Kaktuserde für Erdnest!?

  • Ich bin kein Gärtner, hab nicht viel Ahnung von Erde, aber ich würde mir die Kaktuserde vorher genau anschauen, meistens ist doch derartige Erde mit verschiedensten Düngern und ähnlichem Bullshit behandelt, in diesem Fall würde ich davon abraten. Die Meisten Zoohändler, die ich kennen gelernt habe, wissen noch nicht einmal, dass man Ameisen überhaupt halten kann :winking_face: ihre Tipps beruhen meistens auf ihrer Erfahrung mit anderen Tieren, diese sind aber z.T. nicht anschlussfähig. Und das diese Erde nicht schimmeln kann, halte ich ebenfalls für ein Gerücht, denn nicht die Erde selbst schimmelt, sondern darin enthaltene organische Rückstände. Ist in Kaktuserde sowas mit Sicherheit nicht drin? Ich glaube eigentlich doch. Und damit schimmelt sie, wenn die Bedingungen stimmen, genau so schnell wie jede andere Erde. Was die Festigkeit angeht, könnte der Händler allerdings Recht haben, da könnte Kakteenerde gegenüber anderer Erde tatsächlich Vorteile haben. Ich habe es selbst aber noch nie probiert, weil ich generell nicht so sehr viel von Erdnestern halte.

  • Danke, war jetzt mal in ein paar Baumärkten, hab mich nun für das Erdnest mit schwarzer Graberde entschieden, laut Packung ungedüngt, und mit 30% Humus und Torf, wenn ich sie nun noch mit ewas Spielsand mische und sie fest drücke müsste sie Bombenfest werden! Hoffe ich zumindest... Mal sehen was in einem Jahr ist!? Als Untergrund hab ich noch Seramis gekauft, gießen tu ich mittels Schlauch dann von unten her um das Risiko des Einsturzes exta zusätzlich zu minimieren! Müsste doch soweit passen oder? Als größe für das Erdnest hab ich jetzt 30x20x25cm, das dürfte auch die nächsten Jahre halten... Kann ich eigentlich wie bei meinen Spinnenterrarien in die Erde Springschwänze als Bodenpolizei mit einsetzen oder schaden die meinen kleinen bzw ihren Larven?

  • Wie gesagt: ich hab damit keiner keinerlei Erfahrung, steh ganz und gar nicht auf Erdnester. Gerade am Anfang verhindern sie jegliche Beobachtung und das wird auch mit wachsender Kolonie nicht wirklich besser... Einsicht ins Nest gleich Null. Die Bedingungen im Nest (Feuchtigkeit, Schimmel, Einsturz, Brutstatus,...) sind so gut wie nicht zu kontrollieren, außerdem wird das Becken dadurch unheimlich schwer. Du wolltest ein riesiges Becken benutzen, soweit ich mich erinnere... denk bitte auch an die Winterruhe! Das Teil kannst du an sich schon kaum transportieren, wie soll das mit einem Erdnest funktionieren? Oder soll das Nest in ein Extrabecken? Bist du dir ganz sicher, dass es ein Erdnest sein soll (und warum?)
    zur Erde:

    Zitat

    30% Humus und Torf

    Genau da liegt das Problem. Bei entsprechender Temperatur/Feuchtigkeit (beides ist bei einem Ameisennest im Sommer ideal) kann man fast zugucken, wie der Schimmel wächst... und damit eine Gefahr für die Tiere, die du nicht früh genug bemerken kannst, weil du nicht in das Nest hineinschauen kannst. Wenn du den Schimmel bemerkst, kann es schon zu spät sein, um zu intervenieren. In der Natur existiert ein sehr empfindliches Mikroklima (Klein- und Kleinstlebewesen), welches auf kompliziertesten Mechanismen beruht und diesem Effekt entgegen wirkt. Das kannst du in einem Glasbecken niemals künstlich erzeugen. Erde halte ich für schlicht ungeeignet. Wenn es unbedingt ein Erdnest sein soll und ich dir das nicht ausreden kann (wie gesagt, empfehlen würde ich es nicht), dann auf Basis eines Sand-Lehm-Gemisches. Hier wird zumindest die Schimmelgefahr minimiert und es hat sich schon in der Haltung bewährt.


    Springschwänze... darüber sollten wir mal diskutieren. Welche Funktion haben sie nochmal? Fressen org. Abfälle, oder? Ich glaube, wir hatten in einer früheren Diskussion mal festgestellt, dass so etwas nichts bringen würde und sogar schädlich sein kann. Genau weiß ich es aber nicht mehr.

  • Nun, da kann man auch geteilter Meinung sein, denn dieses wirklich naturnah zu gestalten ist nicht so einfach, wie man es sich vorstellt, gerade was die ideale Feuchtigkeit oder Schimmelvermeidung angeht. Und ich habe vor einiger Zeit etwas beobachtet, was mich irgendwie vom Hocker gerissen hat: eine Kolonie Lasius spec. im Badschrank meines Großvaters (der Pflegedienst machte auf Ameisen im Bad aufmerksam und ich bin mal auf die Jagd gegangen). Die Brut wurde mit Hingabe gepflegt... in einer mindestens 1000 Jahre alten Handbürste :winking_face: Ein weiterer Teil der Kolonie tummelte sich hinter einer Seifenschachtel, die Königin saß wahrscheinlich irgendwo hinter der Wandverkleidung, hab sie nie gefunden, mit ein wenig Glück sind die Kleinen im nächsten Jahr wieder da. Du siehst: die fühlen sich (fast) überall wohl. Aber mir scheint, ich könnte dich mit nichts von deinem Plan abbringen, daher: viel Spaß beim bauen! Ich freu mich auf Bilder :winking_face:

  • Hi und Hallo,


    zusätzliche Kleinstlebewesen in einem Formicarium sind immer bedenklich, zumal diese selten exakt betimmt werden können. Je nach Art besteht die Gefahr, das diese Tiere sich prächtig entwickeln und die ruhenden Stadien der Ameisenbrut anknuspern. In einem Erdnet hast Du, wie joey schon schrieb, NULL Einsicht und bemerkst nicht enmal, wenn die Brut zum Buffet der Springschwänze wrd.


    Einmal eingeschleppt sind sie auch kaum noch zu entfernen... gerade bei einem Erdnet wird det eine Unmöglichkeit werden.


    Zu Thema Erdnest hat joey ja schon geschrieben: es wird grottenlangweilig! Für mich zählt die Aktivität innerhalb des Nestes zu den interessantesten Beobachtungen, hier spielt sich dann auch ca. 80% des Lebens der Kolonie und des Individuums ab.
    Bei einem Erdnest beschränken sich dann Deine Beobachtungen auf ein bis fünf flitzende Ameisen, die möglichst schnell mit vollgeschlagener Gaster wieder im Loch verschwinden.


    Die angegebenen Maße sind sicherlich alle andere als "natürlich", sollten aber für eine klitzekleine Kolonie ausreichen.


    Eine nette Alternative zu einem Erdnest: schnitze ein normales Ytong-Nest mit kleinen Gängen und Kammern, und fülle diese mit Erde. Bei Bedarf werden die Ameisen darin graben und die Gänge/Kammern wieder freilegen. So ist dem Grabe-Instinkt und auch der Beobachtungsmöglichkeit Genüge getan.

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