Betonnest für kleine Kolonie Camponotus ligniperdus

Eher ein Zufall, aber ich habe auch eine Kleinigkeit erledigt - rechtzeitig zur Deadline

Allerdings habe ich nicht viele Fotos gemacht, besonders am Anfang. Ich fülle einfach mit Text auf.

Was ihr hier seht ist das neue Zuhause für meine kleine Kolonie Camponotus ligniperdus, aktuell Königin plus 6 Arbeiterinnen stark. Das Reagenzglas schimmelt langsam und in ein neues umziehen wollte ich sie nicht. Deshalb dieses Nest, das für das kommende Jahr reichen sollte. Es ist wie üblich in Beton (also eigentlich Mörtel) gegossen und hat zwei Schlauchverbinder. Das Glas ist ein 10x15 cm Bilderrahmen.

Innen hab ich es mit ... naja, matschigem Dreck bestrichen um es etwas natürlicher zu machen:

Ich hatte beim Gießen leider keine Magnete zu zur Hand, deshalb muss ich die Scheibe jetzt erstmal etwas hässlich fixieren. Evtl tausche ich das noch - Kleber?!

Das Reagenzglas steck direkt am Nest, damit sie nur nach nebenan ziehen müssen. Falls das nicht reicht: Camponotus ligniperdus lässt sich notfalls prima mit Wärme locken.

Hey, Danke euch für die Tipps! Ich muss gestehen, dass mich die aktuelle Konstruktion jetzt schon nervt - ich hab gerade Magnete bestellt

Zum Gießen hab ich mir eine einfache Holzform gebaut und gut geölt. Das ist recht günstig und trotzt Wasser und Zement für ein paar Güsse. Außerdem reduziert es den Aufwand erheblich! Ich werde also in den nächsten Wochen ein neues gießen und dann hoffentlich ein paar Bilder davon machen machen. LG

Hier sind die ersten Bilder - der größte Teil ist schon geschafft!

Ich verwende zum Gießen eine Plexiglas Scheibe anstelle der späteren Glasscheibe. Grund ist, dass das Glas an den Rändern abgerundet ist und nach dem Guss nicht mehr aus dem Zement zu entfernen ist. Das Plexiglas konnte ich einfach schleifen um Unterschneidungen zu vermeiden. Zum Modellieren hatte ich mir vor Jahren mal PLASTILINE gegönnt. Freue ich mich jedes mal drüber!

Hier die hölzerne Gussform - frisch eingefettet:

Die Schlauchverbinder müssen abgedichtet und fixiert werden:

Und schließlich kommt das "Nest" in die Form und wird an die Schlauchverbinder angeschlossen:

Sobald die Magnete angekommen sind kann ich gießen...

Guten Morgen LifeStyler, Haptik ist total schwer zu beschreiben, zumal ich natürlich nicht alle Arten von Knete kenne. Aber Plastiline (weich!) lässt sich schnell weich kneten, kann dann prima geformt werden (kneten, streichen, schneiden, etc.) und ist danach schnell wieder stabil. Und ist natürlich wasserfest, reagiert nicht mit Gips, Zement o.ä., kann geschmolzen und gegossen und dabei jahrelang verwendet werden, auch ohne Abdeckung. Vieles davon trifft wahrscheinlich auch auf herkömmliche Knete zu. Aber Plastiline macht einfach echt Spaß!

Für die aktuelle Form hab ich ca 1h gebraucht! Und dabei sind alle Kanten am Glas glatt, weil ich den Zement nicht nachträglich wie Gips bearbeiten kann.

Hab das Zeug damals eigentlich für venezianische Masken gekauft, aber funktioniert für Nester hervorragend!

So, ich hab die Magnete bekommen und konnte endlich gießen. Wenn ich sage "gießen" meine ich übrigens eher löffeln und pinseln

Ich verwende 1:1:1 Zement, groben und feinen Quarzsand. Zusätzlich noch ein Flussmittel und Glasfasern, aber beides ist glaube ich optional?

Die Magnete halten durch Holz und Plexiglas leider nicht so gut wie ich dachte. Hoffentlich sind sie nicht verrutscht. Aber das erfahre ich am Sonntag - so lange bleibt das jetzt erstmal abgedeckt stehen.

Sonntag, endlich! Ausschalen erfolgreich, ich bin sehr zufrieden! Der Beton ist noch nass, aber alles sieht so aus wie ich gehofft hatte: die Kanten sind "scharf", kaum Luftblasen und die Magnete sind nicht verrutscht.

Jetzt heißt es aber erstmal wieder warten. Bis der Beton trocken und vollständig ausgehärtet ist dauert es wahrscheinlich noch ein paar Tage. Dann kommt der letzte Schritt: Dreck!

Zum Glück macht Ameisenhaltung geduldig

Der Dreck ist drin, mit viel Lehm damit sie ihn nicht gleich wieder raustragen! Trocken ist er auch schon. Damit ist das Bauen beendet und ich warte freudig darauf, dass die Kleinen (bzw Großen!) umziehen!

Ein ganzes Jahr inkl Winterruhe sind sie lieber in ihrem schimmligen, komplett ausgetrockneten Reagenzglas geblieben und haben alle Alternativen verschmäht. Aber nach der Winterruhe war es dann doch so weit und sie sind in das "neue" Nest gezogen. Noch ist es ein wenig zu groß, aber das ist kein Problem. Sollte mal etwas Müll liegen bleiben, kann man dort einfach ein wenig heizen: dann wird sofort aufgeräumt, damit der Nachwuchs Platz findet.