Hallo zusammen!
Ich halte Lasius niger und habe mich gefragt, ob es von Vorteil wäre, wenn
man in einer Arena als Boden Vogelsand nehmen würde. Ich habe irgendwo
gelesen, dass man keinen Vogelsand bei Lasius niger benutzen sollte, da sie
darauf ausrutschen könnten, aber andersherum es gut wäre, da sie sich dann
nicht in der Arena einnisten werden.
Was meinst ihr?
Danke schon mal an alle!
Kevin
Kevin: Da hast du etwas ganz richtiges gelesen, obwohl es immer wieder kontroverse Ansichten gibt: Vogelsand ist im Allgemeinen zu fein. Es gibt allerdings auch etwas gröberen Vogelsand, welcher durchaus geeignet ist und wodurch sich auch erklären lässt, warum ein Halter damit Probleme hat und einander absolut nicht. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube auf Vogelsandpackungen ist die Körnung nicht angegeben, was einen konkreten Tipp schwierig macht. Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass die preiswerteren Hersteller etwas gröberen Sand anbieten, was nicht zwingend heißen muss, dass dort nicht auch ein Teil sehr fein ist und deine Ameisen darauf "ausrutschen". Das größte Problem bei Vogelsand ist aber nicht die Körnung, sondern dass er meistens z.B. mit Anis und anderen Aromastoffen behandelt wird, was ich für die Ameisenhaltung nicht unbedingt für geeignet halte. Was ich durchaus empfehlen kann (meine Lasius niger haben damit keinerlei Probleme) ist Terrariensand der Körnung 0,2-1mm, den man schon für einige Euro (zum Teil sogar preiswerter als Vogelsand, wenn man auch in die unteren Regale schaut ;)) in jedem gut sortierten Zoogeschäft bekommt.
Zum Thema einnisten: solange das Material trocken bleibt, ist ein Einnisten in jedem möglichen Sand praktisch ausgeschlossen, wie auch, denn es würde niemals halten. Wird es feucht, ist die Körnung egal. Meine Lasius niger haben sich sogar versucht, sich im Kies unter einer Pflanze einzunisten (was auch ein Weilchen gelungen ist). Ich habe es nicht gemerkt und die Sukkulente einige Tage trocknen lassen, wodurch der Gang eingestürzt ist. Das hat einige Arbeiterinnen das Leben gekostet. In feinerem Material wird es ihnen genau so gelingen, wenn nicht sogar besser.
Hallo!
Ich bedanke mich sehr! Das hört sich schonmal gut an. Ich bin am überlegen,
ob es für Myrmica rubra auch gilt? Weil sie sind ja etwas größer, also
ausrutschen können sie darauf eher weniger, oder?
Es ist meiner Meinung nach generell unpraktisch Vogelsand zu verwenden. Nachteile: es ist ne 100%ig garantiert das nicht Ameisen darin steckenbleiben (ausrutschen auf Vogelsand?? Ich dachte das tun die nur auf PTFE!) und es ist auch zum Nahrungstransport ungünstig. Ich habe mal einen Haltungsbericht gelesen in dem der Autor davon schrieb das er inzwischen in seiner Arena Ytongklumpen verstreut habe da ein vorankommen/Futtertransport auf dem Voglesand unmöglich war und die Ameisen sich seitedem nur noch auf den Ytongklötzen liefen.
2. Enthält Vogelsand wie oben schon erwähnt ameisenschädliche Stoffe, die u.a. den Chitinpanzer angreifen.
Was ist an dem Vogelsand überhaupt so toll? Weil er weis ist? Da gibt es auch normalen Sand in der Farbe, notfalls kann man den auch bei Antstore kaufen!
bin zwar noch ein Grünschnabel, aber vielleciht hilft es ja trotzdem. Ich werde bei mir Aquariumkies als Grundlage einstreuen da gibts wie schon oben genannt verschiedene Körnung, der Preis liegt bei 4,00⬠das 5Kg Säckchen, was ich als "lauf"- Grund mache weiß ich noch nicht. Mich würde interessieren, ob man bei Lasius niger auch einen Waldboden anlegen kann (nur trocken, sonst Grab Gefahr)?? Kann mir das jemand beantworten??
