Schimmel auf unbewohntem Ytong Nest

  • Hallo zusammen,

    Es gibt eine etwas längere Einleitung, da ich zwei Fragen habe, für die ich kurz die Hintergründe erklären möchte 😉


    Aufbau:

    Ich habe Mitte März ein Formicarium, welches aus einer Arena mit Reagenzglas inkl. Lasius niger besteht, zusammen mit meinem Sohn gebaut (deshalb auch das Lego zur Deko). Über einen Schlauch (links im Bild) habe ich ein Ytong Nest angeschlossen (Bild angehängt). Das Nest ist innen mit Gips ausgestrichen und die 2 Wasserkammern (versch. Feuchtigkeiten für untersch. Nestbereiche) mit Seramis gefüllt (ursprünglich hatte ich mal die Idee, dass die Wasserkammern gleichzeitig als Brunnen dienen könnten --> Seramis und ein Stahlgitter darüber).

    Das Nest ist durch eine Plexiglasscheibe und Aquariumsilikon von vorne verschlossen.


    Vorhaben:

    Ursprünglich hatte ich vor, den Ytong ausschließlich über die beiden Wasserkammern zu bewässern, allerdings ist das Problem aufgetreten, dass 1) das Wasser nach unten ausläuft und somit ziemlich schnell die Wasserkammern leerlaufen. Zudem 2) habe ich die Befürchtung, dass das Nest nicht genug bewässert wird dadurch.


    Vorgehen:

    Deshalb habe ich das Nest (wie im Internet mehrmals gelesen) zusätzlich in ein Wasserbad gestellt und eine Alufolie über das Bad gemacht gegen Algenbildung.

    Das Seramis wurde vor dem Einfüllen bei 150 Grad gebacken (gleiches gilt auch für das Sand/Lehm Gemisch / Holzstöckchen uÄ) in der Arena. Was ich nicht gebacken habe ist der Ytong selbst ... Das mag ein Fehler gewesen sein.

    Die Ameisen sind noch nicht umgezogen (ich habe noch nicht mal gesehen, dass sie das Nest erkundet hätten), was mich aber bei der kleinen Anzahl an Arbeiterinnen auch nicht verwundert (vielleicht 10 Ameisen mit einer wachsenden Brut).


    Problem:

    Nun habe ich heute gesehen, dass der Ytong von oben schimmelt (s. Bilder). Innen drin ist kein Schimmel zu erkennen. Der Schimmel ist mir völlig unbegreiflich, da der Ytong mit nichts außer einer Alufolie zur Abdunklung des Nests in Berührung kam.


    Meine zwei Fragen sind:

    1) Woran liegt es, dass die Wasserkammern so schnell auslaufen? Ich dachte, das wäre eine typische Herangehensweise, um Ytong befeuchtet zu halten. Irre ich mich hier? Wie macht ihr das?

    2) Das Nest ist inzwischen von der Arena entkoppelt. Wie bekomme ich den Schimmel von dem Ytong? Auskochen geht wahrsch. aufgrund des Silikonklebers nicht, oder? Chemie ist vielleicht auch nicht das richtige, da ich nicht sicher sein kann, den Ytong vollkommen clean zu bekommen. Was schlagt ihr mir vor?


    Es wäre sehr schade, wenn ich den Ytong verlieren würde, da ich mit meinem Sohn viel Zeit hineininvestiert habe (war unser erstes). Und ich habe die Befürchtung, dass selbst mit neuem Ytong ich irgendetwas wieder falsch mache, was dazu führt, dass er wieder schimmelt.


    Deshalb wäre ich über Eure Hilfe wirklich dankbar!

    Viele Grüße

    Michi





  • Hallo,


    Ich habe Mitte März ein Formicarium, welches aus einer Arena mit Reagenzglas inkl. Lasius Niger besteht, zusammen mit meinem Sohn gebaut (deshalb auch das Lego zur Deko). Über einen Schlauch (links im Bild) habe ich ein Ytong Nest angeschlossen (Bild angehängt). Das Nest ist innen mit Gips ausgestrichen

    Nette Idee, Der Gips Bestrich ist wichtig, damit kleinere Arten wie Lasius niger, nicht ihre Brut in den doch recht großen Poren des Ytomgs verlieren.


    Das Nest ist innen mit Gips ausgestrichen und die 2 Wasserkammern (versch. Feuchtigkeiten für untersch. Nestbereiche) mit Seramis gefüllt (ursprünglich hatte ich mal die Idee, dass die Wasserkammern gleichzeitig als Brunnen dienen könnten --> Seramis und ein Stahlgitter darüber).

