Wer ist das?/Artenbestimmung [Zwei Formica-Arten]

  • Hiho,


    letztes Jahr sind mir auf einer meiner Fototouren einige SEHR große Ameisen aufgefallen. Im Laufe des Jahres wurde dann leider ein geteerter Feldweg durch das Gebiet gebaut und ich habe sie nicht mehr gesehen. Heute habe ich sie nun endlich wieder entdeckt.


    Die Arbeiterinnen sind an Kopf und Gaste schwarz, an Thorax Beinen und dem Hinterteil des Kopfes rot-braun gefärbt. Arbeiterinnen gibt es in verschiedenen Größen von 5 über (gemessene) 12 bis zu (geschätzten) 15 mm.


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    Sie betreiben Blattlauszucht auf (?) Disteln (?),


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    schnappen sich aber offensichtlich auch gerne Mal andere Ameisen.


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    Sie sind auf Bäumen und anderen Pflanzen sehr Kampflustig und bäumen sich mir selbst dann entgegen wenn ich noch einen Meter entfernt bin. Wenn ich mit der Cam ran gehe versuchen sie diese zu berühren.


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    Auf dem Boden dagegen sind ihre Bewegungen sehr temperaturabhänig. Im Schatten sind sie eher träge, können aber auch recht flink werden wenn sie (nicht fotografiert werden) wollen. Auf sonnenbeschienen Flächen sind sie etwas schneller unterwegs.


    Dieses Jahr befindet sich der Streifen auf dem ich sie letztes Jahr gesehen habe wie gesagt unter einer Teerdecke. Dafür habe ich heute 5 Arbeiterinnen auf einem Straech entdeckt. Für mich sieht er nach Hasel aus, aber ich bin kein Botaniker.


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    In der Nähe des Strauches fand ich dann auch eine Straße auf der reger Betrieb herscht. Die Straße verläuft zu beiden Seiten eines Bahndammes.


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    ...von diesen Kiefern will ich nicht gebissen werden.


    Parralel zum Bahndamm verläuft ein geteerter Feldweg, der von vielen leider als Abkürzung genutzt wird. Wurde beinahe platt gefahren und war ganz schön am fluchen. Allerdings ermöglichte mir eben jener Autofahrer das einsammeln einer toten Arbeiterin, so dass ich auch Mal Bilder auf Milimeterpapier machen konnte.


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    Einige Meter weiter habe ich dann auch den Nesteingang gefunden. Allem Anschein nach ein Erdnest. Wenn sie aber die Kiesel die um den Nesteingang herumliegen tatsächlich bewegen können muss beim Formi wohl ein Gewicht auf den Deckel.


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    Video vom Nesteingang


    Also ich VERMUTE es handelt sich um Camponutus ligniperdus. Da ich mich aber nach wie vor als Anfänger sehe hätte ich gerne Mal etwas qualifiziertere Kommentare dazu. Wenn es Camponutus ligniperdus sind wäre das ein enormer Glücksfall für mich, da ich seit Winter mit dem Gedanken spiele mir diese Art zuzulegen. Find sie sehr schön, und von der Größe her sind sie einfach toll. Nach dazu sind sie offensichtlich einheimisch (300 Meter von meinem Haus entfernt) und bergen so keinerlei Infektionsgefahr. Wäre also die Gelegenheit sich beim nächsten Schwarmflug eine Gyne zu fangen.


    Wenn sie es denn sind. Was meint ihr dazu?

  • Hi MortumAmoris,
    die Ameisen sind eindeutig Formica. Ob Raptiformica oder Formica bin ich mir nicht sicher. Serviformica glaube ich aber nicht.
    Für mich sieht es auch so aus, als wären es zwei unterschiedliche Arten, die du da abgelichtet hast. Auf einigen Bildern hat die Arbeiterin einen hellen Kopf, was eher auf Raptiformica sanguinea hindeutet, auf anderen Bildern sind die Köpfe sehr dunkel, es spricht für Formica.
    Der Nesteingang sagt auch nicht unbedingt aus, ob es sich um Hügelbauende Arten handelt oder nicht. Vielleicht ist der Eingang, den du gefunden hast, nur ein "Nebeneingang", und führt über einen längeren Gang zum Nest. Auch könnte der Nesthügel bei Bauareiten zerstört/abgetragen worden sein.
    Bevor du also versuchst, das Nest auszugraben, solltest du die Tiere von einem Experten bestimmen lassen.



