Noob beim Planen

  • hallo zusammen,


    als erstes einen gruß von mir als neuling an alle. ich habe vor einer woche beschlossen, mir einen alten wusch zu erfüllen und mir ein ameisenvolk zuzulegen. ich denke dabei speziell an Lasius niger. die letzten tage habe ich deshalb flleißig in allen möglichen foren gelesen und mir sind dabei ein paar probleme aufgefallen:
    1) wo kann ich die viehcher überwintern? einen keller haben wir nicht und wenn ich den kühlschrank zwecksentfremde werden mich meine wg-genossen lynchen... also was tun? einen 5-10°C kalten raum haben wir nicht, höchstens einen balkon, aber der ist natürlich unter umständen zu kalt. der thread "Ameisenhaltung im Winter" ist auch nicht wirklich ergiebig...
    2) wie kann ich mir das überwintern bei dieser art vorstellen? ziehen sich alle ameisen in ihren bau zurück und "verfallen in starre", so daß man den bau seperat verschließen kann und "einfriert" und dann im frühjahr einfach wieder ins formicarium stellt, oder muß man alle viehcher einfangen und "einsperren"?
    3) wenn ich den ytong-block ins wasser stelle saugt der sich doch voll bis oben hin? ist das nicht zu feucht? ich habe gelesen, man soll sowohl feuchte als auch trockene bereiche haben. hier habe ich eine idee gesehen, die für mich als leien ziemlich einleuchtend wirkt. was sagt ihr dazu?


    danke im voraus und :nacht:
    andreas

  • Hallo Phoenix,


    zu Deiner ersten Frage:


    Du kannst Deine Ameisen schon auf dem Balkon überwintern, solltest jedoch darauf achten, dass Du ihr Zuhause entsprechend gut isolierst.
    ( Kühlbox, Styropor, Handtücher usw... )
    Auch der Standort auf dem Balkon spielt eine Rolle.


    zu der zweiten Frage:


    Meines Wissen nach zieht sich Lasius n. tatsächlich in ihren Bau zurück und verfällt mit abnehmenden Temperaturen in eine Art Starre.
    Hier ein Auszug:


    "In der freien Natur ziehen sich die Ameisen in ihr Nest zurück, wenn es kälter wird. Sie beschränken ihr Aktivität auf ein Minimum und fallen letztendlich bei sehr niedrigen Temperaturen in die Winterstarre.
    Nein, sie halten dabei keinen Winterschlaf, auch wenn man das immer wieder aus verschiedenen Quellen hört!
    Sie bewegen sich in dieser Zeit nicht oder nur sehr langsam und ihr Stoffwechsel ist stark eingeschränkt.


    Auch bei der Ameisenhaltung muss man dafür sorgen, dass die Tiere artgerecht überwintern können, d.h. bei einer Temperatur, die für das Herkunftsgebiet der Tiere normal ist.
    Bei unseren einheimischen Arten sollte diese Temperatur zwischen 0 und 10 Grad Celsius liegen. Auch wenn es bei uns häufig kälter ist und friert, sollte man dies in der Haltung verhindern. Der Grund dafür ist, dass sie im Formicarium dem Frost schutzlos ausgeliefert wären - in freier Natur sind die Ameisen tief im Erdboden etwas geschützter.
    Ein sehr geeigneter Platz für die Überwinterung einheimischer Arten wäre zum Beispiel der Kühlschrank.
    Bei Ameisen, die nicht bei uns zu finden sind, sollte man sich nach der Temperatur des Herkunftslandes richten.


    Während der Überwinterung brauchen die Tiere nicht oder bei Bedarf sehr wenig gefüttert werden. Allerdings sollte man regelmäßig die Feuchtigkeit kontrollieren und auf Schimmel achten!
    (...)"


    zu Deiner dritten Frage:


    Der Ytongblock wird sich, abhängig von der Höhe, nicht komplett bis oben mit Wasser "vollsaugen". Dies beruht auf dem Kappilareffekt des jeweiligen Materials in Verbindung mit der Schwerkraft - das Wasser steigt nicht unbegrenzt hoch.


    In dem System aus deinem Beispiel:


    Bei meinen Tests stieg das Wasser im Doch ( der Docht war jedoch etwas modifiziert; er ist mit Watte gefüllt ) ca 15 cm hoch.



