Wie "gehts" der Königin ( Bsp.: Lasius niger )

  • Guten Morgen,



    nun bin ich auch stolzer Besitzer einer Minikolonie Lasius niger !
    Zwar sind die Ameisen schon seid 21 Stunden lang im RG und schleppen massen an weißen Sand hinein.


    Hab das RG etwas schräg in den Sand getaucht, damit die Watte vom Wassertank nicht immerwieder feucht gemacht wird.
    ( Soll nur bewirken, das sie sich im RG unwohl fühlen und umziehn *hoff* )


    Wie kann ich denn sehn wie es um die Königin steht ?


    Beispiel : Wackelt mit dem Kopf = hab Hunger
    Schunkel hin und her = hab Durst .... usw.


    gibt es da solche Anzeichen ? Denn Honig bzw / Honigwasser rühren sie nicht an und an den Wasserschwamm gehn sie auch noch nicht !
    Bisher ist auch kein "Scout" rausgelaufen und hat mal die Umgebung erkundet.


    Ist das normal ?




    Marco

  • Klingt normal für mich. Über die Körpersprache von Königinnen kann ich nichts sagen sofern es sowas gibt, aber das erste was meine Kolo tat war auch erstmal den Eingang zum RG zuzumauern.
    Und die Sache mit dem Umziehen... selbst als der Wassertank komplett leer und ausgetrocknet war haben sie das bereitgestellte Ersatz RG nebenan komplett ignoriert. Erst als ich im Ersatz RG selbst den Eingang mit feuchtem Sand verschlossen hab und sie sich rein graben konnten sind sie umgezogen. Über Nacht.

  • Ich lass den Tieren ja auch genug Zeit zum umziehn.
    Nur wenn die alle bewegungslos auf der Watte hängen, denke ich manchmal mit schrecken dran, das es jetzt schon dem Ende zugehn könnte :krank:


    Hoffe aber, dass die Lasuis nigerkolonie noch den Bogen findet bei mir im Becken !
    Zumal ja noch die Ruhezeit herrscht, könnte ja sein, das sie darum ein wenig verpennt wirken :grinning_face_with_smiling_eyes:

  • Da du wohl kaum 24 Stunden am Tag vorm Formicarium stehst, kann es auch sein, das die Ameisen die Umgebung erkundet haben, während du nicht anwesend warst.
    Wahrscheinlich brauchen sie im Moment keine Nahrung, deshalb wäre es für die Ameisen nur eine unnötige Energieverschwendung, auf Nahrungssuche zu gehen.


    Die Ameisen sind oft inaktiv, 70% ihres Lebens sitzt eine Arbeiterin im Nest und tut scheinbar nichts. Aber nur scheinbar, denn sie Verdaut z.B. gerade die Nahrung oder hat andere wichtige Aufgaben, die man ihr nicht ansieht.


    Das es Anzeichen gibt dafür, das die Königin hunger hat, halte ich für unwahrscheinlich, vor allem da die Ameisen überwiegend über chemische Signale kommunizieren. Uns selbst wenn es sie geben würde, dem Halter würde es nicht helfen.


    Nur damit ich es richtig verstehe: Du hast Sand in das Rg geschüttet? Solche Aktionen sollte man lieber lassen, das verursacht Stress für die Ameisen.


    lg, chrizzy

  • Zitat

    Original von chrizzy
    Nur damit ich es richtig verstehe: Du hast Sand in das Rg geschüttet? Solche Aktionen sollte man lieber lassen, das verursacht Stress für die Ameisen.


    Abolut nicht.
    2 - 4 Arbeiterinnen schleppen massenhast Sand in das RG, ich habe seid ca 26 Stunden nichts mehr am RG gemacht !


    Ich habe nur einen mix aus Wasser und Akazienhonig für sie bereitet.


