Totaleinsteiger braucht Hilfe für den Anfang

  • Was du als Deko nimmst ist (mal wieder) deine Sache. Wenn die Kleinen alles haben, was sie brauchen, ist es ihnen Wurst, ob du ein naturgetreues Formi hast oder ob da Spielzeugautos drin stehen :smiling_face: es gibt natürlich für jede Art Sachen, die du bevorzugen solltest (bestimmte Pflanzen usw.), aber ansonsten hast du freie Hand. So ein Formi ist dann halt doch immer was fürs Auge, es sollte also auch gefallen :winking_face:


    Wozu das Nest dient? Antworten mit einer Gegenfrage ist zwar unhöflich, aber wer hat gesagt, dass ich höflich bin :grinning_squinting_face: :Wozu dient denn ein Haus?
    Und ja, die tragen im Prinzip ständig was rein, ständig was raus und wuseln rum... gut beschäftigt die Tierchen. Das macht sie ja so interessant. Versteh ich die Frage falsch?

  • Hi , joey du hast meine Frage zu dem Nest richtig verstanden (bist ja auch ein schlaues Kerlchen).Ich werde dann als Nest einen Ytongstein nehmen doch wie groß muss er für so ne Anfangskolonie (Königin/5-10 Arbeiterinnen/Brut)sein.Und wie werden die Kammern eingeteilt ?Eine muss doch etwas größer für die Königin und ihre Brut sein,oder?Was ist wenn die Ameisen nicht das Nest nutzen und die Königin mit ihrer Brut auch nicht reingeht???


    mfg


    Ameisensoldat

  • Am Anfang brauchst du nur das Reagenzglas, in dem die Kolonie geschickt wurde. Mit roter Folie abdunkeln, immer schön feucht halten (da ist ein Wattebausch im RG, dahinter ist Wasser) und warten, bis die Kolonie etwas gewachsen ist. Wenn das RG dann zu sagen wir 3/4 voll ist, kannst du an ein kleines Nest denken (2-3 kleinere Kammern reichen). Die Höhe der Kammern ist nicht so entscheidend (Ameisen laufen für gewöhnlich nicht an der Decke). Die Gänge sollten mindestens so groß sein, dass zwei Ameisen aneinander vorbei laufen können bzw. das eine Ameise sich darin umdrechen kann (also etwa eine Ameisenlänge tief und hoch :grinning_squinting_face: ) und natürlich, dass eine Queen durchpasst. Mach die Gänge aber lieber etwas größer, es ist nicht schön, wenn größere Futtertiere darin stecken bleiben und langsam vergammeln (oft kommst du da nicht so einfach ran, weil du das Nest ja nicht einfach aufmachen kannst). Du musst dir vorher keinen Kopf um die Aufteilung machen, mach unterschidlich große Kammern (mal etwas breiter, mal etwas tiefer) und lass die Ameisen entscheiden. Die Königin "wohnt" normalerweise in einer der Kammern, die am weitesten im Nest drin sind.

  • Er muss am Anfang nicht groß sein, also 10 mal 10 cm ist am Anfang ok.
    Bei Antstore gibt es sowas zu kaufen, ich würde drei Kammern, die ungefähr gleich groß sind und miteinander verbuden sind. Bei so einer Größe könntest du ihn waagerecht hinlegen. Die Kammern sollten dann verscieden tief sein, weil die Brut unterschiedliche Feuchtigkeit braucht, je nachdem, welches Stadium sie haben. Also ein flache Kammer, eine tiefe Kammer, ein Kammer, die von der Tiefe her zwischen den beiden anderen Kammern ist. Das ganze kannst du in eine Schale mit Wasser tun oder du machst einen Tank dort rein für das Wasser. Wenn du ihn hochkant hinstellen willst, findest du sehr viele Beispiele auf dieser Seite.


    Ich hab auch eine Frage: Können bei Lasius niger auch mehere Königinnen zusammen gründen und am Ende bleibt dann auch nur eine Königin übrig?

  • Ameisen Freak: Lasius niger ist und bleibt monogyn, da legt nur eine Queen und da wird immer nur eine Queen legen... also nein! Pleometrose bei monogynen Arten gibt es aber, z.B. bei Lasius flavus!

  • Ok dann mache ich mir so ein Nest und verbinde es dann mit der Arena(kleines Aquarium).Ich werde die beiden dann mit einem dursichtigen Rohr verbinden.Ist das für den Anfang ok?Weißt du wie lange es dauert bis das Reagenzglas 3/4 voll ist.Ich denke ich werde dann Lasius flavus oder Myrmica rubra bestellen da ich nicht die haben will die fast jeder Einsteiger hat(Lasius niger),oder was denkt ihr .

