Fliegen/Mehlwürmer

  • Gegenfrage (ich weiß, das ist unhöflich :winking_face: :frowning_face: Wie groß ist deine Kolonie? Für wenige Arbeiterinnen dürfte der Mehlwurm wirklich schlicht zu schwer sein, um ihn wegzuschleppen, also wird er schon draußen verfrühstückt.

  • NEIN! Ein Mehlwurm ist für einige Arbeiterinnen NICHT zu schwer!


    Ich selbst war Augenzeuge, wie eine Arbeiterin einen halben Mehlwurm im 45° Winkel davongeschleppt hat. UND: Auf diesem besagten Mehlwurm waren auch noch 3 Ihrer Artgenossen am Fressen... :winking_face: Die haben sich vom Transport anscheinden nicht beeindrucken lassen :winking_face:


    Schlechtenfalls zu zweit oder zu dritt sollte es auf jedem Fall möglich sein einen Mehlwurm einige cm bis dm zu bewegen! Ich lege meine Futtermehlwürmer generell ca. 10cm vom Nesteingang weg... 10-15 Minuten später wurde dieser schon an den Nesteingang transportiert.


    EDIT: Ok, es war vielleicht nicht der größte Mehlwurm, dennoch eine beeindruckende Leistung die ich da beobachten konnte!


    Mit einem muss ich euch aber recht geben: Meine Ameisen verputzen den Mehlwurm auch ausschließlich außerhalb des Nestes bzw. direkt vor dem Nesteingang!
    Dass Mehlwürmer "draußen" verspeist werden liegt meiner Meinung nach nur an der Größe in Bezug zum Nesteingang. Meine müssten ihren zugebauten Nesteingang extra wegen einem Mehlwurm freilegen - dabei haben sie diesen extra mit Bodenteilchen zugebaut um einen besseren Schutz vor Eindringlingen zu haben. Darin wird wohl der Grund liegen...



    markkus

    Wer A sagt, muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war. Bert Brecht
    Man wird nicht dadurch besser, dass man andere schlecht macht. Heinrich Nordhoff
    Der Kluge läßt sich belehren, der Unkluge weiß alles besser.

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  • meine kolonie Lasius niger ist ungefähr 40 arbeiterinnen stark .


    durch den nesteingang würden die mehlwürmer locker durchpassen.


    im reagenzglas sitzen die dann alle um die fliege herum, wie an einer tafel und scheinen sie dann auch vollständig zu futtern (hab noch keine überreste entdeckt...)


    an mehlwürmern hab ich auch schon 10 arbeiterinnen essen sehen, wie gesagt aber nur vor dem nest. und dann niemals vollständig verspeist.

  • Naja, vom Mehlwurm wird eh nur das innere gegessen. Die außere "Schale" trocknet ziemlich schnell aus und wird dann hart! Lediglich direkt nach dem Auftauen wird an der Haut des Mehlwurms gegessen/gebissen und teilweise auch kleine Stückchen entfernnt... Aber den Großteil der "Mehlwurmschale" muss man am nächsten Tag rausnehmen.



    markkus

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  • markkus: Respekt! Mit was fütterst du die :winking_face: ?Also keine meiner Kolonien hat bisher einen Mehlwurm transportiert, sie wurden alle an Ort und Stelle verputzt. Allerdings haben es die Damen der kleinen Kolonie schon oft versucht, aber immer ohne Erfolg. Sie haben das Tei nichtmal es der Schale bekommen.

  • joey: :winking_face:


    Also ich rede von meiner Kolonie Lasius niger. Ist ja komisch, dass deine Ameisen das noch nicht geschafft haben. Musst nochmal genauer austesten, bin mir ziemlich sicher, dass deine das auch können :winking_face: oder welche Ameisen (Gattung/Art) hast du ???


    Also ich füttere immer "halbe" Mehlwürmer, sodass diese an einer Stelle schon offen sind und die Ameisen möglichst schnell und einfach ans "innere" kommen.
    Wie schon erwähnt wird dieser "halbe Mehlwurm" eigentlich immer an den Nesteingang geschleppt (ca. 10cm von der Futtergabestelle entfernt).



    markkus

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  • Ich hab auch Lasius niger. Ich fütter keine halben Mehlwürmer, sonder lediglich aufgeschnittene. Ich finde, die trocknen nicht so schnell aus, wie wenn ich sie vollständig halbiere. In meiner derzeit größeren Kolonie (etwa 40 Tiere) liegt der Mehlwurm fast direkt neben dem Nesteingang... er wird trotzdem gleich dort verspeist. Bei der anderen Kolo könnte es daran liegen, dass sie den Mehlwurm nicht aus der Schale (kleine Petrischale, etwa 0,5cm Rand) kriegen... aber eins steht fest: das will ich genau wissen :grinning_squinting_face: probier ich mal aus.