    Eine Frage noch: Wasser enthält ja auch irgendwelche Nährstoffe, reicht das, damit die Tiere sagen wir mal "satt" werden ?
    ( Über längere Zeit sicher nicht, wundert mich nur warum sie garnicht an den Honig gehn! )


    PS: kann man das PTFE verwenden ? http://cgi.ebay.de/Pedros-Extr…geNameZWD1VQQcmdZViewItem

  • Ah, hab mich verlesen, sorry.


    Das die Arbeiterinnen massenhaft Sand in das Rg tragen, ist normal.


    Zum Futter: Keine Ameisenkolonie verhungert freiwillig, der Überlebenstrieb verhindert das.
    Es kann sein, das zur Zeit keine Larven vorhanden sind, dann brauchen die Ameisen viel weniger Futter. Sind Larven da? Wie groß ist die Kolonie, wie viel Brut ist vorhanden?


    Von Wasser werden die Tiere sicher nicht satt....


    lg, chrizzy

  • Wenn am Anfang noch rein gar nichts passiert, kann es auch sein, dass die Tiere wahrscheinlich gerade erst aus der Winterruhe geholt wurden, dann dauert es einige Zeit, bis sie ans Futter gehen. Nur ruhig bleiben, wahrscheinlich ist alles bestens... ich weiß ganz genau, wie es dir gerade geht, das hat jeder von uns durch :grinning_squinting_face: jedes Kopfwackeln ist spannender als Achterbahnfahren.
    Übrigens: wenn es ihnen nicht gut geht, merkst du das nicht daran, dass sie regungslos an der Watte hängen... als es mit meiner ersten Queen zuende ging, zeichnete es sich schon am Abend zuvor dadurch ab, dass sie schief in der Horizontale stand, seltsam zuckte und regelrecht umfiel. Sie verhielt sich also eindeutig seltsam... wenn was nicht stimmt, siehst du das wenn du es siehst sofort und eindeutig.


    zu deinem âPTFEâ: würde ich auf keinen Fall nehmen! Solche Schmiermittel enthalten neben Teflon auch Stoffe, die den Ameisen schaden können (Erdöl, verschiedene Alkohole usw., wenn auch in sehr geringen Mengen). Wenn du die Pulle umdrehen könntest, würdest du mehrere orangefarbene Schildchen erkennen, unter anderem ist das Zeug wahrscheinlich reizend, hochentzündlich, schädlich für Wasserorganismen usw. ... außerdem diverse Warnungen wie âDämpfe verursachen Schläfrigkeitâ usw. :winking_face: danach willst du es an deinen Ameisen nicht mehr verwenden (ich hab auf meiner Werkbank selbst so was stehen... ich käme damit nicht in die Nähe meines Formicariums).

  • Vielen Dank für die Tipps, das PTFE werde ich dann wohl auch auf meiner Werkbank vermodern lassen und nicht in die nähe von meinem Formi bringen :lachen:


    Aber was ist denn mit deiner ganzen Kolonie passiert wo die Königin gestorben ist ? Kann man eine andere Königin aus der selben Zucht ( eventuell auch so eine Flugkönigin die selber bei dir geschlüpft ist ) als neue Königin einsetzen oder wird diese verbannd oder gar geressen ? Ist dann die Kolonie ohne Königin dem Untergang geweiht ???


    Achja, und :


    1. Wieviele Eier egt eine Königen der Lasius niger ca. in einer Sesoin ?
    ( Also bei ganz normalen Fütterungen, wie Honig Wasser, kleine Insekten! )

  • Nein, wenn die Königin tot ist, stirbt die Kolonie aus. Die "Königin die bei dir geschlüpft ist" ist gar keine Königin, sondern eine Jungkönigin oder ein weibliches Geschlechtstier. Das ist ein großer Unterschied, da letztere nicht begattet wurden, also nicht in der Lage sind, befruchtete Eier zu legen. Aus den unbefruchteten, die sie legen können, werden nur "unnütze" Männchen.


