Lasius umbratus?

  • Hallo,


    passend zum anderen Lasius Fund (Link) hier evtl. eine L. umbratus? Dann müsste die andere doch eine L. flavus sein.
    (diese hier hab ich natürlich nur zum Vergleich gefangen um sicher zu stellen, dass die Gyne im anderen Thread auch wirklich eine L. flavus ist :crazy:)

    Ich hatte auf eine Myrmica-Gyne gehofft, aber das war wohl nix.

    Fundzeit: 03.08.2023 / 20:00 Uhr

    Fundort: Eching (Landkreis Freising), auf Pflastersteinen Richtung Wiese

    Fundbedingungen: nachmittags 25°C mit Sonnenschein, ganzen Tag sehr windig

    Länge: ?? mm


    Ein paar Bilder, danach ein Video.


    Fotos mit Smartphone (Macro-Modus):



    Fotos mit 15x Lupe im RG:



    Video mit 15x Lupe im RG gefilmt:

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    Wenn es L. umbratus sein sollte, könnte ich ein paar Arbeiterinnen meiner L. niger Kolonie für ihre Gründung verwenden. ice_trey hatte hier beschrieben wie man es machen könnte. :thinking_face: Aber dann müsste man schon sicher sein, dass es L. umbratus ist, sonst gehts böse aus.

    Was noch auffällt: Sie kann keine Glasscheiben hochlaufen! Weder in dem Schraubglas, in dem ich sie gefangen habe, noch im RG. Alle anderen Lasius die ich bisher fand konnten das gut.

  • Ja, sieht mir schon danach aus. Glückwunsch zu den vielen Funden gerade!


    Meine Erfahrung ist, dass, wenn zu wenige Arbeiterinnen da sind, zwar die Integration gelingt, aber die Eiablage nicht erfolgt. Denke da geht es irgendwie um die Versorgung. Bei einer Gyne ist diese sogar nach einigen Tagen wieder aus dem RG gegangen, da hatte ich so +- 10 Arbeiterinnen.


    Wie gesagt, nur meine persönliche Erfahrung, aber ich würde da eher auf min. 20 Arbeiterinnen, besser sogar noch mehr gehen. Heißt natürlich höheres Risiko für die Gyne.

    Träume den unmöglichen Traum, besiege den unbesiegbaren Feind, strebe mit deiner letzten Kraft nach dem unerreichbaren Stern.

    Einmal editiert, zuletzt von ice_trey ()

  • Danke. Eigentlich wollte ich gar keine Sozialparasiten haben. Nun muss ich da halt durch. Irgendwer schrieb, die versterben sonst innerhalb weniger Tage. Sie am nächsten Tag wieder rauszulassen hätte für sie mindestens einen Tag gekostet (und vermutlich werden eh 80-90% gekillt).

    Ich habe dann gleich gestern eine Zusammenführung versucht, L. niger-Arbeiterinnen mit L. umbratus-Gyne. Es sollten 7 sein, für den Anfang. Am Ende waren es 3. :see_no_evil_monkey: Eine Arbeiterin ist wohl durch die Aufregung in einem RG, in denen nur die Arbeiterinnen waren, verstorben. Eine andere habe ich mit dem Wattestopfen wohl "zerquetscht". :crying_face: Zwei weitere wollten bei dem Übergang von einem RG ins andere nicht mit, also blieben die zurück.

    Habe es so gemacht wie Du mal geschrieben hast: RG mit Arbeiterinnen 30 min in den Kühlschrank, danach Zusammenführung mit Gyne. Zwei haben sie bestiegen und waren ständig an ihrem Gaster beschäftigt, eine andere hatte sich in ihren Fühler verbissen. Habe dann das RG inkl. Gyne nochmal in den Kühlschrank gepackt, für weitere 30 min und danach raus. Dann hatte sich (wohl dieselbe) in ihr Bein verbissen und wollte sie zum RG Ausgang schleifen. Die Gyne ist sehr passiv gewesen, hat alles über sich erdulden lassen. Mit einem Zahnstocher mal sanft gegen die Arbeiterin und sie hat dann losgelassen. Heute morgen saßen sie alle friedlich beisammen.

