Angeregt durch meine gestrige Begegnung mit einer Monomorium pharaonis im Studentenwohnheim eines Freundes und um meinem Ruf als Spielverderber mal gleich zu Anfang alle Ehre zu machen, möchte ich hier gerne mal ne kleine Diskussion zur Verantwortung anregen, die (genau wie die Haltung aller anderen Tiere auch) die Haltung von Ameisen mit sich bringt, denn da gibt es sicher Nachholebedarf in der Öffentlichkeit.
Es ist relativ leicht, an Informationen über Arten und deren Haltung zu kommen, ein Formicarium ist schnell gebaut und eine Kolonie kann man binnen weniger Minuten relativ preiswert im Internet bestellen. Und nach einigen Wochen geht diese dann jämmerlich ein... Standardausrede: "Sind doch nur Ameisen". Auch hört man immer wieder von Leuten, die ihre Kolonie frei lassen oder einfach nur umbringen, weil sie keine Lust mehr haben oder ihnen das neue Hobby (besser: die fixe Idee) einfach langweilig geworden ist. Was haltet ihr davon? Wenn im Sommer einige tausend Hunde an der Autobahn ausgesetzt werden, schreit die Nation... bei Ameisen kräht kein Hahn danach, weil niemand wirklich weiß, dass auch eine Lasius niger nicht gleich Lasius niger ist! Wie könnte man das ändern? Millionen haben im Fernsehen Sendungen über die Ameisenhaltung gesehen und wollen jetzt welche halten, ohne über deren Biologie, artgerechte Haltung, gefährliche Arten usw. auch nur das geringste zu wissen. Mutiert die Ameise bald zum Modetier (wie es z.B. Vogelspinnen eine Zeit lang waren)? Kann man Ameisen in Gefangenschaft überhaupt artgerecht halten und wie sollte das eurer Meinung nach aussehen? Sollte man vieleicht sowas wie nen "Führerschein" für Ameisen einführen (also bevor man welche kaufen und halten darf, muss man sein Wissen und eine artgerechte Haltung nachweisen, ich glaube bei einigen Reptilien und exotischen Vögeln gibt es das schon)?
Ihr seht, da gibts ne Menge, worüber man mal sprechen könnte, euch fallen da sicher auch noch Dinge ein, die einfach mal gesagt werden müssen!