    Wenn du eine andere Königin hinzusetzt, wird sie höchstwahrscheinlich getötet, da Lasius niger normalerweise keine fremde Königin akzeptieren. Es gibt aber auch einige wenige Fälle, in denen es klappte. Darauf würde ich mich jedoch nicht verlassen.


    lg, chrizzy

  • Zitat

    Original von chrizzy
    Wenn du eine andere Königin hinzusetzt, wird sie höchstwahrscheinlich getötet, da Lasius niger normalerweise keine fremde Königin akzeptieren. Es gibt aber auch einige wenige Fälle, in denen es klappte. Darauf würde ich mich jedoch nicht verlassen.


    Das klappt nur durch die Pleometrose, der Koloniegründung mit mehreren Königinnen.
    Sobald die ersten Arbeiterinnen auftauchen gibt es allerdings einen Kampf zwischen den Königinnen, der dann meist zum tot führt, so dass noch eine übrig bleibt oder alle versterben.

  • Cookie:


    Zitat

    Das klappt nur durch die Pleometrose, der Koloniegründung mit mehreren Königinnen

    Das ist so nicht ganz richtig, es gibt Berichte über eine Adoption von Jungköniginnen bei Lasius niger! Und einen dieser Berichte haben wir sogar hier im Forum: Tagebuch eines Neulings
    Darauf spekulieren würde ich aber auf keinen Fall... das so etwas klappt ist bei Lasius niger ein Sechser mit Zusatzzahl im Lotto und mir fällt kein logischer Grund ein, warum das geklappt hat! Ich habe selbst eine weisellose Kolonie... aber so richtig zu einem solchen Versuch durchringen kann ich mich nicht. Zumindest wird sie mir aber Aufschluss darüber liefern, wie lange eine solche Kolonie lebensfähig ist und ob (und wenn ja welche) Verhaltensstörungen auftreten.


    Was das Alter angeht: 29 Jahre... wie gesagt unter Laborbedingungen ein einziges Mal beschrieben. In der Haltung ist das absolut utopisch, hier geht man von etwa 15 Jahren aus.

  • Aber mal im Ernst, auch wenn es 15 Jahre sind, klingt das für einen Anfänger wirklich schon otopisch :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Auch wenn es "nur" 5 Jahre wären, ich finde Ameisen wesendlich interessanter als Hamster, Hasen, Fische usw. alleine die Kosten die die gerade genannten Tiere mit sich tragen sind im gegensatz zu Ameisen nicht keiner Relation zu sehn.


    Daher freu ich mich schon auf die kommenden Jahre mit der Lasius niger Kolonie =)


    und nun :nacht: alle zusammen

  • Du sagst es: für Anfänger klingt das utopisch. Zu wenige informieren sich vor der Anschaffung über alle Aspekte der Haltung und noch weniger sind sich ihrer Verantwortung bewusst... und leider gilt das für viele Tierarten.


    Beispiel: Hamster... die geschundenen Kreaturen der Tierhaltung. Scheue nachtaktive Nager werden Kindern als Spielzeug geschenkt, die sie bei Tag ständig aus dem Nest holen, mit ihrer falsch verstandenen Liebe fast beim kuscheln zerquetschen und sie in dämliche Plastikbällen die Treppe runter schubsen. Und nach zwei bis drei Jahren werden die armen Dinger dann endlich von ihren Leiden erlöst. Um den Kindern nicht die Wahrheit sagen zu müssen ("Tja, Mucki ist tot und du bist Schuld") erzählt man ihnen, 3 Jahre wäre die normale Lebenserwartung dieser Tiere... meine Goldhamster sind alle 6 Jahre und älter geworden, weil ich sie einfach in Ruhe gelassen habe. Da zeigt sich, wie wichtig eine artgerechte Haltung ist.


    Bei Ameisen ist das nicht anders: Gerade die Einsteigerarten sind preiswert, nehmen kaum Platz weg und bedeuten kaum Aufwand, was viele zu Spontankäufen animiert. Die Ernüchterung kommt oftmals zu spät... und dann werden die Tiere umgebracht oder ausgesetzt, ohne darüber nachzudenken, was für Folgen das haben kann.