    Meine Frage wäre nun: Kann ich einzeln weitere Arbeiter dazu tun oder geht das Spiel dann wieder von vorne los? :thinking_face: Weil wenn 10 schon zu wenig sind, wirds mit Dreien sowieso nix. Wenn die Theorie ist, dass die Gyne sich an den Nestgeruch anpasst, müssten (einzelne) weitere Arbeiterinnen doch dann friedlicher reagieren, oder? Zumal mit fortschreitender Zeit die Gyne selber immer mehr und stärker genau diesen Koloniegeruch wird "imitieren" müssen und können, sonst würde das in einem Nest mit weiterer Gyne doch nie funktionieren!? Weil nur ein "Einreiben" mit Nestgeruch allein, damit wäre es sicher nicht getan.

    Was ich in anderen Beiträgen zu dem Thema aber auch gelesen habe: Weitere Arbeiter im Nachhinein (also 30 Stück oder so) in einem dazu geben hat dann nicht geklappt, da war die Gyne unterlegen.

  • Ich habe mal noch eine weitere Arbeiterin aus der L. niger-Kolonie, die seit gestern in einem extra RG war, zu der L. umbratus getan:
    Die regt sich andauernd tierisch auf, zappelt ständig um die Gyne rum. Die anderen sind ruhig, nehmen davon keine Notiz. Die Gyne zeigt sich auch unbeeindruckt. Es gab mal ein antasten mit den Fühlern der Gyne an diese Arbeiterin und danach ein Putzen der Gyne: Evtl. Geruch aufnehmen?

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    (die tote Ameise war vorher im anderen RG gestorben, die habe ich nur ausversehen in das RG mit der Gyne reingeschüttelt)
    Also die Gyne selber hat bisher keine Ameise getötet. Keine Ahnung ob das überhaupt Voraussetzung ist.

    Ich denke, es wird sich nie ein wirklicher "Kolonieduft" entwickeln, der dem Ursprünglichen gleicht. So kann man wahrscheinlich nicht einfach neue Arbeiter sukzessive hinzufügen. Das zeigt auch dieser alte Beitrag im Ameisenforum recht gut:
    https://ameisenforum.de/lasius…-hinzufugen-t57090-8.html

    Die beste Methode scheint wohl das pushen mit Puppen zu sein, aber davon habe ich aktuell keine. Draußen ein Nest auf-/umgraben? :worried_face:

  • Du kannst aus der Kolonie, aus der die Arbeiterinnen stammen, problemlos weitere Arbeiterinnen zugeben. Für "Drittkolonien" gilt das natürlich nicht- die haben einen ganz anderen Duft. Wie immer bei Ameisen halt.


    Ansonsten, wie du sagst, Pushen. Da aber auch nicht unzählig viele - wenn man 3 Arbeiterinnen hat, können die vielleicht so geschätzt 15 Puppen sinnvoll versorgen. Die müssen ja dauernd beleckt werden usw., gleichzeitig ist aber die parasitische Gyne super attraktiv - muss also auch ständig beleckt werden, zumindest anfangs.


    Theoretisch kannst du auch - war ja mein Ansatz - auch mit deutlich mehr Arbeiterinnen aus einer Wildkolonie einfach nochmal eine Zusammenführung machen. Die Gyne ist die Leidtragende, aber die schafft das sicher nochmal.


    Oder du hast einfach andere Erfahrungen als ich - wie gesagt, waren ja nur meine persönlichen Beobachtungen, dass dann keine Eiablage erfolgte.

    Träume den unmöglichen Traum, besiege den unbesiegbaren Feind, strebe mit deiner letzten Kraft nach dem unerreichbaren Stern.

  • Du kannst aus der Kolonie, aus der die Arbeiterinnen stammen, problemlos weitere Arbeiterinnen zugeben. Für "Drittkolonien" gilt das natürlich nicht- die haben einen ganz anderen Duft. Wie immer bei Ameisen halt.

    Da bin ich mir aufgrund der Erfahrung mit dieser einzelnen Arbeiterin (siehe ein Beitrag weiter oben) nicht so sicher. Ich interpretiere auch gern etwas hinein, aber das Gezucke wirkte auf mich nicht sehr "positiv", mehr wie eine Stressreaktion. Allerdings hat sie die Gyne nicht angegriffen oder gezerrt.

