Lasius niger - erster Versuch - zweiter Anlauf

  • Hi,
    Seit einigen Tagen gehöre ich nun auch zu euch.
    Nach dem ich rein interessehalber im Netz über einige Ameisenseiten gestolpert bin,
    will ich es nun auch mal probieren.
    Und wie es der Zufall so will krabbbelt am selben Abend eine begattete Königin über meinen Wohnzimmerteppich. Nach Aussehen, Schwärmzeit und Umgebung dürfte es wohl Lasius niger sein.


    Die erste Nacht verbrachte sie in einem Stück Aquarienschlauch. Und zog am nächsten Tag (27. 07.07)in ihr neues Heim.
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    Am 28. 07.07 hat sie ihre ersten 3 Eier gelgt.
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    Am 29.07.07 sind es bereits 10-15 Eier
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    Mal schauen wie es sich weiter entwickelt



    Hier könnt Ihr eure Meinung kundtun


    Diskusionen zu meinen Lasius niger

  • Erstmal die schlechten Neuigkeiten. Der erste Versuch schlug fehl.


    Der Gips war schuld.


    Das schöne am Gipsnest ist das es gut die Feuchtigeit hält, aber leider wurde der Gips zu weich und die Gyne fing an zu graben. Das hatte zur folge das ihr der Gipsschlamm buchstäblich bis zum Hals stand und sie völlig verklebt war.Auch trockenlegen und umsetzen brachte leider nix mehr und sie verstarb.

  • Nun zu den Guten Nachrichten. Beim zweiten Versuch lief es dafür um so besser.


    Zum Glück hatte ich vorher bei einen nochmaligen Schwärmen von Lasius niger. einige Gynen eingesammelt.
    Alle legten in ihren Einwegspritzen (hatte keine Reagenzgläser zur Hand) Eier und und brachten es auch zu Pygmäenarbeitern.
    Eine glückliche wurde ausgewählt eine Kolonie zu gründen, der Rest verschwand in den Mägen des Nachwuchses meiner Krokodilnachtechse.
    Sie zog in eine selbstgebaute Farm mit den Maßen 18cm x 10cm (höhe x breite) und einem Scheibenabstand von ca 5mmm, gefüllt mit einen Sand/Erde Gemisch,
    befeuchtet wird die Farm über einen Docht.


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    die farm


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    die Bewässerung mit Docht funktioniert optimal


    Das ganze Stand in einem großen Tonuntersetzer.
    Als Ausbruchsicherung habe ich Melkfett verwendet.


    Bis zur Winterruhe Mitte November brachte sie es auf ca 30 Arbeiter und einen großen Haufen Larven.
    Bei Kontrollgängen im Keller Anfang März erwischte ich vereinzelt Arbeiterinnen außerhalb des Nestes.
    Am 07. 03. 08 waren die Arbeiterinnen äußerst Aktiv und schleppten Larven durch das Nest, und da es gerade mild war brach ich die Winteruhe ab.
    Weder unter den Arbeitern noch den Larven gab es anscheinend Verluste und so startete ich in die Saison.


    Die Farm kam in eine größere Arena und kurz darauf erkundeten einige Arbeiter die Umgebung.
    Auch schienen die Arbeiter aus einer mir bis dahin unbekannten Kammer weitere Larven zu holen.
    Am Ende hatte ich einen Haufen von knapp einen cm länge und einen halben cm Höhe, sowie noch einen etwas kleineren Haufen Larven.


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    Das neue Heim


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    kurz nach der Winteruhe


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    Die Puppen aus der geheimen Kammer


    28. März meine erster tragischer Zwischenfall. Ich habe eine Arbeiterin bewegungslos in der Tränke gefunden, als ich sie entsorgen wollte bewegte sie sich wieder. Also hab ich sie zum trocknen auf einen Stein gesetzt wo sie sich auch schnell erholte sich putzte und wieder normal herum lief. Dann kam eine Arbeiterin packte sie und wollte sie wie ein Futtertier zum Nest Schleppen. Was aus ihr geworden ist darüber schweigen sich Ihre Nestgenossen beharrlich aus. Suizid, versuchter Mord die waren Umstände werden verschleiert.


    Zum aktuellen Stand entwickelt sich die Kolonie einfach super die Kammer sind immer gut mit Eiern Larven und Puppen gefüllt und zeitweise sind bis zu 20 Arbeiter in der Arena unterwegs.

  • Nun ist schon wieder ein Jahr herum und darum will ich mal wieder berichten.


    Das Jahr 2008 hat sich mein Völkchen gut entwickelt, keine Probleme eigentlich schon fast langweilig.


    Aber es zeigte sich schon das die Außenaktivitäten stark zunahmen und besonders Proteine gefragt waren.
    Es folgten schwere Zeiten für die Lebensmittelmotten die ich mir übers Nagerfutter eingeschleppt hatte.
    Im Herbst ging es jetzt schon Routinemäßig zur Winteruhe, und außer mal den Wassertank zu kontrollieren gab es nicht viel zu tun.


