Formica sanguinea + Formica fusca

  • Geht auch ohne? Dachte Formica sanguinea wären die, deren Mandibeln reine Waffen sind, so dass sie auf Sklavenarbeiter angewiesen sind, da sie selbst keine funktionierenden Arbeiter ausbilden.


    Dann hab ich die wohl mit einer anerden Art verwechselt. Mein Fehler.


    Gut, sofern es auch ohne geht ist mein Argument natürlich ungültig.


    Edit: Die Art an die ich dachte ist Polyergus rufescens

  • Jup, und das war auch der Grnd warum ich hier meine Sichtweise verteidige. Diese Art kann ohne Sklaven überleben, deshalb wäre das nur für das pure Vergnügen des Halters.


    lg, chrizzy


    Ps: Ich wurde darauf hingeiwesen, das die Diskussion recht angriffslustig erscheint. Ich mein die Sachen, die ich schreibe, nicht so böse wie sie anscheinend klingen, aber ich schreibe was ich denke :winking_face:

  • Man sollte hier wirklich mal realistisch bleiben: man hält Ameisen weil sie einen persönlich aus irgendeinem Grund interessieren. Einer der Punkte ist oft ihr Jagdverhalten. Damit hat dann auch keiner ein Problem. Die hier genannten Arten könnte man eben interessant finden, wegen der Raubzüge und der Sklavenhaltung. Wer kommt zu Schaden? Insekten, wie auch bei einer normalen Jagd, wenn man es gut macht überleben allerdings beide Kolonien. Anders wäre es, wenn man einfach eine neue Kolonie in ein Formikarium setzt, um den Krieg zu beobachten, da hierbei dann einfach beide Kolonien um ihr Leben und Lebensraum kämpfen müssten.


    Auch das wäre nicht per se Tierquälerei, allerdings ziemlich egoistisch. Im Endeffekt sind es auch "nur" Ameisen, also Tiere ohne Schmerzempfinden und Gefühlen, so hart es sich auch anhört...

  • "Tierquälerei ist das unnötige Quälen, Misshandeln oder Töten von Tieren"


    Das ist die Deffinition von Tierquälerei, Quelle: wikipedia


    Für mich muss das Quälen von Tieren nicht unbedingt bedeuten, das man Tieren direkt Schmerzen zufügt: Quälen ist für mich auch, wenn man die Ameisen langsam zugrunde gehen lässt, wie bei Gelfarmen o.ä. Wieso kann man bei Ameisen nicht von Tierquälerei sprechen? Ich bin erschüttert, das hier anscheinend mehrere diese Ansicht vertreten.


    Ps: Wenn man es gut macht überleben die Kolonien, ja, aber der Halter spielt mal ein bisschen Gott und entscheidet, das einige Imagi sterben müssen - Na gut.


    Ich bin froh, das meine Eltern mir beigebracht haben, das jedes Lebewesen etwas Wert ist, einige Eltern haben das anscheinend versäumt. Ich finde es schlimm, zu hören: Es sind nur Ameisen. Und das auch noch in einem Ameisenforum..... ich glaub ich spinne, das finde ich wirklich traurig.


    Edit: Ich halte mich hier jetzt raus, die Diskussion ist festgefahren- Lasst euch eure Kolos zerfleischen, ich kann euch nicht davon abhalten :winking_face:

  • Da liegt ja der Hase im Pfeffer.


    Jedes Lebewesen ist etwas wert. Auch die Mehlwürmer oder was du sonst verfütterst.


    Oder sind Ameisen mehr wert? Da störrt mich ein wenig die Doppelmoral. "Tier X ist mir egal, das kann ich verfüttern, Tier Y ist toll, jeder der das tötet ist ein Tierquäler"

  • chrizzy


    Lies bitte meinen post genau durch und such dir nicht das raus was dir argumentativ in den Kram passt. Siehe dazu auch Sahals oder Mortums Post :winking_face:


    Ich sage das du Ameisen zu deinem Vergnügen hälst, dafür werden Tiere unnötig getötet und/oder gequält (zu kleine Boxen der Futtertiere zB.).


    Zitat

    "Tierquälerei ist das unnötige Quälen, Misshandeln oder Töten von Tieren"


    Ist es nötig Ameisen als Haustiere zu halten? Nein! Folglich ist es auch icht nötig das dafür Futterinsekten gequält und getötet werden.


