Wann schwärmen Formica fusca?

  • Hallo,


    es gibt diverse Tabellen, wann im Jahr Ameisenarten schwärmen. Was mich interessieren würde:
    Um welche Uhrzeit etwa ist die beste Zeit schwärmende Formica fusca anzutreffen? Wir haben vor unserem Haus mehrere Nester und ich würde mir gerne eine (begattete) Gyne rauspicken. Ich fürchte nur, dass ich zu den richtigen Uhrzeiten nicht hingucke. :grinning_squinting_face:

    Gibt es da Erfahrungswerte?

    LG Karsten

  • Hi Karsten,


    also die letzten Tage habe ich im Landkreis Augsburg mehrfach (Servi-)Formica sp. aus dem Pool der Nachbarn gefischt, meistens nachmittags gegen 14-16 Uhr, knall sonnig, beinahe windstill. Seltener auch schon direkt Morgens ab ca. 8 Uhr.


    Letztlich ist ein sinnvolles Vorgehen: Die Nester möglichst eng überwachen - sieht man Tiere schwärmen, dann sucht man 1-2 Stunden später die Umgebung ab (nicht die Nester, die Gynen kommen nicht zurück!), weil dann die Schwarmflüge soweit abgeschlossen sind und die Jungköniginnen sich auf nestsuche befinden.


    Da Gynen gerne auch irrtümlich auf Wasserflächen landen, sind Pools, Teiche, Seen, usw. tatsächlich auch nicht dumm und man hat leichtes Spiel, die Tiere auf der Wasseroberfläche strampelnd zu entdecken. Habe schon mehrere so gerettete Gynen in die Haltung überführt.



    Falls es nicht klappt, kann ich dir sicherlich eine meiner 3 (noch unbestimmten) Serviformica überlassen, zwei sind aus 2022, eine aktuell gründend. Meine Frau schimpft eh schon über die Menge an RGs hier...

    Träume den unmöglichen Traum, besiege den unbesiegbaren Feind, strebe mit deiner letzten Kraft nach dem unerreichbaren Stern.

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  • Danke für Dein Angebot. Ich bin aber (momentan noch :grinning_squinting_face: ) so ehrgeizig, eine selber zu finden. Weil kaufen kann man ja auch, aber das finde ich irgendwie "merkwürdig".
    14-16 Uhr? Da hatte ich noch nicht geschaut. Mich verwundert, dass so ein Schwarmflug 1-2 Stunden dauern soll... wieder was gelernt. Bisher hatten wir hier nur L. niger schwärmen.

    Noch eine Frage:
    Wie oft schwärmt so eine Kolonie im Jahr? Das dauert doch sicher etwas, bis wieder genügend Geschlechtstiere da sind. Ich meine, ich weiß nun nicht, ob die Nester hier in der Gegend bereits geschwärmt haben oder nicht.

  • Mich verwundert, dass so ein Schwarmflug 1-2 Stunden dauern soll... wieder was gelernt.

    Dann gehen wir doch noch etwas ins Detail :winking_face:


    Also der Schwarmflug ist nicht abschließend erforscht. Aber so geht es ungefähr:

    • erstmal gucken tagelang v.a. die Männchen aus dem Nest heraus, geben dabei Pheromone in die Luft ab
    • die Jungköniginnen machen sich etwas später ebenfalls bereit, vermutlich ebenfalls Pheromonabgabe
    • ist die Pheromonsättigung der Kolonien einer Art in der weiteren Umgebung (wir reden von Quadratkilometern...) in der Luft hoch genug und passen gleichzeitig die Witterungsbedingungen, wird es eine große Aufregung geben und die Geschlechtstiere strömen unter Begleitung der Arbeiterinnen nach draußen, suchen sich erhöhte Standpunkte und fliegen ab. Einige Geschlechtstiere trauen sich nicht, kehren ins Nest zurück und fliegen dann ggf. in den Folgetagen
    • Ein Wunder der Natur, dass das mehr oder weniger synchron abläuft bei allen Kolonien der Region
    • Die Geschlechtstiere der beteiligten Kolonien finden sich oft konzentriert am selben Ort wieder, in der Luft. Teils schwärmen die Männchen auch schon vorher aus und warten in Baumkronen/Gebüschen, bis die Jungköniginnen auch mal eintrudeln. Sie finden sich alle über Pheromone
    • Dieses Sammeln dauert teils etwas, kann aber zu immensen Schwärmen führen. In Südengland gab es 2019/2020 einen Schwarm, der so riesig war, dass er auf dem Wetterradar über einige Zeit als vermeintliche Regenwolke erschien
    • Dort in der Luft finden dann oft im Flug die Begattungen statt, mehrere Männchen verfolgen eine Jungkönigin und begatten diese. Manchmal wird auch am Boden weiter kopuliert. Es kann zu Zwischenlandungen kommen, der Vorgang ist kräftezehrend
    • Die Jungköniginnen landen nach ausreichender Begattung, suchen sich manchmal kurz einen geschützten Ort, brechen sich die Flügel ab und suchen erst dann einen Nistplatz (oder bei anderen Arten ein Nest zur Adoption (ggf. auch das Heimatnest) oder eine Kolonie zur sozialparasitären Gründung).