    Theoretisch kannst du auch - war ja mein Ansatz - auch mit deutlich mehr Arbeiterinnen aus einer Wildkolonie einfach nochmal eine Zusammenführung machen. Die Gyne ist die Leidtragende, aber die schafft das sicher nochmal.


    Oder du hast einfach andere Erfahrungen als ich - wie gesagt, waren ja nur meine persönlichen Beobachtungen, dass dann keine Eiablage erfolgte.

    Ich hatte schon voll den Bammel, dass das selbst mit drei Arbeiterinnen schief geht und die Gyne am Ende auf dem Rücken liegt. Nochmal von vorne?? :see_no_evil_monkey:

    Ich bin manchmal auch zu übervorsichtig, Dann könnte ich statt der Wildkolonie auch gleich nochmal 20 Arbeiterinnen aus meiner Kolonie entnehmen. :thinking_face:


    In anderen Berichten habe ich gelesen, dass bei einigen eine Eiablage auch erst im nächsten Jahr erfolgte. Priorität hätte es für mich, dass die Gyne erstmal überlebt und von den Arbeiterinnen ernährt/versorgt wird. Da gab es Berichte (Behauptungen?), dass die Gyne sonst innerhalb weniger Stunden/Tage verstirbt, weil sie sich nicht selbst versorgen würde. Danach kann man weitersehen.


    Option 1: Die Situation so lassen wie sie jetzt ist (4 Arbeiterinnen).
    Wobei ich das auch zu wenig finde; wenn da mal eine verstirbt, waren es nur noch drei... und versorgt auch wirklich jede Arbeiterin dann die Gyne? Oder sind das nur vereinzelte Individuen? Die Erstreaktionen schienen schon sehr geteilt zu sein. Während eine immer am Fühler oder Bein zerrte, waren andere entweder distanziert oder "fummelten" am Gaster rum und bestiegen sie. Da war kein allgemein ähnliches Verhalten zu beobachten. Erstaunt mich, solche individuellen Reaktionen zu sehen, wenn man bedenkt, wie klein das Gehirn bei Ameisen ist.


    Option 2: Weitere Arbeiterinnen hinzufügen.
    Risiko für weitere Anfeindungen und Stress.


    Option 3: Mit Wildkolonie-Puppen pushen.
    Muss ich Nester um-/ausgraben, was mir momentan nicht so behagt.

    Immer diese Qual der Wahl... :woozy_face:

  • Da bin ich mir aufgrund der Erfahrung mit dieser einzelnen Arbeiterin (siehe ein Beitrag weiter oben) nicht so sicher. Ich interpretiere auch gern etwas hinein, aber das Gezucke wirkte auf mich nicht sehr "positiv", mehr wie eine Stressreaktion.

    Bei diversen Arten kommt dieses Zucken als Warnverhalten vor, ergo richtig: Wird über Stressfaktoren ausgelöst. Kann man z.B. beobachten, wenn das Nest gestört wird.


    In anderen Berichten habe ich gelesen, dass bei einigen eine Eiablage auch erst im nächsten Jahr erfolgte. Priorität hätte es für mich, dass die Gyne erstmal überlebt und von den Arbeiterinnen ernährt/versorgt wird. Da gab es Berichte (Behauptungen?), dass die Gyne sonst innerhalb weniger Stunden/Tage verstirbt, weil sie sich nicht selbst versorgen würde. Danach kann man weitersehen.

    Sozialparasitär gründende Gynen können sich tatsächlich schlecht bis gar nicht selbst versorgen. Daher ist eine zeitnahe Gründung über den gängigen Weg elementar.

    Das mit der Eiablage erst im Folgejahr ist durchaus auch bei einigen Arten gegeben. Nur, wie gesagt: Ich hatte das leider bei sehr kleinen, angebotenen Kolonien dann nie. Aber ist einfach auch eine subjektive Erfahrung.


    Die Erstreaktionen schienen schon sehr geteilt zu sein. Während eine immer am Fühler oder Bein zerrte, waren andere entweder distanziert oder "fummelten" am Gaster rum und bestiegen sie. Da war kein allgemein ähnliches Verhalten zu beobachten. Erstaunt mich, solche individuellen Reaktionen zu sehen, wenn man bedenkt, wie klein das Gehirn bei Ameisen ist.