    Achtung, Seramis ist ja für Pflanzen gedacht, könnte deswegen mit Pestiziden oder Pflanzendüngern kontaminiert sein, welche für die Amiesen Gefährlich sein könnten. Daher sollte ein direkter Kontakt vermieden werden und das Absondern von möglichen Giftstoffen überprüft.



    Vorhaben:

    Ursprünglich hatte ich vor, den Ytong ausschließlich über die beiden Wasserkammern zu bewässern, allerdings ist das Problem aufgetreten, dass 1) das Wasser nach unten ausläuft und somit ziemlich schnell die Wasserkammern leerlaufen. Zudem 2) habe ich die Befürchtung, dass das Nest nicht genug bewässert wird dadurch.

    Ja das ist gut Möglich. Grundsätzlich sind unterschiedlich feuchte Bereiche im Nest nicht schlecht. Von welchen Größenordnungen sprechen wir hier? Wenn nur ein kleines Eck feucht ist, ist das natürlich nicht optimal.


    Vorgehen:

    Deshalb habe ich das Nest (wie im Internet mehrmals gelesen) zusätzlich in ein Wasserbad gestellt und eine Alufolie über das Bad gemacht gegen Algenbildung.

    Das Seramis wurde vor dem Einfüllen bei 150 Grad gebacken (gleiches gilt auch für das Sand/Lehm Gemisch / Holzstöckchen uÄ) in der Arena. Was ich nicht gebacken habe ist der Ytong selbst ... Das mag ein Fehler gewesen sein.

    Tönt gut. :smiling_face:




    Die Ameisen sind noch nicht umgezogen (ich habe noch nicht mal gesehen, dass sie das Nest erkundet hätten), was mich aber bei der kleinen Anzahl an Arbeiterinnen auch nicht verwundert (vielleicht 10 Ameisen mit einer wachsenden Brut).

    Da macht es noch gar keinen Sinn die Ameisen umzusiedeln. Bei 10 Arbeiterinnen ist die Außenaktivität kaum vorhanden, deswegen auch nicht wahrnehmbar für dich. Die Kolonie sollte sich erstmals entwickeln, bevor du sie in ein Ytong Nest umsiedelst. Daran würde ich erst ab 100+ Tieren denken.



    Nun habe ich heute gesehen, dass der Ytong von oben schimmelt (s. Bilder). Innen drin ist kein Schimmel zu erkennen. Der Schimmel ist mir völlig unbegreiflich, da der Ytong mit nichts außer einer Alufolie zur Abdunklung des Nests in Berührung kam.

    Schimmel kann nicht auf mineralischen OIberflächen wie dem Ytong selbst entstehen, was bedeuten muss, dass dieser mit Organischen Abfällen verunreinigt sein muss. Das ist auch oft gar nicht erkennbar. Schimmel ist für Ameisen oft nicht so ein großes Problem wie angenommen, Die Erde, in der Lasius niger natürlich lebt ist auch von unzähligen Mycel Strukturen durchzogen. Wichtig ist, dass du keine Chimikalien zur Reinigung einsetzt. Diese schaden den Ameisen. :fearful_face:


    1) Woran liegt es, dass die Wasserkammern so schnell auslaufen? Ich dachte, das wäre eine typische Herangehensweise, um Ytong befeuchtet zu halten. Irre ich mich hier? Wie macht ihr das?

    Das liegt schlicht und einfach an der Schwerkraft und der Konsitenz des Materials. Es ist zu porös und wasserdurchlässig.


    2) Das Nest ist inzwischen von der Arena entkoppelt. Wie bekomme ich den Schimmel von dem Ytong? Auskochen geht wahrsch. aufgrund des Silikonklebers nicht, oder? Chemie ist vielleicht auch nicht das richtige, da ich nicht sicher sein kann, den Ytong vollkommen clean zu bekommen. Was schlagt ihr mir vor?

    Das ist schwierig. Ich würde es mit Austrocknen probieren. Schimmel braucht Feutigkeit um zu überleben. Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht. :neutral_face:



    Es wäre sehr schade, wenn ich den Ytong verlieren würde, da ich mit meinem Sohn viel Zeit hineininvestiert habe (war unser erstes). Und ich habe die Befürchtung, dass selbst mit neuem Ytong ich irgendetwas wieder falsch mache, was dazu führt, dass er wieder schimmelt.

    Nein, die Schimmelbildung ist nicht eure Schuld. Dagegen, kann man leider wenig machen. Ich wünsche euch trotzdem wieter viel Spaß mit diesem Hobby. :smiling_face:



    LG. ForceMaster!

