Fragen zu Polyrhachis dives

  • delirium: ich möchte deinen Post nicht unkommentiert lassen, das hattest du sicher bereits erwartet:
    Du hast bisher also noch keine Probleme mit der Art gehabt... ok, also versuchen wir es mal wieder mit einem Vergleich: Ich hatte bisher noch keine Probleme mit Klapperschlangen. Ich kenne persönlich niemanden, der durch einen Klapperschlangenbiss gestorben ist So giftig können die also gar nicht sein. Ich weiß, der Vergleich hinkt an allen Ecken und Enden und hat nichts mit Ameisenhaltung zu tun, sollte aber auch nichts anderes tun, als den argumentativen Wert deiner Aussage zu verdeutlichen :grinning_squinting_face:


    Was willst du denn beweisen, indem du mal wieder handfeste Gefahren verharmlost? Das haben schon viele vor dir getan und keiner davon hatte eine ganz elementare Feinheit verstanden: niemand hat gesagt, dass eine Art zum Problem werden muss! Es wurde immer darauf hingewiesen, dass sie äußerst problematisch, ja gefährlich werden kann bzw. dass dies bei einigen Arten sehr wahrscheinlich ist. Polyrhachis dives ist eine solche Art. Aber auch du wirst es nicht verstehen. Auch du wirst deine Meinung posten, als wäre sie ein Argument. Du wirst leugnen, dass es eine Infektionsgefahr gibt, du wirst leugnen, dass sich vermeintlich harmlose Arten in Fremden Habitaten zum Problem entwickeln können, wirst kein vernünftiges Argument zulassen und alle, die Kritik äußern, als Lügner beschimpfen oder Phrasen wie âPanikmacheâ benutzen. Wenn ich das schon lese, ist mir alles klar :grinning_squinting_face: Und du wirst weiterhin leugnen, das Polyrhachis dives das Potential für eine handfeste Plage haben (starke Polygynie, vermutlich Inzucht, enorme Kolonieentwicklung und vergleichsweise Tolerant, was ihr die völlig irreführende HK1 eingebracht hat) und das sie daher nicht in die Hände eines Anfängers gehören. Aber du wirst auch das Gegenteil nie klar sagen, weil du eigentlich weißt, wie unrecht du hast :winking_face: Wir leugnen jedes Risiko und verschließen die Augen vor Dingen, die uns nicht gefallen. Derartige Kontroversen hatten wir schon zig mal, es hat nie etwas gebracht und würde auch diesmal nicht zu einem Ergebnis führen. Daher werde ich mit der Diplomatie, die du erbeten hast, anregen, die Diskussion, die hier entstehen würde, ganz schnell wieder zu vergessen.


    Übrigens: das im Antstore Wassergräben allein für eine angemessene Ausbruchsicherung für Polyrhachis dives gehalten werden, weiß ich spätestens seit Kerner. Zum Glück bin ich nicht der Einzige, dem das sauer aufgestoßen ist :winking_face: .

  • auf dem bild sieht man an einer seite etwas Watte. (oben rechts an der anlage) dort ist ein T stück und nun hängt da auch laaanger schlauch dran (am ende ist noch ein weiteres becken).


    der schlauch ist auch 3 meter lang .... und prinzipiell gillt, das diese art viel auslauf braucht.
    also sind 5 m meiner MEINUNG nach kein problem.
    früher oder später wird da sowiso alles erkundet .... und meine polyrhachis haben sich schon nach 10 minuten ganz durch den schlauch gewagt.


    schlimmsten falls schätze ich wird sich da dann ein zweignest anlegen :grinning_face_with_smiling_eyes:


    zum antstore und deren wassergräben noch ein wort.
    aus glaubhafter quelle hörte ich, das beim antstore durchaus schon polyrhachis dives gesehen wurden, die auserhalb des formis rumspatzierten und über en wassergraben kahmen.

