Sind aus Puppen geschlüpfte Fliegen milbenfrei?

  • Hi Leute,


    da sich meine ganzen Maden mitlerweile verpuppt haben, habe ich überlegt sie ausschlüpfen zu lassen und zu verfüttern.


    Ich habe überlegt, ob die geschlüpften fliegen eigentlich milbenfrei sind und ich sie somit lebend verfüttern könnte. Eigentlich dürfte die Fliege garnicht schlüpfen wenn sie in der Puppe voller Milben war und "ausgesaugt" wurde, oder?
    Außerdem: haben frisch geschlüpfte Fliegen überhaupt nen ordentlichen Nährwert???


    MfG


    EastGate

  • Hi und Hallo,


    eine gewisse Vorbeugung ist es auch, etwa 20% der Futtertiere einer Zucht gründlich und regelmässig unter einer guten Optik auf Parasitenbefall zu kontrollieren, wenn die Tiere nicht gerade frisch erworben wurden und sich evtl Parasiten noch im Ei- oder Larvenstadium befinden.
    Es wird das Risiko aber nur etwas mindern und verhindert nur, dass Du eine völlig Parasitenverseuchte Futtertierzucht verwendest.
    Es sind auch längst nicht alle Parasiten zu sehen, einige sind winzig klein und/oder nisten sich zB in den Tracheen ein.


    Parasiten und Verpuppung:
    die können fröhlich unter dem Kokon hausen und an der Puppe zuzzeln, oder diese gleich aushöhlen. Ebenso aussen am Kokon sitzen und auf die schlüpfende Imago hüpfen.


    Das sichere Mittel ist und bleibt ein Schuss heisses Kaffeewasser.


    WENN Du das Risiko einer Lebend-Fütterung eingehen willst, können prima die Tönnchenpuppen von Fliegen gegeben werden. Die harten Puppentönnchen werden oft nicht beachtet oder können nicht geöffnet werden... somit werden erst die im Schlupf befindlichen oder gerade geschlüpften, aber noch flugunfähigen Imagines beachtet und erlegt.
    Bezogen auf Größe etwa Musca domestica:
    Polyrhachis dives und Oecophylla smaragdina "scheinen" (!) regelrecht Wachen bei den Puppen zu postieren, die sofort bei Aufbrechen des Tönnchens die Imagines schnappen und heraus zerren... entfleuchte Imagines werden gejagt.
    Camponotus ligniperdus ist da eher praktischer veranlagt und frisst oft nur, wenn die Arbeiterinnen zufällig über ne frisch geschlüpfte Fliege stolpern.
    Und Lasius niger schaftt es längst nicht immer, die Fliegen an der Flucht zu hindern, wenn diese das Tönnchen bereits verlassen haben.



    EastGate: "spektakulärer" ist eine unglückliche Formulierung!
    Es geht ja nicht um die blutigen Auseinandersetzungen im Formicarium, sondern um Beobachtungen und gut genährte Pflegelinge.
    Aber ja, es kann höchst interessant sein, wie die Ameisen selbst mit erheblich größeren Beutetieren fertig werden... bewundernswert ist immer wieder die (bei einigen Arten) exakte Koordination, die Angriffslust oder auch die Hartnäckigkeit, mit der trotz Gefahr für das eigene Leben ein Beutetier gestreckt wird.
    Und immer wieder denke ich: es hat seinen Grund, das Ameisen so klein sind :grinning_squinting_face:
    Mal ehrlich... die sind schon echt irgendwie gruselig.

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