    Was also notwendig, wie du so schön sagst, ist, naja .. ist recht relativ :winking_face:


    Zitat

    Wenn man Tiere hält, muss man damit zurechtkommen, das sie auch Futter brauchen. Ein Schlangenhalter muss Mäuse verfüttern, ein Ameisenhalter Insekten. Das hat nichts mit Vergnügen zu tun Augenzwinkern


    Doch, das hat allerdings etwas mit vergnügen zutun, oder hälst du Ameisen weil du gezwungen wirst und es dir eigentlich keinen Spaß macht? :winking_face:


    Menschen sind perverse, schaulustige Gaffer, die gerne Gott spielen, manche im kleinen in dem sie Ameisen halten und deren Schicksal von sich abhängig machen, manche setzen das eben anders um :grinning_squinting_face:

  • Wenn man es doch mal nur so sieht:


    Menschen hallten Tieren um deren Instinkte zu beobachten (mal Haustiere raus halten; spielen), da es wirklich interesant ist. Dann immer wieder in die Natur gehen und genau nach (z.B.) einem Kampf ausschau halten, wo Ameisen eine Motte erlegen.
    Dies ganze wird dadurch vermieden indem sich die Menschen nun die Tiere zu Hause anschaffen und somit pflegen/versorgen.


    Nur um dann auch eine relative artgerechte Haltung hinbekommt, muss man doch auch Insekten füttern, da man sonst nicht lange etwas von den Ameisen hat (logischer Weise). Nun werden in Zoofachgeschäften eben andere Futtertiere nachgezüchtet, da dies einfacher geht und im Prinzip den selben Sinn hat wie ein Futtertier im Wald zu suchen. Also man spart halt sehr viel Zeit...


    Habt ihr schon mal drüber nachgedacht wieso es Schweine gibt? ..... Genau, das ist halt Menschenfutter/nahrung.... Und die werden auch eben nur für diesen einen Sinn gezüchtet und sogar gemäßtet (noch mehr Tierquälerei als Futtertiere für Ameisen zu züchten)!!
    Dann denkt doch mal nach wenn ihr wieder Fleisch esst: Wurde es gejagt oder doch nur geschlachtet, da es vom Landwirt/Maßtanstallt kommt. Und könntest ihr nicht auch theoretisch drauf verzichten? Aber Ameisen sollen das machen? Ameisen fehlt halt ein gewisses Kleinhirn, uns aber nicht, denn wir könnten drauf verzichten, nur wollen wir es nicht. Ameisen können es nicht, da es Instinkt ist Futter (Lebendfutter) zu finden und zu erledigen. Da sind wir ja noch eher human als Tierquäler, denn wir bieten hauptsächlich nur überbrühte Tiere an, die dann eben nicht mehr um ihr Überleben kämpfen müssen, sondern erlöst wurden, da wir geholfen haben.



    EDIT:
    PS: Ich bin kein Vegetarier :lachen:

  • LifeStyler


    Ja, das ist taurig, aber ich gestehe, ich bin schwach, Fleisch schmeckt gut und ich blende das Leid der Tiere nur zu gerne aus. Ich würde auch nie jemanden vorwerfen das er seinen Ameisen (wie ich selber) Futtertiere füttert.


    Ich finde es nur seltsam das man das natürliche Verhalten der beiden Arten und das Interesse dieses zu sehen, quasi als barbarisch abstempelt, während man zuhause selber schön die Heimchen und Mehlwürmer zerlegt.


    Klar, das eine muss man, wenn man seine Tiere nicht verhungern lassen will, das eine kann man machen, aber so verwerflich wie es einige darstellen, finde ich es nicht.

  • Es ist eine dieser Fragen, auf die es keine einfache Antwort gibt, kein richtig oder falsch. Am Ende reden wir schließlich über Insekten. Und da ist der Vergleich mit der Mehlwurmzucht schon angemessen. Letztendlich halten wir alle die Ameisen zu unserem Vergnügen, und dafür müssen dann andere Insekten sterben.


    Wir alle können nunmal nicht leben, ohne anderen Lebewesen Schaden zuzufügen. Es geht einfach nicht. In letzter Konsequenz müsste man sein eigenes Imunsystem außer Funktion setzen - die armen Bakterien haben ja schließlich auch ein Recht auf Leben.