  • joey


    Nein, du liegt falsch. Ich bin gerne bereit, mich vom Gegenteil überzeugen zu lassen und ich bin auch gerne bereit neue Einsichten zu "entdecken".
    Mein Grundgedanke war folgender: es wird ja immer wieder von "Vermutungen" und "Meinungen" gesprochen und keiner weiß so recht, was nun wirklich Tatsache ist. Ja, ich gebe zu, Erne hatte zuletzt schon ernste Probleme und diese möchte ich keinesfalls unter den Tisch kehren. Dennoch gehe ich hier von meinen bisherigen Erfahrungen aus. Diese sind keine Ansichtssache und ich hoffe mal, ich werde hier nicht als Lügner dargestellt. Ich schrieb auch, dass das bisher der Fall war, ich also auch nicht ausschließe, dass ich u.U. selbst einmal Probleme haben werde oder könnte. Was meine "These" ein wenig unterstützt ist wie gesagt die Tatsache, dass der Antstore schon länger Polyrhachis dives in unterschiedlichen Koloniegrößen hält und es bisher nie zu solchen Auswüchsen kam. Auch das ist meine Beobachtung, die mehr oder weniger eine Tatsache ist.


    Es ist schon etwas hart, wenn schon pauschal von eingefleischten Meinungen ausgegangen wird. Das scheint in der Ameisenhaltung allgemein ein ziemliches Problem zu sein. Ich für meinen Teil möchte jede Seite verstehen. Das tue ich auch. Ich bin ja selbst in der Ameisenschutzwarte und es liegt auch in meinem Interesse für Aufklärung und vor allem den Schutz der Natur zu sorgen.
    Ich könnte mir durchaus invasive Eigenschaften bei Polyrhachis dives vorstellen, warum nicht? Ich möchte aber eben hier die andere Seite betrachten und sogar darstellen, dass ich bisher nichts dergleichen feststellen konnte.


    Ich möchte dieses Thema nicht unbedingt (wie du es vorschlägst) aussparen und nun beenden. Es gibt für alles eine Diskussionsbasis. Nur sollte keiner versuchen, den Willen aufzuzwingen, denn ich werde mich nicht verbiegen.

  • Nö, verbiegen werd ich mich auch nicht :winking_face: somit sind wir uns da schon mal einig. Ich habe den Abbruch dieser Diskussion vorgeschlagen, weil ich befürchte, dass sie doch wieder ausartet und sowieso keine neuen Erkenntnisse dabei herauskommen. Aber von mir aus, lass uns noch einige Zeilen texten. mal sehen, was passiert :grinning_squinting_face:


    Niemand stellt dich als Lügner dar, deine bisherigen Erfahrungen sind sehr wertvoll, weil sie beweisen, dass Polyrhachis dives nicht zwangsläufig unkontrollierbar werden müssen. Das hat aber auch niemand behauptet! Aber du hast selbst gesagt, dass es nicht sicher ist, dass es dabei bleibt!
    Genauso wenig wie du als Lügner gelten willst, weil du nur darauf aus bist, die andere Seite auch zu vertreten â was ich sehr wichtig finde um hier nicht einem Dogmatismus zu verfallen â möchte ich nicht als âPanikmacherâ bezeichnet werden, weil ich Infektionsgefahr und Invasivität bei meinen Äußerungen in den Vordergrund rücke, da ich sie für enorm wichtig halte. Beides kann nur schwer bestritten werden und jeder, der es leugnet, verkennt leichtfertig Risiken! Siehst du das anders? Als Mitglied der Ameisenschutzwarte sicher nicht. Und daher reagiere ich auch etwas allergisch auf solche Phrasen. Ich bitte um Verzeihung.


    Relativiert wird die Haltbarkeit von Polyrhachis dives durch Ernes Erfahrungen auf jeden Fall. Er hat gezeigt, wie leicht Haltungsfehler gemacht sind â obwohl: eigentlich hat er so schlimme Fehler gar nicht gemacht: er hat getan, was wir alle normalerweise tun: er wollte optimale Bedingungen bieten. Ich bin auch nicht für die Wachstumskontrolle von Ameisenkolonien, weil ich das auch nicht für unschädlich halte, aber das ist ein ganz anderes Thema. Was dabei herausgekommen ist, wissen wir zumindest. Dummerweise, wiegt man beide Erfahrungen gegeneinander auf, wiegen die Probleme für mich schwerer, allein weil sie auftreten können.


