Nahrungsaufnahme differenziert?
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In der Natur wird sich die getrennte Nahrungsaufnahme aus der Art und dem Ziel der fouragierenden Ameisen ergeben. Die einen marschieren gleich zur Lausherde oder schlitzen Pflanzen an, die anderen döseln durch die Gegend suchen Proteineâ¦
Wichtig sind aber vor allem die getrennte Verwendung und der spezielle Bedarf innerhalb der Kolonie (unter Vernachlässigung der zusätzl. Sekrete), mal so ganz grob gesagt:
Die Gyne benötigt viel Protein zur Produktion von Eiern und etwas Honigtau für die Körperfunktionen.
Die Arbeiterinnen zweigen sich für den Eigenbedarf hauptsächlich Honigtau aus dem Kropf ab und nur gering Protein, bzw im Honigtau vorhandene Proteine.
Die Brut hingegen ist vor allem auf die Proteine angewiesen.
Frischwasser normal Eigenbedarf/Koloniebedarf, oder zur Befeuchtung von Nest/Brut.Wird jetzt zB anstelle Frischwasser ausschließlich Honigwasser angeboten, können die Ameisen zwar ihren eigenen Bedarf auf Umwegen decken, sind jedoch bei Trockenheit nicht zur Befeuchtung mit Frischwasser in der Lage, ebenso können sie ihren Bedarf an Wasser nur über den Umweg Honigwasser decken. Die Verdünnung des Honigs zum Honigwasser dient in der Hauptsache nicht der Versorgung der Ameisen mit Wasser, sondern schlicht der besseren Dosierbarkeit des dünnflüssigeren Gemisches für den Halter.
Bei Vermischung von Protein und Kohlenhydraten ist es so, dass vor allem die Brut nicht mehr gezielt mit Proteinen versorgt werden kann. Daher haben auch Nahrungsgele wie zB die Bhatkar-diet oder handelsübliches Fischfutter so hundsmiserable Ergebnisse vorzuweisen⦠der Erfolg ist hier eine schlechte Entwicklung der Brut, bzw ausbleiben von Unterkasten oder schwächelnde Geschlechtstiere.
Aus der unterschiedlichen Nahrungsaufnahme der Kolonie in der Natur sowie der getrennten Verwendung innerhalb der Kolonie ergibt sich also zwangsläufig eine notwenige Trennung der Nahrung Kohlenhydrate und Proteine. Ausnahmen sind natürlich die bekannten Nahrungsspezialisten.
Selbst Blattschneider mit ihrer âeinseitigenâ Ernährung durch Blätter folgen diesem Prinzip: sie nutzen austretende Pflanzensäfte während des Zerkauens zur Deckung des Kohlenhydrat-Bedarfes, der zerkaute Brei der Blätter wird dem Pilz als Nahrung gegeben und bestimmte Teile des Pilzes dienen wieder als Protein.
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