Hallo,
diese Frage klingt vielleicht sehr seltsam und auch drastisch, aber heute ist eine meiner Myrmica sp. Arbeiterinnen unglücklicherweise geköpft worden- ein bedauerlicher Unfall, an dem ich die Schuld trage und der durch meinen Formicariendeckel verursacht wurde.
Komischerweise lebte die Arbeiterin noch minutenlang weiter, nachdem der Kopf ab war. Inwieweit man das Leben nennen kann weiß ich nicht, allerdings ist es nicht so, dass sie nur noch zuckte o.ä. sondern sie lief noch kleine Strecken (allerdings langsamer als üblich), als wäre nichts passiert. Ich war von dieser Beobachtung, wie ich zugeben muss, sehr fasziniert, sodass ich ihr nicht sofort die Gnade eines schnellen Todes gab. Die Ameise reagierte sogar noch auf Reize, das heißt, als ich ihr meinen Finger hinstreckte kletterte sie hinauf und lief ein kurzes Stück. Als ich dieses Geschehen einige Minuten verfolgt hatte, bekam ich dann aber doch ein schlechtes Gewissen und gewährte ihr den Tod, deswegen weiß ich nicht, wie lange das womöglich noch weitergegangen wäre.
Nun meine Frage: Warum kann eine geköpfte Ameise noch weiterleben? Ich dachte, das Nervenzentrum läge im Kopf?
Aber ohne eine nervliche Steuerung und ein Nervenzentrum können Muskeln doch nicht bewegt werden...
(im AmeisenWiki fand ich dazu keine Artikel, ich gab die Stichworte Gehirn, Nervensystem und Ganglien ein).
Wäre toll, wenn mir jemand diese- wenn auch seltsam anmutende, aber wie ich finde auch interessante- Frage beantworten könnte, die- wie so oft- einen Platz in meiner Facharbeit einnehmen könnte.
Schönen Abend,
Christian