    Wie gesagt: ich bin generell nicht für die Haltung von Polyrhachis dives, eben weil sie, das hast du selbst Zugegeben, Potential für eine nette lokale Pestant haben. Und ich bin mir sicher, dass es ein Fehler ist zu glauben, dass man wenn man nur ausreichend lange dabei ist, vor sämtlichen Problemen sicher ist. Erfahrene Halter werden zwar seltener Fehler unterlaufen als Anfängern, aber auch ihnen können sie passieren. Ich bin mir aber auch im Klaren, dass Polyrhachis dives durchaus haltbar ist, obwohl ich es nicht gutheiße. Daher habe ich auch nie gesagt: verbannt die Art aus den Shops (obwohl ich und einige andere das durchaus konsequent fänden, aber es ist wohl utopisch), sondern nur: die Art gehört in erfahrene Hände! Nicht in die eines Anfängers! Ich kritisiere hier auch weder deine noch Mauermeises Haltung, sondern ausschließlich den Einstieg mit dieser Art! Du führst den Antstore als Beispiel an: willst du Herrn Sebesta ernsthaft mit einem Anfänger gleichsetzen?


    Mein Fazit: Polyrhachis dives sind durchaus haltbar, aber nicht ungefährlich und daher auch für Profis mit Vorsicht zu genießen. Sie gehören in erfahrene Hände und sind schon mal gar nichts für Anfänger!

  • :winken2:hi Lutz!!!
    Also ich halte auch seit mehreren Jahren Reptilien.Darunter zählen,Schlangen,Spinnen,Skorpione;AgamennGeckos,Landeinsiedlerkrebse,Gottesanbeterin u.s.w.
    Durch ein Zufall bin ich dann auf Ameisen gestoßen.Ich fing vor 2 Monaten an mit Myrmica rubra,die ich in einem Starter set(Farm und Becken)halte.Schnell habe ich gemerkt das ich mehr will und bin auf Polyrachis dives gekommen.Ich sah sie im antstore in Berlin wo ich meine rubra auch her habe,und fand sie so hübsch das ich mich entschloss sie zu halten. Nun habe ich ein becken 60x30x30,und eine Kollonie in einem 30x20x20 Becken.Mach den Schlauch ruhig so lang das sie ein paar Schleifen laufen müssen weil die Tiere in der Natur auch wandern,und du kannst ihnen es damit ermöglichen lange Strecken zurück zu legen.In das Becken rate ich dir Kunststoff Inseln ein zulegen. Ich habe zwei drinnen von antstore. Sie fangen auch langsam an um zu ziehen und nehmen es sehr gut an. Ich beobachte grad wie sie die alte Brut aus dem Nest in das neue transportieren echt erstaunlich. Ansonsten habe ich 3 bis stellenweise 5cm Humus drinnen. Als Baumaterial habe ich einfach Korksubstrat darüber gesträusselt und es wird sehr gut angenommen. Du kannst an Baumaterial alles verwenden. Sie müssen halt immer was zum verweben haben. Dann habe ich eine Petrischale drinn wo ich die selbst getöteten Insekten rein mache. Dann habe ich 2 Wassertränken eine grosse und eine kleine.Dann habe ich 2cm runde Glasteller wo ich die Zucker-Honig-Wasser Lösung rauf mache. Ich habe eine Heizmatte und eine Licht Röhre drann per Zeitschaltuhr gesteuert.


