Hallo zusammen,
ich (Arne 23) bin neu hier und wollte mal ein paar Fragen loswerden, die mir in den letzten Tagen gekommen sind.
Derzeit befasse ich mich mit der Terraristik um genauer zu sein, haben es mir die Pfeilgiftfrösche angetan, die in den Regenwäldern beheimatet sind.
Zu deren natürlichen Leibspeise (Auch wenn es hier villeicht den ein oder anderen schokieren mag) gehören die Solenopsis geminata (Feuerameise) bzw deren importierter Artverwanter Solenopsis invicta.
Was mich nun interessieren würde, ist ob es erst mal generell möglich ist diese Arten zu halten/züchten.
Über das starke invasive potential dieser Arten bin ich mir bewusst, auch darüber das es eine Art ist, die unserem Ökosystem Fremd ist und keinensfalls in die Umwelt gelangen darf.
Darum werde ich das ganze auch mit der entsprechenden vorsicht und sorgfalt behandeln. Für mich ist im mom erstmal rein theorätisch intressant ob es überhaupt möglich ist, oder sich diese Arten in Gefangenschaft nicht vermehren lassen.
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Warum sollten sie sich nicht "vermehren" lassen ???
Du solltest aber auch berücksichtigen, dass die Haltung einer exotischen Art mit unter sehr sehr kompliziert sein kann, unter Umständen so kompliziert wie die Haltung deiner Frösche.
Und außerdem stellt sich die Frage, ob diese Art unter Naturschutz steht, bzw. ob diese Ameisenart überhaupt nach Deutschland eingeführt werden darf. Diese Fragen sollten zunächst geklärt werden.
Werfe mal eine Blick auf die Ameisenschutzwarte, vielleicht findest du dort mehr Informationen.
Zur eigentlichen Haltung bist du jedoch hier "goldrichtig". Ob dir hier weitergeholfen wird unter dem Vorwand, dass du sie eigentlich nur als "Futterquelle" nutzen möchtest weiß ich jedoch nicht. Ich halte mich da zurück, bin ein Ameisenfreund. Ich verüfütter aber auch andere Insekten, Würmer usw. um meine Ameisen zu ernähren, kannst also auch sagen, du wärst ein "Mehlwurmfreund" und ich solle das unterlassen...
Jetzt doch nocheinmal kurz zur eigentlichen Haltung:
Sobald alle Voraussetzungen vorhanden sind (Königin (--> begattet), Klimabedingungen, Feuchtigkeit, Futter...) sollte es dir schon gelingen ein Ameisenvolk aufzuziehen. Lese dich ein bisschen schlau auf unserer Hauptseite von http://www.ameisenhaltung.de Dort steht so ziemlich alles, was für eine Ameisenhaltung wichtig ist.
Probleme bezüglich der Ameisenhaltung wurden so ziemlich schon fast alle hier im Forum behandelt.markkus
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Hi und Hallo,
das Problem ist bei invasiven Arten nicht unbedingt, ob sie sich vermehren... sondern DAS sie sich vermehren... wenn Du Dir der Gefahr wirklich bewusst wärst, würde Deine Frage nicht auftauchen!
Invasive Arten in der Heimhaltung sind definitiv ein nicht zu kalkulierendes Risiko !! Wenige geflüchtete Ameisen mit etwas Brut können bereits Deine Umgebung verseuchen und sich ansiedeln. Der Befall ließe sich möglicherweise zurückverfolgen und dann wird es teuer...
Um eine wirklich ausbruchssichere Haltung zu garantieren, wird wohl mehr Aufwand als bei Deinen Fröschen selbst notwendig sein... und ein Restrisiko (Entnahme, Fütterung etc etc) bleibt dennoch.
Evtl kannst Du Deine Frösche auch an andere produktive, heimische Arten gewöhnen. Das notwendige Gift für die Haut könnte evtl durch einige Arten ersetzt werden, wenn auch in anderer Konzentration und Zusammensetzung... wie felxibel Dendros da sind, entzieht sich aber meiner Kenntnis
Die Vermehrung selber ist bei Ameisen kein Problem: eine einmal begattete Königin legt Eier bis zum Umfallen... im wahrsten Sinne des Wortes, denn sie legt bis zu ihrem Lebensende OHNE weitere Begattung. Um jedoch Dendrobaten ernähren zu können, wären schon viele Kolonien erforderlich...
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Danke schonmal für die schnellen Antworten,
wie gesagt war das lediglich eine Grundsatzüberlegung, ich wollte mir erst mal Informationen und Meinungen einholen bevor ich etwas tue.Sahal: Da hast du natürlich volkommend recht, sobald ein paar Ameisen mit brut entkommen wäre das eine größere Katastrophe zumal in unserer Umwelt nichts existiert was diesen kleinen Krablern etwas entgegensetzen kann.
In wie weit sich Dentrobaten an heimische Arten gewöhnen lassen muss ich mal nach Infos suchen... evt gibt es da ein paar Möglichkeiten mit friedlicheren Stämmen.
