Warum teure Ameisen?

Camponotus cruentatus - einfach wunderschöne Ameisen

Nun, auch der Mensch ist über seine "Instinkte" (wenn ich das mal flappsig so ausdrücken darf) nicht erhaben. Und so wie die Ameise meint, "je süßer, desto nahrhafter", denkt sich der Mensch: "Je teurer, desto wertvoller." Und wertvolle Dinge sind doch besser als billiger Schund, nicht wahr?

Meine teuerste war bis jetzt 420 Euro für eine Myrmecia. Der Preis ist halt so hoch weil man diese Tiere nur mit viel Aufwand bekommt. Das ganze Verhalten von den Tieren kann man wohl kaum mit einer Art vergleichen die man für 20 Euro bekommt. Ausserdem sind meine Futterkosten die ich im Monat habe schon um einiges höher als 20 Euro. Und wenn ich bedenke, dass ich schon mehr als das 100 fache ausgegeben habe nur um mir die Ameisen auch mal in ihrer Natur an zu sehen, denke ich einfach es liegt daran was man bereit ist für sein Hobby zu opfern.

Die Ameisen sind doch so teuer weil sie ein ganz anderes verhalten haben als andere Ameisen und weil sie echt schwere zu beschaffen sind denn die kommen aus dem Ausland und müssen auch erst mal gefúnden werden .
Ich habe auch Messor war zwar nur 15Euro teuer aber es ist wohl ein 1800% unterschied zwischen Ameisen Arten. Ja alle arten verhalten sich anderst.
Messor sammeln Körner und verarbeiten diese zu Ameisnebrot und Blattschneideameisen Ernten Blätter und züchten daraus Pilze und Treiber Ameisen fressen Fleisch und gegen auf die Jagd. Und man kann Ameisen nicht mit Uhren vergleichen den Uhren haben nur ein Prinzip die Zeit anzuzeigen. Das Aussehen variiert zwar aber nicht das Prinzip was auf Ameisen ja nicht zutrifft

Messor müssen aber nicht aus dem Ausland beschafft werden. Die gibts auch in Mainz in der Innenstadt

Das ist doch sowieso nur Geldtreiberei!

Denk ihr etwa es kostet 500⬠eine Myrmecia Königin in Australien fangen zu lassen und sie nach Deutschland zu schicken?
Sicherlich nicht!
Wenn man großzügig kalkuliert kostet der weg einer Königin bis nach Deutschland vielleicht 50â¬.
Dann kommen hier noch Lagerung, Verwaltung und Distribution dazu. Das sind vielleicht, ganz großzügig gerechnet, 50â¬.
Wo bleiben die restlichen 400�

Wenn ein Markenshirt hier in Deutschland ankommt hat es 10⬠gekostet. In den Läden hängt es dann für 80â¬.

Ameisen sind zu vergleichen mit "Edelmarken".
Lasius ist eindeutig Aldi-Niveau.
Camponotus is dann schon Rewe
Myrmecia is ganz klar Gucci...

Ist meine Meinung dazu!

MfG

Edit.: Wenn es nicht Leute geben würde, die für eine Königin oder Kolonie 500⬠bezahlen, dann wären sie auch nicht so teuer! Die shops würden ihre Preise ruckzuck senken weil die Läger voll sind und die Kolonie weg müssen.
Wenn keiner mehr bei Gucci kaufen würde, wären die auch nicht so teuer...

Ich würde nie teure Ameisen kaufen.
Habe mal was wenig teures bei ....store gekauft und es hat gereicht.
Wenn man da schon mist bekommt kann man sagen naja es war ja nicht viel Geld aber wenn man was teures kauft und dann mist bekommt und dann noch rumgezickt wird nach dem Motto "jetzt sind die Ameisen verkauft und jetzt geht es uns nichts mehr an" sollte man da eh schon aufpassen.
Aber das ist ein anderes Thema.

Eine Ameisenart aus Südamerika muss Eingeführt werden und ist auch nicht so zugänglich wie eine häufige Art aus Deutschland.
Das muss mit einbezogen werden.

Angenommen die Ameisen werden bei der Einfuhr als Handelsware deklariert, wird bei der Einfuhr m.W. nur EUST (Einfuhrumsatzsteuer) 19% auf den Warenwert erhoben.
Einen Zollsatz gibt es für Ameisen nicht. Angenommen man würde einen Zollsatz einführen, wären das max. 5% des Warenwertes.
Ich bezweifle aber das Zoll erhoben wird da keine vergleichbare Ware hier verkauft wird weil wir hier keine exotischen Ameisen haben.

Woher weißt du, dass Südamerikanische Camponotus Arten nicht so zugänglich sind? Warst du schon da?

Hi,

also ich denke die Preise haben auch etwas mit dem Infektionsschutz zu tun!

