Temnothorax und Winterfestigkeit

  • da es ja nun bald in die winterruhe geht hab ich mir eine frage gestellt.


    Temnothorax leben ja mit unter in Eicheln und nüssen. diese liegen bekanntlich wenn sie von den baeumen gefallen sind auf dem boden (nicht in der erde).
    nun wird ja oft gesagt "die ameisen halten die winterruhe durch weil sie so tief in der erde leben ... kein frost usw"
    gerade diesen schutz haben Temnothorax dann aber nicht.


    wandern sie villeicht im winter in die erde ? (glaub ich nicht ... wiso sollten sie dann auch wieder hoch kommen)
    oder sind sie einfach nur viel winterfester ? (villeicht abhänig von der kleinen körpergröße und der vergleichsweise großen körperoberfläche / schnelleres einfrieren und auftauen ? )


    wisst ihr da genaueres ?

  • Nein, in die Erde wandern sie nicht. Aber man darf nicht außer Acht lassen, dass die besiedelten Eicheln oder toten Ästchen oft unter einer Laubschicht vergraben sind, die isolierend wirkt. Und eine Schneedecke wird diesen Effekt noch verstärken.


    EIDT: Allerdings wäre es ganz hilfreich zu wissen, um welche Art es sich genau handelt, denn ...


    Zitat

    Original von A. Buschinger
    ... Z.B. Leptothorax- und Temnothorax-Arten, die in exponierten Nistgelegenheiten wohnen (Ästchen am Boden oder hoch in Bäumen, in Steinspalten etc.): Sind harten täglichen Temperatur-Rythmen ausgesetzt (z.B. im Sommer nachts 12-15°C, tags 35-40°C; im Winter nachts minus 10°C, tags bei Sonnenschein plus 15-20°C!). Daran sind sie so angepasst, dass sie ohne diese Rythmen (und besonders bei Überwinterung in konstanter Temperatur) kaum noch Brut aufziehen. Nach Arten und Artengruppen (jetzt: Gattungen) verschieden. Für T. nylanderi (bewohnt tote Ästchen, hohle Eicheln etc. am schattigen Waldboden) sind konstant + 10°C für 4-5 Monate geeignet. T. unifasciatus (in Sonnen-exponierten Steinspalten, oder auch Todholz) hat sich ein Wechsel von O°C zu + 10°C (je 12 Stunden) über 4-5 Monate bewährt. Das ist im Haushalt kaum zu schaffen. L. acervorum: Ebenfalls in toten Ästchen am Waldboden, aber Sonnen-exponiert (z.B. trockener, offener Kiefernwald) ist bei einem verkürzten Winter von nur 6 Wochen bei täglichem Wechsel 0 / 10°C "zufrieden", übersteht aber auch bis zu 1 Jahr unter solchen Bedingungen und zieht danach reichlich Geschlechtstiere auch aus der übermäßig lange überwinterten Brut auf. ...

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