MfG
Basti
Hi und hallo!
Ich denke, dass ich den Vogelsand so schön finde, weil dieser sehr klein
ist und weiß! Das finde ich einfach schön anzusehen und deshalb habe
ich eine kleine Abneigung zu diesem "bösen" Sand! 
Also noch @ Steinbock: Ich denke, dass du dass auf jeden fall machen
kannst und das ist sogar eine sehr gute Idee, wenn man den
Lebensraum der Tiere möglichst so hält, wie sie ihn kennen, von daher:
ist das ne gute Idee! 
(und jeder hat mal klein angefangen!)
Danke für eure Hilfe! Kevin
Jan: Ich glaube das, was Kevin und ich mit "ausrutschen" gemeint habe entspricht dem, was du als "stecken bleiben" definiert hast 
Der Rennfahrer würde sagen "keine Traktion"... Kraft des Ameisenbeins = Schlupf, die Sandkörner rollen weg und das Tierchen fühlt sich wie auf ner Bauchspeckwegmaschine
@Steinbock: Wie Kevin schon gesagt hat sind natürliche Böden in jedem Fall auch geeignet. Das Problem ist, dass diese schneller schimmeln, man die Ameisen darauf schlechter sieht (womit man unter Umständen leben kann) und die Ameisen darin leichter graben können (womit man unter Umständen leben muss). Wenn man die Erde allerdings vor Benutzung im Backofen ein Weilchen stark erhitzt, verringert man das Schimmelrisiko.
Hi!
Also ich verwende Vogelsand in meiner Lasius niger Anlage und finde es eigentlich garnicht schlecht. Natürlich ist er etwas fein, das macht den Ameisen aber höchstens mal Probleme wenn sie etwas schweres ziehen wollen. 
Drin stecken bleiben tun sie auf jeden Fall nicht! 
Jedenfalls ist es eine sehr gute Lösung, den Sand mit Wasser einzusprühen, er wird dann sehr hart. So können die Ants dann auch stabile Gänge darin bauen. Was ich sehr schön finde an dem Vogelsand ist eigentlich nur dass er so hell ist und man die Ameisen daher sehr gut erkennt, muss aber wohl jeder selber wissen.
Gruß, Jörn
Es gibt auch normalen hellen/weißen Sand
Ja schon! Aber wenn man schon einen Vogel zu Hause hat für den der Sand sowieso gebraucht wird ist es doch ganz praktisch den zu nehmen.
Bei einer meiner Arenen habe ich heute allerdings den Vogelsand entfernt. In den letzen paar Wochen hatte ich eine Felsenrückwand für ein Terrarium gebaut, aus Styropor und Fliesenkleber. Und weil der Fliesenkleber optimal für solche Zwecke ist habe ich nun in einem der Gewächshäuser eine Landschaft aus Styropor und Fliesenkleber modelliert.
Der Fliesenkleber wird steinhart, praktisch fast wie Zement, von daher ist er dann leicht abzusaugen. Werde mal ein Foto von der neuen Arenenlandschaft anhängen und eins wie es vorher mit Vogelsand aussah. Allerdings sieht man noch nicht das endgültige Ergebnis. Der Fliesenkleber ist noch feucht und daher dunkel. In das freie Feld in der Mitte kommt eine etwa 2,5 - 3 cm dicke Schicht aus Vogelsand. Den halte ich feucht, außerdem kommt noch ein Stück Holz drauf, und vielleicht entsteht dort dann mit der Zeit ein schöner Vorposten. 
Gruß, Jörn
ZitatJedenfalls ist es eine sehr gute Lösung, den Sand mit Wasser einzusprühen, er wird dann sehr hart. So können die Ants dann auch stabile Gänge darin bauen
Glückwunsch, wenn es funktioniert! Empfehlen würde ich das aber nicht und pauschalisieren ist auch gefährlich, denn wie gesagt, auch bei Vogelsand gibt es gravierende Unterschiede. Mancher Sand kann unter Umständen einstürzen, wenn er pur benutzt wird, und die Ameisen begraben und somit umbringen.