    Der ganze Vorgang dauert eben schon seine Zeit. Erfahrungsgemäß ist man in den 1-2 Stunden nach beobachtetem Abflug der Jungköniginnen eben gut bedient, was bereits dealate (also entflügelte) Jungköniginnen angeht, die dann in Massen am Boden zu finden sind. Später verstreuen sie sich etwas, weil ja alle auf Nistplatzsuche sind.


    Bei diesen entflügelten Königinnen ist die Chance äußerst hoch, dass sie auch begattet sind. Sammelt man herumstreunende, geflügelte Tiere ein, kann es ggf. sein, dass diese noch nicht begattet sind oder sogar noch gar nicht gestartet sind (ggf. Nest in der Nähe, das man gar nicht wahrnimmt). Der Rat ist also stets, nur dealate Tiere zu nehmen, außer man kann das wegen Erfahrungen gut einschätzen oder man hat gewisse Spezialfälle. V.a. irrtümlich im Wasser gelandete Jungköniginnen können sich ja nun nicht die Flügel abbrechen, während sie fast ertrinken. Sammelt man diese ein, kann es sein, dass das Flügel abrechen gar nicht oder erst verspätet stattfindet. Begattet sind sie aber trotzdem. Bleiben die Flügel dran, faulen diese teils über Wochen ab - man entfernt sie dann besser via Pinzette, da die Tiere auch gern damit kleben bleiben. Ist ganz aktuell bei mir auch wieder so passiert, die Gyne wäre fast verdurstet.


    Wie oft schwärmt so eine Kolonie im Jahr? Das dauert doch sicher etwas, bis wieder genügend Geschlechtstiere da sind. Ich meine, ich weiß nun nicht, ob die Nester hier in der Gegend bereits geschwärmt haben oder nicht.

    Kommt auf die Art an. Einige schwärmen 1x im Jahr (jeweils aber über mehrere Tage, weil nicht alle Tiere unbedingt am selben Tag starten), andere 2x oder gar häufiger. Ganz vereinzelt kommt es vor, dass Jungköniginnen (sehr ressourcenintensiv) im Nest bleiben, die werden mit überwintert. Die vereinzelt so verbliebenen Männchen hingegen (leicht zu reproduzieren) werden beseitigt. Oder falls sie nach dem Flug zurückkehren wollen getötet... alles sehr effizient. Ansonsten sterben geschwärmte Männchen nach 2-3 Tagen selbst ab, wenn sie nicht vorher als Futter enden.

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    11 Mal editiert, zuletzt von ice_trey ()

  • Danke Dir. Sehr ausführliche Infos! :thumbs_up_light_skin_tone:
    Was ich mich noch frage: Die Arbeiterinnen rennen ja wie bekloppt wenns heiß ist. Da komm ich mit den Augen kaum hinterher. Da ich noch keine Formica Gyne vor mir hatte stellt sich mir die Frage: Rennen die genauso schnell? Wie fängt man die denn dann ein (wenn man keinen Pool hat :winking_face:)? So schnell bin ich nicht...

    Und welche Art der Fangmethode hat sich bei Euch am ehesten bewährt? Also wie geht Ihr dabei vor, ohne die Gyne zu verletzen? Bei Lasius niger habe ich schon Probleme. Bisher nehme ich einen Wattebausch und versuche sie dort drauf zu bekommen - dadurch bleibt sie an der Watte erstmal "haften" und kann dort auch nicht schnell wegrennen. Und dann ab ins RG damit.

