Futtertierbevorratung?

  • Warum noch Ameisen in der Natur, trotz der Gefahr einer Milbeinfektion leben?
    Nunja, ich denke mal, dass es in der Natur nicht so viele milbeninfizierte Insekten gibt und daher ist das Risiko geringer, dass eine Kolonie durch Milben vernichtet wird. Es kann ja aber auch sein, dass sie auch eine Abwehrmechanismus haben, aber das ist nur eine Vermutung.


    Erne: Wenn du deine Pheidologeton diversus Kolonie mit überbrühten Futtertieren gefüttert hast, sind ja eigentlich keine Milben in die Kolonie gekommen. Es kann ja aber durchaus der Fall gewesen sein, dass die Milben auf anderem Wege ins Formi gekommen sind, denn irgendwie muüsssen sie ja reingekommen sein.

  • Man darf nicht den Fehler machen, Bedingungen in der Natur mit denen in der Haltung gleichzusetzen.


    In der Regel herrschen in einem Formikarum für die Milben beste Bedingungen; sie sind keinen Schlechtwetterperioden ausgesetzt und auch nicht ihren zahlreichen Feinden. Durch optimale Feuchtigkeit und Temperatur können sich diese Tierchen rasend schnell vermehren.


    Außerdem können die Ameisen in der Haltung den Milben nicht ausweichen und erst recht nicht an einen sicheren Platz umsiedeln, denn das Formikarium ist räumlich begrenzt.

  • Die häufigsten Feinde der Milben werden wohl ebenfalls Milben sein, nämlich Raubmilben. Leider kann man sie im Formicarium nicht zur biologischen Schädlingsbekämpfung einsetzen, weil sie sich dort gern an der hilflosen Ameisenbrut vergreifen. Andere Feinde sind Nematoden, Pilze und Bakterien. Natürlich zählen auch Insekten zu den Milbenvertilgern. Einige Käferarten, die bei Ameisen zu "Gast" sind, ernähren sich z. B. von Milben in Ameisennestern.

  • Doch noch was beim Googlen gefunden? :smiling_face:


    Also ich denke es ist eine Gefahr da, ob diese in der Haltung größer ist, keine Ahnung! Ob diese Käfer usw. den Unterschied machen, keine Ahnung! Ob es überhaupt einen gravierenden gibt? K .. :grinning_face_with_smiling_eyes:
    Die Gefahr wird ja oft so verstanden das eine Ameisenkolonie, die nicht abgebrühte Insekten bekommt, unweigerlich Milben bekommt, was ja nicht der Fall ist.

  • @schwägi: reines Protein? So wie es z.B. als Aufbaunahrung im klinischen Bereich verwendet wird (oder wofür auch immer man das noch verwendet)? Ich hatte vor einiger Zeit mal versehentlich ne Büchse Protein zur Sportlerernährung mit Tiramisu-Geschmack gekauft... das Zeug ist einfach nur widerlich, soll ich dir das evtl. schicken, damit du es an deine Ameisen verfüttern kannst? Sieh mir bitte den Sarkasmus nach, aber eine derartige Fütterung kann ich nur aufs Schärfste kritisieren, solche Proteine sind meistens rein synthetisch hergestellt und für den Gebrauch am Menschen aufbereitet. Prädikat: Absolut ungeeignet für die Ameisenhaltung.


    Zitat

    warum leben die Ameisen noch wenn Milben solche Killer sind?
    ich gebe meinen Ants schon seit eingen Jahren lLEBEND FUTTER


    Achso, seit einigen Jahren also schon! Ich hatte nur an dein Alter und deine ersten Beiträge hier im Forum gedacht und hätte danach niemals im Leben angenommen, dass du schon soooo viele Jahren Ameisen hältst, sondern eher vermutet, dass du Anfänger bist. Das hätte auch erklärt, warum du auf diverse absurde Ideen kommst und dich absolut unbelehrbar gibst, aber da habe ich mich wohl getäuscht und bitte vielmals um Entschuldigung :face_with_rolling_eyes:. Aber das du schon so lange dabei bist, macht das ganze nur noch viel kritikwürdiger. Eine Antwort auf deine Frage: reines Glück. Ich hoffe, es bleibt dir recht lange treu... deinen Ameisen zuliebe.


    Übrigens (ich weiß nicht mehr genau, wer es wissen wollte): ich habe tatsächlich eigene Erfahrungen mit Milben (hauptsächlich mit Nagern) bzw. habe im Freundeskreis einige langjährige Terraristen (Spinnen und Echsen), die ein Liedchen über Milben singen könnten. In einigen Fällen ist die Einschleppung durch Futtertiere nahezu sicher. Und ich kann auch bestätigen, dass man eine imagine Milbe beim genauen hinschauen sehen kann, bei ihrer Brut ist das aber bei weitem nicht so einfach. Nur weil ich nichts sehe, heißt das also noch lange nicht, dass keine Parasiten da sind. Außerdem sind Milben und andere Exoparasiten nicht das einzige Problem, es gibt auch Endoparasiten!