    Ich hoffe es hilft dir weiter,gruss der ;)kirschi :winking_face:


    Bitte etwas mehr auf Groß-, Kleinschreibung, Rechtschreibung, Satzbau, und Grammatik achten!!!
    Ebenfalls bitte beachten: Gattung "groß" und Art "klein" schreiben. markkus

  • Natürlich ist die Haltung von Polyrhachis dives gefährlich aber ich denke das wenn man alles richtig macht da nichts passieren kann und man sie ohne Probleme halten kann. Um nochmal auf das Thema Infektionsgefahr zurück zu kommen, es dauert doch bestimmt mehrere Jahre nach der Umsiedlung bis das Thema Säure und stechender Geruch auftreten oder? Ich glaube auch das einige Leute hier nicht böse gemeint, diese Art hinstellen als wären es Kanibalen. Ich meine Herr Sebaster ist ein erfahrener Myrmekologe und Ameisenhalter, und wenn sie so gefährlich wäre würde er sie nicht mehr anbieten und auch davor warnen. Klar mag die Art gefährlich sein, aber ich denke mit dem richtigen Verhalten, der richtigen Fütterung und den richtigen Bedingungen (und dem nötigen Respekt gegenüber dieser Art ist die Haltung kein Poblem. Allerdings nicht für den Anfänger geeignet.


    Ich bitte um möglichts viele Antworten!!!



    mfg. :banane:kirschi :banane:


    Hallo kirschi! Zum zweiten mal möchte ich dich auf Deine Groß- u. Kleinschreibung sowie allgemeine Rechtschreibung hinweisen. Zur besseren Verdeutlichung habe ich alle Korrekturen in Deinem Post rot hervorgehoben! Ich denke bei einer korrekten Rechtschreibung bekommst du auch mehr Antworten. Da tun einem ja die Augen weh das alles lesen zu müssen! Bitte gelobe Verbesserung. markkus

  • Vielen Herr Smaug, dass hier Beiträge gelöscht werden. Vielleicht haben Sie einfach den Sinn einiger Beiträge nicht verstanden. Deshalb sollten Sie diese eher kommentieren, als sie einfach in Eigenregie zu löschen.
    Im Klartext hieß die Botschaft des letzten Eintrags, dass Herr Sebaster vom Verkauf von Ameisen seinen Lebensunterhalt bestreitet. Ein Verkäufer wird nicht sagen:"Ich habe hier ein Produkt, aber kaufen Sie es bloß nicht!" Im Moment des Verkaufs gibt er seine Verantwortung an den Halter ab. Inwiefern sein Kunde ein Anfänger ist, kann er nicht überprüfen. Da er aber bei weberameisen 10mal so viel verdient wie an lasius niger und auch nicht belangt werden kann, wenn diese ausbrechen und Schaden anrichten, wird er sie nicht aus dem Sortiment nehmen oder nur an bestimmte Halter verkaufen.


    So lieber smaug, dieser Beitrag war ernst gemeint und ist KEIN SPAM.

  • Da war ich jetzt so lange nicht da :smiling_face: erstaunlich, dass bereits mein erster Post wieder dieses leidige Thema betrifft:


    Ich muss Andyxus vollkommen beipflichten, diese Ansicht vertrete ich nämlich auch. Die Vergangenheit hat leider öffentlich und eindeutig gezeigt, wie sorglos Herr Martin Sebesta ( nur für's Protokoll: der Mann heißt Sebesta, nicht Sebaster :winking_face: ) zum Teil mit der Haltung umgeht. In Addition zu dem, was Andyxus korrekterweise geschrieben hat, und der Tatsache, das Polyrhachis dives lange Zeit als HK1 gehandelt wurden (was diese Klassifizierung ad absurdum führt) ergibt das ein falsches Bild dieser Art, dass von uns in der Vergangenheit berechtigterweise kritisiert wurde (siehe Kontroverse). Hinzufügen möchte ich, dass Martin Sebesta ganz sicher kein Myrmekologe ist. Die Myrmekologie ist ein Teilbereich der Entomologie, also eine Wissenschaft. Und nur, weil ich einen Kuchen backen kann, bin ich auch noch kein Bäcker. Dass er hingegen ein erfahrener Halter ist, steht außer Frage, allerdings macht das sein Handeln deshalb noch lange nicht richtig, ganz im Gegenteil, es hat mir und vielen anderen schon häufig ein Kopfschütteln abgenötigt. Aber das wurde bereits ausführlich an geeigneter Stelle diskutiert, lassen wir es an dieser Stelle dabei, festzuhalten, dass er in erster Linie wohl doch Händler ist und das auch noch eine Weile bleiben möchte, folglich also Gewinn in einer Dimension erwirtschaften muss, welche aus 5,-â¬-Kolonien sicher nicht zu erreichen ist.