  • Hi Michi, herzlich Willkommen auf unserer kleinen Plattform :winken:



    Problem:

    Nun habe ich heute gesehen, dass der Ytong von oben schimmelt (s. Bilder). Innen drin ist kein Schimmel zu erkennen. Der Schimmel ist mir völlig unbegreiflich, da der Ytong mit nichts außer einer Alufolie zur Abdunklung des Nests in Berührung kam.

    Nun, wie schon gesagt wurde kann der Ytong selbst schimmeln. So wie auch Wände schimmeln können, ohne, dass man sonst was mit denen gemacht hat :winking_face:

    Da hilft auch vorheriges Abbacken nicht, das ist dem Schimmel egal.


    Gleichzeitig habt ihr den aber ja auch bearbeitet. Und ich nehme an, dass dafür auch Hautkontakt notwendig war - tada, schon ist die perfekte Keimzelle des Schimmels da, lecker Schweiß, Hautfett, etc.pp., alles was ganz normal an unseren Händen dran hängt. Dazu kommt einfach die Umgebungsluft mit Staub und anderen Partikeln. Zusammen mit Feuchtigkeit dann schon vollkommen ausreichend zur Schimmelbildung.


    Da Schimmel aber auch auf Feuchtigkeit angewiesen ist, spricht einiges dafür, dass der Ytong generell etwas zu feucht ist - der Schimmel bildet sich für gewöhnlich eher innen, v.a. nach dem Eintrag organischer Stoffe (Futter, Kot der Ameisen, ...). Wenn es jetzt unbewohnt schon außen schimmelt, wird es innen richtig wuchern, sobald die Ameisen drinnen sind. In Maßen kein Problem, aber wenn es richtig "Rasen" gibt, ist das vermutlich auch für die Ameisen nicht mehr so gut. Zudem muss dann die Brutpflege intensiviert werden, da die Arbeiterinnen Schimmelsporen usw. einfach ablecken.


    Den oberflächlichen Schimmel kann man abtrocknen lassen und dann abkratzen - aber klar, die Sporen sind schon drin. Wird es feucht und ggf. auch noch mit organischen Stoffen (Anfassen reicht) angereichert, ist der Schimmel schnell wieder da. Backen kannst du den Ytong wegen dem Plexi ja nicht mehr, bei richtigem Glas ginge das (langsam erhitzt. damit die Feuchtigkeit entweichen kann und sich kein Druck im inneren bildet).



    1) Woran liegt es, dass die Wasserkammern so schnell auslaufen? Ich dachte, das wäre eine typische Herangehensweise, um Ytong befeuchtet zu halten. Irre ich mich hier? Wie macht ihr das?

    Wie man Ytong wässert basiert auf verschiedenen Systemen. Da gibt es auch kein Richtig oder Falsch, kommt ganz darauf an, was man sich vom Ytong erwartet.


    Die beiden häufigsten sind:

    1. Wasserkammer von oben (quasi einfach eine Art kleiner "Graben" auf der Oberfläche des Ytong oder eine Wasserkammer) -> Das Wasser sickert von oben in den Ytong ein
    2. Wasserschale von unten (der Ytong steht im Wasser) -> Der Ytong saugt das Wasser durch Kapillarwirkung nach oben


    Ihr habt hier zwei Wasserkammern, die ihr durch die beiden Schläuche an der Seite wässert, richtig? Da Ytong wasserdurchlässig ist, die Kammern ganz unten liegen, ist es natürlich so, dass das Wasser schnell unten wieder rausläuft. Wo soll es auch hin? Es folgt v.a. der Schwerkraft, die Kapillarwirkung kommt da nur an zweiter Stelle. Daher die beiden Methoden oben: Entweder ist der Weg nach unten recht lang, der trockene Ytong kann also viel Wasser auffangen bis es unten ankommt. Oder aber das Wasser kommt ohnehin von unten.



    Vorschlag, damit das System bei euch funktioniert: Entweder die Kammern gar nicht nutzen, sondern nur die Wasserschale, in der er jetzt steht.


    Oder aber den Schlauchausgang mit Watte abdichten, die gerne auch etwas übersteht. Diese sollte nicht so dicht gepresst sein, wie der Wattestopfen für einen Reagenzglas-Wassertank (denn da soll ja naturgemäß nichts auslaufen), sondern eher eine Sickerwirkung erzielen. Das überschüssige Wasser stünde dann im Schlauch und würde langsam über die Watte an den Ytong, den diese berührt abgegeben. Erst wenn das Wasser komplett weg ist, würde man nachfüllen. In dem Fall aber die Wasserschale trocken lassen, dient dann nur noch dazu, ggf. überschüssiges Wasser abzufangen.


