Brauche Hilfe

  • Hallo liebe Ameisenfreunde :smiling_face:


    mal wieder ein paar Fragen von einem blutigen Anfänger. Ich hab mich zwar schon durch´s I-Net gewühlt aber manches ist mir noch nicht so ganz klar, hoffe ihr könnt mir weiterhelfen (möchte mir eine Lasius niger Königin (später hoffentlich Kolonie *gg*) zulegen)


    Also einerseits liest man überall, dass die Königin keine Nahrung braucht bis die ersten Arbeiterinnen da sind, weil sie sich von ihrer zurückgebildeten Flugmuskulatur ernährt. Andererseits bekomm ich den Tipp der Königin ne große Fliege ins RG zu legen und lese in nem Forumsbeitrag, dass Sie nach dem Einfangen mit Honigwasser gefüttert werden soll â was ist nun richtig?


    So als nächstes hab ich nen Ytong-Nest gebaut oben mit einem (ca. 3-4 cm in den Stein gehenden) Wassertank. Wenn ich diesen jetzt fülle verteilt sich die Nässe im ganzen Nest â es ist sozusagen alles nass. Aber es heißt ja immer, dass sie sich aussuchen sollen, ob die Larven im nässeren oder trockenen Bereich des Nestes liegen. Also den Tank dann lieber nicht komplett füllen sondern nur bei Bedarf ein paar Tropfen rein oder stört es nicht, wennâs etwas nässer ist?


    Und noch eine Frage zu dem Ytong-Nest. Es ist schon ziemlich groß (so 20 x 30 cm) und ich hab gelesen, dass sie Müllkippen im Nest anlegen, wenn es zu groß ist. Sind die Müllkippen nur ein optisches Problem oder fangen die dann an zu schimmeln? Sollte ich für den Anfang lieber noch mal ein kleineres bauen? Oder erstmal schauen, ob dort wirklich Müllkippen im Nest angelegt werden? Außerhalb des Nestes werden Sie 4-5 verschiedene Inseln zum rumkrabbeln haben â also da wär genug platz für den Müllâ¦


    Hoffe ihr könnt mir weiterhelfen â Liebe Grüße Nadine

  • Hallo...


    Zu deiner ersten Frage gibt es viele verschiedene Meinungen. Aber am natürlichsten ist es, wenn die Jungkönigin einfach in Ruhe gelassen wird und keinen Stress hat, was Honigwassernachfüllen oder Fliegennachlegen jedoch bedeuten würde. In der Natur fressen sie eben in der Zeit auch nichts. Das bedeutet natürlich nicht, dass sie kein Honigwasser annehmen würden, aber es ist eben weder natürlich, noch bekommt sie die benötigte Ruhe und schimmeln könnte es auch noch!


    Zu dem ytong: Es sollen schon verschiedene Zonen entstehen, aber du kannst auch mal mit deinem Nest herumexperimentieren und zum Beispiel nur alle 3-4 Tage den Tank nachfüllen oder den Tank mit verschiedenen Materialien befüllen (wie z.B. Watte oder Seramis), dadurch wird die Feuchtigkeit auch anders verteilt. Wenn das alles nichts nützt würde ich wirklich ein neues Nest bauen- Lasius niger sind zwar recht robust, aber ideal wäre zu viel Feuchtigkeit dennoch nicht.


    Nun zu der Größe des Nestes: Von den Außenmaßen kann man schlecht beurteilen, ob das Nest zu groß ist ( kommt eben auf die Anzahl und Größen der Kammern an). Aber wenn es zu groß ist werden sie mit ziemlicher Sicherheit eine Kammer als Mülldeponie, und ja, dann besteht Schimmelgefahr.

  • Lasius niger gründet claustral, d.h. in einem in sich abgeschlossenem Raum. Diese Ameisenart benötigt daher keine zusätzlich Nahrung während der Gründung, bis die ersten Arbeiterinnen hervorgehen.


    Anders sieht dies bei semiclaustraler Gründung aus! Hier verlässt die Königin während der Gründungsphase das eigentliche Nest um nach Nahrung zu suchen (was bei Lasius niger nicht der Fall ist!).


    Zu Müllkippen: Ja, es besteht große Gefahr, dass die organischen Überreste der Nahrung das schimmeln anfangen! Meiner Meinung nach braucht man bei der Ameisenhaltung auf optische Werte keine allzu großen Schwerpunkte zu setzten, wobei man bei der Nest/Formicariumgestaltung durchaus seine Ideen freien lauf lassen kann :winking_face:
    Die Kammern sollten vor allem bei einer "Neugründung" äußerst knapp dimensioniert werden. Eine Gründerkammer ist für die erste Zeit vollkommen ausreichend! Weitere Kammern können jedoch schon angelegt werden, sollten aber durch entsprechende Vorkehrungen noch verschlossen sein. Ein öffnen dieser vorbereiteten Kammern kann später in Betracht gezogen werden, wenn die Gründerkammer nicht mehr ausreichend erscheint.


