Umsiedlung eines Volks der Sächsische Wespe

  • Hier ein paar Fotos eines Volks der Sächsischen Wespe (Dolichovespula saxonica), das von mir umgesiedelt wurde. Die Wespe erkennt man daran, dass sie am Kopf oberhalb der Mandibeln eine mehr oder weniger "ankerförmige" Zeichnung hat. Andere sprechen auch von "lilienförmig" (im Sinne einer heraldischen Lilie). Die Zeichnung kann auch unterbrochen sein. Zudem gehören sie zu den "Langkopfwespen". Es gibt also zwischen Augen und Mandibeln einen deutlich größeren Abstand, als z.B. bei der Gemeinen Wespe oder Deutschen Wespe.


    Das Nest befand sich direkt an der Tür eines viel benutzten Geräteschuppens. Zwar sind Sächsische Wespen ziemlich friedfertig und nicht besonders angriffslustig. Zudem interessieren sie sich nicht für süße Speisen oder das Steak vom Grill. Jedoch ist bei ständiger Störung natürlich ein Konflikt mit den Anwohnern vorprogrammiert und das Nest kann nicht in Ruhe gebaut werden, sodass wir vor Ort entschieden haben, das Volk umzusiedeln.



    Das gerade einmal faustgroße Nest mit ca. einem Dutzend Tiere.



    Bei dieser Arbeiterin ist die typische Zeichnung schwer zu erkennen. Dem Tier fehlt ein Fühler, vermutlich eine Kampfverletzung.



    Bei dieser hingegen erkennt man die ankerartige, schwarze Zeichnung gut (oberhalb der Mandibeln, steht natürlich auf dem Bild auf dem Kopf!)



    In Aktion mit Spezial-Ansaugkasten und Schutzanzug. Die Tiere waren wenig erfreut, aber nicht allzu biestig.



    Der neue Standort in einem Biotop. Der Nistkasten stammt aus einer Hornissenumsiedlung von letztem Jahr und fand nun neue Verwendung als Schutzhaus. Das Nest konnte man leicht entfernen und mit etwas Heißkleber fixieren. Leider sind etwa 5-6 Tiere bei der Umsiedlung geflüchtet, 2 verblieben nach Angaben der Anwohner am Standort (Rückkehrer nach einiger Zeit). Solche Verluste sind leider kaum zu vermeiden. Das Volk ist also etwa auf die Hälfte geschrumpft. Unter anderem deswegen - und weil die Neuorientierung, sowie Umsiedlung selbst kraftzehrend ist, sind Umsiedlungen immer das letzte Mittel.




    Zu guter Letzt eine Erfolgskontrolle nach ca. 2 Wochen. Es flogen stetig Arbeiterinnen mit Nahrung ein und aus, ergo hat sich die Kolonie erholt und kann nun an ihrem insektenreichen und menschenarmen Standort neu durchstarten.

    Träume den unmöglichen Traum, besiege den unbesiegbaren Feind, strebe mit deiner letzten Kraft nach dem unerreichbaren Stern.

    9 Mal editiert, zuletzt von ice_trey ()

  • ice_trey

    Hat den Titel des Themas von „Sächsische Wespe“ zu „Umsiedlung eines Volks der Sächsische Wespe“ geändert.

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