    Was für mich wichtig ist, ist die Anmerkung, dass durchaus niemand die Art als "Kanibalen" (Fehler im Original, d. Verf.) dargestellt hat. Ich liebe Polyrhachis dives... in ihrem ursprünglichen Lebensraum sind sie eine sehr faszinierende Art. Die Kritik betraf einzig und allein die Haltung. Was genau ich davon halte steht ja oben... und auch wenn die Posts dort schon Monate alt sind, haben sie offensichtlich nicht an Aktualität verloren. Eine Äußerung möchte ich allerdings erneut aufgreifen:


    Zitat

    Allerdings nicht für den Anfänger geeignet.


    Sehr gut erkannt. Jetzt frage ich mich, ob du dich selbst mit deinen 2 Monaten Myrmica rubra nicht mehr als Anfänger siehst (ich bitte ausdrücklich um Beachtung meiner ersten Einlassung in diesem Thread, besonders jenes Abschnittes, in dem es um Terraristik-Erfahrung geht!)? Ab wann ist man nach deiner Einschätzung kein Anfänger mehr?


    Zitat

    ...es dauert doch bestimmt mehrere Jahre nach der Umsiedlung bis das Thema Säure und stechender Geruch auftreten oder?


    Zur Kolonieentwicklung sei gesagt: das Pestant-Potential, dass man Polyrhachis dives zweifellos zuschreibt, ergibt sich nicht zuletzt aus der rasanten Kolonieentwicklung. Sind erstmal weitere Gynen vorhanden (anhand der jüngsten Entwicklungen gehe ich jetzt frecherweise einfach von Inzucht aus) wird sich dieses aber nochmals rasant beschleunigen. Mutmaßungen über deren exakte Dauer sind immer schwierig, aber bei guter Haltung wird es ganz sicher nicht mehrere Jahre dauern.

  • Letztendlich muss jeder selbst entscheiden, ob er oder sie das Wagnis eingeht. Eine gesetzliche Regelung wird es sicher in nächster Zeit nicht geben, da Ameisen ein eher seltenes Hobby sind und bei einem Ausbruch keine Gefahr für Leib und Leben besteht, bzw. Sachschaden in Grenzen bleibt. Leider gibt es immer wieder Leute, die alles amtlich brauchen und erst dann glauben, dass etwas Risiken birgt, wenn es auf der Packung steht (Beispiele sind zahlreich im Forum vertreten, auch gerade jetzt wieder):


    Brauche Hilfe !! 4 Königinnen und keine Ahnung wohin!


    Und wiederum manche glauben nicht einmal das. Insofern trägt ein Ameisenhändler wie Sebasta die gleiche Verantwortung wie jeder Zigarettenverkäufer oder Waffenhändler- er verkauft eben nur, was und an wen er verkaufen darf.


    Ich kann nur für mich sprechen - mir wäre das Risiko zu hoch, so interessant Exoten auch sein mögen und egal wie viel Erfahrung ich habe. Polyrhachis dives bitte nur an der frischen Luft. :heul:

  • Erst mal ein dickes Lob: super Einstellung! Man merkt deutlich: du hast verstanden worum es geht. In Bezug auf Sinn und Unsinn rechtlicher Regelungen haben wir schon heiß diskutiert, sind dabei aber auf keinen wirklichen Nenner gekommen. Selbst wenn es (wie wir hier in letzter Zeit mal wieder eindrucksvoll sehen konnten) zum Teil sehr sinnvoll wäre, ist die Umsetzung sehr schwierig und schließlich würde man im Dschungel der Bürokratie ein weiteres wunderschönes Hobby einfach verderben.