  • Die Gynen sind etwas träger, aber ja - auch diese sind flott unterwegs. Ich lasse die einfach in ein RG rennen, leite sie mit den Fingern - ggf. helfe ich etwas nach, genau wie du, mit dem Wattestopfen. Alternative wäre das Packen mit einer spitzen Pinzette am Bein (muss man vorsichtig sein, gerade so, dass man sie hat, aber nicht abquetschen!) oder besser noch: Der gute alte Exhaustor: Exhaustor-Bauanleitung

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  • :grinning_face_with_smiling_eyes: Oh je, der Exhaustor... darüber habe ich jetzt mehrmals hier gelesen. Da grauts mir etwas vor, wegen Einatmen von Feinstaub udgl. Entweder aus dem Nest oder hier, beim Fangen.
    Ich halte es momentan so, dass ich täglich die Nester kurz abgehe - einmal so ab 16 Uhr und dann später noch mal. Bisher alles ruhig. Hat aber lange nicht mehr geregnet und relativ kräftiger Wind. Mal sehen wie es am WE ist, nach dem Regen.

  • Ich hatte bis jetzt guten Erfolg sie von hinten her mit einem 16 mm Reagenzglas zu überstülpen. Und wenn sie sich dann eine Richtung aussucht das glas in die Richtung zu kippen. Bis jetzt sind sie fast immer im Glas ein stück nach oben gelaufen. Wenn es auf Erde oder Sand ist kann man die Öffnung damit vollschieben das sie nicht raus kommt. Es hat aber auch auf der Straße gut geklappt. Man muss halt gut zielen das man sie nicht mit dem Rand des Glases trifft.

    (Ich hab im Moment halt immer ein Reagenzglas einstecken. Man weiß ja nie wann einem seine Königin begegnet. :winking_face_with_tongue: )

  • Ich hatte bis jetzt guten Erfolg sie von hinten her mit einem 16 mm Reagenzglas zu überstülpen. [...] Man muss halt gut zielen das man sie nicht mit dem Rand des Glases trifft.

    (Ich hab im Moment halt immer ein Reagenzglas einstecken. Man weiß ja nie wann einem seine Königin begegnet. :winking_face_with_tongue: )

    Ja, das geht mir momentan ebenso - immer ein "Notfall"-RG dabei. Ich komme mir vor wie Professor Slughorn bei Harry Potter, der immer eine Viole für besondere Vorkommnisse dabei hat (als die große Spinne tot ist und er sich noch schnell etwas Gift abzapft :grinning_squinting_face: ).

    Ich hatte das mit dem RG draußen so mit einer L. niger probiert, aber irgendwie muss ich sie unglücklich getroffen haben: Sie krümmte sich und war tot. Hat mich geschockt, weil ich das gar nicht mitbekommen habe. Scheinen sehr empfindlich. Dafür kam wenige Sekunden später eine andere Ameise und zerrte das leckere Frischfleisch mit sich. :confused_face:  Des einen Leid ist des andern...

  • Ja, das Überstülpen ist so eine Sache - habe auch schon eine Lasius sp. Gyne damit zerquetscht. Aber so eine dicke Formica bekommst du schon mit "Finger-Leitsystem" ins RG :winking_face:

    Einfach bisschen reinschubsen und dann den Stopfen drauf, fertig.


    Da grauts mir etwas vor, wegen Einatmen von Feinstaub udgl.

    Vielleicht könnte man ein Stück Feinstaubfilter (die werden doch bei Staubsaugerbeuteln meist einfach mitgeliefert, diese "Lappen" zum Einlegen) in den Ansaughalm stecken... :thinking_face:

    Aber gut, man muss dann natürlich umso stärker saugen.


    Es stimmt natürlich, was du sagst: Wenn man ein paar Lagen Nylonstrumpf nimmt, dann kommt zwar gesichert (!) keine Brut, auch keine Eier durch. Aber Feinstaub heißt ja nicht umsonst so. Hatte das bei Umsiedlungen usw. auch, bisschen im Hals gekratzt danach.


    Mein letzter Exhaustor war nun nämlich eine Nummer größer: ein Joghurt-Eimerchen, oben in den Deckel zwei Anschlussschläuche aus der Haltung (Innendurchmesser ca. 1cm), damit ich die stark physogastrischen Gynen usw. bei einer Waldameisenumsiedlung gut einsaugen konnte. Da wäre ein Strohhalm zu dünn gewesen. Hab den gerade im Auto, Foto liefere ich nach.


