Die Haltung von Polyrhachis dives

  • Hallo!


    Es sieht danach aus, das die Männchen sich mit den Jungköniginnen paaren, sie fallen mit mehreren über sie her.
    Dieses kann ich schon einigen Wochen beobachten, die Anzahl der Geschlechtstiere ist in den letzten Tagen weiter
    angewachsen, sind einige hundert mittlerweile und damit auch weitere Paarungsversuche.
    Tote Männchen gibt es einige, geflügelte Königinnen nur selten, könnte auch ein Hinweis auf Begattungen in der Kolonie sein.
    Eine erfolgreiche Begattung konnte ich jedoch nicht beobachten, so bleibt es weiterhin fraglich.
    Leider habe ich nicht die Möglichkeit, die Königinnen im Nest zu zählen um eine Zunahme zu dokumentieren.


    Falls sie sich verpaaren ist auch eine Inzucht denkbar, möglich ist auch, das es in der Kolonie eingewanderte Königinnen
    aus anderen Kolonien gibt, wodurch es nicht auszuschließen ist, das die Geschlechtstiere genetisch nicht alle direkt verwandt sind.


    Gruß Erne

  • Hallo!
    Gute Idee, hatte auch schon daran gedacht, sie aber wieder verworfen.
    Verfüttere viele Fliegen und die Ameisen zerkleinern auch so einiges, das zu trennen und zu bewerten ist
    wohl nur unterm Mikroskop möglich?.
    Königinnen die versuchten ihre Flügel abzubrechen konnte ich auch nicht beobachten.
    Die Geschlechtstiere die das Nest verlassen haben, kehren auch ständig wieder ins Nest zurück.
    Eine andere Idee die ich noch nicht umsetzen konnte, einige der Jungköniginnen mit Farbstiften zu markieren.
    Könnte klären wie lange sie sich immer wieder aus dem Nest kommen und ob sie irgendwann als
    Tote aufzufinden sind.


    Gruß Erne

  • Hallo!


    Hat Jemand von Euch bei Seinen beobachten können, das sie ein Zweignest, oder Zweignester bauen?
    Wie sieht es mit geschlechtstieren bei Euren aus?
    Wie vermehren sie sich bei Euch?
    Wenn Ihr hier nicht antworten möchtet, ist auch eine Information per PN oder Mail für mich hilfreich.


    Gruß Erne

  • Hallo!


    Eine Beobachtung die ich nicht verstehen kann, wenn ihnen eine sehr magere Zuckerlösung und
    Wasser angeboten wird, trinken sie bevorzugt die Zuckerlösung leer.
    Gibt es eine konzentrierte Zucker oder Honiglösung, sind gleichzeitig deutlich mehr Ameisen
    an der Wassertränke am schlürfen.
    Habt Ihr da Erklärungen für, gibt es dazu Beobachtungen bei Euch?


    Gruß Erne

  • Hallo,
    ich biete generell keine Zuckerlösung an, sondern eher Honig.
    Bei mir ist nur zu beobachten, dass sie natürlich das Wasser nehmen anstatt Honigwasser oder Honig pur, aber allem voran steht das Zuckerwasser, dass ich für Testzwecke auchmal nehme.
    Aufs Zuckerwasser stürzen sich alle, Honig wird nur selten genommen bzw. nich in solch einem Ausmaß und Wasser steht eh immer bereit.


    Aber ich kann endlich verkünden, dass sie den Eingang des RGs zugewebt haben... nach einem halben Jahr das erste Produkt :D.

  • Hallo!


    Die möglichen Vorteile des Honigs haben Wir schon an anderem Ort diskutiert. Die Akzeptanz der verschieden Ameisenarten halte ich für gegeben auch wenn der
    Honig dazu manchmal etwas verdünnt werden muss.
    Was bei Polyrhachis dives dabei Sache ist, scheint sich abweichend zu verhalten. Sie nehmen bevorzugt Zuckerwasser auch wenn ich Honig parallel verdünnt
    anbiete. An Honig bekomme ich sie nur, wenn ich sie hungern lasse. Das kann für mich nicht der Normalfall sein!
    Da sie reichlich Süßes trinken, ist das eine wichtige Nahrungsquelle für sie, nur wie und wo bekommen sie in ihrem Lebensraum
    diesen Zuckerhaltigen Nahrungsträger her? Honig ist vielleicht nicht ihr Geschmack?