    Hoffe, man versteht, wie ich das meine, sonst gerne nachhaken :smiling_face:


    Der Ytong sieht auf den Fotos komplett grau aus, sprich: Der ist ohnehin sehr feucht. Lasius niger ist robust und tolerant, aber gilt nicht als besonders feuchteliebend (wie z.B. diverse Myrmica). Ergo darf das ruhig ein wenig trockener sein, ergo weniger Wässerung.

    Träume den unmöglichen Traum, besiege den unbesiegbaren Feind, strebe mit deiner letzten Kraft nach dem unerreichbaren Stern.

  • Hallo.


    Also ich würde den Schimmel einfach weiter beobachten und keinerlei Maßnahmen ergreifen, denn sonst weiß man später wirklich nicht, wie sich das Ganze entwickelt, wenn die Ameisen ggf. eingezogen sind. - Natürlich erstmal den Zugang versperren, aber richtig den Ytong feucht, nicht nass, halten.

    Ich habe gerade selbst leichten Schimmelbefall im Gipsnest und warte einfach mal ab, wie es sich jetzt verhält, da ich diese erst seit 3 Tagen aua der Garage ins Haus geholt habe... vielleicht ist diese Schimmelart genauso schnell verschwunden, wie sie erschienen ist.



    Zum Ytong selbst und ich hoffe du siehst meinen Text als positives Feedback, denn ich finde es richtig klasse, dass es aufgrund eines Vater-Sohn-Projekt entstanden ist...

    Der Ytongstein ist so, nicht wirklich optimal und ich liste es dir gerne auf:

    1. "Liegenden" Nester haben sich oftmals eher bewert und die Kammern ähneln denen aus der Natur. Ist aber nicht schlecht, aber...

    2. Die Ein- und Ausgänge der Kammern sollten bei stehenden Nestern eher horizontal, diaginal nach oben oder oben eingearbeitet werden, denn Ameisen bilden irgendwann auch mal größere Bruthaufen, welche Lagerfläche benötigen.

    3. Bewässerung am besten immer nur von unten (in eine Schale stellen), denn so saugt sich der Stein nach Bedarf selbst voll. Wenn man oberhalb von Kammern bewässert, kann es passieren, da das Wasser immer den Weg des geringsten Widerstand sucht, dass sich innerhalb des Nestes Wasser in Form von Tropfen oder sogar größeren Mengen wiederfinden kann. Dies kann dann schnell zum Tod von Ameisen und/oder Brut führen - im schlimmsten Falle die Gyne selbst.


    Deshalb würde ich einfach einen neuem Ytong bauen, auch wenn es sich jetzt blöd von mir anhört.


    Einen Ytong von z.B. 10x10cm Grundfläche und 5cm Dicke als liegende Variante, welcher in einer Schale liegt (ist auch einfacher für das Kind, mit der Bewässerung)

    Günstige Abdeckscheiben erhält man übrigens aus günstigen Bilderrahmen in diversen "1-Euro-Shops" 😉

    Gänge und Kammern kann man im liegenden Stein aufteilen wie man möchte und ggf. Bildformen oder Texte einarbeiten (z.B. LEGO)

    Die Tiefe muss auch nur max 1cm sein, welche man dann mit flüssigem Gips auspinselt um die Poren zu verschließen. Für einen schönen Kontrast können Kammern/Gänge hell bleiben und die Auflagefläche der Scheibe dunkelbraun oder schwarz.


    Also es liegt bei euch, ich denke eben nur langfristig, womit mehr Freude haben werdet.

  • Hallo zusammen,


    erst einmal: vielen Dank für die ausführlichen Antworten! ich kann nicht auf alles eingehen, weil ihr so viel interessantes geschrieben habt, aber es freut mich, dass ihr das Projekt cool findet :smiling_face:


    Habe über eure Antworten die letzten Tage nachgedacht und:

    1) ich werde ein neues Nest bauen. Das Risiko, den Ameisen zu schaden sehe ich als zu groß an. Das ist schade, aber besser :smiling_face:

    2) ich müsste aufgrund der räumlichen Begebenheiten eigentlich bei einem stehenden Nest bleiben. Aber ich nehme mit, dass mein Aufbau nicht perfekt war.