    Aber bei der Konstruktion könnte ich mir das mit dem Feinstaubfilter schon vorstellen... die Ansaugleistung sollte trotzdem ausreichen, wenn man es einlagig lässt (und vorgeschaltet natürlich weiterhin das Nylon).



    Edit 27.07.23: So, hab endlich daran gedacht. Die Löcher für die Schläuche sind noch mit Kleber abgedichtet, damit es schön dicht ist. Funktioniert wunderbar, auch für Brut usw.

    Weiterer Vorteil: Man kann leicht adulte Tiere und Brut separieren (z.B. wenn man sich Brut für Formica sanguinea mopsen will oder dergleichen). Wenn man direkt in ein RG saugt, geht das nicht.




    Träume den unmöglichen Traum, besiege den unbesiegbaren Feind, strebe mit deiner letzten Kraft nach dem unerreichbaren Stern.

    2 Mal editiert, zuletzt von ice_trey () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von ice_trey mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • ice_trey: Den Edit habe ich gar nicht mitbekommen. Danke!

    Was ein Monster-Sauger. :grinning_squinting_face: Was habt Ihr bei Euch für Ameisen??


    Die Formica-Gyne hat mir die Tage etwas Sorgen bereitet:
    Als sie im RG saß verklebten ihre Fühler am Wasserwattestopfen. Sie ist mehrmals umgefallen auf den Rücken und kam von allein nicht wieder hoch. Hab dann zur Vorsicht mehrmals am Tag reingeschaut und durch Drehen des RGs sie wieder richtig rum "gekippt". Sie wirkte als sei sie "betrunken" (was nichts anderes heißt als vergiftet).

    Habe dann den Wattestopfen am RG getauscht und Luft reingefächelt. Ich hatte zuerst meine Mikropipette in Verdacht, da ich diese zum mischen von Honigwasser das erste mal ausprobiert habe (ja, ich gestehe, zum Gründungs-Start habe ich sie gefüttert :see_no_evil_monkey: ). Mittlerweile ist sie wieder stabil und wirkt "normal".

    Als ich mich zu Haltungsberichten zu der Art einlas ging es bei einigen auch um eine Selbst-Vergiftung durch Ameisensäure, da sie stressintolerant seien. Ich mache das nämlich meist so, dass ich die Gynen mit dem Wattestopfen, der später auch zum Verschließen des RGs benutzt wird, aufsammel. Dabei muss ich sie halt berühren, bis sie umkippen bzw. sich dann am Wattestopfen festhalten, um sie ins RG zu bucksieren. Evtl. hatte sie darauf Ameisensäure gespritzt?? Das könnte sich dann im RG verteilt haben und zu Reizungen/Verätzungen geführt haben?

    Wenn sie in den nächsten Wochen nicht hops geht, gehe ich stark davon aus, dass das die Ursache war... :thinking_face: Eier hat sie noch keine gelegt, aber ich las auch, dass bei einigen die Eiablage erst nach der Winterruhe kam.

  • ice_trey: Den Edit habe ich gar nicht mitbekommen. Danke!

    Was ein Monster-Sauger. :grinning_squinting_face: Was habt Ihr bei Euch für Ameisen??

    Oh, hätte vielleicht die Größe dazu sagen sollen... :grinning_squinting_face:

    Also das ist kein 5l Eimer oder so, sondern so ein kleines Joghurt-Eimerchen. Schlauchdurchmesser ca. 1 cm.


    Ich bin hier ehrlich gesagt überfragt aber ich bin mir gar nicht sicher ob Gynen überhaupt mit Ameisensäure ausgestattet sind?
    Eventuelle wird uns ice_trey hier etwas aufklären. :smiling_face:

    Jupp, klar, haben auch die Drüse. Aber ich glaube nicht, dass die so viel Säure rumsprüht, um sich selbst zu vergiften. Das kommt eher bei Kolonien beim Versand vor, weil dann wirklich die Säuredämpfe zum Problem werden, die können in einem zugestopften RG nicht abziehen und dann hängt das da 2-3 Tage drinnen. Daher diese Selbstvergiftungen.