    MfG Jan


    Edit: Die Ameise, mit der gekämpft wird, ist wahrscheinlich eine Tetramoriumart.

  • Formica schließe ich nahezu aus, da diese ihre Nesthügel aus den Nadeln von Nadelbäumen bauen. Soweit ich weiß. Lasse mich aber gern berichtigen.
    Und der nächste Nadelbaum steht minimum 200 Meter von diesem Nesteingang entfernt. Letztes Jahr dachte ich auch noch es wäre eine Formica-Art, aber letztes Jahr hab ich noch alles was groß war und rot-schwarze Färbung hat für Formica gehalten. Für mich sehen sie den Bildern von Camponutus ligniperdus aus dem artenverzeichnis zum Verwechseln ähnlich. Ich weiß natürlich nicht ob die Bilder vom letzten Jahr (auf der Distel und bei der Jagd auf die Myrmica) die selbe Kolo zeigen wie die Bilder aus diesem Jahr, aber die Bilder von heute stammen definitiv von ein und der selben Kolo. Ich hab große und kleine Arbeiterinnen auf der selben Straße gesehen, und hab sie auch interagieren sehen (betrillern). Außerdem sind sowohl die 5 mm Winzlinge als auch die 1,4 cm Riesen in den selben Nesteingang rein und raus spaziert (Video lad ich gerade hoch).


    Absichtlich ausgraben werde ich nie ein Nest. WENN es sich um eine nicht geschützte/gefährdete Art handelt die außerdem claustral gründet und für mich "haltbar" ist werde ich mir eine Königin beim Schwarmflug fangen. Aber ich werde sicher kein Nest zerstören dafür.

  • Den Bildern nach ist es eindeutig Formica sp., ich schließe mich auch Gaster an, und meine, 2 Arten zu erkennen, eine mit hellerem Kopf und Mesosoma, und eine mit deutlich dunklerem Kopf und stark pigmentiertem Pronotum und Mesonotum.


    Das wird beim Betrachten der ersten beiden Abbildungen deutlich. Allerdings ist das für sich alleine noch kein sicheres Unterscheidungsmerkmal.


    Die Fotos sind ja recht gelungen, und zeigen die Tiere aus verschiedenen Ansichten. Ein erfahrenerer Ameisenfreund kann da vielleicht noch genaueres zu sagen.

  • Da nun schon der zweite sagt es sei auf jeden Fall Formica, keine Camponotus hätt ich gern gewusst: Woran unterscheidet ihr das? Was macht die Sache so eindeutig?


    Edit: Und an wen schickt man sowas zum Bestimmen? Der einzige Name den ich in dem Zusammenhang kenne ist Prof. Buschinger. Aber der dürfte wohl ganz schön genervt sein wenn er dauernd um Bestimmungen gebeten wird.

  • Hallo MortumAmoris,


    es ist natürlich schwer, anhand Deiner Fotos eine halbwegs verlässliche Aussage zu treffen. Dennoch wage ich es, wobei das dann allerdings nur auf Erfahrungen basierende Vermutungen sind.


    Zunächst einmal sind es auf jeden Fall Ameisen aus der Gattung Formica. Camponotus ligniperdus oder eine andere Camponotus-Art sind es hundertprozentig nicht und eine Verwechslung mit diesen ist eigentlich nicht möglich, da alle einheimischen Camponotus-Arten einen vollkommen schwarzen Kopf aufweisen.
    Zu verwechseln wären diese höchstens noch, bei entsprechender Unerfahrenheit, mit Formica uralensis, die als einzige Art der hügelbauenden Waldameisen ebenfalls einen komplett schwarzen Kopf besitzt.
    Angesichts dessen bezweifle ich auch sehr stark Deine Größenangaben von 1,4 cm. Diese Größe erreichen nur die Majore von Camponotus ligniperdus und herculeanus, und die gleichen vom Körperbau her nicht einmal entfernt den Tieren auf Deinen Fotos.
    Man irrt sich leicht beim Schätzen der Größe, erst recht wenn die Tiere umherwuseln. Gemessen wird sowieso grundsätzlich nur die reine Körperlänge ohne Fühler und Beine.