    Tatsächlich ist das auch der Standard. Du musst dir vorstellen, dass da einiges abläuft, was uns verborgen bleibt. z.B. sondert die Gyne wahnsinnig viele Pheromone ab, die die Arbeiterinnen besänftigen sollen. Daher bleibt sie auch im Normalfall, trotz Angriffen, passiv. Oder sie versucht einfach Angriffe eher defensiv von sich zu halten, indem sie z.B. frontal angreifende Arbeiterinnen wegschiebt.


    Denn eine wirklich aggressive Reaktion würde ja ebenfalls weitere Aggressionen schüren. Die Arbeiterinnen, die sie gleich besteigen und putzen hat sie quasi schon so gut wie auf ihrer Seite. Die anderen hingegen fahren ihr normales Verteidigungsprogramm - wobei man da eben dann auch beobachten kann, dass die Aggressionen irgendwann immer halbherziger werden. Tiere, die sich verbissen haben, können hingegen auch Stunden später noch dran hängen. Teils tötet die Gyne diese dann, dann hängt ihr eine Leiche oder deren Kopf am Bein...


    Einige Arbeiterinnen ignorieren die Gyne dann eine Weile eher. Da die Gyne aber in Kontakt mit den "bekehrten" Arbeiterinnen auch zunehmend wie diese riecht und damit auch nicht mehr fremd/feindlich, steigt das (positive) Interesse an ihr später auch wieder. Ergo, nach ein paar Stunden bis Tagen ist die Gyne dann voll integriert.


    Bei Arten, die nicht bei weisellosen - also königinnenlosen - Kolonien gründen und bei denen daher parallel dann die eigentliche Gyne, sowie die sozialparasitäre Gyne im Nest sind, wird weiter durch massive Pheromonabgabe das Interesse auf die sozialparasitäre Gyne gezogen. Man sieht das dann daran, dass diese Gyne von regelrechten Arbeiterinnentrauben umhüllt ist. Die eigentliche Königin stirbt da durch Vernachlässigung.


    Im Grunde, zusammengefasst, muss die Gyne "nur" eines schaffen: Durch ihr Verhalten (passiv bleiben, massive Pheromonabgabe, später auch das Betteln nach Futter) das Aggressionslevel der Arbeiterinnen möglichst runter zu drücken. Wenn sie einfach ignoriert wird, hat sie schon fast gewonnen - weil irgendwann riecht sie schon so stark nach der Kolonie, dass sie nicht als feindlich angesehen wird. Schafft sie es dann, auch Futter zu bekommen usw., dann ist alles paletti.


    Das machen übrigens einige Ameisengäste auch so ähnlich, z.B. der Ameisenbläuling. Durch Pheromone und spezielle Drüsen, die stark zuckerhaltige, fast drogenartig wirkende Substanzen abgeben, können sie sich als trojanisches Pferd einschleichen. Die Arbeiterinnen sehen die Raupen nicht als Beute. Erst als frisch geschlüpfter Schmetterling ist das ganze Spiel vorbei - dann muss schnellstens aus dem Nest geflohen werden, weil diese Mechanismen wegfallen. Den Arbeiterinnen ist es dabei vollkommen egal, dass die Raupe nicht aussieht, wie die eigene Brut - das geht nur über Duftstoffe, die Aggressionen hemmen (im Gegenteil sogar fast magisch anziehend wirken).


    Noch nebenbei: Das Gehirn von Ameisen, bzw. eher das Gangliensystem, ist schon relativ komplex. Die Hirne von Königinnen schrumpfen übrigens auch merklich, wenn die Gründung erfolgt ist. Sie müssen ja keine Leistungen mehr erbringen wie "Orientierung an der Oberfläche", "Alleinige Brutpflege", "Verteidigungsverhalten" usw., sondern nur noch Eier legen und ein bisschen Brutpflege machen.



    Ich hatte schon voll den Bammel, dass das selbst mit drei Arbeiterinnen schief geht und die Gyne am Ende auf dem Rücken liegt. Nochmal von vorne?? :see_no_evil_monkey:

    Ich bin manchmal auch zu übervorsichtig, Dann könnte ich statt der Wildkolonie auch gleich nochmal 20 Arbeiterinnen aus meiner Kolonie entnehmen.

