Ich hatte gerade eine Unfall!
Ich habe einen neues Ytong Nest für meine Lasius niger gebaut .
Leider habe ich es mit den Wassertank wohl etwas übertrieben und die
untere Kammer soff total ab !
Dabei füllte sich der Anschluss Schlauch mit Wasser .
Im Schlauch waren schon einige Arbeiterinnen, die das neue Nest schon erkundet hatten.
Diese waren nun scheinbar er soffen im Wasser .
Als ich aber das Wasser mit einer Spritze abgesaugt hatte , liefen sie sofort wieder weiter als ob nicht gewesen wehre .
Im Wasser kauerten sie ganz ruhig an der Schlauchwand.
Kann es sein das sie kurze Überschwemmungen , z.B. durch Regen, einfach so abwarten ?
Schützt ihre Behaarung sie vielleicht durch ein kleines Luftpolzter vor dem ertrinken ?
Ameisen ertrinken nicht bei kurzer Überflutung?
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Hi und Hallo,
Ameisen neigen nicht sofort zum Ertrinken, was durch ihre Anatomie bedingt ist.
Insekten atmen durch ein Röhrensystem (Tracheen), ausgehend von mehreren "Atemöffnungen" (Stigmen) im Exoskelett. Die Tracheen ziehen sich weit verzweigt durch den Körper und versorgen die Organe direkt.
In diesen Tracheen befindet sich immer genug Sauerstoff, um auch kurze Zeit ohne (frische) Luft auszukommen.Gerät eine Ameise unter Wasser oder hüpft übermütig in den Honig, hat sie noch einigen Sauerstoffvorat in ihren Tracheen. Die Luft in den Tracheen reichert sich jetzt nach und nach mit CO2 an, dh die Ameise wird langsam betäubt... ist jedoch noch nicht tot, wenn sie sich auch nicht mehr bewegt. Der Tod selbst tritt erst erheblich später ein, wenn der Sauerstoff in den Tracheen komplett verbraucht ist.
Zudem haben Ameisen/Insekten einen geringeren Sauerstoffbedarf als zB Warmblüter, und können so auch länger mit wenig Luft auskommen.Das ist übringens der Grund, warum scheinbar ertrunkene Ameisen nach schneller Rettung erst bewegungslos liegen bleiben, und sich dann langsam wieder berappeln. Das CO2 hat sie nur betäubt, an der Luft steigt wieder Sauerstoff in die Tracheen und die Ameise erwacht.
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Wie auch schon in einem anderen Thread zitiert möchte ich das mal in dieses Thema rüberkopieren:
Zitat
Zitate aus Seifert:"...Lasius flavus...Kann in Flußauen und auf Gezeitenwiesen zeitweilige Überflutungen der Nesthügel gut überleben..."
"...Myrmica gallienii...Bei Überflutung des Lebensraumes kann die Nestpopulation von Myrmica gallienii in die höhere Vegetation ausweichen und dort zu einer Traube zusammengeballt überleben...
...Myrmica gallienii erträgt problemlos zeitweilige Überflutungen, entweder durch Verharren im abgedichteten Nest, durch Umzug des ganzen Nestes auf hohe Planzenhalme oder durch Drift der klumpig zusammengeballten Nestbevölkerung auf der Wasserobefläche..."Nun muss nur noch der Begriff "zeitweilige Überflutung" geklärt werden. Wie lange kann diese dauern, um keine "dauerhafte Übeflutung" darzustellen ? Wer Infos dazu hat --> posten !
Ich weiß: Ihr meint, wenn Ameisen komplett in Wasser sind... Die Zitate beziehen sich ehr darauf, wie sich Ameisen im Nest verhalten, wenn eine Überflutung naht bzw. wie die Kolonie darauf reagiert. Weniger auf das eigentliche ertrinken.
markkus
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