    Die Antwort auf die Frage, was ok ist, und was nicht, ist letztlich nur Konvention. Wenn es für dich selbst kein Problem ist, die einen Ameisen von den anderen Ameisen zugrunde richten zu lassen, tu dir keinen Zwang an. Ich selbst könnte es wohl nicht. Aber ich werde auch nicht die Messer wetzen, und dich scharf verurteilen, wenn du es machst. Sei dir aber im Klaren, dass andere Menschen eventuell andere Meinungen und Moralvorstellungen haben, und diese auch kundtun.


    Es ist übrigens so, dass im Zoo die Löwen von den Zebras getrennt gehalten werden. Ganz Artgerecht.

  • Wenn man ganz weit ausholt wird fast jede Ameisenhaltung, fast jede Meerschwein/Kaninchen/Hamster/Reptilien etc. Haltung nicht ganz artgerecht sein und deshalb ein Stückweit Tierquälerei. Außerdem machen wir sehr viel wodurch andere Tiere sterben, ob es dabei um Kleidung, Nahrung, Tiernahrung, Umweltverschmutzung geht, oder gar um ganz andere Dinge wie Tiere im Park füttern, wodurch das natürliche Gleichgewicht gestört wird...


    Fakt ist ganz einfach: wenn man Tiere hält die andere Tiere verspeisen, nimmt man es in Kauf Tiere sterben zu lassen und "quält" sie evtl. dabei (wie jedes Tier das überbüht oder erjagt wird). Fakt ist auch dass Insekten kein Schmerzempfinden und keine Gefühle haben. Deshalb macht es keinen großen Unterschied ob man "nur" die Futtertiere verfüttert, oder auch Ameisen opfert. Und gerade bei den Raubzügen geht es ja nicht unbedingt um das Zerstören einer Kolonie, sondern um das Stärken der einen und Schwächen der anderen Kolonie. Unter den richtigen Rahmengegebenheiten sehe ich da nichts verwerflicheres dran, als Pheidole palidula zu halten und lebende Insekten zu verfüttern!


    Mike

  • Solche Diskussionen gab es in der Vergangenheit schon mehrfach (auch in anderen Foren).


    Wie hier bereits gesagt wurde, es gibt kein Richtig und kein Falsch.
    Das Töten und Sterben ist nunmal untrennbar mit dem Leben verbunden. Die Frage ist bloß, wie man tötet (wenn man es wirklich tun muss), und was man dabei empfindet.


    Die Buschleute in der Kalahariwüste haben ein sehr schönes Ritual, das ihr Verhältnis zu den Tieren, von denen sie leben, verdeutlicht.
    Töten sie ein Tier, bitten sie dieses dafür inständig (oft minutenlang) um Vergebung und erklären ihm, warum sie es töten mussten.


    Das kommt vielen vielleicht lächerlich vor, da das Tier weder im Leben und erst recht nicht im Tod die Worte verstehen kann. Aber es verdeutlicht, welch tiefen Respekt die Buschleute vor anderen Lebewesen haben.


    Und genau darum sollte es hier gehen, um Respekt vor dem Leben. Darüber zu diskutieren, ob man unbedingt töten muss, bzw. ob man das zu seinem Vergnügen tut, ist müßig, da es nunmal zum Leben und zu unserem Hobby gehört.
    Ich denke, jeder hier ist ein psychisch gesunder Mensch und deshalb bezweifle ich sehr stark, dasss irgendeiner von euch auch nur den Anflug von Vergnügen empfindet, wenn er Futtertiere für seine Ameisen töten muss.


    Der Fliege ist es letztlich egal, ob sie nach ein paar Wochen tot von der Decke fälllt oder innerhalb von 2 Sekunden in kochendem Wasser umkommt, wichtig ist, was wir dabei empfinden. Ein kurzes Bedauern ist meiner Meinung nach keineswegs übertrieben, sondern zeugt von einem tief verwurzelten Respekt vor dem Leben.


    Ciao, Wiseman!