ZitatAber wenn man schon einen Vogel zu Hause hat für den der Sand sowieso gebraucht wird ist es doch ganz praktisch den zu nehmen.
Wie gesagt, im Vogelsand sind diverse Stoffe drin, die ich generell lieber nicht im Formicarium haben möchte.
Ich habe die Arena von mir mit einer dünnen schicht fliesenkleber ausgegossen und daruf Vogelsand gestreut. Als alles trocken war habe ich den Vogelsand der nicht am Fliesenkleber kleben geblieben ist wider entfernd. Ist ne gute möglichkeit um zu verhindern das die Ants sich eingraben und sieht gut aus. Auch können sie so bestimmt futter transportieren ohne auszurutschen. Man kan auch Gips nehmen anstat Fliesenkleber.
@ Joey: Also ich wollte mit meiner Äußerung keine Pauschalisierung zum Thema Vogelsand machen. Es sind ja nur meine eigenen Erfahrungen. Allerdings benutze ich den Vogelsand schon seit 2 Jahren ohne (sichtbare) Probleme.
Die Gänge die von den Ameisen in den Sand gegraben wurden waren sogar teilweise in einzelnen Teilen noch sichtbar als ich das Zimmergewächshaus über der Mülltonne ausgeklopft hab. Bei der Neueinrichtung der Arenen hab ich nun Fliesenkleber mit aufgestreutem Vogelsand verwendet, dabei aber einen Sandkasten aus Vogelsand integriert. Wie gesagt, bisher fehlen mir negative Erfahrungen..
Hi und Hallo,
pauschalisiert ist schon mal der Begriff "Volgelsand". Den gibts nämlich in den unterschiedlichsten Ausstattungen und Ausführungen.
Generell ist Vogelsand schlicht und ergreifend einfacher, feiner, heller Sand, bekannt aus der Aqua- und Terraristik und spottbillig!
Den gibts bei mir um die Ecke im nächsten Zooladen grottengünstig... ohne jegliche zugesetzte Stoffe.
Nach meinen Erfahrungen ist dieser lose "Vogelsand" oder Aquariumsand oder Wüstensand und wie er noch alles genannt wird vor allem für kleinere Ameisen ein echtes Ärgernis, da sie hier nicht gut laufen können und keinen Halt finden, teilweise gilt dies auch oder besonders für einige größere Arten (zB Messor structor). Abhilfe schafft hier nicht Befeuchten-Trocknen, sondern eine Grundlage zum Verkleben. Fliesenkleber mag gehen, ich benutze den Klassiker Gips... und zwar in Weiß für weißen Sand!
Zur Vorsicht kann ich jedoch bei "gutem" Volgelsand raten. Vögel haben oft Parasitenprobleme, um eine Reinfektion zu vermeiden wird der Sand mit zB abschreckenden oder vertreibenden ätherischen Ölen versetzt. Ausserdem scharfkantigen Kalkstücken und weiteren, für die Ameisen unnötigen Zusatzstoffen...
Half-Off-Topic:
Seit kurzer Zeit faseln hier alle von Fliesenkleber... hab ich in der Bravo die In-Out-Kolumne verpasst?
Ich kenne Fliesenkleber nur als undekorative dunkle Masse, die schlecht zu entfernen ist (logisch, wär ja ätzend, wenn beim Baden jede zweite Kachel abfällt). Gips jedoch lässt sich ohne Probleme schnell in Form gießen, ist grottengünstig, schick weiß, nimmt Wasser auf und kann schnell wieder entfernt werden...
Wo ist der Vorteil von Fliesenkleber?? Kurze Aufklärung wäre nett...
Hi!
Na ja eigentlich kann man den Begriff "Vogelsand" ja nicht als pauschalisiert bezeichnen. Schließlich ist er ja im Handel als Vogelsand erhältlich. Es ist eben "normaler" Sand dem Zusatzstoffe wie zum Beispiel Sepia (Kalk) zugefügt wurde. :] ..Oh hab gerade gesehen dass du den Kalk schon erwänt hast Sahal... Meinst du das kleinen Ameisen scharfkantige "Steinchen" etwas anhaben könnten? Ich will dich mit der Frage nicht provozieren oder so, ist nur interessehalber.
