nicht in erfahrene Hände, erst recht nicht in die von Einsteigern. Ist halt wie immer: verkauft wird alles Mögliche, es gibt bei Ameisen keine Handelsrestriktionen.



    Bei allen möglichen anderen blieb dann Stachel bzw. Ameisensäure übrig.

    Von Gift in direkter Form, stand leider nichts bei .


    Da Ameisen Gifte aber ähnlichkeit mit Wespengift haben und dadurch bei Allergikern problematisch werden, wollte ich vorab mal schauen was geht.


    Werde bei den Schuppen und Drüsen-Ameisen mal durchschauen,was es da gibt.

    Die Injektionen durch Stachel sind ja generell das größere Problem - die Allergene kommen schnell auch in oberen Hautschichten über Kapillaren in den Blutkreislauf. Der Körper übersteuert dann total in seiner Reaktion. Ich habe hingegen noch nie von jemandem gehört, der Probleme mit dem reinen Hautkontakt hatte. Aber: Natürlich können auch Bisse tief gehen und dann wird a ggf. Gift reingespritzt.


    Wenn das irgendwie unheimlich erscheint, also auch der reine Hautkontakt zu Giften, rate ich zu einer Gattung/Art, die im Normalfall auch wenig Ameisensäure einsetzt. Messor ist z.B. bekannt dafür, dass dies der Fall wäre - die beißen eher, die Mengen an abgesondertem Gift sind vergleichsweise sehr gering. Viele Camponotini oder auch Formicini hingegen nutzen reichlich Ameisensäure, obwohl sie einen stark reduzierten Stachel haben. Die verspritzen das dann halt, weil die Giftdrüse durchaus groß ist. Man kennt das ja - beispielhaft - von Waldameisen. Diese können eine große Menge Ameisensäure 1-2 m weit verspritzen.


    Allerdings muss man im Hinterkopf behalten, dass prinzipiell alle Ameisen eine mehr oder weniger entwickelte Giftdrüse aufweisen.



    Spricht was gegen Blattschneiderameisen?

    Außer dem größeren Aufwand in der Haltung.

    Würde ich, außer man sehr viel Vorerfahrung in der Terraristik, schon bzgl. der Haltungsanforderungen nicht anraten. Die Klimakontrolle ist unheimlich wichtig, Kondenswasservermeidung (bei ca. 95-99% Luftfeuchtigkeit im Pilzbecken!), weil sonst der Pilz Schaden nimmt, dazu muss es dort stringent 25-28°C haben. Der Platzbedarf wird unterschätzt, denn die 3 Becken (Pilz, Futter, Müll) anfangs sind das Minimum. Die Ameisen sind sehr lauffreudig und schätzen es, wenn man lange Laufwege anbietet. Der Ausbruchsschutz wird gerade bei älteren Kolonien unheimlich schnell abgetragen, da können die Shops behaupten was sie wollen bzgl. Talkum und Co. - viele Ameisenfüße bröseln das halt auch schnell ab; Was im Endeffekt dann auch die Beckenreinigung und Fütterung erschwert - gerade wenn man eben nicht in Kontakt mit den Tieren kommen will. Große Blattschneider können durch Leder schneiden, kleine immer noch sehr fies kleine blutende Wunden zufügen.



    Generell finde ich den Wunsch nach "keiner Winterruhe" nur im Ansatz nachvollziehbar - denn diese Zeit gibt einem wunderbare Möglichkeiten, Becken und Nester neu aufzubauen. Gerade wenn sie nicht so funktionieren, wie gewünscht. Ergo gerade auch, wenn man Einsteiger ist, denn wir hatten ALLE unsere Problemchen in der Haltung. Reinigung der Becken usw. ist auch alles ohne Ameisenkontakt möglich in der WR. Und mit südeuropäischen Arten hat man auch nur ca. 3 Monate "Abstinenz". Nach der anfänglichen Euphorie (alles neu, alles spannend, muss jede freie Minute bei den Ameisen sein!) wird man die Ameisen nach ein paar Monaten nicht so schmerzlich vermissen, dass man das nicht aushält :winking_face:



    Wie auch immer: Mein Rat wäre eine Messor, nach Gründung meist robust, reduzierte oder gar keine Winterruhe, wenig Ameisengift, Sammelaktivität, gutes Koloniewachstum.




    Discord btw hier: https://discord.gg/skxmeKnC oder direkt über die Plattform nutzbar (siehe Headermenü).

    Träume den unmöglichen Traum, besiege den unbesiegbaren Feind, strebe mit deiner letzten Kraft nach dem unerreichbaren Stern.

    Einmal editiert, zuletzt von ice_trey ()

  • Moin,

    Vielen vielen Dank für den ausführlichen Post.


    Tendiere auch zu Messor. Eben wegen genannten grunden. ich selber habe bis jetzt keinerlei Pribleme,was Allergien betrifft.

    Aber meine Frau ist da leider seit kurzem dabei. War vorher auch nie ein Problem. Und dann gestochen Zack .... Und da ist die Allergie.


    Für den Anfang soll es auch eine einfach zu haltende Art werden.

    Hab zuvor viel in der Aquaristik gehabt.

    Süßwasser bis 240l und Meerwasser bis 1000l

    Süßwasser ist nach so vielen Jahren nicht mehr wirklich interessant. Meerwasser, je größer je leichter. Aber es brauch viel Platz und Strom. Und je nach Wohnung ist man schon mit dem Gewicht schnell an der Grenze.


    Blattschneider wäre für später interessant.

    Da ging es mir auch eher um die vorhandenen Ameisengifte .




