Oecophylla smaragdina und allgemein Weberameisen.

  • Kennt sich jemand über diese Art aus und kann Berichte erstatten?


    1.Lebt diese Art nur von Honigtau oder nimmt sie auch Insekten an, weil auf Bildern habe ich gesehen wie sie Insekten herrumgeschleppt haben?
    2.Würde sie auch in ein Ytong einziehen oder baut sie nur Nester aus Blätter?
    3.Ist sie sehr schwer zu halten und was sind die heufichsten Fehler die man am Anfang bei ihr macht?
    Fragen über Fragen.:D


    Auch auf allgemein Weberameisen bezogen.

  • MoMo: Was verstehst du unter "allgemein Weberameisen"? Die Weberameisen bilden ja keine feste Einordnung in der Taxonomie. Es fallen mir als webende Ameisen ein Oecophylla, Laboriosa und Polyrhachis. Meines Wissens würden Oecophylla nicht in einen Ytong ziehen da sie auf Blättern gründen, jagen, Nester bauen und einfach zu Hause sind. Meines Wissens sind die häufigsten Fehler die, dass man nicht auf die Pflanze achtet sondern auf die Ameisen. Jetzt überlass ich den Haltern das Spielfeld :winking_face:


    MFG Charlie :smiling_face:

  • Hallo MoMo,


    dann versuche ich mal Deine Fragen kurz und knapp aus meinen Erfahrungen zu beantworten:


    1) Oecophylla sind Räuber und verteidigen in freier Natur ihren "Baum" vor allen Insekten, die es wagen... Aber auch Nektarien von benachbarten Pflanzen oder Blüten nutzen sie gerne als Nahrungsquelle. Dementsprechend erhalten meine Weber auch stets Honigwasser und Früchte, wie z.B. Weintrauben.


    2) Aus Forschungs-Laboren von Universitäten weiß man, dass Oecophylla auch in künstlich angelegten "Reagenzgläser-Nestern" leben können. Von Ytong-Haltungen habe ich noch nicht gehört und würde auch meinen, dass dies nicht geht. Ich persönlich halte auch von der Reagenzglas-Haltung nicht viel, für die Forschung naja was anderes, aber für daheim, habe ich es doch gerne natürlich!


    3) Schwer zu halten ist immer ein sehr dehnbarer Begriff. Es bedeutet auf jeden Fall mehr Aufwand, die natürlichen Lebensbedingungen zu simulieren und hat auch einen anderen "Stromkosten-Faktor". Größte Schwierigkeiten bereitet mir, auch nach langer Haltung, die Regulierung der Luftfeuchtigkeit im Winter. In dieser Jahreszeit muss die Heizung die Temperaturen im Raum hochtreiben, welches leider jedoch zu trockener Luft führt. Da kommt man mit ein-zwei Mal am Tag "Regen simulieren" per Blumenspritze nicht mehr hin. Gerade bei einer jungen, d.h. noch nicht sehr individuenstarken Kolonie kann dass schon mal erebliche Rückschläge bedeuten und leider auch schnell mal schief gehen.


    Grundsätzlich sollte man sich bei dieser Ameisenart im klaren sein, dass diese sehr volksstarke Kolonien bilden kann und dementsprechend viel, viel Platz benötigt. Mit einer kleinen Pflanze kommt man zu Anfang vielleicht noch hin, aber bei guter Pflege muss man noch einiges an Platz für weitere Pflanzen zur Verfügung haben. Überlegt es Euch also genau, ob Ihr diesen wirklich beeindruckenden Tierchen auch das bieten könnt, was sie zur artgerechten Haltung benötigen.


    Nun gut, soviel dazu. Ich habe mit Sicherheit einige Aspekte der Weberameisenhaltung nicht erwähnt. Wenn also noch Fragen sind, nur raus damit ;O)


    Viele Grüße
    Bianca

  • Wenn die Haltung auf Bäumen (ohne Glasbecken) so schwierig ist, warum greift man dann nicht einfach zu ein Terrarium? Da kann man dann auch gleich konstante 25 Crad sowie 80% Luftfeuchtigkeit, so wie es eben die Oecophylla gewöhnt sind, klimatisieren. Hm?
    Natürlich ist die Baumtopfvariante wesentlich billiger, oder? Schwierig schwierig ... also ich könnte/kann mich einfach nicht auf eines dieser "Haltungsversionen" fixieren bzw. entscheiden.


    Wenn man einen Reagenzglasbaum anbietet, hat man ja gar nix vom Blätter weben :confused_face: Aber wenn man einen Baum hernimmt, hat man nichts vom Innenleben bzw. vom Nestleben der Kolonie. Das ist ein Zwiespalt, würde ich sagen :winking_face:


    antsworld @ Was benutzt du für Ausbruchsicherungen bei Oecophylla? Ist Paraffinöl auf Glas effektiv?

