Hallo liebe Ameisenfreunde .
Da es hier nicht viel über Messor capitatus zu lesen gibt und es bei meiner kleinen
Kolonie eigentlich gut läuft möchte ich hier auch mal meine Haltung vorstellen.
Die Art: Messor capitatus
Unterfamilie: Myrmicinae
Ameisen Größe :
Königinnen: 12-14mm
Männchen: 8-10mm
Arbeiterinnen: 4-12mm
Alle Tiere sind glänzend schwarz.
Verbreitung: Südeuropa ,bis in die Montanregionen.
Ernährung: Insekten , Körner.
Winterruhe: Von November bis März.
Temperatur : 25°-30°.
Hier ist der Disskusionsbeitrag :klick mich
Vorgeschichte:
Eigentlich finde ich gerade kleine Ameisen sehr interessant .
Wollte daher Anfang des Jahres , von Privat eine Pheidole pallidula Königin kaufen .
Was dann aber nach ein paar Wochen hier an kam hatte irgendwie so gar nichts mit einer
Pheidole pallidula Königin zu tun
Es stellte sich dann schnell raus das es sich wohl um eine Messor capitatus handelt .
(dazu sag ich jetzt mal weiter nichts .....)
Nun gut , jetzt hatte ich das schöne Tier halt und für die mangelnde Kenntnisse des
âEissammlersâ kann die Königin ja nun auch nichts .
Also erstmal komplett um planen und Bestandsaufnahme .
Ich hatte jetzt eine Messor capitatus Königin , ohne Brut . Ob und wie lange sie überhaupt
eine Winter ruhe hatte ist mir auch unbekannt. Auch wusste ich nicht ob sie vielleicht
schon Brut hatte und dies âverlorenâ ging.
Dazu kommt dann noch das ich bis jetzt mit Messor nur schlechte Erfahrungen gemacht habe.
Wollte mir im letzten Jahr eine Messor barbarus Königin zulegen , mit niederschlagenden
Ergebnis. Die erste Königin kam schon tot hier bei mir an ...
Die Zweite verstarb kurz nach dem eintreffen. Vielleicht auch durch zu viel anglotzen von
meiner Seite .(das es dumm ist weiß ich auch)
Gründungsphase :
Erster Schritt war es die Königin in ein neues Rg um zu siedeln.
Das ging auch einfacher als gedacht , einfach das alte Rg an das neue gehalten und die Queen
trabte von selbst los und siedelte in ruhe um. Das alte Zu hause gefiel ihr wohl nicht sehr.
Ich dachte das beste wird es jetzt sein die Königin schön warm zu stellen .
Also hab ich einen Brutkasten improvisiert aus: kleiner Schrank , Heitzmatte , Dimmer ,
Thermometer . Das klappte besser als ich dachte und lies sich leicht auf 28° einstellen.
So warm und dunkel eingepackt legte sie dann auch nach zwei Tagen die ersten Eier !
Da stieg doch gleich die Hoffnung in mir das es diesmal klappen könnte .
Jetzt kommt âdas große Geheimnisâ :
2 Monate nicht ins Rg glotzen und nix rüttelten oder prüften.
Und siehe da , nach der langen Geduldsprobe erwartete mich im Rg nicht die böse
Überraschung ,einer auf den Rücken liegenden Gyne. Sondern eine glänzende
Königin mit ihren ersten 4 kleine Arbeiterinnen , die auf einen Haufen Brut hockten.
Das hat ja schon mal gut geklappt ! Hab ihnen dann erstmal einige kleine Haferflockenbrocken
, Sesamsamen und Leinsamen in das Rg gegeben. Dazu gab es dann noch eine kleine Fliege .
Wieder 1 Woche gewartet . Habe wieder die Abdeckung des Rg zurückgeschoben
um mal nachzusehen. Jetzt gab es 3 Haufen : Brut , Leinsamen ,Haferflocken. Alle drei wurden bewacht.
Auch sind es jetzt 6 Arbeiterinnen. Die Königin bewachte ein kleines Eipacket , vieleicht 10 bis 12 Eier.
Den Sesam und die Fliege haben sie zum Verschlussstopfen gebracht und dort netter weise genauso âsortenreinâ aufgestapelt.