    Bzgl. Winterruhe

    Reinigung Umbau usw. Bin ich gleicher meining,bietet sich an.


    Ich hab halt bedenken wie sich das bei gröseren Kolonien umsetzen lässt. Da lässt sich das nicht unbedingt Mal gemütlich in den Keller tragen. Oder überschätzte ich die Größe.


    Hätte auch nur den Keller, unbeheizt im Angebot. Also nicht richtig kalt


    Richtung Südeuropäischen Arten hab ich auch geschaut. Wenig bis keine Winterruhe.

    Und das dann bei rund 15°.


    In den Shops,hab ich bei allen durchgeschaut ob lieferbar oder nicht. Eben auch wegen der Jahreszeit.

    Denke auch das es für den Anfang eine Messor wird. Mal sehen welche.

  • Ich hab halt bedenken wie sich das bei gröseren Kolonien umsetzen lässt. Da lässt sich das nicht unbedingt Mal gemütlich in den Keller tragen. Oder überschätzte ich die Größe.

    Hi!

    Da brauchst du dir eigentlich keine Sorgen machen. Die Kolonie wächst ja nur Stück für Stück und damit auch deine Erfahrung von Winterruhe.

    Die Ameisen ziehen sich zur Winterzeit von selbst in das Nest zurück. Die paar verbleibenden Arbeiterinnen sind schnell gesammelt und auch im Nest. Daher musst du eigentlich nur die Nestern, nicht aber das ganze Setup Einwintern.

    Digfix, Kork oder Gips Nester lassen sich natürlich gefahrenfreier transportieren als Erdnester, das sollte deine Entscheidung bezüglich des Nests aber nicht beeinflussen.


    Hätte auch nur den Keller, unbeheizt im Angebot. Also nicht richtig kalt

    Normal Überwintern wir unsere Ameisen bei so ca.7-8 Grad, wobei kleine Schwankungen nie ein Problem darstellen werden. Wie warm ist es denn in deinem Keller?

    Ich glaube Messor kann man auch etwas wärmer bei so ca 10-15 Grad Überwintern oder?

    Richtung Südeuropäischen Arten hab ich auch geschaut. Wenig bis keine Winterruhe.

    Und das dann bei rund 15°.

    Na bitte, da steht es eh. :grinning_squinting_face:



    LG. ForceMaster!

  • Bei den Farmen schwanke ich zwischen denen von antstore und myants.


    Die Farmen von myants sind mit Heizung usw.

    Sehen recht stabil und weniger einsturzgefahr.

    Die von antstore ggf mit digfix sind eben flexibler.

    Auch die von qualityants,mit kleinem Wassertank zum befeuchten, sind interessant.


    Die Qual der Wahl....


    Was ich schon habe ist ein antcube 30x30 mit Rahmen und Deckel...

    Eine interne Farm möchte vermeiden.

    Fürs 1. Jahr bzw je nach Größe OK. Aber danach wollt die schon daneben stehen.


    Da wir aktuell draußen zwischen -1 und 6 Grad haben werde ich am Wochenende mal die Temperaturen im Keller messen.


    Wird denke ich auch eine Messor werden.

    Hab gelesen das man da besser 2 Farmen hat.

    Wegen dem Körnerlager.

    Eine Farm trocken und eine feucht.

    Sinnvoll oder unnötig?

  • Die Farmen von myants sind mit Heizung usw.

    Sehen recht stabil und weniger einsturzgefahr.

    Die von antstore ggf mit digfix sind eben flexibler.

    Auch die von qualityants,mit kleinem Wassertank zum befeuchten, sind interessant.

    Hi,

    Also von der letzten Firma habe ich überhaupt noch nie gehört. Bei Myants bilde ich mir ein, hin und wieder hier von Unzufriedenheit, was die Produkte angeht gehört zu haben. Im Großen und ganzen scheinen sie aber gute Arbeit zu leisten.

    Ich selbst bestelle im bei Antstore und habe noch nie ein Problem mit den Produkten gehabt. Alle sind sehr hochwertig verarbeitet, aber eben auch relativ teuer.

    Mein Rat: Wenn du bei Antstore bestellst machst du auf jeden Fall nichts falsch.

    Ich würde dir aber raten, allgemein bei einer Firma zu bleiben, da die Setups nicht nur optisch, sondern auch von der Mechanik gut zusammen passen.


    Was ich schon habe ist ein antcube 30x30 mit Rahmen und Deckel...

    Eine interne Farm möchte vermeiden.

    Fürs 1. Jahr bzw je nach Größe OK. Aber danach wollt die schon daneben stehen.

    Verstehe ich, ich bin auch überhaupt kein Fan von internen Farmen, da kommt man irgendwann schwer ran und in der Erweiterung sind Grenzen gesetzt.


    Da wir aktuell draußen zwischen -1 und 6 Grad haben werde ich am Wochenende mal die Temperaturen im Keller messen.

    Mach das! Gib uns dann bescheid. :grinning_squinting_face:



    Wird denke ich auch eine Messor werden.

    Hab gelesen das man da besser 2 Farmen hat.

    Wegen dem Körnerlager.

    Eine Farm trocken und eine feucht.

    Sinnvoll oder unnötig?

    Ja das ist von Anfang an schon sehr wichtig. Liegen die Körner nämlich im Nassen verfaulen sie und verbreiten für die Ameisen eventuell schädliche Keime.

    Ganz zu Beginn kann man auch mit einer Farm arbeiten und nur eine Seite bewässern, davon würde ich dir aber abraten, da das Substart so ungleichmässig wird und das Nest einsturzgefährdet.

    Nutze also am Besten gleich von Beginn an zwei Farmen.



    LG. ForceMaster!

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