Meine Lasius niger Queen ist vor kurzem verstorben und ich erhalte bald eine neue Kolonie. Die alte Kolonie hat jedoch viel Brut hinterlassen. Jetzt meine Frage. Kann ich die Brut der alten Kolonie nehmen und der neuen unterjubeln? Oder sollte ich vielleicht doch besser die Finger vom puschen lassen?
Danke im voraus für die Antworten.
Puschen?
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Das kannst du getrost machen. Larven und Puppen werden in der Regel ohne Probleme von der gleichen Art adoptiert. Bei adulten Arbeiterinnen sieht das jedoch anders aus - die darfst du auf keinen Fall mit der neuen Kolonie zusammenbringen!
EDIT: Allerdings sollte man nicht mit zuviel Larven oder Puppen pushen, weil sonst die Königin überfordert sein könnte. Ich empfehle dir, den folgenden Thread genau durchzulesen, weil dort viele Antworten auf viele Fragen zu finden sein werden. Hier der Link: Verhalten der Königin ( Lasius niger )
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Hallo!
Puschen ist etwas wo die Grunderlebnisse der Kolonieneugründung nicht mit
erlebt werden können. Ganz besondere Erfahrungen mit einem schönen Erfolgserlebnis,
es hinbekommen zu haben. Versuch es später noch mal, es hat schon was, wie
eine Königin ohne Futteraufnahme, abgeschlossen in eine kleinen Kammer oder
einem RG die ersten Ameisen aufzieht.
Soweit eine Randbemerkung.
Die Königin nimmt die Puppen ohne Probleme an, auch in größerer Anzahl.
Larven, das wird ein Problem, sie ist nur in der Lage ihre eigenen aufzuziehen.
Falls die Puppen von Deiner anderen Kolonie nicht gerade vor dem schlüpfen stehen,
lasse die Larven weg, sie würden sterben.
Lasius niger mögen es warm und feucht für ihren Nachwuchs, für die Puppen auch
warm und trocken. Für die Königin wird die Wärme problematisch, in der Natur
zieht sie sich in tiefere, kühlere Erdschichten zurück.
In unserer Haltung ist das meistens nicht möglich, ein Grund für das Sterben der Königin.Gruß Erne
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Zitat
Original von Erne
... Larven, das wird ein Problem, sie ist nur in der Lage ihre eigenen aufzuziehen. ...Sicherlich kann eine Gründerkönigin ohne Arbeiterinnen nicht unbegrenzt Larven aufziehen, das sehe ich auch so. Deshalb ist es auch wichtig, ihr nicht zu viele davon unterzujubeln. Schließlich sollen ihre Reserven halten, bis die ersten Arbeiterinnen schlüpfen. Aber zu behaupten, dass sie dazu nicht in der Lage wäre, ist falsch. Außerdem geht es ja nicht nur um eine neue Königin, sondern um eine neue Kolonie, bei der sich die Arbeiterinnen einbringen können.
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Hi und Hallo
Zitatund ich erhalte bald eine neue Kolonie.
Er will weder eine einzelne Gyne noch eine Kolonie zum Zwecke des schnelleren Wachstums pushen. Hier geht es doch letztendlich um die Rettung/Verwertung der vorhandenen Brut!Im Falle einer einzelnen, gründenden, claustralen Gyne hat sich Erne wohl etwas unexakt ausgedrückt. Hier führt ein pushen mit zusätzlichen Larven möglicherweise zur schnellen Erschöpfung der körpereigenen Reserven und somit schlechten Versorgung der Brut.
Wenn aber bereits Arbeiterinnen vorhanden sind, sehe ich da weniger Probleme!Es ist jedoch immer Maß zu halten... ein überpushen kann das Gleichgewicht einer Kolonie aus der Spur schmeissen und zu kontraproduktiven Überraschungen führen.
Man sollte niemals vergessen: die Struktur einer Kolonie ist ein gewachsenes Gefüge, welches Störungen nur leidlich verdauen kann! -
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Hatte dieses Jahr einen ähnlichen Fall:
Eine meiner Gründerköniginnen ist damals auch plötzlich aus unerklärlichen Gründen verstorben. Damals waren "erst" 10 Arbeiterinnen, jedoch reichlich neue Brut vorhanden.
Was hab ich gemacht ? Die überbliebenen 10 Arbeiterinnen haben die restliche Brut in einem RG großgezogen. Sobald sich einzelne Larven verpuppt haben, hab ich diese meiner anderen Kolonie (mit aktuell ca. 20 Arbeiterinnen) gegeben. Bei beiden Kolos handelt es sich um Lasius niger.Beim pushen/Brut zugeben sollte man aber unbedingt darauf achten, dass man NUR Puppen zugiebt. Larven zugeben ist zwar auch möglich (bei gleicher Art!), jedoch benötigen diese noch reichlich Nahrung, was dann, vor allem bei noch Arbeiterschwachen Kolonien (Gründerkolonien) der Königin bzw. den Nahrungshaushalt stark beeinträchtigen kann...