  • So kannst du das im Prinzip machen. Mach dir aber mal Gedanken zum Ausbruchschutz (Startseite, Suchfunktion!), die Ameisen können nicht nur durch das Rohr laufen, sondern auch auf dem Rohr :grinning_squinting_face: wenn das Nest dann außen steht und nicht abgeschirmt ist brauchst du keine Arena mehr, dann hast du sie im Zimmer ;). Wenn nicht Lasius niger dann eben Myrmica rubra, Lasius flavus finden einige Leute eher langweilig.
    Wie lange es dauert, bis das RG voll ist, kann ich dir nicht genau sagen... du brauchst halt Geduld.

  • Ich mach einfach ein Deckel auf die Arena , dann können sie doch nicht mehr abhauen , oder?Doch wie meinst du das mit dem Rohr ? Es wird doch dann im Glas stecken!Wo kann ich denn Myrmica rubra bestellen ?


    mfg


    Ameisensoldat

  • Ich hab mich gerade mal umgeschaut, du hast recht, sieht im Moment ziemlich trübe aus mit Myrmica rubra. Aber du willst sie ja sicher jetzt nicht kaufen (weil Winterruhe). Wenn du sie dir blos mal anschauen wills sag ich nur Startseite -> Artenverzeichnis

  • Ja danke .Ich finde es sind sehr schöne Tierchen.Da steht aber das sie es feucht mögen doch wie macht man das im Ytongstein.Bei der Arena ist es ja kein Problem .Weißt du wie viel diese Art ungefähr kostet .Ich möchte ja jetzt keine die sehr teuer sind, denn wenn sie sterben ist das scheiße.


    mfg


    Ameisensoldat

  • Ich glaube sie kosten etwas mehr als Lasius niger, so um die 20,-⬠für ne Queen mit ein paar Arbeiterinnen und Brut glaub ich, aber genau weiß ich das nicht. Sie sind auf jeden Fall nicht so unheimlich teuer.


    Um den Ytong zu befeuchten (das musst du nicht nur bein Myrmica rubra, auch andere Ameisen brauchen Feuchtigkeit, die eine Art mehr, die andere weniger) gibt es viele Möglichkeiten: du kannst ihn ins Wasser stellen und du kannst ihn einfach einsprühen, die gängigste Lösung ist aber ein Wassertank, den du in den Ytong machst. Nimmst mir nicht übel, aber du solltest dir so langsam wirklich mal die Startseite anschauen, dort werden viele deiner Fragen wirklich gut beantwortet! Außerdem: versuchs doch mal mit der Suchfunktion, viele Sachen sind hier im Forum schon x mal durchgekaut worden! Sowohl auf der Startseite als auch hier im Forum findest du Fotos, die du dir anschauen kannst, du findest die Anlagen vieler Halter, auch Tips für den Bau usw. usw. ... Nicht das wir dir deine Fragen nicht gern beantworten würden, aber es ist doch auch für dich schöner, mal mehrere Meinungen zu haben als immer nur die von ein oder zwei usern, oder?

  • Hat jemand für mich einen Tipp was ich in meiner Arena als Boden verwende könnte weil wenn die Körner zu groß sind können die kleinen ja auch nicht laufen.Ich habe mir gedacht ich nehme Gartenerde vielleicht habt ihr ja ne bessere Idee.

  • Mit diesem Thema hab ich mich in den letzten Wochen auch auseinandergesetzt und bin zu dem Entschluss gekommen, dass es dafür kein Patentrezept gibt :winking_face: Die Kleineren Arten (zu denen z.B. auch Lasius niger gehören) haben arge Probleme mit feinem Sand, die Körnchen rollen zu schnell weg und das macht das laufen schwierig. Myrmica rubra sind zwar etwas größer als Lasius niger, ich schätze aber es sollte bei denen ähnlich sein. Daher kannst du nur einen etwas gröberen Sand nehmen oder du verwendest ganz feinen Terrarienkies (den gibts ja auch in allen möglichen Farben, bei Myrmica rubra empfiehlt sich sicher weis). Der gröbste Terrariensand, der mir über den Weg gelaufen ist, hat eine Körnung von maximal 1mm. Ob das grob genug ist, probier ich nach der Winterruhe aus. Was gröberes bekommst du sicher im Baustoffhandel, aber den musst du vorher behandeln, bevor du ihn nehmen kannst. Die aus meiner Sicht besste Lösung ist allerdings eine mit Sand beschichtete Gipsplatte, also Platte gießen/ formen und mit ordentlich Sand bestreuen, aushärten lassen und restlichen Sand entfernen. Da kannst du den feinen nehmen, der kann ja dann nicht mehr wegrollen. Die Platte sollte aber nicht nass werden, weil Gips da Probleme machen kann, man müsste sie dann vom Nest abschirmen, denn das ist ja im Normalfall feucht. Gartenerde ist sicher die artgerechteste Lösung, aber auch die musst du vorher behandeln (Sterilisieren im Backofen). Das Problem hierbei ist aber, dass die Ameisen sich hier leichter eingraben können, dass heißt, sie bauen ein Nest in die Erde und du siehst nichts mehr. Das ist in ner Gipsplatte oder auf losem Sand/Kies nicht so einfach, es sei denn, es wird feucht, dann kann dir das auch hier passieren.