    Ich kann das verstehen. Meine erste Vergesellschaftung, bei Lasius fuliginosus, war auch sehr nervenaufreibend. Man gewöhnt sich daran. Du musst dir nur denken: 20 Arbeiterinnen, das ist für eine in freier Natur lebende Kolonie gar nichts. Eher würden die Lasius umbratus Gynen in eine Kolonie mit mehreren Hundert oder mehr Arbeiterinnen eindringen. Da wäre das Risiko schon massiv, weil jede Arbeiterin attackieren kann. Wenn du natürlich eine größere Lasius niger Kolonie selbst hast, dann kannst du sicher problemlos von dort nochmal Arbeiterinnen entnehmen.


    Daher gleich zum nächsten Schritt:

    Option 2: Weitere Arbeiterinnen hinzufügen.
    Risiko für weitere Anfeindungen und Stress.


    Option 3: Mit Wildkolonie-Puppen pushen.
    Muss ich Nester um-/ausgraben, was mir momentan nicht so behagt.

    Option 2: Die Aggressionen sollten schon weniger rabiat sein, weil die Gyne einen Teil des ursprünglichen Koloniedufts angenommen hat, sie war ja in ständigem Nahkontakt zu Arbeiterinnen. Aus selbigem Grund packen sich Lasius umbratus Gynen ja vor dem Eindringen in eine Kolonie gerne eine Arbeiterin und tragen mit deren Körper Duftstoffe auf ihren eigenen auf, quasi als "Stealth-Maßnahme". Zudem trägt sie dann die Leichenteile vor sich her. Das habe ich sogar bei einer Vergesellschaftung schon selbst gesehen, auch wenn es nicht immer vorkommt. So reduziert sie das Risiko für sich, weil sie ihren eigenen, fremden Geruch, übertüncht.


    Probiere es einfach mal nochmal aus mit wenigen Arbeiterinnen. Aber wie gesagt, halt aus der Kolonie, mit der jetzt auch gearbeitet wurde. Sonst passt der Duft gar nicht und es wird dann in jedem Fall zumindest zwischen den Arbeiterinnen zweier Kolonien zu Kämpfen kommen.


    Option 3 geht natürlich immer, auch zusätzlich. Dazu muss man nicht graben, würde ich auch nie anraten. Unter Steinen, Bodenplatten usw. sind oft Lasius niger Nester. Man kann da bedenkenlos ein dutzend Puppen (nicht die großen, das sind spätere Jungköniginnen :winking_face: ) entnehmen, ohne, dass es die Kolonie schädigt. Stein vorsichtig zurücklegen, dann bleibt das Nest weitestgehend intakt.

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    6 Mal editiert, zuletzt von ice_trey ()

  • ice_trey Danke für Deine Ausführungen. Sehr aufschlussreich und hilfreich.
    Leider ist die Gyne heute morgen verstorben. Als ich mit 15x Lupe reinsah, hatte eine Arbeiterin sie an der "Zunge" tragend von der Decke des RGs runterbaumelnd festgehalten. Das hatte schon was mehr in Richtung Tim Burton-Movie. :skull_and_crossbones: Die andere war immer noch am rumzucken und dazwischen hat sie die Gyne ein paar mal abgeleckt. :face_without_mouth:

    Ich denke mittlerweile, vorhandene Puppen helfen statistisch zu einer höheren Überlebenrate einer L. umbratus-Gyne, weil die neue Brut sie gleich als "Mama" akzeptiert und dann auch füttern kann. Das haben die vier Leute hier scheinbar nicht getan. Ob es zum Kampf kam weiß ich nicht, es gab aber keine Anzeichen dafür, Vermutlich ist die Gyne einfach verhungert (wenn sie zu doof ist selber von einem Honigwassertropfen zu trinken).

