Ein paar Fragen vorweg...

  • Hallo,
    also.. vorweg erstmal hoffe ich ich werde nicht gesteinigt, weil ich Ameisen nicht nur zum Beobachten halten will, sondern nebenbei auch regelmäßig ein paar davon verfüttern will. In einem Kaninchenforum kommts ja nicht so gut an wenn ich nach einem Rezept zur Zubereitung frage
    :face_with_rolling_eyes: :smiling_face_with_horns: :grinning_squinting_face:


    Wir halten einige Echsen, Schlangen, sowie diverse Insekten und Diplopoden.


    Die Agama armata ernähren sich zum Grossteil in der Natur von Ameisen, bisher hats keiner geschafft in Deutschland diese zu vermehren(jedenfalls ist es nicht bekannt). Gefüttert wird hier mit Ersatz wie Grillen etc. welche natürlich andere Nährstoffe bieten, weshalb ich mich Frage ob die Haltung bei vielen deshalb so schlecht klappt.
    Soviel dazu wie ich auf Ameisen komme, beim Googeln darüber ist mir allerdings auch bewußt geworden das beobachten der Tierchen wohl nicht weniger interessant ist wie bei unseren anderen...


    Nun die eigentliche Frage:


    Könnt Ihr mir eine Art nennen, die sehr häufig in Westafrika, vorzugsweise Tanzania, vorkommt, hier erhältlich ist und am besten auch noch nicht sooo kompliziert zu halten?


    Wenn Haltung und Vermehrung etwas anspruchsvoller ist, ist das nicht soo wild, bei unseren anderen Tieren bekommen wirs ja auch immer ganz gut hin(kleiner Einblick auf http://www.agama-planet.de und http://www.terra-lights.de )


    So, nun hoffe ich auf zahlreiche Antworten ohne Steinigungen :winking_face:


    Gruß,


    Micha

  • Hallo und Danke für die Antwort!


    da ist nur die sache, das die Heimischen Ameisen in Winterruhe gehen, und die Agamas nicht :winking_face:


    In Afrika ists ja nicht sooo Kalt im Winter :grinning_squinting_face:


    Ist ja auch nicht so das die Ameisen als Hauptnahrung dienen soll, eher als Zusatz, damit auch alles das geboten wird was sie sich in der Freiheit holen...


    Gruß,


    Micha

  • Hi,


    ich sag mal so 20-50Stück sollten reichen. Es geht halt nur darum das sie auch Aminosäuren bekommen. Es ist ja nicht mal sicher ob sie die brauchen, aber es kann nicht schaden, wenns gegeben wird, da sie es in der Natur auch haben. Evtl. kanns ja auch Einfluss auf die Vermehrung haben. Das gilt es halt zu "erforschen"...


    Wie gesagt, es soll auch zum Beobachten sein, nicht nur zum verfüttern..


    Kannst Du mir Afrikanische Arten nennen die nicht invasiv sind, aber polygyn?


    Sind solch exotische Arten überhaupt zu bekommen?
    Bisher konnte ich nur etwas über recht invasive Arten lesen, ich will ja nicht das einheimische Ameisenvolk ausrotten :winking_face:


    Gruß,


    micha


    edit: Natürlich ist Ameisensäure und nicht Aminosäure gemeint

  • Hi und Hallo,


    gegen die Verwendung von Ameisen als Futtertiere ist nichts einzuwenden, solange diese aus eigenen Kolonien stammen. Entnahme aus der Natur ist abzulehnen.
    Aber Deine Bedenken kann ich hier verstehen, hatte ich doch mal in einem Nagerforum nach Zuchtmöglichkeiten für Schlangenfutter nachgefragt... oje, die Antworten hätten sogar Ozzy Osborne die Schamesröte ins Gesicht getrieben.