  • Das mit dem Rand an der Petrischale kann natürlich der Grund sein...


    Ich biete den halbierten Mehlwurm immer auf dem Arenaboden an - also auf Augenhöhe der Ameisen :winking_face:


    Achja - Pygmäen schaffens glaub ich nicht, das waren schon "normale" Ameisen die den transportiert haben.


    Probiers doch auch einmal mit einem halben Mehlwurm, der wird sicherlich auch bewegt/weggetragen. Passiert meißtens nicht sofort, sondern so nach 15-20 Minuten.



    markkus

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  • Zitat

    ... ist es möglich das sie Mehlwürmer nicht wirklich mögen?

    Ich werd sie fragen... vielleicht erwisch ich ja mal eine die ganz laut "Bäh" macht :grinning_squinting_face: Spaß beiseite: daran wirds sicher nicht liegen. Auf Mehlkäferpuppen und Fliegen sind sie ganz heiß, die werden aber auch nicht transportiert. Ich glaube wirklich, dass es ein "Kraftproblem" ist, besonders bei kleinen Kolonien mit Pygmäen.

  • Bei mir ist es unterschiedlich.
    Die große Kolonie >1000 Ameisen (Lasius niger) zerrt nach kurzer Zeit alle
    10 Mehlwürmer, die ich ihnen in die Arenen werfe schnellstmöglich in die Verbindungsschläuche, um sie dann im Nest auszuhöhlen.
    Die Hüllen werden danach aus dem Nest geschafft.


    Als die Kolonie noch kleiner war, haben sie die Würmer teils draußen gefressen, teils ins Nest gezerrt.


    Würmer bekommen sie aber auch nur, wenn es draußen grad keine Fliegen gibt. Dann bekommen sie einen Tag nichts, und erst danach stürzen sie sich so auf die Würmer, wie ich oben geschrieben habe.
    Fliegen mögen sie natürlich lieber.


    Zur Ameisenkraft: Bei mir reicht auch nur eine Lasius niger um bei griffigem Untergrund (z.B. Naturstein) einen Wurm wegzutragen.

  • Wenn ich Ihre Sprache sprechen könnte, würde ich sie fragen, obâs ein Ausrutscher.
    So wie es aussieht gehen die Beobachtungen in die gleiche Richtung.
    Es hängt davon ab wie groß eine Kolonie Lasius niger ist.
    Joe berichtet das kleine Kolonien nicht über die Kräfte verfügen um Mehlwurm/Mehlwurmstücke zu bewegen.
    Wolke beobachtet das seine große Kolonie in der Lage ist Mehlwürmer zu transportieren.
    Wie einige andere Ameisenarten sonst auch, verändern Kolonien ihre Fressgewohnheiten mit dem Ansteigen
    ihrer Arbeiteranzahl.
    Mich interessiert es, was kleine Kolonien dieser Art machen, wenn ihnen ganz kleine Stücke von Mehlwürmern
    angeboten werden, nehmen sie diese?
    Meine kleinen Kolonien waren auch nicht bereit Mehlwürmer oder größere Stücke davon einzutragen.
    Anders bei meiner großen, sie putzen fast alles weg, was ihnen an Insekten geboten wird.
    Mit einer Einschränkung, wenn sie überfüttert sind, lassen sie zerteilte Mehlwürmer so lange liegen,
    bis diese verderben. Das sieht mit anderen Insekten auch nicht anders aus.


    Gruß Erne

  • Hi und Hallo,


    generelle Unterschiede der "Mehlkäferlarven"-Frage habe ich bei meinen Kolonien Lasius niger nicht machen können. Mal werden sie an Ort und Stelle verspeist, mal näher zum Nest geschleppt und mal ins Nest gezerrt (oder zumindest versucht, manchmal steckt die Mehlkäferlarve auch im Nesteingang fest...).
    Auffallend oft werden aber Mehlkäferlarven-Stücke von Gründerklonien im RG ins Nest gezerrt.


    Ich schnippse meistens die Larven direkt hinter den Beinen ab, Puppen ca Anfang des (zukünftigen) Thorax... die kurzen Kopfstücke werden dabei wesentlich häufiger zum/ins Nest geschleppt als der mächtige Rest.
    Fliegen und anderes kleine Gekröse wird bei mir hingegen sehr oft ins Nest geschleppt und dort verzehrt, unabhängig von der Größe der Kolonie. Ich vermute daher, das tatsächlich die Größe des Futters eine Rolle spielt. Mehlkäferlarven sind ein "massiver" Futterbrocken... Fliegen eher leicht.