Es ist natürlich keine Frage das man auch anderen Sand verwenden kann, aber der Entscheidungsraum ist da doch sehr groß. In der Natur kommenen Ameisen wie Lasius niger ja auch auf allen erdenklichen Böden vor (nicht auf den Nestbau bezogen, wegen Faktoren wie Feuchtigkeit etc), egal ob feiner Sand, lehmiger Boden oder Geröll. Iin Bezug auf "natürlichkeit" der Ameisenbehausung ist gegen Vogelsand auch bestimmt nichts einzuwenden, denn es gibt ja auch andere Böden, Dekogegenstände, usw. die nicht sonderlich natürlich sind.
...Zum Fliesenkleber: Weiß nicht in welchen anderen Zusammenhängen schon über Fliesenkleber "gefaselt" wurde, deswegen kann ich jetzt mal nur davon ausgehen warum ich ihn benutze.
Und zwar habe ich mit Fliesenkleber und Styropor schon eine mehr oder weniger große Terrarienrückwand gebaut. Der Kleber wird sehr hart und sieht ein wenig aus wie Felsgestein, deswegen wird er für Terrarien gerne verwendet. Und er ist so robust dass er es auch aushält wenn größere Reptilien drauf rumrennen, von daher ist doch gegen die Nutzung für Ameisenterritorien nichts einzuwenden oder?
Vom Preis her ist Fliesenkleber auch ausgesprochen günstig. Man bekommt einen 25kg-Sack ab ca 3,95â¬. Und mit so einem Sack kann man zig Quadratmeter an Ameisenterritorium basteln.
Ich grüße Euch!
Ein paar Dinge, die mir so auf die Schnelle einfallen
für und wider den einen und anderen Werkstoff:
Fliesenkleber:
Vorteile:
- dunkel (braucht nicht nachgefärbt zu werden)
- nimmt kein (wenig?) Wasser auf. Gut bei hoher Luftfeuchte
- Verarbeitungsdauer ist länger als bei Gips
Nachteile:
- trocknet länger als Gips
- läßt sich schwerer entfernen (Reinigung von Werkzeug etc.)
- nimmt kein (wenig?) Wasser auf (wirkt nicht feuchteregulierend)
Gips:
Vorteile:
- Leicht zu verarbeiten (schnell angerührt, leichte Reinigung)
- läßt sich leicht bearbeiten (schleifen, schaben, hobeln)
- nimmt Wasser auf (vorteilhaft bei kleinen Überflutungen)
- ungefährlicher als Fliesenkleber beim Verarbeiten (kindersicherer)
- Weiß. Guter Kontrast zu dunklen Ameisen
Nachteile:
- "Fault" bei zu hoher Feuchtigkeit
- kurze Verarbeitungsdauer (Zügiges Arbeiten ist notwendig, damit
der Gips nicht zu schnell fest wird)
- muß für natürliches Aussehen nachgefärbt werden
Wem weitere Vor- und Nachteile einfallen, evtl. auch für andere Werkstoffe
wie z.B. Beton, nur her damit!
Gruß
MLdK
Verfloge das schon länger für einen Anfänger ist das irgendwie doch verwirrend.
Man kann Vogelsand zwar nehmen, aber er könnte giftig sein. (wegen Zusatzstoffen)
Aquariumkies könnte man auch verwenden, aber er ist scharfkantig.
Kann man nicht einfach eine dünne Schicht aus einem Lehm-Sand-Gemisch nehmen?
Die übersicht ist sehr gut. Wüsste aber dennoch nicht was ich nehmen sollte. Die Nachteile bei beiden Werkstoffen sind doch recht hoch. Was genau ist mit hoher Luftfeuchtigkeit bei Gips gemeint? (wegen dem faulen)
gruß
benai
Aquariensand ist scharfkantig?? Das wäre mir neu, hatte mal Buntbarsche im Aquarium, da hatte ich auch nen Aquariensand drin, die Barsche haben ihre Kiemen mit dem Sand ausgeblasen!! Der ist doch nicht scharfkantig wenn die Fische ihn durch ihre Schleimhäute pusten!!
MfG
Steinbock
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