Hallo Leute,
zuerst mal ein dickes Lob an Euch alle. Nur bei reger Mitarbeit der Mitglieder lebt ein Forum. Und dieses hier sprüht fast vor Lebensfreude! Die vielen Berichte von Paranoid, chrizzy, Ameisen Freak, Cookie , Erne und und und ... sind für einen Neuling wie mich, sehr hilfreich. Nach reiflicher Überlegung habe ich mich nun entschlossen auch AMEISENFARMER zu werden. Damit mein Einstieg nicht in die Hose geht, habe ich trotz allen Lesens noch einige Fragen.
Da häufig über Probleme zu lesen ist, die bei der Winterruhe auftreten, tendiere ich zu Südeuropäischen Arten. Da einige dieser Arten bei niedriger Zimmertemparatur überwintern können, muss hier wohl wenig Aufwand getrieben werden. Ich könnte z.B. einen Styroporblock vor das externe Nest stellen, in dem ich einen Hohlraum für Kühlakkus einlasse.- Stichwort Nest.- Ich habe vor zwei Bauweisen von Nestern anzubieten. Einen Ytong-Stein und eine Erdnest (Ameisenfarm). Das Erdnest soll Nachteile bei der Beobachtung haben. (Verschmierte Scheiben, versteckte Gänge und Höhlen). Vorteil ist, dass die Ameisen selbst bestimmen können, wie ihr Bau aussehen soll.- Bewässerung.- Einige von Euch kommen mit einen Fingerhut voll Wasser aus um ein Hochhaus zu befeuchten. Andere wieder benötigen eine gefüllte Badewanne um eine 3-Zimmerwohnung feucht zu halten. Hier muss ich wohl selbst Erfahrung sammeln. Weil ich schon jetzt meine Formicarien baue, habe ich ca. 2 Montae Zeit zum Testen, da ich erst Mitte/Ende März die Bewohner einsetzen werde.- Abfallhaufen.- Nur bei der Art Messor barbarus wird erwähnt, dass sie einen Abfallhaufen anlegen. Wie entsorgen andere Arten ihren Unrat? Wie weit muss der Müllhaufen vom Nest entfernt sein? Im Ameisenwiki habe ich gelesen, dass man sich irrtümlich über emsige Aktivität der kleinen Freunde freut, die aber tatsächlich voller Panik umherkurven, da sie ihren Müll nicht weit genug vom Nest ablegen können. Beginnen möchte ich mit 2 Arten. In die nähere Auswahl habe ich bisher folgende Arten ausgesucht: Messor barbarus, Myrmica ruba, Formica fusca, Camponotus cruent., Formica sanguinea.- Bitte um Entscheidungshilfen und trifftige Argumente.
(Hoffe meine nächste Anfrage wird nicht so lang!!)
Holger L. aus H. an der E.
Diverse Anfängerfragen
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Hallo LiebhaBär,
freut mich dass es dir hier so schön gefällt, du so viel Spaß an dem Forum gefunden hast und selbstverständlich, dass du jetzt auch mit diesem mehr als interessanten Hobby anfangen willst.
Ich werde dann mal mit deinen Fragen anfangen:
Winterruhe - eigentlich benötigen alle Arten eine Winterruhe auch die Südeuropäischen, Richtwert sind meist die Klimadaten des Herkunftortes, aber die Winterruhe ist nunmal notwendig für die Eiablage, Regeneration und den weiteren Lebensrhytmus der Kolonie.
Mit südeuropäuschen Arten anzufangen würde ich dir auch von abraten, denn das ist leider in vielen Fällen (ich beziehe das nicht unbedingt auf dich, ist halt ein Erfahrungswert) der Todesfall für viele Ameisenkolonien, die einzige Gattung bei denen man grübelt über die Winterruhe sind die europ. Hausameisen (!) der Gattung Pheidole, hier gibt es geteilte Meinungen, aber leider keine wissenschaftlichen Studien.Zum Nest: Ich bevorzuge den Ytong-Stein als Nest, grade wegen der genauen Beobachtungsmöglichkeit und der einfachen Bewässerung, wenn du sie lieber naturgetreuer halten möchtest, wäre die Ameisenfarm oder das Erdnest die bessere Variante.
Abfallhaufen: Die Ameisen legen den Abfallhaufen selbstständig an und ich denke mal, dass du ihn regelmäßig entfernen solltest, also könnte dir die Lage im Prinzip egal sein. Übrigens legen alle Ameisen einen Abfallhaufen irgendwo an bzw. entfernen Unrat weitmöglichst vom Nest ;).
Zu den Einsteigerarten würde ich dir erstmal von Messor und Formica sanguinea abraten, sowie von Camponotus cruentatus. Grund ist plausibel, sie haben höhere Haltungsansprüche (Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Nahrung, Stressfaktoren, viel Geduld vorallem bei Camponotus, etc.) und benötigen auch einiges an Erfahrung für die Haltung.