    Die Tiere auf den Bildern 1, 3, 4 und 5 sehen meiner Meinung nach verdächtig nach Raptiformica sanguinea aus.
    Das würde auch dazu passen, dass es scheinbar keinen oder nur einen rudimentären Nesthügel gibt. Die Art lässt sich nur mit viel gutem Willen zu den hügelbauenden Waldameisen zählen. Oft findet man die Nester in umgestürzten Baumstämmen oder Baumstubben bzw. im Boden direkt darunter, ohne das ein auffälliger Nesthügel aus Pflanzenmaterialien errrichtet wird.


    Bild 2, 6, 7, 8, 9 und 10 zeigen eine andere Art, die ziemlich sicher zur Untergattung Formica s. str. gehört.
    Es könnte sich um Formica pratensis handeln, da auf Bild 9 sehr schön der große, scharf umgrenzte schwarze Fleck auf Pro- und Mesonotum (Vor- und Mittelrücken) zu erkennen ist, den diese Art trägt. Auch ist die Gesichtsmaske sehr deutlich und dunkel, weswegen beispielsweise Serviformica sp. ausgeschlossen werden kann. Diese Art errichtet sehr deutliche, wenn auch manchmal recht flache Nesthügel.


    Aber, wie gesagt, dass ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Um eindeutig zu bestimmen, ob es sich tatsächlich um Raptiformica sanguinea bzw. Formica pratensis handelt, müsste ich die Tiere mit einer Lupe betrachten können.


    Raptiformica sanguinea weist als einzige Art aus der Gattung Formica eine charakteristische Kerbe in der Oberlippe auf, die man sehr gut mit einer halbwegs vernünftigen Lupe erkennen kann.


    Formica pratensis hat neben dem charakteristischen schwarzen Fleck auf dem Thorax, der bei kleineren Arbeiterinnen aber auch weniger deutlich sein kann, auch eine recht starke abstehende Behaarung des Rückens, des Hinterleibs, der Schuppe und der Augen. Dies ist ebenfalls mit einer guten Lupe sicher zu erkennen.


    Ciao, Wiseman!


    PS:


    Hier mal ein Bild eines Camponotus ligniperdus-Majors und einiger Minor-Arbeiterinnen:


    Camponotus ligniperdus (Major)
    Camponotus ligniperdus (Minor)


    Für die Bestimmung von Waldameisen schau doch einfach mal hier nach:


    Waldameisenbestimmung


    Dort einfach auf die einzelnen Arten klicken, um den jeweiligen Bestimmungsschlüssel aufzurufen.

  • Danke für den Link. Schau ich mir nach Feierabend Mal an.


    Der Nesteingang den ich gefunden hab ist in flachem Straßenspilit der zur Unterbauung des geteerten Feldwegs benutzt wurde. Einen Hügel konnte ich nicht erkennen.


    Die 14 mm kamen zustande, indem ich ein Päckchen Taschentücher neben die Straße legte. Als die Tiere darüber liefen bedeckten sie eines der Schriftzeichen vollständig. Dieses Schriftzeichen mittels Messchieber ausgemessen ergab 13,73 mm bei einer Messgenauigkeit des Messschiebers von 0,03 mm

  • Nun gut, inzwischen gehe ich auch von 2 verschiedenen Arten aus. Die auf der Ostseite des Bahndammes haben schwarze Flecken auf Pro-und Mesonotum und schwarze Beine, bei denen auf der Westseite fehlen die Flecken und sie haben rötliche Beine. Ich probiere sie trotzdem Mal zu identifizieren.


    Mit Hilfe des Links und meiner Fotos (das eingesammelte Tier hat leider einen zerstörrten Kopf) konnte ich für das Ost-Volk Ausschließen:


    Formica (C.) exsecta Grund: keine Kerbe im Hinterkopf


    Formica (R.) sanguinea Grund: schwarze Beine statt roter, deutliche Flecken auf Pro und Mesonotum


    Formica (F. s. str.) uralensis Grund: Roter-schwarzer Kopf, kein schwarzer


    Formica (F. s. str.) truncorum Grund: Sie haben die Flecken, Schwarze Beine und kräftigere Mandibeln


    Formica (F. s. str.) lugubris: Die von mir fotografierten Tiere sind nicht so stark beharrt wie es von F. l. heißt


    Bei Formica Pratensis bin ich gespalten. Einerseits hat meine Art deutliche schwarze Flecken, andererseits ist sie nicht so stark beharrt.