    Proteinogene Aminosäuren sind va nichts anderes als die Grundbausteine der Proteine, und die sind sogar in einem Burger bei McDonalds enthalten. Wenn Du "Ameisensäure" meinst: die ist längst nicht bei allen Arten vertreten... die Sekrete der einzelnen Arten sind sehr unterschiedlich aufgebaut. Für einen exakten "Versuch" ist "irgendeine" Art dann wenig aussagekräftig.


    [Kopie aus AntForum]
    Grundlegend:
    um Echsen mit Ameisen als Futter versorgen zu können, ist eine sehr große Kolonie oder gar Kolonien erforderlich, mit entsprechendem Platzbedarf und Pflegeaufwand. Ameisen gelten zwar als ungemein reproduktiv, dagegen steht aber Einsteins "alles ist relativ", es ist weniger als man denkt.
    Um nebenbei noch Echsen zu versorgen reicht die allg. Reproduktion wohl nicht aus.
    Weiterhin: eine hoch reproduktive Art wird auch Unmengen an Futter vertilgen und benötigt nicht wenig Platz.


    ZB Myrmica rubra wäre hier ein passender einheimischer Kandidat: kleine, wendige, polygyne und reproduktive Art, relativ leicht in der Haltung. Nachteil: Winterruhe, Stachel und eher klein.
    Als Exot wäre zB Polyrhachis dives zu erwähnen: extrem Reproduktiv und hoch Polygyn, angemessene Größe und rel. Günstig. Nachteile: Dornen, extrem harte Cuticula, scharfes Sekret und vor allem: sie können in erstaunlicher Geschwindigkeit Deine Finger in Sushi verwandeln, und sich ruckzuck in die Wohnung einnisten!
    Ist sowieso ein "Nachteil" bei den Ameisen: je reproduktiver die Art, desto wahrscheinlicher ist die "Invasion".
    Hierzu passend: bevor Du Dich mit der Haltung der Ameisen beschäftigst, lese und lerne erst einmal elementare Dinge der Haltung: Ausbruchsschutz und Infektionsrisiko: Infektionsthread.
    Allzuoft wird die Ausbruchsneigung und -möglichkeit der kleinen Biester unterschätzt.
    Und nicht zu vergessen: der Preis für "Exoten" liegt nicht selten weit jenseits der 100Euro...


    Nachzucht der Agamen:
    wenn ich das richtig in Erinnerung habe, ist nicht das Nahrungsangebot häufigster Auslöser für ausbleibende Brut, sondern das Klima, Futtermenge und der Platz.
    Selbst wenn Ameisen zum tatsächlich benötigten Futter gehören, werden hier nicht einige Stück pro Tag reichen, sondern eben ein "sattes Angebot"... und das setzt wiederum riesige Spenderkolonien voraus.
    Fraglich dann auch, ob die Agamen tatsächlich Ameisen benötigen, die ja nichts anderes als Insekten sind. Oder als Auslöser/Indikator für Paarungszeiten bestimmte Futterstoffe der Ameisen, bestimmte Sekrete oder Gifte oder oder oder

  • Hi Sahal,


    so trifft man sich wieder :smiling_face_with_sunglasses:


    Natürlich hast Du recht, ich meinte Natürlich Ameisensäure, und nicht Aminosäuren(als gelernter Koch weiß ich den Unterschied eigentlich...)
    Enthalten Myrmica rubra Ameisensäure?
    ich zitiere aml meine Antwort aus dem anderen Forum hier hinein:

  • Auch mein Text nochmal hier :smiling_face:


    Du bist nicht der erste, der sich bezueglich der Thematik "Ameisen als Futtertiere" an eins der Ameisenforen wendet, allerdings konnte bisher niemandem richtig geholfen werden.
    Die Reproduktionsrate eusozialer Tiere ist einfach zu gering, um eine dauerhafte Entnahme verkraften zu koennen. Du braeuchtest mehr als eine Kolonie. Und der aufwand der "Futtertierpflege" (um eine kontinuierliche Reproduktionsrate zu gewaehrleisten) wuerde den Aufwand der Haltung des zu fuetternden Tieres einfach uebersteigen.


    ciao
    Witzman

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