    Bis es dann Ende März plötzlich wärmer wurde ......

  • Als ich im März meine Schlangen in der Winterruhe kontrollierte fiel mir auf das doch schon viele Arbeiterinnen unterwegs waren, also hab ich nach ein paar tagen die Winterruhe für mein Völkchen beendet.


    Als erste Maßnahme Honigwasser, und das erstaunen das die Kolonie doch schon ganz schön gewachsen ist, so um die hundert Arbeiterinnen wuselten herum.
    Aber nirgends der dicke Hintern der Frau Mutter zu sehen, aber da meine Mädels in einem Erdnest siedeln kann sie ja überall sein.


    Die Hoffnung stirbt halt zuletzt. Außerdem waren die Kammern voll mit Larven oder Eiern, war leider nicht genau zu erkennen.
    Nach zwei Wochen zeigte sie sich doch noch ich ich war kurz glücklich.


    Bis ich Mitte April frühs aufstand und meine mails abrufen wollte.
    Eine Ameise auf dem Schreibtisch .... na und kann ja mal passieren.
    Aber was kribbelt da am Fuß ........ Blick auf den Fußboden .......... und ca 100-200 Lasius niger sagen "hallo"
    ein Blick auf die Arena und eine Ameisenstrasse wie aus dem Bilderbuch läuft einfach über meine M elkfettsperre.
    Na für den Rest des tages war ich beschäftigt.


    Zuerst die Vasiline erneuert und versucht die Ameisen mit Proteinen in Form von O. deustas abzulenken,
    und dann kleine Ameisen aus hochflor teppich picken.
    Ich war etwas genervt.


    Irgendwann hatte ich einen Großteil eingesammelt der aber anscheinend nur darauf aus war wieder auf große Reise zu gehen, zum Glück hielt die Vaseline sperre erstmal.
    erstmal...


    Leider ist ein teil der Kundschafter auf die Idee gekommen das es im Terrarium meiner Persischen Rennmäuse ganz nett wäre, die brauchten die Woche keine proteine mehr.

    Ein paar Tage ging es gut dann wurde der zweite große Ausbruch durchgeführt,
    nun, wir hatten auf beiden Seiten schon Routine, Sie brechen aus und ich Sammel ein.
    Zusätzlich zum Vaselinerand hab ich erstmal noch eine Ölsperre hinzugefügt,
    aber Fakt ist ein größeres Nest und eine größere Arena muß her.

  • nun ist es Ende 2012 und ich will nun endlich mal diesen Bericht abschliessen.
    Nachdem die Ameisen keinerlei Respekt für meine Fettsperre zeigen war klar mehr Platz mußte sein.
    Das aktuelle Nest war voller Eier und Larven.
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    also gab einen kompletten neubau des nestes


    hier einmal von hinten, oben ist ein bereich für den Aushub, durch den unteren Freiraum kann leicht eine lampe installiert werden die das nest von hinten (durch rote folie) beleuchtet.


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    Der Deckel ist durch eine Fettschicht ausbruchssicher, links ist feine Drahtgaze zur Belüftung und rechts sieht man den Aquarienschlauch der zur Befeuchtung des Seramis dient, dieser ist unten mit Watte verstopft falls die Ameisen sich bis zu ihm durchgraben


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    das ganze von vorne.
    Mit Styrodur wurde grob modelliert, und das ganze mit durch Acrylfarbe eingefärbten Fliesenkleber gestaltet.
    Die vordere rote Folie kann einfach eingeschoben werden.


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    nun mußte das ganze mit der Arena verbunden werden, der Schlauchanschluß erfolgte über ein fest eingeklebtes Stück Plexiglas. Als Ausbruchsperre dient diesmal Talkum.


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    Das schwierigste war es die Ameisen zum Umzug zu bewegen. Lasius niger ist da ja etwas konservativ.


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    Also wurde die rote Folie vom alten Nest entfernt und ein mit Alufolie abgedunkelter Schlauch angeboten.
    Tage später ist man dann auch endlich mit einem grossteil der brut umgezogen, der Schlauch wurde ans neue Nest angeschlossen das dann auch zügig bezogen wurde.
    Nun konnte das neue Nest wieder mit der Arena verbunden werden und die restlichen unentschlossenen Mitglieder zogen nun auch ins neue nest.


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    jetzt wurde die Arene noch etwas natürlich gestaltet


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    und fertig


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    alle haben sich gut eingelebt.


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    dann machte ich anscheinend den Fehler durch eine fehlende Winteruhe.
    2011 gab es fast keine Brut und die Aussenaktivität ging drastisch zurück.


    Den Jahreswechsel von 2011 zu 2012 gab es wieder eine richtige Winteruhe, aber 2012 war keine Gyne oder Brut mehr zu entdecken.


    so endet dieser Bericht wie Anfangs versprochen hier.

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