Bestmögliche Versorgung von Lasius niger?

  • Hi!


    Vor einiger Zeit habe ich mal in ein paar Beiträgen was zur maximalen Populationsgröße von L. niger Kolonien gelesen. In einem Beitrag stand dass "gefangene" Kolonien nicht so groß werden wie wilde weil ja immer wieder alte Arbeiterinnen sterben und die Kolonie so ab einer bestimmten Größe nicht weiter wächst.


    Allerdings ist es doch so dass die Arbeiterinnen wilder Kolonien eine viel höhere Sterblichkeitsrate haben oder? Bedingt durch Gefahren usw... Müssten dann nicht wilde Kolonien auch relativ klein bleiben? :confused_face:


    Ok, vielleicht liegt es ja auch an der Versorgung bei den wilden Kolonien dass sie größer werden. Daher meine Frage: wie biete ich meinen Ameisen eine optimale Versorgung? Futterinsekten bekommen sie jetzt en masse, sowohl Heimchen und Grillen die bei mir immer vorhanden sind als auch gefangene Fluginsekten usw.. Honiglösung ist auch stets vorhanden.


    Noch eine Frage: Meine Ameisen verarbeiten alle Insekten die ich ihnen anbiete, sie lassen nichts liegen außer vielleicht mal leere Hüllen bei größeren Insekten. Kann eine Kolonie auch überversorgt werden? Oder würde man das merken wenn Insekten einfach liegengelassen werden?


    Mal wieder Fragen über Fragen, und die Hoffnung auf schlaue Antworten! =) :winking_face:


    Grüße, Jörn

  • Hi und Hallo,


    kleiner Hinweis: bitte kürze die Gattungs- und Artnamen nicht ab... in der Suchfunktion werden diese Threads sonst nicht gefunden!! Und sooo lang ist Lasius auch nicht...


    Warum und wieso Kolonien von Lasius niger in Gefangenschaft nicht die Größe einer natürlichen Kolonie entwickeln, mag viele Gründe haben... ein Grund sicherlich: die angegebenen Maximalgrößen werden oft erst nach 10 oder mehr Jahren erreicht.... und wer hat schon so lange eine Kolonie?
    Ausserdem sind die natürlichen Bedingungen nicht in der Haltung nachzuahmen, bestensfalls ist eine Grundversorgung möglich!
    Es stimmt schon, das eine Kolonie in der Natur vielen Gefahren ausgesetzt ist und die Verlustrate durch Unfälle oder Jäger hoch ist... aber das gleicht die Gyne automatisch durch ihre hohe Legerate wieder aus.


    Ich bin mir auch nicht sicher, ob in der Haltung eine kleinere Koloniegröße grundsätzlich gegeben ist... mir sind halt meist nur kleinere Kolonien bekannt geworden. Irgendwo ausserhalb der Foren habe ich mal die Zahl 4000 Imagines aufgeschnappt... aber schlag mich, ich hab die Quelle vergessen :grinning_squinting_face:
    Andererseits lese ich nicht selten von Lasius niger - Kolonien, die nach 2 Jahren eine Stäke von sagenhaften 300 Imagines erreicht haben... nungut, da ist dann tatsächlich der Wurm drin... das sollte bereits nach der ersten Saison (1. Jahr nach Schwarmflugjahr) erreicht sein.


    Zitat

    Futterinsekten bekommen sie jetzt en masse, sowohl Heimchen und Grillen die bei mir immer vorhanden sind als auch gefangene Fluginsekten usw.. Honiglösung ist auch stets vorhanden.

    Hört sich doch Klasse an.... Honig/Honigwasser ohne Zuckerzusatz ist ein guter Kohlenhydrat-Lieferant und Insekten werden immer gerne genommen, wenn Brut/Larven da sind. Wichtig ist nur frisches Futter, dh Reste sollten nach 12-24h entfernt werden! Auch der Honig ist regelmäßig zu tauschen und das Schälchen peinlichst heiss zu reinigen. Und pingelig wie immer verweise ich mal vorsichtshalber auf die Notwendigkeit einer Frischwasserversorgung hin!


    Auch wenn eine Überversorgung wohl nicht möglich ist, halte ich eine zu gute Versorgung mit Proteinen für nicht vorteilhaft! Die Ameisen sind darauf eingestellt, nach Futter zu suchen und dafür nicht unerhebliche Strecken zurückzulegen... nach einem letztlich von mir beobachtetem Fehlverhalten innerhalb einer Kolonie habe ich die Fütterung noch stärker ausgedehnt und die Ameisen müssen sich etwas mehr anstrengen, bzw nach Futter suchen... und das Fehlverhalten ist weg!


    Ameisen überfüttern:
    nach meiner Einschätzung ist dieses hinsichtlich Verfettung ( :winking_face: ) aufgrund der Natur der Lasius niger nicht relevant... Ameisen suchen bei Bedarf Futter, sie Fressen es nicht aus Lust oder Gier, ganz im Gegensatz zu vielen Warmblütern. Ameisen agieren oft nach Reizen: besteht in der Kolonie der Reiz "Protein-Hunger" (zB bettelnde Larven oder auch jüngere Imagines[bei Waldameisen nachgewiesen]) rennt sie los und ist für zB Insekten sensibel und wird diese fressen/aufnehmen... ohne den Reiz Protein-Hunger ist sie schlicht blind dafür.
    Interessant hierzu ist eine Untersuchung an Waldameisen: Hat eine Arbeiterin zB den Reiz "Honigtau-Hunger" erhalten, begibt sie sich direkt auf den Weg zur Lauskolonie (wenn sie über LOS kommt, auch keine 2000Euro)... auf dem Weg dorthin und zurück ist sie "blind" für anderes Futter...


    Hat die Kolonie keinen Bedarf an Nahrung, wird sie das Futter einfach ignorieren...
    Lege einer gesättigten Kolonie ein Futterinsekt in den nesteingang, und sie wird es angewidert wegräumen und auf den Müll schleppen... lege es aber einer hungrigen Kolonie hin und sie stürzen sich sofort druff.

  • Zitat

    Original von Sahal
    Und pingelig wie immer verweise ich mal vorsichtshalber auf die Notwendigkeit einer Frischwasserversorgung hin!


    Hehe danke für den Hinweis! Hab´s vergessen zu erwähnen, Frischwasser ist natürlich auch immer vorhanden. =) Hab in jeder meiner beiden Arenen jeweils eine Vogeltränke stehen, mit Watte damit die Meisen nicht ertrinken. Siehe hier :winking_face:

  • Datt klappt mit der Watte??? Ich habe da auch mal Watte reingelegt (hab ich im Shop gelesen und wollte nchit, dass meine Ameisen ertrinken) und dann fing datt an, dass alle 5 Sek ein tropfen rauslief. Vielleicht habe ich mich auch einfach nur doof angestellt. werde das nochmal ausprobieren.

  • Seit ihr sicher das das ausreicht? :grinning_face_with_smiling_eyes:
    nja.. klar ich mein eure kolos sind ja noch nicht verdurstet.. aber ich hab das Gefühl das bei mienem ersten Ytong-Nest die Feuchtigkeit (wenn die überhaupt durch die 2cm Ytong durchkommt) ausreicht.


    Bei meinem Mini-Reagenzglas-Ersatz-Ytongnest +lol+
    stürzt sich die Gyne immer auf ein wassertropfen, der die wand hinunterläuft, obwohl das Nestinnere "feucht" sein müsste.

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