  • Neuer Versuch:

    Gestern war Highlife mit L. umbratus Schwarmflug bei uns. Hatte drei Gynen eingesammelt (da waren noch mehr, aber das reicht für ein paar Tests). Leider hat dann eine in der "Sammelunterkunft" - bis ich die Einzelzimmer (RGs) für alle Gäste vorbereitet hatte - bereits eine der Gynen geköpft. :neutral_face: Was ich aber grausig fand war, dass der Kopf wie auf dem Maktplatz in der französischen Revolution sich immer noch bewegte: Fühler und "Zunge". Mindestens eine halbe bis 3/4 Stunde... :woozy_face: Unglaublich, dass die Nervenzellen immer noch so lange ohne Energie/Sauerstoff - da der Blutkreislauf fehlt - am leben bleiben und funktionieren.


    Schneller Themenwechsel :grinning_face_with_sweat: :
    Heute habe ich Arbeiterinnen von L. flavus aus dem Garten ausgegraben (richtig wäre: sie liefen in einem Gangsystem 3 cm unter der Oberfläche), etwa ~30 Stück. Runtergekühlt für 2h, dann die Zusammenführung mit der L. umbratus-Gyne. Ein paar verbeißen sich in ihre Beine, aber insgesamt sah es auf den ersten Blick nicht so hart aus. Die Gyne stürmt ja förmlich ins RG und läßt dann alles über sich ergehen. Habe sie jetzt noch mal für 1h in den Kühlschrank verfrachtet, danach kommen sie raus.

    Beim ausgraben der L. flavus trugen sie eine Menge Eier fort, aber leider habe ich keine Puppen entdecken können. Das wäre wahrscheinlich die allerbeste Option gewesen. Da L. flavus eher schüchterner ist vom Verhalten her, dachte ich könnte es erfolgreicher sein als mit L. niger. Merkt man auch voll: die laufen nur auf der dunklen Erde rum und wollen sich da drin verstecken. Ins RG gesetzt laufen sie Richtung Dunkelheit und verkriechen sich da lieber statt vorne aus dem Ausgang zu laufen.

    Option 3 geht natürlich immer, auch zusätzlich. Dazu muss man nicht graben, würde ich auch nie anraten. Unter Steinen, Bodenplatten usw. sind oft Lasius niger Nester. Man kann da bedenkenlos ein dutzend Puppen (nicht die großen, das sind spätere Jungköniginnen :winking_face: ) entnehmen, ohne, dass es die Kolonie schädigt. Stein vorsichtig zurücklegen, dann bleibt das Nest weitestgehend intakt.

    Das sagst Du so einfach: Hier gibt es keine Steine oder Bodenplatten, die ich umdrehen könnte.

  • Was ich jetzt natürlich gar nicht sagen kann, obs wirkich L. flavus ist. Evtl. hab ich auch eine vorhandene L. umbratus-Kolonie aus dem Garten erwischt. Die sehen sich zum Verwechseln ähnlich... :man_shrugging_light_skin_tone:


    ice_trey Hattest Du denn bei Deinen Versuchen auch nur Arbeiterinnen dabei, ohne Brut? Weil sonst hätte ich spekuliert, dass die Gyne nur von neuschlüpfenden Arbeiterinnen versorgt wird (und der Rest drumrum halt ausgehalten wird). Wenn keine da ist wird das auch wieder scheitern. Aber vielleicht irre ich mich.

  • ice_trey Hattest Du denn bei Deinen Versuchen auch nur Arbeiterinnen dabei, ohne Brut? Weil sonst hätte ich spekuliert, dass die Gyne nur von neuschlüpfenden Arbeiterinnen versorgt wird (und der Rest drumrum halt ausgehalten wird). Wenn keine da ist wird das auch wieder scheitern. Aber vielleicht irre ich mich.

    Tatsächlich bisher nur ohne Brut. Wäre einen Versuch wert.


    Hatte auch eine Gyne gesammelt, leider hat sie die Zusammenführung nicht überlebt... am Vorabend sah es gut aus, am nächsten Tag war sie (und ein paar Arbeiterinnen) tot. Wenn es einmal klappen würde... bin gespannt auf deinen Versuch.

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  • Tatsächlich bisher nur ohne Brut. Wäre einen Versuch wert.