    Möglichkeit 1: ein stehendes Nest mit etwas engeren Gängen und horizontalen Kammern und statt Seramis eine längliche (von oben nach unten) Schwamm-Wasserkammer, wobei diese seitlich hinkommen soll. vielleicht auch auf beiden Seiten, falls die Ameisen es etwas feuchter bevorzugen. Dann sickert das Wasser hoffentl nicht so schnell raus.

    a) Vom Wasserbad bin ich nicht richtig überzeugt, da ich das Algen Problem und “wie viel Wasser im Bad“ nicht richtig einschätzen kann. Fände es cooler, wenn es von außen eine etwas trockenere Angelegenheit wäre. Aber vielleicht muss ich dann trotzdem auf ein Wasserbad umsteigen, wenn das Wasser zu schnell aus dem Schwamm sickert.

    b) Hat jemand mit Schwämmen Erfahrung? Wie lange kann ich ohne Wässern auskommen?

    Geplant ist wie beim letzten Versuch eine Größe von 20x15x5 cm Nest mit vielleicht 2x5 cm (Küchen?) Schwamm auf beiden Seiten.


    Möglichkeit 2: liegendes Nest wie von euch vorgeschlagen. dann ebenfalls 15x20 cm mit 5 cm dicke. Vorteil verstehe ich, Nachteil finde ich, ist, dass man alles aus der Vogel Perspektive sieht (finde es von der Seite irgendwie cooler, aber mag mich auch täuschen).

    Das Problem mit dem Wasserbad ist analog oben, deshalb würde ich an einer Seite ebenfalls eine längliche Wasserkammer aus (Küchen) schwamm einarbeiten.



    Das mit dem Gips machen wir natürlich. Geplant ist jetzt, die Kammern weiß und die Oberfläche mit schwarz eingefärbten Gips zu bestreichen.


    Noch eine generelle Frage: Ursprünglich hatte ich die Vorstellung beim ersten Nest, die Abdeckung (plexiglas) mit Magneten anzubringen. Aber dafür war die Oberfläche vom ytong nicht glatt genug. da hatte ich die Sorge, dass ich es nicht dicht hinbekomme (2-3 mm Unebenheit sind schnell reingebracht auf 15x20 cm Fläche). Wenn ich jetzt zusätzlich noch mit gips bestreiche, kann ich es null einschätzen, wie eben die Oberfläche wird.


    Was denkt ihr?


    VG

    Michi

  • Hey Michi, ich denke du hast zwei einfache Möglichkeiten den Gips eben zu bekommen:

    Du kannst ihn z.B. dicker auftragen und nach dem vollständigen Trocknen auf einem großen Bogen Schleifpapier auf einer ebenen Unterlage schleifen.

    Oder du trägst den Gips auf und legst noch vor dem Aushärten das Glas o.ä. leicht geölt auf. Nach dem Trocknen kannst du das Glas entfernen. Da gäbe es aber bestimmt einiges auszubessern (Luftblasen, verstopfte Gänge etc).

    LG

  • Hi,

    1) ich werde ein neues Nest bauen. Das Risiko, den Ameisen zu schaden sehe ich als zu groß an. Das ist schade, aber besser :smiling_face:

    Ja, da kann nichts schief gehen. :smiling_face: Hoffe ihr habt wieder so viel Freude beim Bau! :winking_face:


    Möglichkeit 1: ein stehendes Nest mit etwas engeren Gängen und horizontalen Kammern und statt Seramis eine längliche (von oben nach unten) Schwamm-Wasserkammer, wobei diese seitlich hinkommen soll. vielleicht auch auf beiden Seiten, falls die Ameisen es etwas feuchter bevorzugen. Dann sickert das Wasser hoffentl nicht so schnell raus.

    Also so wie ich es verstehe, wäre die Wasserkammer dann an der Seite und das Vertikal richtig? Dann würde das Wasser aber doch wieder nur nach unten Auslaufen oder? Und eine Gleichmäßige befeuchtung der einen Seite wäre auch nicht gegeben. Kann aber auch sein, dass ich es ganz falsch verstehe. :crazy:



    b) Hat jemand mit Schwämmen Erfahrung? Wie lange kann ich ohne Wässern auskommen?

    Geplant ist wie beim letzten Versuch eine Größe von 20x15x5 cm Nest mit vielleicht 2x5 cm (Küchen?) Schwamm auf beiden Seiten.

    Ich habe so früher immer kleinere Kolonien mit Wasser versorgt. Wie lange der Schwamm feucht bleibt hängt von der Größe und dem Material ab.