    Bei guten Haltungsbedingungen sind 10-15 Jahre durchaus drin. Das ist vielen Anfängern nicht bewusst, sie glauben, Ameisen kann man mal eben 1-2 Jahre halten und dann ist eh Ruhe, wenn man keine Lust mehr hat.
    Und leider ist das bei vielen auch so: sie reißen die Folie runter und stören die Ameisen im Nest, nur um zu fotografieren (womöglich sogar mit Blitz, obwohl jeder weiß, wie schlecht der für die Komplexaugen der Tiere ist), verkürzen die Winterruhe (oder lassen sie weg), füttern falsch, sie rütteln, schubsen, spülen oder was ich sonst noch an barbarischen Handlungen gelesen habe, die 8000W-Stereoanlage hämmert schönste Techno-Vibrationen durch den Raum und die 100W-Glühlampe verwandelt das Formicarium in einen Backofen... da sind 15 Jahre tatsächlich absolut utopisch.


    *Edit: nach Rücksprache mit einem anderen Halter muss ich festhalten, dass es sich bei einem Alter von etwa 15 Jahren wohl nur um die nätürliche Lebenserwartung einer Königin bei Lasius niger handelt. Alles deutet darauf hin, dass die in Gefangenschaft ein solches Alter nicht erreichen, sondern das der Regelfall wohl eher bei 5 Jahren liegt (was es erst noch zu widerlegen gilt :grinning_squinting_face: ). Sollte ich näheres finden, lasse ich es euch wissen.

  • chrizzy: Mensch, wenn du das so sicher gewusst hast, warum reproduzierst dann auch du ständig die ollen Kamellen, statt das mal richtig zu stellen? Wolltest die Leute zappeln lassen, gibs zu :winking_face: ! Aus welcher Quelle hast du diese Zahlen?
    Also die 28 3/4 Jahre zu überschreiten oder auch nur annähernd zu erreichen halte ich für unwahrscheinlich, der Rekord besteht schließlich seit 1960.


    Der Grund, warum viele ander Halter das Alter häufig überbewerten, sind sicher Aussagen wie diese:

    Zitat

    Laut Aussage eines der bekanntesten Ameisenforscher B. Hölldobler werden Ameisenköniginnen mindestens 5 Jahre alt. Einige andere Altersangaben sollen aber die Langlebigkeit , selbst in Gefangenschafft (Hervorhebung nicht im Original), verdeutlichen: Gelbe Wiesenameisen (Lasius flavus) können zwischen 18 und 22 und Schwarze Wegsameisen (Lasius niger) sogar 29 Jahre alt werden (Weltrekord!)

    (Quelle: http://www.antstore.net/glossary.php).
    Sowohl in diesem als auch in den anderen Foren bekommt man auf die Frage "wie alt?" immer die gleiche Antwort: "die älteste wurde fast 29 Jahre alt" ... na großartig :grinning_squinting_face: Gibt es denn niemanden, der mal handfeste Angaben machen und die auch an zuverlässigen Quellen belegen kann?


    Aber ich muss auch sagen: ich bin bei 5-7 Jahre nach wie vor skeptisch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Königin bei idealen Haltungsbedingungen so extrem unterhalb ihrer biologischen Möglichkeiten bleibt. Die häufig anzutreffende Bezeichnung "unter Laborbedingungen" in Bezug auf die älteste Queen findet man immer wieder und sie weist darauf hin, dass die Kolonie unter Idealbedingungen gehalten wurde. Das heißt aber nicht, dass dies in einem Labor geschah, sondern das Appel die Kolonie durchaus in privater Haltung hatte (Quelle: Sahal :winking_face: ) Irgendwie muss er es also hinbekommen haben... folglich muss ein höheres Alter als 5 Jahre durchaus möglich sein. Leider sind Berichte über Kolonien, die mehr als 3 Jahre gehalten wurden, echt rar!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!