Wenn du wirklich mit 2 Ameisenarten anfangen willst, auch wenn ich lieber zu einer raten würde, schlage ich dir vor Myrmica rubra und Formica fusca zu wählen. Sie sind recht einfach zu halten und eignen sich perfekt für die Beobachtung, da sie doch recht groß sind und außerdem polygyn sind (mehrere Königinnen haben). -
Hi,
als Anfänger sollte man bei einheimischen Arten bleiben, da deren Ansprüche einfacher zu bewerkstelligen sind. Außerdem musst du erst die Ausbruchssicherungen kennen, testen und auch sehen wo die Schwachpunkte sind.
Die Winterruhe ist eigentlich nicht so schwer. Solche Probleme wie Wassertank wird leer und Watte schimmelt sind mit richtiger Planung zu umgehen.
Abfälle bringt jede Art nach draußen. (im Normalfall) Ob nun alle einen Abfallhaufen bilden weis ich nicht, hab ich bei Camponotus nicht gesehen die haben den Abfall sonst wo hingeschmissen^^
Alle Arten die du nennst müssen eine 4 bzw 6 monatige Winterruhe einlegen und das bei kühlen Temperaturen.
Warum willst du mit 2 Arten anfangen?
Du solltest für dich entscheiden welche Art du interessant findest und schauen ob du die Haltung bewerkstelligen kannst. (raten könnte ich dir zu Camponotus ligniperdus/herculeanus, Lasius niger, Myrmica rubra und Formica fusca; Lasius flavus sollte man einem Anfänger nicht anbieten da diese Art nicht wirklich interessant ist, rein unterirdische Lebensart)
Warum willst du Messor barbarus, Camponotus cruentatus oder Formica sanguinea halten?
Wobei ich sagen muss ich habe eigentlich mit einer Camponotus herculeanus Gyne angefangen und das diese Art für einen Anfänger schwer zu halten sind habe ich nicht bemerkt.
gruß
benai -
Auch mich freut es dass es dir hier so gut gefällt. Und mich freut es auch das dir mein Haltungsbericht gefällt:)
Das mit den großen Problemen in der Winterruhe ist nicht wahr. Einfach die Ameisen einwintern( also langsam Temperatur abkühlen) und dann ab in den Kühlschrank für 5-6 Monate. Das wars schon
Ich würde dir auf jeden Fall zu einer einheimischen Art raten, da diese für einen Anfänger sehr gut geeignet sind.Ich würde dir zu Lasius niger, Lasius flavus, Myrmica rubra oder Formica fusca raten.
lg, chrizzy
Edit: Da war benai wohl schneller...
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Willkommen ants-liebhabär,
die Entscheidung für Lasius niger wirst Du nicht bereuen, sie sind nicht nur sehr interessant und pflegeleicht, sondern gedeihen in wesentlich geringerem Zeitrahmen zu grossen Kolonien heran. Im Vergleich zu anderen Arten sind sie sehr angriffslustig und es rührt sich immer was.
Gründer-Kolonien sind hervorragend zu beobachten, da sich immer was tut in deren Nestern. Ausserdem verzeihen sie dir auch mal einen Fehler ohne gleich zu schwächeln oder zu sterben.
Naja und wenn Du ihnen ein Zuhause mit hellerem Unter- und Hintergrund verschaffst sind sie auch gar nicht mehr so klein. Ums auf einen Nenner zu bringen, ohne meine Lasius niger könnte ich mir meine Ameisenhaltung gar nicht mehr vorstellen.
Du wirst sehen das sie dich auf Trab halten werden was den Ausbruchschutz angeht, denn die kleinen Damen finden die kleinsten Lücken. Tja...und das mit der Winterruhe liest sich immer komplizierter als es wirklich ist, aber da helfen wir dir gerne wenns dann mal soweit ist.
Hoffentlich erleichtert Dir mein Plädoyer die Entscheidung, denn ich hab es nie bereut.
Gruss Cobi
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Hallo 1 x "b" und 3 x "c".
Danke für die schnellen Infos.
Es war wohl ein Trugschluss, dass die Südländer leichter handzuhaben sind (wegen der "angeblich" nicht bzw. kaum vorhandenen Winterruhe) als andere Arten.
Nun werde ich wohl mit Myrmica rubra beginnen. Ob noch Lasius niger hinzukommen, entscheide ich später.
So können auch Extras wie Sonderbeleuchtung und anderer Schnick-Schnack wegfallen. Kein zusätzliches Heizkraftwerk usw..
Baue nun meine Arenen und Nester (wohl nun 2 x Ytong) fertig. Nach Fertigstellung werde ich Bilder von ihnen ins Forum stellen, damit Ihr Kritik oder allgemein nur Eure Meinung dazu äußert.
Nochmals vielen Dank für Eure Kommentare und auf ein freudiges Miteinander.
Ich werde in Zukunft wohl noch öfter mit Fragen kommen.Holger
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Auch von mir ein Herzliches Willkommen hier im Forum, ants-LiebhaBär. Endlich mal jemand, der vom gleichen Jahrgang ist.
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