Ich habe pro Woche max. 2 Puppen dazugegeben - und es hat geklappt. Es haben sich bis jetzt keine negativen Ergebnisse daraus ergeben.
markkus
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Danke für die Antwort. Ich werde deinen Rat befolgen und nur nach und nach die Puppen dazu geben.
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@ Smaug
Gehst Du davon aus das eine Lasius niger Königin in der Gründungsphase nicht alles mögliche
an Larven aufzieht unter Einsatz dessen was ihr an Futtermitteln mitgegeben wurde?
Was ist daran nicht richtig?
Gehst Du davon aus das sie Reserven zurück hält, in der Hoffnung das ihr fremde Larven untergeschoben werden?Gruß Erne
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Wenn es sich um eine Königin handeln würde, die geschwächt ist und deren Reserven zur Neige gehen, ist ein Pushen mit Larven nicht angebracht. Da würde ich selbstverständlich nur auf Puppen zurückgreifen.
Aber darum geht es hier nicht. Ich bin mir sicher, dass eine gesunde Königin ein Pushen mit ein paar wenigen Larven (nicht alles Mögliche an Larven, wie du es formulierst) verkraften würde.
Sie wird auf keinen Fall fremde Larven ablehnen. Wenn diese der gleichen Art angehören, wird sie diese akzeptieren wie ihre eigene Brut. Denn alle Larven senden ein Sozial- oder Brutpheromon aus, welche die Königin dazu veranlasst, sich um sie zu kümmern.
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Eine Lasius niger Königin nimmt Larven der gleichen Art an, so wie sie auch Puppen adoptiert, das habe ich
auch beobachtet, sie kann nicht anders. Die Gründe warum es so ist, hast Du beschrieben.
Sie bekommt nicht alle durch, einige Larven werden aufgefressen, andere führen aus Futtermangel
eine Art Notverpuppung durch, wo keine Ameisen mehr schlüpfen oder nicht lebensfähige Ameisen ausschlüpfen.
Unterm Strich kommt nicht mehr heraus.
Eine Beobachtung die ich dabei noch gemacht habe, die Königin hat alle ihr mitgegebenen Futterreserven verbraucht,
um die zusätzlichen Larven aufzuziehen, am Ende ist sie gestorben bevor die ersten Arbeiterinnen geschlüpft sind.
Gehe davon aus das Du auch entsprechende Beobachtungen gemacht hast, diese würden mich Interessieren.Gruß Erne
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Ich selbst habe meiner Lasius-niger-Königin bisher nur einmal 10 Puppen untergejubelt. Das war in meiner Anfängerzeit, weil ich mich ganz einfach davon überzeugen wollte, ob das klappt oder nicht. Ich würde nie auf die Idee kommen, eine Königin mit Larven zu pushen.
Aber in diesem Thread ging es ja um Brut, die nach dem Tode der Königin übriggeblieben ist. Da kann ich es auch nachvollziehen, dass man sie zu einer neuen Königin oder Kolonie hinzufügen möchte.
Ein Bekannter von mir hat seiner Lasius-niger-Königin ohne Arbeiterinnen einmal fünf Larven untergeschoben, die diese auch bis zum Puppenstadium versorgt hat. Die Königin ist anschließend nicht zu Grunde gegangen und erfreut sich bis heute bester Gesundheit.
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ReHi,
Inhaltlich hänge ich mich mal nicht rein, da ihr nach meiner Ansicht exakt das Gleiche meint...
Das ein Überpushen Kontraproduktiv für die Kolonie ist, steht ausser Frage, ebenso steht ausser Frage, das pushen einer gründenden Gyne mit Larven keine Glanzleistung ist.Mir ist nur ein Satz aufgefallen, der mein Interesse geweckt hat:
Zitat...Eine Beobachtung die ich dabei noch gemacht habe, die Königin hat alle ihr mitgegebenen Futterreserven verbraucht, um die zusätzlichen Larven aufzuziehen, am Ende ist sie gestorben bevor...
Hier stelle ich mir nun die Frage, wie Du den Verbrauch der Reserven festgestellt hast, bzw durch welche Verhalten/Anzeichen Du eine verhungerte/erschöpfte/ausgezehrte Gyne erkannt hast und das Verenden der Gyne mit hoher Wahrscheinlichkeit auf ein Überpushen zurückführen kannst.
nick, Deine Beweggründe sind klar geworden und gut nachvollziehbar...
Wie Du schon geschrieben hast: Du möchtest nur einige wenige Puppen zur Kolonie geben, und einige wenige sollten für die Kolonie kein Problem darstellen.Etwas mulmig wäre mir jedoch, einer hoffentlich gesunden Kolonie Puppen aus einer anderen Kolonie zu geben, in der es Verluste gab...
Klingt Paranoid, aber das ist es auch
Gerade weil noch so ätzend wenig über die Krankheiten der Ameisen bekannt ist, bin ich da lieber immer etwas vorsichtiger....
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