    Folgende Aussage allerdings würde ich aber nicht unterschreiben:


    Zitat

    ...da Ameisen ein eher seltenes Hobby sind und bei einem Ausbruch keine Gefahr für Leib und Leben besteht, bzw. Sachschaden in Grenzen bleibt.


    Also lebensbedrohlich ist der Ausbruch (bis auf einige Ausnahmen mit verschwindend geringer Wahrscheinlichkeit) sicher nicht, ABER gesundheitsschädlich allemal (ich erinnere da an Hygieneschädlinge wie z.B. die wohl jedem bekannte Monomorium pharaonis). Außerdem sind viele Arten als Vorratsschädlinge einzuordnen, was hygienisch auch nicht unbedingt unbedenklich ist. Welche Arten ein solches Potenzial haben, ist im Vorraus nur schwer abschätzbar. Hinzu kommt in Bezug auf Polyrhachis dives unter Anderem die versprühte Säure: ein großes, unentdecktes Nest auf einem Dachboden kann durchaus äußerst ungesund sein, selbst im Formicarium gehalten kann es zu ernsthaften Gesundheitsschäden kommen. Und die Sachschäden, z.B. bei Holzbewohnenden Arten, können zum Teil immens sein und einen ordentlichen Sanierungsaufwand erfordern. Zumindest aber der Kammerjäger nimmt für einen Einsatz gut und gerne mal einen dreistelligen Betrag, besonders bei stark polygynen Arten wie Polyrhachis dives, die zudem noch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Inzucht betreiben und sich daher problemlos überall ausbreiten können. Mit ein wenig Pech wird der Schädlingsbekämpfer dann zum Dauergast. Das definiere ich schon als ordentlichen Schaden.


    Ein weiterer Fakt, den man nicht vergessen darf, ist das Infektionsrisiko für einheimische Tiere... Beispiel: ein fremder Parasit, der sich im Bienenstock wohlfühlt, währe nicht nur eine privat-, sondern sogar eine volkswirtschaftliche Katastrophe. Ähnliches gilt für eine Art, die sich in unserem Ökosystem einnisten kann, weil sie irgendwo eine passende Nische finden. Berichte über z.B. Solenopsis invicta oder gar für uns harmlose Arten wie Myrmica rubra sprechen da für sich.


    Alles in Allem mögen diese Gefahren ja übertrieben klingen, sind aber blöderweise doch präsent. Und ich finde das kann nicht oft genug wiederholt werden!

  • Geb ich Dir recht, aber ein dreistelliger Betrag für einen Kammerjäger ist, im Einzelfall, kein Sachschaden, für den sich ein Abgeordneter aufrafft ein Gesetz in die Wege zu leiten. Was "Schädlinge" betrifft stehen in Doitschland Ratten, Schaben und andere Überlebenskünstler zur Debatte, nicht aber Ameisen. Allerdings läßt sich nicht vorhersagen, wie sich dies im Verlauf der Klimaerwärmung noch ändern wird...

  • Stimmt, aber es ging mir jetzt auch weniger um einen politisch relevanten als viel mehr um einen persönlichen Schaden, der uns und vor allem den Händlern in Eigenverantwortung eine bessere Reglementierung abnötigt. Den meisten Politikern ist nicht klar, dass auch Ameisen sehr eurypotente Überlebenskünstler sein könnten und aufgrund ihrer Entwicklungsgeschwindigkeit gut und gerne mit den "echten" Schädlingen mithalten können. Die sind sich noch nicht einmal im Klaren, dass es mehr als 3 Arten gibt. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich glaube es war Herr Prof. Buschinger, der mal geschrieben hat, dass sämtliche Expertisen, die auf solche Probleme hinweisen, völlig ignoriert werden.