    Es könnte sich um Formica (F. s. str.) aquilonia handeln, da diese Art wie die von mir fotografierten Tiere weitgehend kahl ist.


    Das Selbe gilt für Formica (F. s. str.) polyctena und Formica Rufa, wobei der nächste Nadelbaum wie gesagt echt weit entfernt ist.


    Tja, solange ich sie also nicht näher identifizieren kann werde ich mich darauf beschränken sie am Naturstandort zu knipsen und mir keine Königin beim Schwarmflug fangen.


    Was mich nach wie vor wundert, ist das beide Arten friedlich koexistieren. Ich habe keine Kämpfe unter den verschieden ausgefärbten Tieren beobachten können.

  • Zu friedlicher Koexistenz zwischen verschiedenen Ameisenarten kommt es oft, wenn die beiden Staaten annähernd gleich stark sind und somit ein Kampf gegeneinander zu verlustreich für beide Seiten wäre.


    Ansonsten kann man sehr häufig beobachten, dass weit außerhalb des Nestes umherstreifende Arbeiterinnen verschiedener Arten sich eher aus dem Weg gehen oder ignorieren als sich zu bekämpfen.


    Es ist löblich, dass Du keine Königin einer besonders geschützten Art fangen möchtest, und Dich deshalb zurückhälst, bis Du die Arten eindeutig identifiziert hast.


    Dennoch sollte Dir klar sein, dass auch die Raptiformica sanguinea geschützt ist. Sie hat nur nicht den Status "besonders geschützt". Das heißt, Du machst Dich beim Fang einer Königin nicht strafbar, aber es wird empfohlen, dies zu unterlassen. Kurz gesagt, es bleibt Deinem Gewissen überlassen, ob Du es tust oder nicht.


    Ich vermute, Dir ist auch klar, dass die Koloniegründung einer Raptiformica sanguinea-Königin in Gefangenschaft nicht unbedingt einfach ist.


    Ach ja, ich hatte Dir ja geschrieben, dass man Raptiformica sanguinea sehr leicht und eindeutig anhand der Kerbe in der Oberlippe identifizieren kann.
    Schnapp Dir also eine halbwegs gute Lupe, suche das Nest, sammle eine möglichst große Arbeiterin auf und betrachte ihre Oberlippe genau, während sie ihre Mandibeln spreizt. Die Kerbe ist bei guten Augen sogar ohne Lupe sichtbar.
    Dieses Merkmal haben übrigens auch die Königinnen.


    Ciao, Wiseman!

  • Werd ich gleich mal versuchen, aber sie sind bei den Temperaturen recht flink.
    Das ich mir keine unbekannte Königin ins Haus hole hat nur was mit geschützt oder ungeschützt zu tun. Es ist jh auch schwer etwas über die geforderten Haltungsbedingungen zu erfahren wenn man nicht weiß was man da hat. Und warum sollten die Tiere unter meiner Unwissenheit leiden?


    Wenn es sich aber um geschützte Arten handelt wäre es doch sicher ne gute Idee, die Neststandorte an die Ameisenschutzwarte Hessen zu übermitteln, damit die die Nester im Auge behalten können. Die liegen nämlich in einem Neubaugebiet und könnten durch die Bauarbeiten zerstörrt werden.


    Edit: Und das ist bei meinen Versuchen herraus gekommen. von 100 Bildern sieht man auf 4 das Gesicht relativ gut.


    Anhand dieser Beiden würde ich Raptiformica ausschließen:


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    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/thumb.php/753_5413.JPG]


    Und anhand dieser beiden bin ich mir dann schon wieder doch nicht so sicher:


    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/thumb.php/754_5416.JPG]


    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/thumb.php/755_5432.JPG]


    Naja, vieleicht hab ich in den Nächsten Tagern nochmal Zeit zu fotogtafieren. Am Nest ist um die Uhrzeit schon Ruhe, dafür saßen 2 am selben Baum, am selben Ast, an der selben Stelle wie ich sie schon gestern und letzte Woche gesehen habe. Dort ist in der Zwischenzeit etwas gewachsen, dass sie gegen mich und die Kamera mit Drohgebärden und Scheinangriffen verteidigten.