Wie du schon richtig erkannt hast synthetisieren die Dentrobaten aus der mit der Nahrung aufgenommen Ameisensäure ihr Hautgift, dass sie vor Milben und Pilzen schützt. Das war für mich bei dieser Überlegung auch eine der Hauptgründe, da diese Tiere sehr empfindlich auf die hier heimischen Sporen etc reagieren können wenn sie keine Schutzmechanismen mehr haben, was durch fütterung mit alternativen Futter wie zB Mehlwürmen, Fettmaden usw ensteht.
Zusätzlich haben die Ameisen einen sehr hohen Vitaminanteil gegenüber anderen Tieren, darum würde ich diese bevorzugen.
Was mir persönlich allerdings sehr wichtig ist, egal um was für ein Tier es sich handelt ist eine Artgerechte haltung. -
Hi,
Also Hauptfutter für Dendrobaten würde ich dir sofort Drosophila vorschlagen, denn die Dendrobaten-Züchter benutzen diese auch hauptsächlich.
Ameisen zu verfüttern wär in meinen Augen nicht sehr gut, denn Dendrobaten benötigen relativ viel Futter und Ameisen benötigen ca. 1Monat (durchschnittlich), bei den Feuerameisen kann ich es nicht sagen, Entwicklungszeit (vom Ei zur Ameise)....
Wenn dir das mit dem Schutz-Gift so wichtig ist, dann kannst du höchstens 5-10% der ganzen Nahrung die Ameisen verwenden.Ich will es dir ja nicht ausschlagen, aber dann benötigst du (wie Sahal schon erwähnte) mehrer Kolonien um die Ameisen auch als Hauptfutter verwenden zu können - Sprich wegen der Entwicklungszeiten...
Achja, da kannst meines erachtens auch lieber bei Drosophila bleiben, denn wie du schon sagtest reagieren sie schnell gegen heimische Sporen o.ä., aber wenn man es so sieht... du holst die Tiere doch nie aus dem Terrarium
Mein Vater und ich sind zur Zeit beide dran (jeder ein eigenes) Terrarien für Dendrobaten zu bauen und wir werden nicht Ameisen verfüttern, sondern nur Drosophila oder ab und an mal Heimchen o.ä. ... In meinen Augen ist die Verfütterung von Ameisen bei Dendrobaten nicht nötig, da diese nicht im Normalfall mit heimischen Sporen in Kontakt kommen...
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Hi LifeStyler,
die Ameisen waren auch nicht als Hauptfutter gedacht, sondern lediglich als Ergänzung zum sonstigen Futterangebot.
Was die heimischen sporen angeht gelangen diese ja unweigerlich in das Terrarium, da ein aktiver Luftaustausch stattfindet, es ist ja kein in sich geschlossenes System wie zB an der Uni wo eine entsprechende Luftaufbereitung stattfindet.Ja mir ist das mit dem Hautgift schon sehr wichtig, das das nicht jeder Züchter bzw Halter so sieht ist sicherlich ne andere Sache, da möchte ich den Leuten auch nicht reinreden.
Davon abgesehen ist es sicherlich auch eine Frage des vorhanden Platzes und der resultierenden Kosten.
Denn allein das Regenwaldklima dauerhaft in Größeren Terrarien zu erzeugen und zu halten ist schon ein gewisser Aufwand besonders wenn man mehr als eines betreibt.
Hier hab ich den Vorteil, da ich zwei Berufe erlernt habe (Elektroniker/Informatiker) das ich mir viel Arbeit abnehmen kann durch selbstgebautes Klimasystem, dass ich einfach erweitern kann, alles über den USB somit kann ich mehr Zeit für die schönen Dinge wie zB Füttern aufbringen.
Wenn ich mal so fragen darf welche Unterart der Dentrobaten haltet ihr denn bzw habt ihr vor zu halten? -
Also das es nicht als Hauptfutter dienen soll ist gut, denn so müsstest du wirklich paar gut wachsende Kolonien haben...
______________________________Arten die wir halten möchten/werden (sorry auch wenns nicht in dieses Forum passt:
Dendrobates auratus (Ich)
Dendrobates tinctorius (Vater)Lass uns wenn es weiter über die Dendros gehen soll dies lieber auf die PN verschieben, da es die anderen User sehr warscheinlich nerven wird...
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Um nochmal auf das Thema zu sprechen zu kommen, kann mir hier jemand die Konkreten unterschiede zwischen den "normalen" Feuerameisen (Solenopsis geminata) und den importierten Feuerameisen (Solenopsis invicta) nennen.
Der Unterschied des lateinischen Names deutet ja auf die selber Obergruppe aber unterschiedliche Stämme hin.@ Markkus was ich noch vergaß zu erwähnen, ich bin ja nicht nur so ein "unhold" der den Ameisen böses will...
Ich hege und Pflege seit zirka 10 Jahren ein Kolonie Waltameisen (Formica rufa) bei mir im Garten, die eine recht imposante Größe erreicht hat... derzeit sind sie damit beschäftigt sich zu teilen und eine zweite Kolonie am anderen Ende meines Gartens zu bauen.
Es ist schon recht interresant mit anzusehen was passiert wenn man einen an der Scheibe verunglückten Vogel der größe Amsel bis Rigeltaube vor den Bau plaziert hehe
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