    Und die Kammerjäger freuen sich über die Aufträge. Ein Bekannter hat mir mal erzählt, dass sie Aufträge für Monomorium pharaonis ganz besonders zuvorkommend behandeln, weil sie genau wissen, dass hier ein potenzieller Stammkunde vor ihnen steht (logisch bei einer Art, die ab einem bestimmten Stadium quasi nicht mehr vollständig zu entfernen ist).

  • Hi als ich diesen Beitrag gelesen hab mußte ich schmunzeln und hab mich direkt Anmelden müssen..
    Jungs was läuft denn bei euch so krumm das ihr Polyrhachis dives als so eine Schwierige Art bezeichnet?????
    Ich halte jetzt seit 2 1/2 Jahren Polyrhachis dives und find eure Meinungen echt krass.
    Ich würde Sagen JEDER einigermassen verantwortungspflichtige Halter (auch Anfänger) kommt mit dieser Art zurecht.
    Die Koloniegröße lässt sich Prima über Proteine lenken man ist also nicht mit dieser Art überfordert wenn man genügend Platz eingeplant hat.
    Hab ein Hauptbecken 100x40 und 2 neben Becken von 20x 20cm. Wenn ich seh das es zuviel wird füttere ich weniger mit kurzfristig keine Proteine und
    nach 2-4 Wochen wird es merklich weniger bzw. nicht mehr man kann das relativ gut um gleichgewicht halten.
    Und wenn ich dann höre sie sind ausgebrochen und haben sich in der Wohnung eingenistet :grinning_squinting_face: sorry wenn ich lache aber so doof muß man erstmal sein,
    das einem die Meisen abhauen :smiling_face: wenn man ein bisschen logisches denken aufweist dann passiert einem sowas ganz sicher nicht.
    Formicarien mit passenen Deckeln und ein wenig Talkum sollten genügen, bei mir zumindest und mir ist in den über 2 Jahren sicherlich kaum eine Ameise stiften gegangen.
    Und bin ich sicherlich nicht der einzigste der Polyrhachis dives erfolgreich hält alleine ich kenne 4 Personen bei denen es Reibungslos klappt und ich kenne keine einzige persönlich
    bei der sowas schief geht. Und nochwas zum Thema Anfängerameise Polyrhachis dives war damals meine erste Ameisenart und bis heute hatte ich keine Probleme.
    Ich sogar noch einen draufsetzten und sagen das Anfänger von vielen einheimischen Arten eher die Finger lassen sollten, und was die Infektion mit der Natur angeht so würden Polyrhachis dives
    keinen Winter überstehen gabs sogar schon mal und es ist rein gar nix passiert, schraubt das ganze mal nicht so hoch Jungs.
    Grüße ausm Schwabenländle
    Marcel

  • Willkommen im AmeisenCafe, Marcelan. Dein Beitrag wird sicherlich nicht nur wegen deines vergriffenen Tons für Diskussionsstoff sorgen. Dazu möchte ich im Moment nicht viel sagen, sondern dich erstmal nur bitten, auf die richtige Schreibweise von wissenschaftlichen Namen zu achten: Der Artenzusatz (in diesem Fall "dives") wird immer klein geschrieben.

  • Das alte Lieblingsthema mal wieder. Als ob das nicht langsam ausreichend durchgekaut ist...


    Ich habe eher den Eindruck hier möchte sich jemand ein wenig in Szene setzen und Aufsehen erregen. Mit Pöbelthreads zu Polyrhachis dives klappt das ja gewöhnlich sehr gut, weil dieses Thema immer wieder die Gemüter spalten wird.

  • Von mir bekommt er nicht mehr als ein "kopfschütteln" und somit ist das Thema wieder für mich abgehakt.


    Ich könnte nämlich auf fast jeden Satz etwas antworten und in Frage stellen, aber wie Smaug und Andyxus schon sagten: Es lohnt sich bei solchen Haltern nicht.



    Zu dem: Anfängerart hin und her.... meine war auch Pheidole cf. pallidula

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