  • So weit wie ich das mitbekommen hab, brauchen grad Oecophylla sehr sehr viel Platz. Da wird man mit einem kleinen Bäumchen in einem Terrarium nicht hinkommen. Schließlich sterben die verwobenen Blätter irgendwann ab und bei einer größeren Kolonie dürfte das wohl zum Tod der zu kleinen Pflanze führen.
    Ich meine ich hätte da von Bianca mal einen Bericht gelesen, bei dem es schon um etwas größere Bäumchen in einem Raum ging.

  • Zitat

    Original von Moglie
    Sie weben auf dem RGbaum zwar keine Blätter, aber sie weben den Ausgang zu und unterteilen das Rg, also sieht man sie noch weben.


    Schön und gut, aber das weben in den Reagenzgläser ist ja nur die halbe Vorstellung. Das Blätter ziehen und spannen, mit vereinten Kräften der Ameisen kann man nicht beobachten, wobei ich denke, dass genau dies der interessanteste Teil der Arbeit wäre ...


    Zitat

    Original von Jens
    So weit wie ich das mitbekommen hab, brauchen grad Oecophylla sehr sehr viel Platz. Da wird man mit einem kleinen Bäumchen in einem Terrarium nicht hinkommen. Schließlich sterben die verwobenen Blätter irgendwann ab und bei einer größeren Kolonie dürfte das wohl zum Tod der zu kleinen Pflanze führen.
    Ich meine ich hätte da von Bianca mal einen Bericht gelesen, bei dem es schon um etwas größere Bäumchen in einem Raum ging.


    Ich weiß, sie brauchen viel Platz. Aber ich rede ja nicht von kleinen Terrarien, sondern von deren Größe, wo ein Baum auch seinen Platz finden würde :winking_face: Aber da dies wohl sehr sehr teuer ist, macht es eh keiner ...


    Zitat

    Original von Frame
    Gehört zwar nicht wirklich hier rein, aber mich würde mal interessieren warum momentan dieser Oecophylla Wahnsinn herrscht!?!
    Ist das die Art, bzw. die Mode dieser Wintersaison?


    Ich bin nicht der Meinung, dass es sich hier um die Mode der Wintersaison handelt :winking_face:


    Zitat

    Original von MoMo
    Also das mit dem Platz und alles find ich nicht schlimm, nur wie man die Luft bei dem Baum befeuchten soll bringt mich so zum Zweifel.


    Wer weiß die Lösung dazu? :winking_face:

  • Wenn man den Baum in ein Terarium stellt, kann man sie nich richtig beobachten. Ich meine richtig von nahem mit ner Lupe und ohne.
    Und ich hab gesehen wie manche ein Paketband zwischen die Bäume spannt und mir wurde auch gesagt das die da nicht runter fallen so zu sagen können die dann ja so flüchten. Und jetzt meine Frage:Es stimmt doch das 100% das die da nicht runter fallen?!


    @Frame:Nein das ist keine Mode, die Art ist einfach super super interessant.;) Finde ich auf jedenfall.:D

  • Zitat

    Original von Antsoldier
    antsworld @ Was benutzt du für Ausbruchsicherungen bei Oecophylla? Ist Paraffinöl auf Glas effektiv?


    Oder was sagen die anderen Oecophylla-Halter dazu? :winking_face:


    MoMo @ Die Ameisen tun ihr bestes, damit sie nicht runter fallen. Ich würde 99,99% sagen :grinning_squinting_face: Den in der Wildnis können sie sich keinen Absturz leisten ...


    Aber ich frage mich, wie das wirklich klappen soll. In meinem Zimmer hat es im Sommer manchmal 30 Crad, wenn nicht mehr. Da würde eine Oecophylla Kolonie nicht lange überleben können. Für mich würde also nur eine Glasbeckenhaltung in Frage kommen ... falls ich jemals an Oecophylla rankommen sollte :face_with_tongue::face_with_tongue::face_with_tongue:

  • Was die Ausbruchssicherung angeht, so habe ich von Beginn an mit einem Wassergraben gearbeitet. Anfänglich habe ich noch "Öko-Spülmittel" verwendet, um auf Nummer sicher zu gehen, verwende heute aber nur noch den Wassergraben.


    Was die Fragen mit dem "Runterfallen angeht, so kann ich aus meiner Erfahrung heraus berichten, dass dieses noch nicht passiert ist, Ich weß aber von Joachim, dass er diese Art im Heimatland gehalten hatte, und die sich ständig abgeseilt hat. Wieso, dass meine noch nie gemacht haben, weiß ich nicht, vielleicht sprichtes für optimale Haltungsbedingungen, die sie nicht veranlasst nach "besseren" Orten zu suchen.


