Verpuppungsprobleme Camponotus ligniperdus

  • Schöne Grüsse an alle,


    Vorgeschichte/Angaben:
    Ich habe letztes Jahr eine vom Schwarmflug zurückkehrende Jungkönigin Camponotus ligniperdus eingefangen. Sie verbrachte die ersten 2/3 Monate, bis die ersten Arbeiterinnen schlüpften, im RG und siedelte dann in ein zu grosses Ytong-Nest um. Von Oktober bis anfang April war die Königin samt 6 Arbeiterinnen in Winterruhe im Kühlschrank. 2 Arbeiterinnen starben während der âÜberwinterungâ (vermutlich daran, dass ich vor der Winterruhe nicht ausreichend Futter angeboten hatte). Der Kolonie ging es gut und die 4 Larven, die mitüberwintert hatten, gediehen recht gut. Zwei von ihnen verpuppten sich und entwickelten sich zu schönen Arbeiterinnen, die im vergleich zu den 6 aus der ersten Generation auch deutlich grösser sind. Bald nach der Winterruhe (mitte April) legte die Königin einen Haufen neuer Eier in zufriedenstellender Anzahl. Diese Eier gediehen prächtig, Im Mai schlüpften Larven und diese wuchsen recht schnell heran. Die Brut wurde gut gepflegt und verminderte sich nicht im geringsten. Bald nachdem die Larven schlüpften siedelte ich die Kolonie in ein neues und kleineres Ytong-Nest um. Die Larven werden jetzt seit Ende Mai eine nach der anderen verpuppungsreif. Hier kommen wir jedoch zum Problem!


    Problem:
    Der erste Kokon wurde am 29. Mai gesponnen. Weitere folgten nunmehr seit dem 4. Juni. Allem Anschein nach geht es dem ersten Kokon gut, alle weiteren wurden jedoch bald nach der Fertigstellung von den Arbeiterinnen wieder geöffnet und die (Vor)Puppen darin verspeist. Vorgestern noch waren in der Kolonie 4 Kokons, heute leider nur noch einer. Ich habe gestern beobachtet wie eine Larve im Vorpuppenstadium von zwei Arbeiterinnen eifrig vertilgt wurde. Wo ist bzw. könnte das Problem liegen?


    Es kann nicht an Nahrungsmangel liegen, denn ich füttere tagtäglich mit frischer Honigwasserlösung und Mehwurmlarven/käfern.


    Temperatur? Zwischen 22°C und 25°C seit April. Ein bischen niedrig aber dennoch nicht zu niedrig, oder doch? Ich muss jedoch hinzufügen, dass die ersten 10 Junitage ein bischen zu kühl für diese Jahreszeit waren und die Temperatur im Zimmer ein oder zwei mal bis fast 20°C herabsank.


    Feuchtigkeit? Vielleicht könnte auch hier das Problem liegen. Ich bewässere den Wassertank ein bis zwei mal die Woche. Die Bewohnerinnen scheinen jedoch trockenere Nestteile zu bevorzugen. Ausserdem ist auch Trinkwasser fast durchgehend vorhanden.


    Danke im Vorraus.

  • Also dass "fremde" Arbeiterinnen dabei waren kannst du ja sicherlich ausschließen, oder ?


    Meinst du mit 2/3: zwei bis drei Monate oder zweidrittel Monate ?
    zweidrittel Monate wäre für die Entwicklung sehr kurz (sind ja nur 20 Tage).


    Also da du das Nahrungsproblem von Deiner Seite schon ausschließt, fällt mir auf die schnelle kein weiterer Grund ein, warum die Larven gefressen werden.


    Zur Nahrungsgabe: Du hast geschrieben, dass du unter anderem auch Mehlwürmer anbietest. Werden diese von den Ants auch angenommen, d.h hast du das schon mal beobachtet, wie sie diese verspeist haben?


    An der Feuchtigkeit liegt es meiner Meinung nach nicht. Was hat Feuchtigkeit mit Nahrungsaufnahme zu tun ? (Falls das Falsch ist, lehrt mich eines besseren!)


    Weiter kann ich Dir im Moment auch nicht helfen :frowning_face:


    markkus

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    Einmal editiert, zuletzt von markkus ()

  • Hallo,


    Die Kolo war/ist nicht gep(f)uscht, also keine fremden Arbeiterinnen.


    Mit 2/3 meinte ich 2 bis 3 Monate.


    Die Mehlwürmer werden angenommen, auch alles andere was ich so anbiete.


    Ich meine ja nicht, das Feuchtigkeit in diesem Fall direkt was mit Nahrungsaufnahme zu tun haben soll. Ich denke nicht, dass die Larven bzw. Präpuppen aus Ernährungsgründen aufgefressen werden. Eher tippe ich darauf, dass es bei der Verpuppung zu einem Fehler kommt und die Brut abstirbt und dann, eben aus ganz ökonomischen Gründen, vertilgt wird.


    Zu hohe/zu niedrige Feuchtigkeit könnte zu Problemen bei der Brutentwicklung führen.


    Update:
    Im Laufe des gestrigen Tages haben 5 Larven Kokons gesponnen, was die Gesamtzahl auf 6 gebracht hat. Heute Morgen sind immer noch alle Kokons anwesend, bei zweien sogar schon das Meconium. Hoffentlich hat sicha das Blatt gewendet!?



    Update - 21. 06. 2006,


    Seit meinem Beitrag hier ist einiges passiert. Ich habe mit regelmässigerem Befeuchten angefangen (ich weiss immer noch nicht wieso ich C. ligniperdus für eher xerotherm gehalten hatte und wieso ich es deswegen mit der Befeuchtung nicht so ernst genommen habe).


    Jedenfalls wurde seit meinem Eintrag nur ein Kokon aufgerissen und die Puppe verspeist, jedoch sah das Kokon irgendwie falsch aus. Das Gespinst war viel zu dursichtig - ich nehme mal an zu dünn und es sah ziemlich kleingeraten aus, und gerade deswegen war ich nicht besonders überrascht.


    Es wurden zahlreiche neue Kokons (Gesamtzahl 10) gesponnen und sind jetzt schon einige Tage alt â ich will natürlich nicht voreilig sein aber es sieht dennoch zuversichtlig aus, denn die Kokons wurden davor nach ein bis zwei Tagen zerstört.


    Die Königin hat vor zwei/drei Tagen eine neue Runde Eier gelegt (wenigstens 11) und desöfteren befindet sich eine Arbeiterin über einen längeren Zeitraum hinweg in der feuchteren Kammer.


    Wie gesagt, ich will keine voreiligen Schlüsse ziehen aber vielleicht war das Problem wirklich die Feuchtigkeit.


    Ich melde mich wieder.

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