    Gruß Erne

  • Das ist in der Tat seltsam. In meinem Zuckerwasserthread habe ich ja einiges zu dem Thema geschrieben.
    Das die Ameisen Zuckerwasser als erstes fressen, obwohl man paralell den viel besseren Honig anbietet, habe ich ja beschrieben.
    Normalerweise aber sollten die Ameisen den Honig fressen, wenn kein Zuckerwasser daneben steht, da dies eine wichtige Hauptnahrungsquelle für sie ist.
    Von diesem Verhalten habe ich bis jetzt noch nirgends gelesen, womöglich liegt es nur an deiner Kolonie. Aber auch das kann ich mir nicht richtig vorstellen.
    Eine andere Erklärung ist womöglich die falschen Konsistenz des von dir angebotenen Honigs.


    Ich würde mich freuen, wenn jemand den Grund für dieses Verhalten kennen würde.


    lg, chrizzy

  • Hallo!


    Die Gedanken welche Du aufführst, sind auch der Ansatzpunkt für mich.
    Diese Ameisen gehen bei mir nur an Honig wenn sie dazu gezwungen werden, unterschiedliche Verdünnungen haben bei mir nicht geholfen.
    Die Ansicht das meine Kolonie aus der Art schlägt, kann ich nicht unterstützen, es muss weitere Gründe geben?
    Honig mit Zuckerwasser zu verdünnen, wie im Zuckerwasser â Thread beschrieben, normalerweise Blödsinn, ist bis jetzt bei mir
    die einzige Möglichkeit sie freiwillig zur Honigaufnahme zu bewegen bei vorhandenen Alternativen. Das Funktioniert auch nur,
    wenn der Honiganteil gering ist.
    Habt Ihr schon mal mit Honig oder Zucker angereicherte Fruchtsäfte angeboten?


    Gruß Erne

  • Hola,


    ich biete ausschließlich unverdünnten Honig an, im Moment ist es "Maribel Waldhonig" aus dem LIDL in einer parktischen Squeezer-Flasche, so kann ich gleich nen passenden Schuss in die Möbelgleiter-Futternäpfe geben.


    Dieser Honig findet seit Beginn der Polyrhachis-Haltung generell guten Absatz auch ohne vorheriges Hungern, und fast immer sind einige Arbeiterinnen am Schlecken.
    (Oki, sicherlich auch durch die Koloniegröße bedingt! Bekanntlich nehmen kleinere Kolonien weniger Nahrung auf.)


    Ich sträube mich irgendwie dagegen, die Akzeptanz auf die Honig-Art zu schieben... aber sicherlich wäre es einen Versuch wert.



    Mehr Zuckerwasser als puren Honig?
    Klar, hier sehe ich den Grund eigentlich ganz offensichtlich in der Verdünnung, bzw den konzentrierten Gehaltsstoffen des Honigs gegenüber Zuckerwasser.


    Ameisen fressen niemals aus Appetit oder "weil es so gut schmeckt", sondern nur aus vorher angezeigtem Bedarf der Kolonie, bzw notwendigem Auffüllen von Reserven. Und nmM ist der Bedarf mit Honig schneller gedeckt, die Kolonie also "satt".



    Und Vorlieben Zucker/Honig gehen ja schon aus Chrizzys Beitrag hervor...

  • Hallo!


    Was sind eigentlich Möbelgleiter-Futternäpfe? Hört sich gut an.
    Ich halte es auch nicht für richtig diese Ameisen sozusagen als Aufhängeschild für oder gegen Honigfütterung zu sehen.
    Sie könnten hier doch etwas vom Normalen abweichen.
    Sahal hast Du schon Versuche gemacht, ihnen Honig, Honigwasser und Zuckerwasser parallel anzubieten?
    Bei Bienen ist es bekannt, das sie die Konzentration des Zuckergehaltes feststellen können, gibt es Berichte
    ob Ameisen nicht auch dazu in der Lage sind. Hatte Lasius niger mal verschiedene Verdünnungen von Honig und
    Zuckerwasser angeboten, sah so aus das sie da auch unterscheiden können.
    Eine weitere Frage, die ich mir nicht erklären kann, bei größeren Kolonien nimmt auch die Wasseraufnahme zu, wenn sie konzentrierte
    Kohlehydrate als Futter bekommen. Eine Beobachtung die ich nicht nur bei Polyrhachis dives machen konnte.