  • Hallo,


    bin auch eine ganz neue in der Ameisenhaltung. Allerdings hab ich schon einige Terrarien und habe mal eine Frage zur Erde im Backofen. In der Terraristik ist man dazu übergegegangen, keine sterile Erde zu nehmen, weil sich in "normaler" die Keime und Bakterien das Gleichgewicht halten und bestimmte Bakterienkulturen, die schädlich werden könnten nicht so stark ausbreiten können. Ähnlich wie beim Aquarium, bei dem man in ein neues einen alten (vollen) Filter setzt, um Bakterienstämme im Wasser zu haben.
    Gilt das nicht auch für die Ameisen? Speziell für die bei uns Beheimateten? Die leben ja auch nicht auf sterilem Boden?!
    Also meine Annahme ich könnte normalen Waldboden nehmen falsch/richtig?!
    Und auch noch eine Frage: Wo bleiben die ausschwärmenden Königinen eines Stammes? Werden die als Fressvorrat gehortet, wenn ich sie nicht raus nehme? und auch noch eine zweite hinterher: wie bekomme ich alle Ameisen in das Nest, wenn ich sie zur Winterruhe in den Kühlschrank packen möchte? (stell ich mir praktisch ein bisschen schwierig vor) :grinning_squinting_face:


    Ganz lieben Dank Pongox

  • Als erstes: das "sterilisieren" der Erde dient dazu um Milben u. andere Kleintiere zu vernichten und nicht um die Bakterien/Keime zu zerstören.
    Ich weiß leider nicht *schäm* ob bei dieser Temperatur auch Bakterien abstern (sicher ein paar, aber nit alle komplett).


    Als zweites: Entweder sie werden gefressen, oder fungieren als Arbeiterinnen.


    Als drittes: am besten, wenn die Ameisen grade nicht aktiv sind (tagsüber oder in der Nacht, von Art zu Art unterschiedlich).

  • Du hast Recht, das Thema Mikroklima hatten wir hier auch schon ab und an und ich muss gestehen, dass ich dir nur eine sehr unsichere Antwort geben kann. Der Boden in der Natur ist ganz und gar nicht steril, aber die Bedingungen für Schädlinge (z.B. einige Milben oder Schimmelpilze) sind in einem Formicarium derart optimal, dass es schon gefährlich für deine Kolonie werden kann, wenn du sie einem solchen Umfeld aussetzt, denn sie sind da sehr empfindlich, vor allem, wenn die Kolonie noch sehr jung und demzufolge klein ist. Du solltest aber die Tiere auch nicht in ein Formicarium setzen, was du erst gestern eingerichtet hast, denn dann könnten die genannten Folgen auftreten. Jeder erfahrene Halter wird dir aber raten, die Erde zu "entkeimen", bevor du sie verwendest. Mein Formicarium z.B. ist bereits eine Weile voll eingerichtet, bevor ein Volk einzieht, damit sich ein solches Mikrogleichgewicht von allein einstellen kann... so zumindest die Theorie.


    Wenn du die weiblichen Geschlechtstiere nicht entnimmst, werden sie sehr wahrscheinlich getötet, es sei den du hast polygyne Arten (also mit mehreren Königinnen), die zudem auch noch Inzucht betreiben (bei z.B. sog. "Pestants" wie Monomorium pharaonis ist das belegt), dort entwickeln sich diese Königinnen gar prächtig (zum Leidwesen derer, die die Biester im Haus haben!!!) Diese Arten sind zur Haltung aber absolut nicht geeignet! Niemand, der bei klarem Verstand ist, denkt auch nur im Traum daran, sie zu halten.


    Normalerweise merken die Ameisen, wenn es Zeit für die Winterruhe ist (Lichtverhältnisse, Temperatur,...) und verziehen sich von allein ins Nest.


    Edit:
    Da war mal wieder einer schneller :smiling_face:

  • Hya!


    Zitat

    Als erstes: das "sterilisieren" der Erde dient dazu um Milben u. andere Kleintiere zu vernichten und nicht um die Bakterien/Keime zu zerstören.
    Ich weiß leider nicht *schäm* ob bei dieser Temperatur auch Bakterien abstern (sicher ein paar, aber nit alle komplett).


    Milbeneier sind sehr robust, nur die ganzen Milbenmittel die ich aus der Terraristik kenne schlagen sicherlich bei allen Wirbellosen an.

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