  • MortumAmoris


    Naja, da hast Du ja wieder ein Extrembeispiel gewählt. Ich denke, da sollte man schon differenzieren. Eine Mücke totzuschlagen bzw. an die Ameisen zu verfüttern ist ja schon fast wieder Selbstverteidigung. Auch wenn sie in unseren Breiten (noch) keine Krankheiten übertragen können, sind sie dennoch äußerst lästig, stören Deinen Nachtschlaf, Dein Wohlbefinden und beeinträchtigen letztlich auf diesem Weg auch Deine Gesundheit.
    Bei Futtertieren, die Du extra züchtest bzw. im Zoohandel kaufst, nur zum Zweck sie an Deine Ameisen, Reptilien, Amphibien oder Spinnen zu verfüttern, ist das etwas anderes. Da kann man wohl kaum von Selbstverteidigung sprechen.


    Und außerdem, Genugtuung ist etwas anderes als Vergnügen. Genugtuung empfindet man, wenn man der Meinung ist, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wurde (Ob es objektiv gesehen gerecht war, steht auf einem anderen Blatt).


    Ciao, Wiseman!

  • Thread ist zwar schon ewig alt, aber ich gebe vielleicht als einziger von allen hier, mal eine eigene Meinung aus zuverlässlicher Quelle...


    Ich halte seit ca. 4 Monaten fusca und sanguinea Arten zusammen in einem Formicarium. Bisher konnte ich zwar Raubzüge dokumentieren, aber durch den reichlichen Futterhaushalt in einem selbsterschaffenen Formicarium besteht seitens der sanguinea kein permanentes Raubzugverhalten.
    Zu dem hatte ich beide Arten gleichzeitig geholt: 1 Queen + 4-5 Arbeiterinnen.
    Meinen Beobachtungen zur Folge kann man verschiedene Arten aneinander ankoppeln, wie bei Hund und Katze (im weiten Sinne gesehen), ohne dass das eigentliche Freiwildverhalten gelebt wird. Dies konnte ich derzeit jedoch nur bei diesen 2 Arten beobachten.
    Wenn also jemand auf die Idee kommen sollte diese 2 Arten in einem Formicarium zu halten sollte er nur darauf achten das es mind. 30x20cm umfasst und beide Lebensräume voneinander abgegrenzt sind. Ich benutze für die fusca eine Farm und habe für die sanguinea ein Becken bevorzugt.
    Um sicherzugehen kann man das Becken der sanguinea so gestalten, dass sie nur einen bestimmten Teil als Lebensraum vorzieht um anfangs somit eine getrennte Futteraufnahme zu ermöglichen.


    Dieser Thread ist nur auf Grund eigener Erfahrungen zurückzuführen.


    Ciao

  • Nur zwei kleine Anmerkungen:

    Zitat

    ...ich gebe vielleicht als einziger von allen hier, mal eine eigene Meinung aus zuverlässlicher Quelle...

    Mal ganz davon abgesehen, dass deine Meinung und deine nicht-repräsentative Haltung wohl kaum zuverlässige Quellen sind: du irrst dich, du bist bei weitem nicht der Einzige in diesem Thread, der sich auf zuverlässige Quellen und eigene Erfahrungen (und unter Garantie auch mehr als deine 4 Monate) beruft. Ich glaube diese Ansage geht bereits über ein gesundes Maß an Selbstüberschätzung hinaus.


    Zitat

    Wenn also jemand auf die Idee kommen sollte diese 2 Arten in einem Formicarium zu halten sollte er nur darauf achten das es mind. 30x20cm umfasst und beide Lebensräume voneinander abgegrenzt sind.

    Soviel zum Thema zuverlässige Quelle: eine solche Grundfläche ist für jede der beiden Arten allein schon zu klein.

  • Außerdem ist das eigentliche "Freiwildverhalten" bei einer solch jungen Kolonie noch lange nicht so ausgeprägt, wie bei einer bereits über mehrere Monaten bis Jahren bestehenden.
    Die Formicariumsgröße ist sowieso ein Witz, weshalb ich mir jegliche weitere Kommentare verkneife. Joey hat es schon zutreffend formuliert.


    Im Übrigen: Eine der Kolonien wird irgendwann sterben. Ob es die fusca oder sanguinea sein werden, kann ich nicht sagen, jedoch wird es nicht lange bei friedlichen Blickkontakten bleiben. Garantiert.

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