    Möglichkeit 2: liegendes Nest wie von euch vorgeschlagen. dann ebenfalls 15x20 cm mit 5 cm dicke. Vorteil verstehe ich, Nachteil finde ich, ist, dass man alles aus der Vogel Perspektive sieht (finde es von der Seite irgendwie cooler, aber mag mich auch täuschen).

    Das Problem mit dem Wasserbad ist analog oben, deshalb würde ich an einer Seite ebenfalls eine längliche Wasserkammer aus (Küchen) schwamm einarbeiten.

    Wirklich? Mir persönlich gefällt die Ansicht von Oben viel besser. :smiling_face_with_halo:

    Es ist etwas Artpezifisch aber manche Kolonien legen auch in der Natur ihre Nester (oder zumindest Teile davon) horizontal unter dem Boden an.

    Bei dieser version würde ich die Wasserkammer komplett weg lassen und lediglich mit einem Becken unterhalb befeuchten.



    LG. ForceMaster!

  • Hallo zusammen,


    erst einmal: danke für die Antworten! :smiling_face:


    Teff: danke, das probiere ich aus!


    ForceMaster: ja, es würde wieder raus laufen, deshalb die Idee mit dem Schwamm

    Hast Du Küchen Schwämme genutzt?

    Aber ich sehe schon: Du findest ein Becken besser :winking_face:

    Ich habe nur die Sorge, wieder in Schimmel rein zu laufen. wie hoch würdest du denn Wasserstand im Becken wählen bei 1) einem stehenden Becken mit 15 cm Höhe oder bei 2) einem liegenden Becken mit 5 cm Höhe?


    VG

  • Da wird in der Regel kein Wasser drin stehen, denn sonst ist die Feuchtigkeit im Stein schon viel zu hoch.

    Ich glaube dein Problem ist, dass du noch keinerlei Erfahrungen mit feuchtem Ytong hast - nicht nass! :winking_face:


    Also das Ganze bewässern, ob richtig oder falsch, wirst du erst mit der Zeit kennenlernen und die wirklichen Bedürfnisse deiner Ameisen begreifen.


    Merke dir zu Beginn: "Weniger ist mehr!"


    Es muss ja generell auch immer eine Tränken angeboten werden. Diese Tränke dient nämlich nicht nur dem körperlichen Wohl der Ameisen, sondern es wird auch damit versucht die Feuchtigkeit im Nest auszugleichen, wenn möglich (=transportieren Schlamm/feuchte Erde ins Nest, nur damit können sie Glasscheiben gegen Lichteinfall zu kleistern).

  • Hallo,

    : ja, es würde wieder raus laufen, deshalb die Idee mit dem Schwamm

    Hast Du Küchen Schwämme genutzt?

    Ja, ich habe diese Flachen Rechteckigen Küchen Schwämme genutzt, die man zum Abwaschen verwendet. Aber die sind eher 2 Dimensional als wirklich eine Objekt. Ich habe sie genommen, wegen der feineren Poren.

    Ich habe nur die Sorge, wieder in Schimmel rein zu laufen. wie hoch würdest du denn Wasserstand im Becken wählen bei 1) einem stehenden Becken mit 15 cm Höhe oder bei 2) einem liegenden Becken mit 5 cm Höhe?

    Ich würde gar nicht unbedingt das Becken komplett in Wasser stellen. Einfach immer mal wieder von unten befeuchten und wenn es wieder aufgesaugt ist, dann wieder aufs Neue. Ständig in einem Zentimeter Wasser zu stehen belastet auf Dauer das Material stark. Gerade Gips neigt dazu sich zu verformen, durch die Feuchtigkeit, was nicht wünschenswert ist.


    Es muss ja generell auch immer eine Tränken angeboten werden. Diese Tränke dient nämlich nicht nur dem körperlichen Wohl der Ameisen, sondern es wird auch damit versucht die Feuchtigkeit im Nest auszugleichen, wenn möglich (=transportieren Schlamm/feuchte Erde ins Nest, nur damit können sie Glasscheiben gegen Lichteinfall zu kleistern).

    Sehr richtig. Die Ameisen sind nämlich in der Lage ihr Nest teils selbst zu befeuchten. Ganz alleine schaffen sie es jedoch nicht.



    LG. ForceMaster!

  • Hallo LifeStyler und ForceMaster,


    vielen Dank für eure Antworten. Ja, ich habe null Erfahrung mit ytong als Ameisen Nest. deshalb sind die Informationen Gold wert!