    Noch etwas zu Waldhonig, er muss nicht nur aus den Ausscheidungen von Blattläusen bestehen, er kann auch einiges davon aus Blüten kommen. Tannenhonig ist mehr ein Produkt von Blattläusen.


    Gruß Erne

  • ReHii,


    Möbelgleiter-Futternäpfe:
    http://www.antstore.net/shop/i…e1a86a933872045f11ed4f4a3


    Die ersten beiden Produkte gleichen handelsüblichen Möbelgleitern aus dem Baumarkt bis "auf Haar", daher mal der Link zu Antstore als Beispiel.
    Im Baumarkt "Bauhaus" werden sie im 4er-Pack angeboten, allerdings nur unwesentlich günstiger, so lohnt sich extra ein Gang zum Baumarkt nicht wirklich, wenn man sowieso schon bestellt.


    Total praktisch: haben für Ameisen eine gute Höhe und Form, besonders die Runden sind leicht zu reinigen, stehen fest und sind, wie ich finde, grottengünstig. Und die ollen Biester haben mehr Mühe, Sand in den Honig zu propeln... :baeh:
    Im Normalfall gebe ich kleineren Kolonien einen Tropfen Honig in die Mitte der Näpfchen, so säuft auch nüscht ab.


    Polyrhachis dives fülle ich den Napf halb voll und lege ein Stöckchen als Nottreppe rein.



    Versuche Honig/Honigwasser/Zuckerwasser:
    nur sehr bedingt.
    Neuen Arten biete ich grundlegend nach Frischwasser Honigwasser 1:1 und Honig an, eine auffallende Bevorzugung sah ich aber nicht, und die Menge Honig pur oder gemischt bleibt eigentlich gleich.


    So bin ich zu Honig pur übergegangen, denn einfacher zu portionieren, kontrollieren und erheblich weniger Abgesoffene... und der Wassergehalt von 15-25% gegenüber 50% bei Blütennektar scheint verschmerzbar zu sein, jedenfalls hängt keine Ameise nach purem Honig ihre Zunge ins Wasser :grinning_squinting_face:
    Ok, ausser Polyrhachis dives, aber die hängen ja ewig den Kopp ins Wasser.



    Parallel Zucker und Honig anzubieten lag noch nicht groß in meinem Interesse, denn Industrie-Zucker hat in der Natur kein Vorkommen und kann folglich von den Ameisen nicht "korrekt" ausgewertet/bewertet werden, "Abweichungen" aufgrund der konzentrierten Saccharose sind somit naheliegend.
    Und wenn ich mal Zuckerwasser angeboten habe, konnte ich keinen großartigen Run feststellen... muss aber zugeben, ich habe es nie exakt beobachtet.




    Tannenhonig-Waldhonig:
    beide gehören zum Honigtau-Honig und müssen nmW über 50% von der Namensgeben Pflanze gesammelt werden.
    Ob Tannenhonig nun eine schärfere Auflage hat wäre allgemein mal interessant zu wissen.



    Zitat

    Eine weitere Frage, die ich mir nicht erklären kann, bei größeren Kolonien nimmt auch die Wasseraufnahme zu, wenn sie konzentrierte Kohlehydrate als Futter bekommen

    Konzentrierte Kohlenhydrate... meinst Du jetzt mit weniger Wasser verdünnt oder pur?


    Wenn ja, kann es nicht schlicht an dem fehlenden Wasser liegen, das sie vorher durch die Verdünnung aufnehmen mussten/konnten?

  • Hi,


    wurde hier im Forum eigentlich schon mal die Problematik angesprochen, dass diese Art sehr billig zu erwerben ist (Vermehrung wie Unkraut?!) und so wohl an viele "Neulinge" gelangt, die wohl merken werden, dass die Art doch etwas mehr Platz braucht als geplant usw.?


    Nunja, eigentlich schreibe ich aber, weil ich lesen musste, dass du Erne deinen großen Haltungsbericht eingestellt hast.


    Sicher, man kann auch nicht ewig über eine Art schreiben, aber es ist immer schade, wenn einer deiner fantastischen (mit die besten) Haltungsberichte zu Ende geht.
    Würde doch so gerne wissen wie es weiter geht. Muss ja nicht so umfangreich sein.


    Naja vielen Dank für den Bericht. Wird vermutlich einige Halter für die Art begeistert haben und hoffentlich auch so manchen abgeschreckt haben.


    Bye

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