    Soviel von mir heute, leider hat mich ein Magen-Darm Virus außer Gefecht gesetzt und ich bin noch ziemlich schlapp. Ein andern mal mehr... ;O)


    Viele Grüße
    Bianca

  • Es gibt bestimmt auch sehr große Formicarien ( oder auch als Sonderanfertigung ), wo man dann auch große Pflanzen reinsetzen kann, diese müssten dann relativ hoch sein und auch auch breit ( kommt auf die Pflanze an ) und dann könnte man auch eine Verbindung zu einem anderen Formicarium mit einer großen Pflanze machen und dann ziehen die Ants um, falls eine Pflanze tot ist, aber ich weiß jetzt genau, ob Weber ameisen nur eine oder auch mehre Pflanzen zur gleichen Zeit besiedeln und große Formicarien sind wahrscheinlich sehr teuer und schwer zu transportieren.
    Alsdo doch leiber eine Pflanze, mit einem großen Teller drunter in dem man dann Wasser gießen kann, aber was tut man dann bei hohen Temperaturen, wenn keiner da ist ?
    Könnte man dann vielleicht eine Computergesteutte Anlage bauen, die vielleicht selber eine Lampe einschaltet oder mal befeuchtet ?

  • Habe bis jetzt noch keine Probleme mit der Temp. oder Feuchtigkeit bei Oecophylla gehabt (im Gegensatz zu Atta), und es ist bei mir in der Regel im Sommer immer 2-3°C wärmer als drausen. Anfangs habe ich auch 2 mal am Tag gesprüht, mitlerweile sprühe ich aber fast garnicht mehr und biete ihnen nurnoch Wasser in einer Schale an und es scheint ihnen keine Probleme zu bereiten.


    P.S. die oben stehenden Angaben beziehen sich auf einen "Reagenzglasbaum"


    Antsoldier mit dem weben hast du schon recht wollte auch nur sagen, dass sie nicht aufhören zu weben, und man imernoch beobachten kann wie sie die Larven zum weben benutzen.
    Ich denke die beste Ausbruchssicherung ist der Wassergraben, oder wie bei mir, sie in eine Schale stellen an desen Wänden sie nicht hochkommen. Jedoch sollte man am Anfang umbedingt Spühlmittel ins Wasser machen, sonst laufen sie einfach drüber Wasser. Hinterher kann man das Spühlmittel dan weg lassen, da das Interesse an Ausbrüchen nach läst (wenn sie sich Wohl fühlen)


    MoMo habe eher das Problem das man die Ameisen von nichts mehr ab bekommt wenn sie einmal irgenwo drauf sind (Futterschale). Wenn die Tiere vom Baum fallen dann keine einzelnen Tiere sondern meist ganze Trauben wenn sie sich "abseilen" wollen, dann hat man aber ein grundsätzliches Problem, da sich die Ameisen nicht wohl fühlen.


    Ameisen Freak, diese Art auf einem Baum in einem Formicarieum zu halten halte ich für sehr schlecht zu realisieren, wenn dann könnte man sie in einem Gewächshaus oder Wintergarten halten.

  • Stimmt, man kann ja ein Gewächshaus sich bauen und dort Pflanzen pflanzen, auf denen die Ameisen dann leben können, allerdings könnten die Ameisen durch die Ritzen im Gewächshaus rauskrabbeln und ide Umwelt schädigen, also muss man ein Gewächshaus bauen, in denen die Pflanzen in Kübeln sind und in Teller stehen, die Wasser gefüllt, sodass sie nicht abhauen können und die Pflanzen müssten eine gewisse Entfernung zu den Gewächshauswänden haben, damit die Ameisen nicht an den Wänden runterkrabbeln und rauskrabbeln würden.
    Aber nicht jeder hat genug Platz, um sich ein Gewächshaus zu bauen und auch nicht das Geld.

  • Hallo MoMo,


    Du scheinst Dir ja richtig sorgen um das "Abseilen" zu machen. In diesem Falle würde ich vorschlagen, dass der Untersetzer, der als Wassergraben dient halt einfach überdimensional groß gewählt wird. Z.B. kann man mit Holz einen solchen Untersetzer selber bauen und mit Teichfolie auskleiden. Oder man baut sich so ein Teil aus Glas... Wenn Du den Durchmesser des Untersetzers größer als die Breite wählst (besser Ausmaße der Pflanze zu allen Seiten - wie auch immer hoffe Du weisst was ich meine), bist Du selbst vor solchen "Abseil-Aktionen" geschüzt.


    Über den Urlaub hinweg helfen oftmals Zeitschaltuhren, die die Beleuchtung und auch mit etwas Tüfftel-Talent die Befeuchtung steuern. Wenn man die Ameisen vor Abreise gut anfüttert, dürften 1-2 Wochen kein Problem sein. Nur sollte man auf jeden Fall jemanden haben, der mal nach dem Rechten sieht und sich um den Wassergraben kümmert(wichtig!). "Blumengießservice" machen die Nachbarn bestimmt mit ?!?! Dennoch muss ich sagen, habe ich lieber noch einen "Ameisenpfleger" in Petto, der sich um meine Süßen liebevoll kümmert. Meine Mutter habe ich zumindest für den "Ernstfall" schon mal angelernt ;O)


    Viele Grüße
    Bianca

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