    Würde mir da noch keinen Kopf machen. Ggf. war sie auch einfach geschwächt, weil sie eine ganze Weile irgendwo festhing. Das passiert leider ab und zu. Letztendlich kann man dem vorbeugen, indem man statt Watte z.B. ein zerteiltes Tampon nimmt. Die kleine Größe passt perfekt in ein Standard-RG - und die sind nicht so komisch fusselig. Oder aber man muss die Watte beim Reinstopfen schon ein bisschen so umlegen, dass möglichst keine Wattefäden frei herausragen. Natürlich zupfen die Ameisen trotzdem daran und lösen so auch wieder Fäden. Man kann es nicht komplett vermeiden.


    Btw hab ich auch gestern wieder eine (Servi-)Formica sp. Gyne in der Stadt gesehen. Hatte leider kein RG zur Hand.


    Und Fütterung ist prinzipiell kein Thema. Ab den ersten Larven gebe ich auch gerne etwas Honig zur Stärkung.

    Träume den unmöglichen Traum, besiege den unbesiegbaren Feind, strebe mit deiner letzten Kraft nach dem unerreichbaren Stern.

  • Würde mir da noch keinen Kopf machen. Ggf. war sie auch einfach geschwächt [...]

    Deine Zuversicht beruhigt mich. Dann schaun wir mal wie sich das mit ihr weiter entwickelt.

    Btw hab ich auch gestern wieder eine (Servi-)Formica sp. Gyne in der Stadt gesehen. Hatte leider kein RG zur Hand.

    Vorgestern war es nach tagelanger Kälteperiode mal wieder warm (und windstill) und schon schwärmten L. flavus in Massen. Aber eine "Ersatz-"Formica cinerea habe ich nirgends gesehen, obwohl es hier mehrere Nester im Wohngebiet hat. Gestern nochmal vereinzelt L. niger geschwärmt, aber der Wind hat die in alle Richtungen verstreut. Heute ist es so heiß und trocken, dass nicht mal Arbeiter draußen fouragieren.

    Es gibt auch einige Formica Nester in der Nähe mit rot-schwarzen Arbeitern, in Wiesen und unter Pflastersteinen. Aber wie ich gelesen habe, gründen die alle als Sozialparasiten. Nach der negativen Erfahrung mit der L. umbratus ist mein Bedarf an "Parasiten" vorerst gedeckt. :tired_face:

    Und Fütterung ist prinzipiell kein Thema. Ab den ersten Larven gebe ich auch gerne etwas Honig zur Stärkung.

    Da hört man widersprüchliches. Füttern anfangs bis zu den ersten Larven bei Bedarf, aber danach habe ein langjähriger Halter die Beobachtung gemacht, dass es wohl zu Verkrüppelungen an Brut gekommen sein soll - daher habe er das Füttern bei claustraler Gründung seitdem nie wieder praktiziert. :man_shrugging_light_skin_tone:

    Fruchtfliegen wurden bisher nie angerührt, ob mit Larven oder ohne. Honigwasser aber immer - wenige Sekunden, nachdem ich ihn auf Alufolie im RG platziert hatte, selbst wenn die Alufolie noch nicht wieder über das RG geschoben wurde.

  • Es gibt auch einige Formica Nester in der Nähe mit rot-schwarzen Arbeitern [...]

    Das sind in vielen Fällen auch besonders geschützte Formica s. str., ergo bei Sichtung einer rötlich-schwarzen Formica-Gyne immer nur einsammeln, wenn man sicher ist, was man da vor sich hat (z.B. Formica sanguinea oder Formica cunicularia).



    Da hört man widersprüchliches. Füttern anfangs bis zu den ersten Larven bei Bedarf, aber danach habe ein langjähriger Halter die Beobachtung gemacht, dass es wohl zu Verkrüppelungen an Brut gekommen sein soll - daher habe er das Füttern bei claustraler Gründung seitdem nie wieder praktiziert. :man_shrugging_light_skin_tone:

    Hm, weiß nicht, hab da nie solche Beobachtungen gemacht. Aber das ist natürlich immer subjektiv. Letztlich kann die Gyne eine claustrale Gründung meistens auch schaffen, so wie das in der Natur vorgesehen ist. Es fallen ja in der Haltung wenigstens ein paar Gefahren wie Fressfeinde und Witterung weg...

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