    Der Transport erfolgt bei größeren Kolonien selten durch eine einzelne Ameise, meist durch zwei oder mehr... je nach Untergrund. Und meistens wird nicht getragen, sondern über den Boden geschleppt. Das eine gute Mehlkäferlarve oder -puppe getragen wurde, habe ich seltenst beobachten können, und auch da war ich mir nicht sicher... halb trugen sie sie, halb sank (rutschte) sie dahin.


    Anders bei Camponotus ligniperdus: die schlören fast alles ins Nest, was nicht Niet- und Nagelfest ist und irgendwie durch den Eingang passt... gelagert und bei Bedarf "langsam" verzehrt...



    Zitat

    Also ich rede von meiner Kolonie Lasius niger.

    Na sowas... danke für die Erklärung... es wäre doch hilfreich, diese Angaben immer bereits im ersten Post bzw im Fragepost geschickt durch Nennung einzuflechten, um überhaupt zu wissen, um wen oder was es hier geht.

  • Also ich nenne jetzt nur noch wahre Fakten, um den Post abzukürzen:


    - Meine Lasius niger Kolonie (mit ca. 20-30 Arbeiterinnen) nehmen Mehlwürmer wie verrückt an! Kann also nicht verstehen warum manche schreiben, ob Mehlwürmer nicht so gerne genommen würden...


    - Wie schon von mir gepostet, hab ich eine Arbeiterin dabei erwischt, wie sie einen halben "durchschnittsmehlwurm" (mittelgroß) im 45° Winkel davongetragen hat (mit 3 Arbeiterinnen auf dem Wurm obendrauf!).Dieser wurde ca. 2-3 cm getragen, kurz abgesetzt und dann wieder in der gleichen Weise weitere 2-3cm weitergetragen ... bis zum Nesteingang...


    - Natürlich sollte immer die Ameisenart dazugeschrieben werden... jedoch: keiner hat mich danach gefragt :winking_face: Habs in einem Antwortpost freiwillig geschrieben, sonst wär immer noch nichts dagestanden...



    markkus

    Wer A sagt, muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war. Bert Brecht
    Man wird nicht dadurch besser, dass man andere schlecht macht. Heinrich Nordhoff
    Der Kluge läßt sich belehren, der Unkluge weiß alles besser.

  • ich misch mich hier mal im mehlwurmthread ein, um ein paar fragen zu stellen.


    ich hab jez 20gr mehlwürmer bestellt. ich nehme mal an das die lebend kommen oder? wie viel sind 20gr eigentlich? ich nehme nicht an das ein wurm mehr als 1gr wiegt...


    was genau sollte ich dann tun? nur die abbrühen, die ich dann auch danach gleich reinleg, oder erstma alle abbrühen und dann einfrieren und zum aufwärmen wieder abbrühen, oder wie macht ihr das? wie lang halten sich diese würmer eigentlich (lebend/tot) und wo bewahrt man sie auf? im kühlschrank? muss man die etwa auch füttern? und dann beim aufschneiden, muss man sie längs oder queer schneiden? und in kleine oder große stücke... fragen über fragen! *G*

  • Ameisenwiki zum Thema Mehlwuermer.


    Man beachte den letzen Absatz.



    Zitat

    Mehlkäfer und Mehlwürmer


    Besonders bei den kleinen Gattungen, wie zum Beispiel Lasius, Tapinoma, Pheidole usw.. sind in der Mitte zerteilte Mehlkäfer und Mehlwürmer sowie deren Puppen sehr beliebt, da diese wunderschön ausgehöhlt werden können. Jedoch Vorsicht: Diese Futtertiere könnten von Milben befallen sein, die sich auf die Ameisen übertragen und den ganzen Staat befallen können. Um dem vorzubeugen am besten kurz mit kochendem Wasser überbrühen (5-10 Sekunden völlig ausreichend!). Mehlwürmer, die abgekocht bzw. zu lange überbrüht wurden werden unter Umständen von den Ameisen nicht mehr so gut angenommen. Vorsicht: einfrieren alleine reicht unter Umständen nicht aus um Milben zuverlässig abzutöten!


    Mehlwürmer haben in ihrem Darm sehr aktive Verdauungsenzyme. Bei lebend durchgeschnittenen Mehlwürmern treten diese Enzyme aus, das Mehlwurm-Innere wird von den eigenen Enzymen vorverdaut, verfärbt sich braun und wird für manche Ameisenarten (nicht für alle! Das muss man ggf. ausprobieren) ungenießbar. Auch hier hilft das Überbrühen: Die Hitze denaturiert die Enzyme, macht sie also unwirksam. Damit werden die Mehlwürmer auch für Ameisen brauchbar, die sich an der vorverdauten Brühe stören.


    Vielleicht wollen sie die Bruehe einfach nicht im Nest haben.


    ciao
    Witzman

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