    Heißt, Du hattest bisher in Deinem Leben noch keinen geglückten Versuch? :face_screaming_in_fear:

    Wieso unterhalte ich mich dann mit Dir? :rolling_on_the_floor_laughing:
    *scherz* :winking_face:

    :thinking_face: Jetzt müsste man mal rumfragen und jemanden finden, der eine erfolgreiche Gründung ausschließlich mit Arbeiterinnen gehabt hat, also ganz ohne Brut und die Gyne dann nach einiger Zeit Eier gelegt und die Kolonie langfristig überlebt hat. Wenn man niemanden findet, dann stärkt das meine Hypothese.

    Ich habe noch eine zweite Gyne und Gründerkolonien mit Lasius niger (L. flavus ist noch nicht so weit) mit etwas Brut im RG. Nur wie komme ich da jetzt an die Brut? Rumschütteln? :neutral_face: Braucht wohl Brut die innerhalb von 3-5 Tagen schlüpft, sonst ist die Gyne verhungert.

    Zumindest konnte ich feststellen: Als die Gyne im leeren RG (mit Wassertank) war, trank sie sofort vom Wasserwattestopfen im RG. Nicht lange, nur kurz, aber immerhin. Bei einem Honigwassertropfen wurde der nur kurz untersucht und dann ignoriert. Habe dann einen mit Zuckerwasser getränkten Wattebausch hinein getan und da ging sie dran und trank; auch nur relativ kurz (nicht so lange wie eine ausgehungerte Lasius), aber immerhin schon etwas längere Zeit. Evtl. kann man deren Überleben so etwas sichern/verlängern, bis man geeignete Brut findet? :thinking_face:

    Die Gyne tastet gegenwärtig alle Ameisen ab, evtl. um zu schauen wer bereit ist sie zu füttern? Dann verbeißt sich mal wieder eine in ihren Fühler. Ich weiß jetzt schon wie dieser neue Versuch ausgehen wird... :see_no_evil_monkey:

  • Heißt, Du hattest bisher in Deinem Leben noch keinen geglückten Versuch? :face_screaming_in_fear:

    Wieso unterhalte ich mich dann mit Dir? :rolling_on_the_floor_laughing:
    *scherz* :winking_face:

    Nee, tatsächlich leider nicht. Waren aber auch nur 3 Gynen, wenn ich mich recht erinnere. Eine hab ich noch - die sitzt seit einem Jahr bei ihren Lasius niger, die nach und nach absterben, keine Eiablage. Überlege gerade, sie nochmal neu zu vergesellschaften, aber weiß nicht, ob das klappt.



    Ich habe noch eine zweite Gyne und Gründerkolonien mit Lasius niger (L. flavus ist noch nicht so weit) mit etwas Brut im RG. Nur wie komme ich da jetzt an die Brut? Rumschütteln? :neutral_face: Braucht wohl Brut die innerhalb von 3-5 Tagen schlüpft, sonst ist die Gyne verhungert.

    Brut kann man mit einem feinen, leicht feuchten Pinsel transferieren und im neuen RG vorsichtig wieder abstreifen. Kein Problem.


    Die Lasius umbratus Gynen versorgen sich tatsächlich, wenn ich mich nicht täusche, selbst gar nicht mit Futter. Daher drängt die Zeit immer.



    Gyne schon wieder tot.

    Ich komm nicht ganz mit, welche ist jetzt tot? :exploding_head:

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  • Die Lasius umbratus Gynen versorgen sich tatsächlich, wenn ich mich nicht täusche, selbst gar nicht mit Futter. Daher drängt die Zeit immer.

    Also im RG, wo ich noch eine einzelne L. umbratus-Gyne sitzen habe (die unentwegt da raus will und den Wattestopfen bearbeitet), nimmt regelmäßig Honigwasser bzw. Zuckerwasser von einen Wattebausch auf. Wenn die Gynen allerdings vergesellschaftet werden, dann bleiben die wie regungslos und betteln bei anderen nur um Nahrung.


    Ich komm nicht ganz mit, welche ist jetzt tot? :exploding_head:

    Die neue, also die ich vor 2 Tagen zu den L. flavus gegeben habe, ist tot. Länger als 2-3 Tage überleben die Gynen bei mir nicht, egal ob mit 3x L. niger oder 30x L. flavus. Nur die im Einzel-RG (ohne andere Ameisen oder Brut und die ich manuell füttere) weilt weiterhin unter den Lebenden.

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