    Den Ameisen beizubringen wo sie Ihren "Müll" abladen sollen ist äußerst schwierig. In der Regel haben die da ihren eigenen Kopf...


    Erst mal schauen, ob sie Müllkippen anlegen in einem überdimensioinierten Nest ist keine gute Idee. Erfahrungen haben gezeigt, dass diese angelegt werden wenn das Nest zu groß ist / zu viele Kammern hat.


    Zur Feuchtigkeit darf jemand anders Stellung nehmen... :winking_face:



    markkus

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  • Hi und Hallo



    Zitat

    Also einerseits liest man überall, dass die Königin keine Nahrung braucht bis die ersten Arbeiterinnen da sind

    Das ist von Art zu Art verschieden... oder besser vom Gründungsverhalten der jeweiligen Gynen.
    Lasius niger gründet claustral... dh die Gyne gräbt sich unmittelbar nach der Paarung eine winzige, abgeschlossene Gründungskammer und ernährt sich sowie die Brut/Larven von ihren Körper-Reserven... dh nicht nur von abgebauter Flugmuskulatur.


    Es ist also absolut unnötig, einer claustral gründenden Gyne Futter anzubieten!
    Erst wenn die ersten Arbeiterinnen geschlüpft sind, sollte Futter gereicht werden.
    Ob der Gyne eine vorzeitige Futtergabe direkt schadet, scheint noch nicht bekannt zu sein... jedoch ist es zumindest gegen die Natur der Gyne.


    Das Honig oder Insekten in der Gründungskammer gammeln können/werden, ist ein weiteres Argument gegen die vorzeitige Fütterung.



    Feuchtebereiche in einem Ytong:
    Nach Möglichkeit sollten in einem Nest verschiedene Feuchtebereiche vorherrschen... so kann die Kolonie die bevorzugten/notwendigen Feuchten für den jeweiligen Entwicklungsstand der Brut selber aussuchen.
    Probiere noch etwas mit dem Nest herum und teste die notwendige Wassermenge aus.


    Ytongnest 20x30:
    Boah... Monsternest für Lasius niger :smiling_face:
    Das sollte für eine 1000er-Kolonie reichen... für eine Gründerin ist es jedoch, gelinde gesagt, leicht zu üppig!
    Größtes Problem ist tatsächlich der eingelagerte Müll... dieser beginnt schnell und gerne zu schimmeln. Auch werden die Ameisen Futter einlagern, die einen dekorativen Schimmelbelag ansetzen...


    Baue lieber ein erheblich kleineres Nest!
    Für eine gründende Gyne nutze ich ein ca 10x10cm Ytong-Nest mit sehr 4-6 kleinen Kammern... die Kammern ca 1x1cm bis 2x1cm. Es sieht zwar winzig aus, reicht jedoch für ca 6-8Monate und ist praktisch während der Winterruhe... zB im Kühlschrank.


    Alternativ gibt es noch die Notlösung Reagenzglas.


    [EDIT] markkus, seth, verflixt schnell :grinning_squinting_face:

  • Hallo
    danke für eure Antworten. Na dann werde ich noch mal bauen müssen. Was ist nun besser nur eine etwas größere Gründerkammer oder 3-4 kleine (1 x 1 cm) Kammern? (will nix mehr falsch machen). Sollte man dann noch einige Gänge reinschnitzen oder lieber nur einen zum Ausgang?


    Mal schaun stell bei Gelegenheit mal ein Bild vom âgroßemâ Nest rein. Vielleicht ist es ja dann nächstes Jahr mit viielen kleinen Krabblern besiedelt?!


    Wegen dem Überwintern brauche ich mir keine Sorgen (Kühlschrank, austrocknen) zu machen. Haben einen wundervollen Naturbodenkeller der ist superfeucht und im Winter gleich bleibend kalt knapp über dem Gefrierpunkt :-))


    Liebe Grüße Nadine

  • Am besten machst du 2 Kammern, welche 1cm hoch, 1,5cm tief und 3 cm breit sind. Einfach an eine Kammer den Eingang und dann die beiden kammern mit einem Gang verbinden. Es würde wahrscheinlich auch schon eine Kammer reichen, aber so kannst du hinter eine der beiden einen Wassertank machen und so verschieden feuchte Kammern anbieten und hast auch noch ein wenig mehr Platz, wenn die ersten Arbeiterinnen da sind.

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