Denn was wäre wenn jeder Anfänger direkt auf Atta zugreifen kann, nur weil diese max. 50⬠kosten? Ihr kennt doch alle den Bericht von Köln (oder wo es auch genau war)... wie oft würde sich dann das ganze wiederholen? Leider zu oft.

Daher kann man dann lieber sagen, fang mit einer günstigen an und lerne ihr Verhalten usw. und dan steiger dich wenn du magst zu einer teuren Art, damit diese nicht sofort stirbt und man über 100⬠ausgegeben hat.

Aus meiner Sicht ist es auch ein Schutz für die Ameisen, denn sonst ist die Warscheinlichkeit der falschen Haltung wieder sehr hoch im Kurs...

Ich selbst halte P. pallidula für 40⬠und finde diese einfach sehr interessant. Nicht nur durch die Soldaten, sondern ich bin eher auf die Entwicklungszeiten zu gegangen und dachte mir eine schnell wachsende Kolonie ist auch recht interesant. Dann habe ich wenn cih ehrlich bin keine Lust gehabt eine Kolonie zu halten die nur 6Monate aktiv ist und die anderen 6 "schläft", da ich in 6 Monaten doch nicht so viel basteln kann ;). Der Soldatenkasten ist auch wohl ein Punkt, aber kein ausschlaggebender, sondern nur ein Zusatz
Zu dem hab ich noch eine Crematogaster Königin geschenkt bekommen. Diese wollte ich halten, weil mich die Art und Weise des Nestes und der Bau selbst sehr interesiert.

Das Auffinden von Nestern dort ist mit sicherheit aufwendiger.
Wie aber die Ameisen tatsächlich gesammelt werden wird derren Geheimnis bleiben.

Was willst du hören?
Ja, einige Ameisen zeigen besondere Verhaltensweisen. Man nehme die Messorarten welche sich Hauptsächlich von Körnern ernären und verschiedene Kammern für verschiedne Verarbeitungsstadien nutzen. Dann haben wir Atta und Acromyrmex, die Blattschneiderameisen welche auch sehr interessant zu beobachten sind. die fehlen heutzutage in fast keinem Zoo mehr eben weil sie "spektakulär" sind.

Dann gibt es noch Polyrachis und andere Weberameisen welche durch ihre nestkonstruktionen zu etwas besonderem werden.
Auch Odontomachus wird inzwischen angeboten. Das besondere hier sind die riesigen Mandibeln, welche sie gegen den Boden schnappen lassen um sich aus einem Gefahrenbereich zu katapultieren.

Dann gibt es noch Ameisen mit unterschiedlichen Kasten und Aufgabenbereichen. Etwas was mir zum Beispiel bei meinen Lasius fehlt.
Es ist das Besondere was manche Arten in den Augen der Halter wertvoller macht als andere. Und solange die Halter bereit sind dafür zu zahlen, sind die Shops bereit diese Preise zu verlangen *G*.

Aber auch da gibts eine Abwärtsspirale. Mit Ameisenhaltung beschäftige ich mich noch nicht lang genug, aber ich kenne es von Fleischfressenden Pflanzen her. Als ich damals angegefangen hab mich mit dem Thema zu beschäftigen bekam man Dionea und Drosera nicht unter 10 â¬/Stück. Für Nephentes konnte man ohne weiteres 250⬠oder mehr ausgeben.

Und heute? Dionea und Drosera gibts für 3⬠bei Rewe. Nephentes zwischen 10 und 20 im Baumarkt. Die besseren Möglichkeiten zur Nachzucht machen den Ausschlag. Heutzutage muss kaum noch ein Naturstandort geplündert werden um diese Pflanzen zu bekommen.

Ich denke einen ähnlichen Verlauf wird es mit den Ameisen nehmen. Wenn erstmal die nachfrage groß genug wird, dass es sich lohnt die im großen Stil nachzuzüchten wird jemand in diese Nische springen und es tun. Es werden Erfahrungen gesammelt werden und Nachzuchten werden effektiver und zuverlässiger klappen. Exotische Ameisen werden zum "Produkt" und die Preise werden sinken.

Und bis dahin hab ich dann vieleicht auch genug Platz und Erfahrung um mir die Haltung von Blattschneidern zuzutrauen.

Ameisen in zu kleinen Reagenzrörchen aufzubewaren bis sie gekauft werden ist ja auch nicht egrade Artgerecht. Was nicht verkauft wird geht dann wohl schnell ein.
Also schlimmer kann es bei einem Käufer mit weniger Erfahrung auch nicht mehr kommen.

Man muss auch bedenken, dass Antstore sich alle Ameisen zuschicken lässt, während Antskalytta sie selbst in den entsprechenden Ländern fängt. Dadurch werden einem oft unterschiedliche Preise, jedoch auch unterschiedliche Qualität geboten.
Dass exotische Arten andere Eigenschaften/-arten haben, dürfte doch wohl keine Frage sein. Wer ein paar Haltungsberichte ließt, sollte das schnell bemerken.

MfG Jan