    Okay, also immer wieder mal nach Wässern als drin stehen lassen. Das habe ich definitiv falsch gemacht. Das könnte sowohl die Algen/Schimmel Bildung erklären, was ich so noch nicht gelesen hatte bisher, als auch den Punkt “warum funktioniert es bei mir den Wasserkammen nicht“ ... Mir geht ein Licht auf :winking_face:


    Eine Nachfrage noch: Wie kann ich den Ameisen die Möglichkeit geben, das Nest teilweise selbst zu befeuchten, ohne Ihnen Erde oÄ zur Verfügung zu stellen? reicht hier eine einfache Tränke oder gibt es da eine andere, coole Lösung, die noch geeigneter ist und nicht die Gefahr birgt, dass die Scheibe zu gekleistert wird?


    VG

  • Hallo,


    vielen Dank für eure Antworten. Ja, ich habe null Erfahrung mit ytong als Ameisen Nest. deshalb sind die Informationen Gold wert!

    Schau einmal in den Bereich Formicarien und Technik. Eventuell findest du dort auch ein paar nützliche Informationen zur Handhabung von Y-Tong. :winking_face:


    Okay, also immer wieder mal nach Wässern als drin stehen lassen. Das habe ich definitiv falsch gemacht. Das könnte sowohl die Algen/Schimmel Bildung erklären, was ich so noch nicht gelesen hatte bisher, als auch den Punkt “warum funktioniert es bei mir den Wasserkammen nicht“ ... Mir geht ein Licht auf :winking_face:

    Ja, aber offensichtlich bist du ja jetzt schon ein Profi. :winking_face:



    Eine Nachfrage noch: Wie kann ich den Ameisen die Möglichkeit geben, das Nest teilweise selbst zu befeuchten, ohne Ihnen Erde oÄ zur Verfügung zu stellen? reicht hier eine einfache Tränke oder gibt es da eine andere, coole Lösung, die noch geeigneter ist und nicht die Gefahr birgt, dass die Scheibe zu gekleistert wird?

    Zuerst muss es klarer weiße eine Wasserquelle geben, woher die Ameisen die Flüssigkeit beziehen können. SIe sind selbst in der Lage Wasser zu transportieren, aber man kann ihnen durchaus mit Granulat helfen. Dieses saugt das Wasser auf und anschließend tragen die Arbeiterinnen es in die zu trockenen Bereiche. Das Trockene Granulat in die zu feuchten Bereiche und dann hinaus. Ich denke du verstehst. :smiling_face:

    Wichtig zu beachten ist jedoch, dass die Ameisen das Nest nur bedingt selbst befeuchten können, also es ist kein Verlass darauf.


    LG. ForceMaster!

  • Hallo,


    da schau ich mal nach, danke dir! :smiling_face:


    naja, vom Profi bin ich mich weit entfernt, aber ich versuche zu lernen :winking_face:


    ja, eine Wasserquelle ist in der Arena enthalten (Schlauch mit Wasser und Watte - bisher low Budget Variante). Denke auch darüber nach, mittels Schwamm einen zusätzlichen Brunnen ins Nest einzubauen (keine Gefahr des ertrinkens durch den schwamm und zugleich eine Befeuchtungsmöglichkeit für das Nest). Aber wenn dann nur zusätzlich, mal sehen.


    nachdem ich mit dem Seramis so daneben gelangt habe, bin ich mir da jetzt etwas unsicher: was für Granulat würdest du empfehlen, um in einer Schale außerhalb des Nests zur Verfügung gestellt zu werden, sodass die Ameisen dies rein tragen können? Kann ich dafür Pflanzen Granulat nehmen oder gibt es da die gleichen Risiken wie mit seramis (Giftstoffe etc für die Ameisen)?


    Danke nochmal für deine/eure Hilfe, das war wirklich viel wert :smiling_face:

    VG

  • Hallo

    was für Granulat würdest du empfehlen, um in einer Schale außerhalb des Nests zur Verfügung gestellt zu werden, sodass die Ameisen dies rein tragen können?

    Aquariumsand würde sich anbieten, der ist unbedenklich und gibt es in verschiedener Körnung.


    Kann ich dafür Pflanzen Granulat nehmen oder gibt es da die gleichen Risiken wie mit seramis (Giftstoffe etc für die Ameisen)?

    Ja

  • Also ob das mit dem Transport des Granulat wirklich gemacht wird, ist sehr von dem Volk selbst abhängig. Ich würde damit nicht rechnen, da die Wahrscheinlichkeit recht gering ist.


    Ich habe damals mal "Lucky Reptile Hydro Drain Tonsubstrat" bei einem Tropen-Formicarium verwendet. Ist zwar etwas teurer als das Standard-Granulat aus dem Baumarkt, aber mir ging es dabei auch um den optischen Aspekt, da dieser viel dunkler ist. Funktion ist immer die selbe, ob günstig oder teuer.