Ist wohl gerade nicht gefragt . Habe es raus genommen damit es nicht schimmelt. Dann ging es zurück in den Schrank .
Die Haltung im Rg in der Arena:
So , da nun ein paar Ameisen da sind, kann ich mich auch gleich ans Werk machen und eine
Arena fertig machen. Also erstmal lecker Eis gekauft , die 1,5l Dose .
Die sind für den Anfang gut geeignet . Etwas Gips auf den Boden und etwas Sand drauf , fertig.
Schon mal 2 Löcher rein bohren für spätere Erweiterungen und Ytongnest . Mit Besatz ist
bohren ja nicht mehr so die zu empfehlende Sachen :-)Also vorher dran denken.
Das Ganze sieht vielleicht nicht so schön aus aber es ist sehr zweckreich.
Gesichert wird mit Talkum und einer Glasscheibe als Deckel.
Das Werk dann noch trocknen lassen und dann können die kleine Krabbler auch schon
einziehen.
Dann erst mal in den Garten , denn da blüht gerade der Löwenzahn ! Die Samen lassen sich einfach abernten.
Um den vielen Müll den die Schirme da stellen würden gleich zu vermeiden , einfach kurz mit den Feuerzug ran und die Schirme brennen ab.
Die Samen lassen sich nun einfach einsammeln.
Jetzt wurde es Zeit die Ameisen aus den Brutschrank in die Arena umzusetzen .
Als Erstaustatung gab es einen kleinen Haufen Löwenzahnsamen , Trinknapf mit Wasser ,
Ein Häuflein feuchten Sand ( damit sie einen Damm im Rg bauen können) und ein klein geschnittenes Heimchen .
Die Arena und die verschlossenen Anschlussschläuche wurden gleich erkundet.
Große Aufregung gab es als die erste Arbeiterin die Körner entdeckte .
Alle Arbeiterinnen (mittlerweile 7) kamen aus dem Rg und begannen den Körnerhaufen
in der Arena zu erklimmen. Es dauerte nicht lange und alle Körner waren im Rg verschwunden.
Sie bauten mit den Körnern einen Damm im Rg , so das man nur noch schlecht da hinter sehen konnte .
Das sie den Löwenzahn nicht nur als Baumaterial ansehen konnte ich 4 Tage später sehen .
Da lagen ausgehöhlte Samen auf dem Abfallhaufen . Sie sahen aus wie kleine Einbäume. Die Ameisen hatten das Mark aus der Hülle geknabbert.
Also gab es die Tage darauf immer wieder einen kleinen Haufen Löwenzahnsame.
Der Damm im Nest wurde immer größer und es blieb nur ein kleiner Spalt durch den man nicht
mehr in das Rg sehen konnte . Aber das machte nichts .
Geheizt wir das Ganze jetzt mit einer Lampe über der Arena .
Durch den Glasdeckel bleibt es so wie in einen Gewächshaus ,auch bei einer kleinen Lampe
schön warm. 27°-30°.
Erstmal tut sich dann nicht viel . Ab und zu mal etwas neues gefüttert. Darunter Melonenkerne ,
gekochten Reis , Schwarzbrot Bröckchen , Mehlwürmer , Fliegen.
Den Reis fressen sie gerne an solange er nicht eintrocknet.
Mehlwürmer und Fliegen werden zwar erst beknabbert , dann aber auch schnell uninteressant und zum Müll gebracht.
Auch an mangelnden Nachwuchs kann ich nicht klagen .
Es sind jetzt , ende Juli ,sicher mehr als 50 Tiere !
Was bei dieser Art sehr schön zu beobachten ist das sie fast mit jeder neuen Ameise ein kleines Stück größer werden. An der Tränke sehen sie manchmal aus wie Orgelfeifen
Was sie auch gerne machen ist über Nacht Sachen in der Arena von einen Haufen auf einen anderen zu tragen .
Ich hatte Honigwasser auf einen kleinen Stück Alufolie angeboten . Das haben sie aber nicht beachtet und eintrocknen lassen . Aus den Alufolienstücken haben sie dann eine Rampe zum Rg
gebaut ....