Expertenwissen gefragt- geplante Haltung

  • Guten Morgen,


    nach vielen Jahren in der Terraristik habe ich mich dazu entschlossen auch einmal etwas ganz anderes auszuprobieren und mein Glück mit der Haltung von Ameisen zu versuchen. Ich habe ein altes 30x20x20cm Terrarium (wurde früher einmal von einer Vogelspinne bewohnt) gewählt und die Rückseite und die linke Seitenwand mehrere Zentimeter dick mit einem Sand-Lehm-Gemisch aus heimischem Waldboden, der mehrere Jahre im Keller gelagert wurde, verkleidet. In nassem Zustand lässt sich dieses Gemisch super verstreichen, härtet dann beim Trocknen aus und wird richtig schön fest.

    In der linken Ecke und Seitenwand habe ich reichlich Gänge und Kammern vorgebohrt in der Hoffnung, dass die Messor sich dort ansiedeln werden. Eventuell gebe ich noch ein paar kleine Moospolster in das Terrarium.

    Geplant ist eine Kolonie Messor barbarus (1 Königin und ca. 50 Arbeiterinnen) für dieses Terrarium.

    Ich bitte die Experten um Anregungen, Verbesserungsvorschläge und Kritik für meine geplante Haltung.


    Liebe Grüsse Georg

  • Hi Georg,


    bevor ich meine Beratung starte eine Verständnisfrage: Du willst also, dass die Ameisen ein reines Erdnest bewohnen, sprich direkt im Becken im Substrat nisten? Also keinen getrennten Nestteil? Frage, weil Erdnester an sich im Normalfall wegen der sehr eingeschränkten Beobachtungsnöglichkeiten eher unbeliebt sind.

    Nach Klärung der Frage (und da ich gerade auf dem Sprung bin) gibt´s mehr Infos.

    Träume den unmöglichen Traum, besiege den unbesiegbaren Feind, strebe mit deiner letzten Kraft nach dem unerreichbaren Stern.

  • Korrekt, ich möchte kein separates Nestteil, sondern sie sollen direkt im Substrat ihr Nest bauen können, auch wenn das die Beobachtung deutlich einschränkt - ich würde ja auch nicht wollen, dass man mich dauernd beobachtet. 😁

  • Georg

    Hat den Titel des Themas von „Expertenwissen gefragt- geplante Haltung Messor barbarus“ zu „Expertenwissen gefragt- geplante Haltung“ geändert.
  • Das ist richtig, aber ich kann entweder durch das Lüftungsgitter oben drauf oder alternativ über eine Bohrung in der Frontscheibe jederzeit erweitern. Aber das ist im Moment noch Zukunftsmusik, erst einmal müssen die Ameisen einziehen und sich entsprechend entwickeln,

  • Hast du vor sie erstmal im Reagenzglas heran wachsen zu lassen? Die Chancen stehen da am besten aufgrund der idealen Bedingungen in diesem Gründungsnest.

    Da muss ich leider widersprechen. Reagenzgläser sind eher für uns Halter sehr praktisch, weil sie eine gute Einsicht ermöglichen, übersichtlich sind und vor allem wenig Gefahr davon ausgeht. Außerdem ist es leicht zu befeuchten und kostengünstig.

    Für Ameisen dagegen ist ein Reagenzglas zwar eine sichere Umgebung, jedoch als Nest eher ungeeignet. Durch eine Abdeckung kann zwar Abhilfe für die Lichtverhältnisse geschaffen werden, jedoch gibt es keine Lösung für die rutschigen Wände des Rgs. Es stimmt schon, das Ameisen in der Lage sind auch Glaswände hochzuklettern, jedoch ist dies im Nest nicht unbedingt erwünscht. Abgesehen von der Unnatürlichkeit des Materials, ist auch die fehlende Mikrostruktur ein Thema. Schließlich ist es ja nur eine Kammer, was auch die Lagerung von Brut etc. erschweren kann. Außerdem ist die Gefahr von Kondenswasserbildung und Schimmel recht groß. Nur so viel zum RG aus der Sicht von Ameisen.

    Dennoch, das RG ist der gängige Weg und wohl eines der besten Mittel die wir und der Ameisenhaltung haben um Kolonien gründen zu lassen und aufzuziehen.


    LG. ForceMaster!

  • So wie im letzten Abschnitt beschrieben hab ich das auch gemeint. Man liest viel zu oft von toten Kolonien, wenn Ameisen zu früh umziehen, während im Reagenzglas die Entwicklung prima ist.

    Gerade dass der Wassertank die Befeuchtung sichert ist ideal, daran scheitern viele Anfänger bei Nestern.

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