    Wenn man nicht regelmäßig die Wasserqualität auffüllen möchte, dann kann man auch eine Vogeltränke verwenden, welche mit einem Schwamm oder Tongranulat abgesichert werden sollte.


    Ansonsten könnte man bei der Planung des Ytong eine weitere Bohrung für einen Schlauchanschluss einplanen. Kurzes Schlauchstück welches in ein Reagenzglas mit riesen Wassertank endet. Oder aber man legt so ein RG in die Arena... es gibt sehr viele Möglichkeiten bei der Haltung, es kommt dann oftmals nur auf das optische an. :winking_face:

  • Hallo zusammen,


    wir haben jetzt mal eure Ratschläge umgesetzt und ein neues Nest gebaut. Es gibt immer noch 2 Punkte, die mir nicht so gefallen, aber die sind nur noch optischer Natur.


    Oben gibt es nun zwei Wasser Kammern, welche mit einem Schwamm bestückt werden und mit einer Magnet-fixierten Platte abgedeckt sind.

    In der rechten Kammer gibt es eine Bohrung, in die ein Schlauch mit Löchern und Watte gesteckt ist (rote Markierung).

    Ansonsten haben wir es mit weißen und schwarzen Gips ausgepinselt :smiling_face: Es gibt jetzt auch drei Eingänge, wobei zu anfangs zwei mit Watte verschlossen werden sollen. (der obere Ausgang führt zur Arena).


    Die Probleme:

    1) die beiden unteren Ausgänge sind wirklich sehr weit unten... Das hatte ich zuvor nicht bedacht. Aber da ich ja viel zur Bewässerung gelernt habe von euch, sollte es nicht das große Problem werden, hoffe ich.

    2) Man sieht deutlich, wo ich im schwarzen Bereich Silikon habe und wo nicht. Mal sehen, ob das nach vollständiger Trocknung noch so stark zu sehen ist (wurde erst heute morgen geklebt).


    Was meint ihr?


    VG



  • Hallo

    1) die beiden unteren Ausgänge sind wirklich sehr weit unten... Das hatte ich zuvor nicht bedacht. Aber da ich ja viel zur Bewässerung gelernt habe von euch, sollte es nicht das große Problem werden, hoffe ich.

    Hi ja, ich denke auch nicht, dass das noch ein Problem wird. Wichtig ist nur, dass es unterschiedlich feuchte und trockene Bereiche im Nest gibt, da die Brut beispielsweise andere Bedingungen braucht als eine Arbeiterin. Solange du Unterschiedliche Bereiche anbietest machen sich die Ameisen eh den Rest selber. :winking_face:



    2) Man sieht deutlich, wo ich im schwarzen Bereich Silikon habe und wo nicht. Mal sehen, ob das nach vollständiger Trocknung noch so stark zu sehen ist (wurde erst heute morgen geklebt).

    Ja, kann sein, dass das noch etwas weniger wird. Eventuell ist es ja sogar durchsichtiges Silikon, dass nach dem Trocknen transparent ist? Falls nicht wird es aber vermutlich so bleiben befürchte ich.



    LG. ForceMaster!

  • Hallo.

    Sieht doch direkt schon besser durchdacht und somit Ameisen freundlich aus. :thumbs_up:


    Was ich noch nicht so ganz verstehe, ist der Aufwand für die Bewässerung. Eine Abdeckung und/oder Schwamm macht aus meiner Sicht nur Sinn, wenn die Ameisen dorthin Zugang haben. Aber das wäre nur bei einem Formicarium, in dem der Ytong in der Arena integriert wird. Bei externen Nestern ist es überflüssig, deshalb hätte ich ja eine liegende Bauart genommen, bei dieser man nur nach Bedarf mal eben ein paar Milliliter in die Schale gießen muss.

    Muss man zum Bewässerung die Plexiglasscheibe jedesmal lösen? Wenn ja, dann würde ich das Ganze an nur einer Schraube befestigen, so dass man die Scheibe zur Seite drehen kann, um die Kammer zu öffnen/verschließen.


    Das Silikon verändert seine Farbe ganz sicher nicht und es wird optisch so bleiben. Ich finde es nicht schlimm, das gehört dazu, zur Ameisenhaltung. Man lernt aus seinen Bauwerken immer wieder dazu. Optisch hat sich auf jedenfall alles sehr gut verbessert, da muss man jetzt nicht das Silikon schlecht reden. Und, Hauptsache dein Kind ist damit glücklich.

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