    Grüße


    Tommi

  • hallo und willkommen im forum phoenix! :smiling_face:


    tommi hat dir die fragen schon beantwortet. allerdings funktioniert die bewässerung auch einfacher mit einem "wassertank" den du aus dem ytong arbeitest. dazu findest du im forum auch einiges ---> suchfunktion! :winking_face:
    zu 2: du kannst das nest unabhängig vom formicarium einwintern. einfach die eingänge mit watte verschließen.


    gruß houve

  • danke für die antworten.
    wie der titel dieses threads schon vermuten lässt, bin ich mir noch nicht sicher, ob ich mir wirklich lasius niger zulegen sollte.
    soweit ich das bis jetzt gelesen habe scheint diese art ja die einsteigerrasse schlecht hin zu sein. allerdings stellt sich mir die frage, die man sich wohl jedes mal vor der anschaffung eines haustieres stellen solllte - wer versorgt die viehcher im urlaub? bevor ich mich mit dem thema befasst habe, dachte ich, ameisen wären in dieser hinsicht perfekt geeignet.
    deshalb meine frage: was macht ihr im urlaub mit euren völkern?
    oder anders gefragt: von messor barbarus hab ich gelesen, daß diese durch ihre vorratshaltung relativ unabhängig von stänigem füttern sind. allerdings scheint diese art auch etwas anspruchsvoller zu sein. würdet ihr ein solches volk für einsteiger empfehlen?
    außerdem ist es mit futter ja nicht getan. für licht und wärme gibt es zeitschaltuhren aber was ist mit wasser? ich habe gelesen, daß nur frisches wasser angenommen wird und kein abgestandenes. was also tun?


    grüße
    andreas

  • Hallo phoenix und auch von mir ein herzliches Willkommen!
    Völlig richtig: Wasser und Zuckerwasser müssen ständig (spätestens alle 2 Tage) erneuert werden, auch die Befeuchtung des Nestes darf man nicht vernachlässigen. Grundsätzlich solltest du dich als Einsteiger erst einmal an die gängigen Arten halten, mit Lasius niger bist du meiner Ansicht nach in jeder Hinsicht sehr gut bedient. Diese Art ist wie du schon erwähnt hast relativ anspruchslos, z.B. brauchst du dir keine Gedanken um Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu machen.
    Wie bei anderen Haustieren gibt es für die Urlaubsfragen zwei mögliche Antworten: entweder du nimmst sie mit (sollte lustig sein, dass dem Hotelpersonal zu erklären :D) oder du findest jemand, der alle zwei Tage das Wasser und Honigwasser wechselt, den Ytong befeuchtet und ab und zu nen Mehlwurm reinwirft :winking_face: zum Glück ist das nicht sehr aufwendig und dauert nur wenige Minuten, dazu wird sich sicher ein Familienangehöriger/ Nachbar/ Freund bereit erklären. Und wenn Mutti murrt kannst du sie ja subtil darauf hinweisen, dass sie mit einem Hund auch noch Gassi gehen müsste und froh sein kann, dass es nur Ameisen sind :grinning_squinting_face:

  • Hallo,
    Du kannst die Ameisen auch ohne Bedenken mal eine Woche allein lassen (vorausgesetzt, Du hast sie vorher gut versorgt). Und wenn es länger auf Reisen gehen soll, kannst Du auch ganz einfach eine Vogeltränke nehmen und diese mit Zuckerwasser füllen. Unten in die Öffnung steckst Du Watte, damit keine Ameisen ertrinken können. Auf Eiweiß (Insekten) können sie auch länger mal verzichten. Die "Geburtenrate" ( :D) geht dann zwar etwas zurück, aber das ändert sich ja dann nach dem Urlaub wieder :winking_face:

  • Ich habe soeben bei Antstore ein Futtergemisch entdeckt, dass sowohl für die Brut als auch für die Arbeiterinnen geeignet ist und welches man ohne weiteres drei bis vier Wochen im Formicarium lassen kann, ohne dass es verdirbt. Es ist direkt für den Urlaub gedacht. Ums bewässern kommt man aber trotzdem nicht rum, aber wie gesagt, dann muss eben Mutti die Kleinen in Pflege nehmen :winking_face:


    Manuel: :confused_face: Soweit ich weiß verdirbt Zuckerwasser im Schnitt nach zwei Tagen. Meinst du echt es macht Sinn, es in eine Vogeltränke zu füllen (wovon ich im übrigen generell alles andere als überzeugt bin) und zwei Wochen stehen zu lassen? Ich meine mich zu erinnern, dass keine Ameise an Futter/Wasser geht, das älter als maximal drei Tage ist (bitte korrigiere mich, falls ich mich irre)

  • joey: da hast du schon recht...zuckerwasser schimmelt leider schon immer nach 2-3 tagen. wenn du in urlaub fährst brauchst du schon jemanden der das alle paar tage für dich macht...und ne hand voll maden einmal in der woche dürfte ja wohl auch kein problem sein :winking_face:

  • @ Manuel: es ist ja auch in der Vogeltränke nicht in nem Vakuum :winking_face: und der Teil, der untern raus läuft, bzw. die Watte kommt garantiert mit Luft in Berührung. Das schimmelt garantiert, mag sein dass es einige tage länger hält als sonst (wenn du z.B. ne Kolonie hast, die so groß ist, dass sie eine wahnsinns Menge davon verbraucht), aber für sagen wir 2 Wochen Sommerurlaub wird das sicher Mist.

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