    Fabian: da hast du völlig Recht, natürlich muss es nicht passieren! Panik ist unnötig, aber Vorsicht sehr empfehlenswert und Ignoranz gefährlich. Nicht zuletzt, weil es einfach unheimlich tragisch wäre, wenn nach einigen Jahren eine größere Kolonie ausstirbt, weil der Halter diesen Sachverhalt sträflich unterschätzt hat.
    Dass es in der Haltung/Futtertierzucht risikoreicher ist, ist aber relativ unbestritten. Der Grund dafür ist natürliche Selektion. In der Natur werden betroffene Insekten bzw. ihre Nachkommen einfach ausselektiert, sei es direkt dadurch, dass sie zu geschwächt sind und sterben bzw. ihre Brut vernichtet wird, oder indirekt dadurch, dass sie langsamer/schwächer usw. sind und daher Fressfeinden schneller zum Opfer fallen oder sich in der Konkurrenz um knappe Ressourcen einfach nicht mehr gegen gesunde Artgenossen behaupten können. Zuchtinsekten hingegen unterliegen den meisten oft langwierigen Mechanismen dieser Art nicht, eben aufgrund den von Smaug angesprochenen idealen Bedingungen.

  • Aber da stellt sich auch wieder die Frage wer sind die Fressfeinde von Insekten, wenn diese zB. tot, geschwächt usw. am Boden liegen, dazu gehören ja auch im großen Maße Ameisen, welche ja gerade bei geschwächten oder sogar toten Tieren Jagderfolg haben.


    Es wäre interessant zu wissen um wieviel Prozent höher das Risiko in der Haltung ist, im Vergleich zur freien Natur, ich würde annehmen das es nur leicht erhöht is, kann mich da aber durchaus täuschen. (Wenn ich mir in allem sicher wäre, könnte ich mir diese Diskussion ja auch sparen :))

  • Hallo!


    Kolonien falls sie in der Natur von Milben befallen werden und daran sterben, Wir bekommen es nicht mit.
    Wo ich auch keine Antwort habe, ob es nicht auch einigen Ameisenarten möglich ist, sich von den Milben
    zu befreien, einen Befall erst gar nicht zulassen.
    Eine weitere Frage, falls es Milben bei den erworbenen Futtertieren gibt, was sind das für Milben?
    Könnten ganz andere sein als die auf weiche die Ameisen in ihrem natürlichen Lebensraum treffen.


    Gruß Erne

  • Leider ist es im Internet nicht leicht, etwas über Milben herauszufinden, die unseren Ameisen gefährlich werden können.


    Worauf man allerdings immer wieder stößt, sind die Arten Dermatophagoides pteronyssinus und D. farinae (Hausstaubmilben), Sarcoptes scabiei (Krätzemilben) und Tyroglyphus casei L (Käsemilben). Also alles Milbenarten, mit denen der Mensch mehr oder weniger in Berührung kommt.

  • Ich vermute mal, dass die Ameisen in der Natur in der Lage sind, eine Parasiteninfektion eines Futtertieres zu erkennen (bei vielen Tieren ist bekannt, dass sie dazu fähig sind, warum also Ameisen nicht auch?). Sie sind ja sowieso sehr wählerisch was ihre Nahrung angeht. Im Formicarium können sie so ein Futtertier aus Mangel an Alternativen nur schwer liegen lassen bzw. werden aufgrund des begrenzten Lebensraumes wesentlich schneller von eingeschleppten Parasiten heimgesucht. Und wie schon mehrmals geschrieben wurde: in der Natur merken wir gar nicht, wenn eine Kolonie ausstirbt. Bei der riesigen Menge an Gynen, die im Sommer begattet werden, sterben wahnsinnig viele vor allem junge Kolonien (die unter anderem beim Futter nicht wählerisch sein können, da sie einfach noch nicht âschlagkräftigâ genug sind, um größere, vitale Futtertiere zu erbeuten). Warum sollten neben Räubern und dem Winter nicht auch Parasiteninfektionen in einem signifikanten Prozentsatz der Fälle für deren Tod verantwortlich sein? Ich finde das sogar sehr naheliegend. Wie hoch dieser Prozentsatz liegt und wieviel höher das Risiko in der Zucht sein könnte, wäre reine Spekulation.
    Übrigens (nur als weiteres Argument für generelles Abbrühen, egal ob gefangen oder gekauft): Es gibt unzählige Milbenarten und die meisten davon sind für Ameisen völlig harmlos, auch im Formicarium gibt es etliche davon. Aber gerade die mit dem Futter eingeschleppten Milben sind für Ameisen potenziell gefährlich, da sie sich offensichtlich auf eine parasitäre Lebensweise mit Insekten/deren Larven als Wirten spezialisiert haben.

  • Sie sind doch ein wunderbar ergiebiges Thema, die Milben!


    Schwägi swiss, du hast also die Krätze gehabt.
    Käsemilben: Die leben in einer bestimmten Käsesorte, sollen dort auch leben, gehören zu dem Käse genau so wie die Käseschimmelpilze und werden von Genießern lebend mit gegessen.
    Hausstaubmilben und ihre Häute und Kot sind in vielen Betten und können bei vielen Menschen Allergien auslösen.
    Haarbalgmilben sitzen bei jedem Menschen in der Haut unten an den Haaren. Dort essen sie den Talg aus den Talgdrüsen. Besonders gerne sind sie in den Augenbrauen.
    Und wenn sich jetzt alle richtig genussvoll kratzen, gehen die Milben doch nicht weg.
    Wer meint dass das alles doch nicht sein kann, soll mal danach googlen.


    Viel Spaß beim Gruppenjucken wünscht
    Antguy :grinning_squinting_face:

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