    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/thumb.php/756_5363.JPG]


    Dabei spreizten sie drohend die Mandibeln und richteten teilweise den Gaster unter dem Körper hindurch nach vorn, wie ich es sonst nur von Dokus und Bildern von Formica rufa kenne.
    Auch das Honigwasser welches ich zur "Bestechung" auf den Ast gestrichen habe, wurde auf diese Art angegriffen.


    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/thumb.php/757_5380.JPG]



    Bin also irgendwie genauso ratlos wie vorher.

  • Hallo MortumAmoris,


    klar wäre es eine gute Idee, die Neststandorte an die ASW Hessen zu übermitteln. Trage sie einfach in eine topografische Karte ein (kann ja auch eine elektronische sein, die Du danach ausdruckst), notiere die landschaftlichen Gegebenheiten (welche Baumarten in der Nähe), den Nestdurchmesser, den Belebungsfaktor (sehr gut, gut, mittel, schwach, sehr schwach), sowie potentielle Gefahren.


    Vielleicht hilft Dir ja auch das weiter: Erfassungsbogen


    Zu Deinen Bildern:


    Bei Bild 1 bin ich mir fast sicher, dass es sich um Formica pratensis handelt, auch wenn man Bestimmungen anhand von Fotos immer mit Vorsicht genießen sollte, wie Du ja weißt.


    Auf Bild 3 und 4 kann man sehr deutlich die Kerbe in der Oberlippe erkennen, somit ist es Raptiformica sanguinea.


    Ich habe mir mal erlaubt, zwei Deiner Bilder zu bearbeiten, um das zu verdeutlichen:
    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/thumb.php/758_755_5432.JPG]
    Kerbe in der Oberlippe (siehe Pfeil). Übrigens sitzt der Arbeiterin eine Milbe auf dem Rücken.


    Im Gegensatz dazu ist die Oberlippe hier bogenförmig:
    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/thumb.php/760_752_5383.JPG]



    Ciao, Wiseman!

  • *g*
    Da ärger ich mich jahrelang keine echten Formica gesehen zu haebn und hab gleich 2 verschiedene Arten direkt vor der Haustür. Das pratensis Nest muss ich erst noch suchen, aber das sanguinea Nest ist das neben dem Feldweg. Werde an meinen nächsten freien Nachmittagen mal die Lage dokumentieren und noch nach dem pratensis Nest suchen. Eine Straße von denen führt am Bandamm entlang. Streckenweise zwischen Brennesseln. Kann mir noch jemand verraten worauf ich achten sollte wenn ich danach suche?

  • Auf einen Nesthügel. :huepf:


    Nein, im Ernst. Formica pratensis nistet bevorzugt an lichten, sonnenbeschienenen Stellen und errichtet zumeist recht flache Nesthügel aus den üblichen Materialien (Nestauswurf, kleine Steine, Nadeln, Zweige, Blätter, Insektenpanzer usw.).


    So ein Nest kann man eigentlich kaum übersehen, zumindest wenn es eine gewisse Größe hat.


    Ciao, Wiseman!

  • Naja, ist eben alles dicht bewachsen. Brennesseln, Büsche, Baumhasel, Ackerwinde..... Was einem "flachen Hügel" noch am nächsten kommt ist die Basis eines der Büsche. aber da würde es ja relativ stark wuseln, wenn das ein Nest wäre, oder?

  • Hm, das klingt nicht nach wirklich viel Betrieb. Möglicherweise ist das Nest weiter weg, als Du denkst. Weniger attraktive Futterquellen (die also entweder weiter weg oder wenig ertragreich sind) werden im Allgemeinen geringer frequentiert.


    Gibt es in Richtung der Ameisenstraße in etwas größerer Entfernung (bis 200 Meter) einige Laubbäume? Wenn ja, schau Dir die Umgebung drumherum etwas näher an.


    Ciao, Wiseman!

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