Hi!
Hat zwar nichts mit der Haltung zu tun, jedoch mit Ameisen:
Habs soeben im TV gesehen und hab die nötigen Infos im Internet noch schnell gesucht. Ich erlaube mir es jetzt einfach mal den Artikel von Spiegel.de zu kopieren. Quelle: http://www.spiegel.de/wissensc…rde/0,1518,432161,00.html
Dort gibts übrigens auch Bildchen und Video dazu!
Gebiss katapultiert Ameisen davon
Von Franziska Badenschier
Sie sind winzig, aber sie springen in riesigen Sätzen: Schnappkieferameisen fliegen bis zu 40 Zentimeter weit und schlagen dabei mehrere Salti. Die Kraft für die artistische Einlage kommt jedoch nicht aus den dürren Beinen, sondern aus dem gewaltigen Kiefer.
Es ist das vielleicht schnellste Mundwerk im Tierreich - und wohl auch eines der kräftigsten, zumindest im Verhältnis zu seinem Besitzer. Wenn die Schnappkieferameise zubeißt, tut das nicht nur ihren Feinden weh - das Insekt fliegt mit enormer Geschwindigkeit davon. Forscher präsentieren jetzt spektakuläre Videos mit den artistischen Einlagen der Insekten.
Die Wissenschaftler um Sheila Patek von der University of California in Berkeley haben in Costa Rica Schnappkieferameisen gesammelt und dann im Labor zu den sportlichen Höchstleistungen angetrieben. Bei den Weitsprüngen lag der Rekord bei rund 40 Zentimetern, beim besten Hochsprung hätte man die Latte bei acht Zentimetern anlegen können, schreiben die Wissenschaftler im Fachblatt "Proceedings of the National Academy of Sciences". 40 Zentimeter entsprechen etwa der 36-fachen Körperlänge der Ameise. Wollte ein 1,75 Meter großer Mensch Ähnliches vollbringen, müsste er mehr als 64 Meter weit fliegen.
Jedoch: Die Ameisen sprangen nicht aus Spaß am Sport. Die Sprünge seien "defensives Verhalten", wobei die Insekten mit ihren Kiefern - den sogenannten Mandibeln - fremde Eindringlinge von den Ameisenhaufen-Eingängen vertrieben.
Weitsprung als Verteidigung, Hochsprung zur Flucht
Mit dem Weitspringen - das eigentlich ein Zurückspringen ist - vereinen die kleinen Tiere Flucht und Verteidigung: "Die Ameisen nähern sich dem Eindringling, schlagen ihn mit den Mandibeln und katapultieren sich zugleich weg", schreiben die Biologen. Im Schnitt flögen die Ameisen 22,3 Zentimeter weit.
"Wenn die Schnappkieferameisen kleinere Eindringlinge attackieren - etwa eine andere Ameise oder eine winzige Spinne -, dann werden beide voneinander weggeschleudert", beschreiben die Forscher eine weitere Beobachtung.
Bei den Hochsprüngen hingegen kommt es den Ameisen offenbar eher darauf an, schnell zu fliehen. Sie knicken ihre Mandibeln ab, die dann wie Propeller rotieren - und gelangen so sechs bis acht Zentimeter hoch. Sie bleiben sogar so lange in der Luft, dass sie ihren Angreifern ausweichen könnten - beispielsweise einem Chamäleon. Dessen Zunge rollt sich blitzschnell aus, aber auch schnell wieder ein.
Sheila Patek und ihre Kollegen haben nicht nur Videoaufnahmen dieses sportlichen Defensivverhaltens analysiert, sondern die Sprünge auch physikalisch beschrieben. Sie entsprächen ballistischen Kurven: Wer weit springt, kommt nicht hoch hinaus - und wer hoch hinaus will, kommt nicht sehr weit.
Kiefer schnappen in 0,13 Millisekunden einmal zu
Die Kraft für die artistische Verteidigung beziehen die Ameisen den Forschern zufolge aus ihren Mandibeln. Beim Zuschnappen entwickelten die Oberkiefer eine Kraft, die etwa dem 300-fachen Körpergewicht der Ameisen entspreche.
Dass die Kiefer rasant zuklappen, ist schon länger bekannt. Wie schnell genau, gab nun Pateks Team erstmals bekannt - weil Hochgeschwindigkeitskameras inzwischen mit den zuschnappenden Kiefern mithalten können. Bis zu 50.000 Bilder pro Sekunde schossen die Kameras und konnten so zeigen: Einmal zuschnappen gelang den Ameisen in durchschnittlich 0,13 Millisekunden; in einer Sekunde könnten sie also theoretisch rund 10.000 Mal zufassen. Der Oberkiefer schließt sich durchschnittlich mit einer Geschwindigkeit von 38,4 Metern pro Sekunde. Es wurden aber auch 64,3 Meter pro Sekunde gemessen.
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markkus