Hi liebe Ameisencommunity,
dies hier ist mein Jahresbericht zu meiner Kolonie Camponotus herculeanus. Diese lebten bisher in einem 60cmx30cmx35cm Formicarium und einem Ytong-Nest.
Verdammt viel auf einmal zu lesen, aber in Anbetracht dessen, dass der Bericht ein ganzes Jahr abhandelt ist er angemessen
Das Tagebuch soll zeigen, dass es nicht immer so läuft, wie man es sich vorstellt und zeigt auch ein paar Fehler auf, die man vermeiden sollte (z.B. falsches Wässerunsintervall).
Da das Ganze in meiner Facharbeit landet, werden sich Späße etc. in Grenzen halten, da man dort sachlich schreiben muss- aber bitte, nehmt das nicht zum Anlass zu glauben, dass der Bericht langweilig wäre
Ja, ich weiß, es ist viel zu lesen, aber niemand zwingt euch, sich das alles an einem Stück "anzutun"
Was ich an den Bildern entschuldigen muss ist, dass die Scheiben recht schmutzig sind- allerdings innen, wo ich sie nicht reinigen kann. Daran sind aber die Ameisen Schuld!
Außerdem sind die meisten mit meiner alten Cam gemacht, deswegen nicht so gut. Auch das mit der neuen Cam (das letzte Bild) wurde ohne Lupe und nicht auf bester Qualitätsstufe gemacht und musste deswegen herangezoomt werden.
Um die Bilder gut anschauen zu können, sollte der Bildschirm auf einer hohen Auflösung eingestellt sein.
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Die Kolonie bei Erhalt- von einem Foto abfotografiert, daher die schlechte Qualität
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Das Formicarium von vorne
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Und von oben
Tagebuch einer Kolonie Camponotus herculeanus
Freitag, 23.3.07
Am Freitag den 23.3.07 war es endlich soweit. Nach meinem Fehlschlag mit einer Kolonie Pheidole pallidula von November bis Dezember 2006 kam nach langem Warten- es musste schließlich die Winterruhe überbrückt werden, denn in dieser sollte man Ameisen besser nicht verschicken- meine Jungkolonie Camponotus herculeanus an. Diese bestand aus einer Gyne, 9 Pygmäen und einem kleinen Larvenpaket (ca. 15 Larven). Ich war trotz des Wissens, eine der größten Ameisenarten Europas erworben zu haben erstaunt, wie groß diese ist, denn die Gyne misst ganze 16mm, die Pygmäen jeweils ca. 6mm. Die nächsten Tage wollte ich sie nicht weiter stressen und beschloss, sie voererst in ihrem Reagenzglas zu belassen. Doch auch dort konnte ich die Ameisen schon bei der Brutpflege und bei der Fütterung der Königin beobachten.
Dienstag, 27.3.07
Heute sollte der letzte Tag sein, an dem das Reagenzglas das Heim der Kolonie sein sollte. In mühevoller Arbeit hatte ich in fast 20 Stündiger Arbeit ein Formicarium mitsamt haargenau passendem Rahmen mit einer doppelten Lage Fliegengitter und ein Ytongnest gebaut. Als ich an diesem Tag meinen Routinekontrollblick in das RG warf, konnte ich eine erstaunliche Beobachtung machen, die mich auch ein wenig schockte. Die Gyne packte urplötzlich eine der Pygmäen im âGenickâ und presste diese zu Boden. Alles Zappeln half dieser jedoch nichts, die Gyne ließ nicht von ihr ab. Erst als sich die Pygmäe dicht an den Boden kauerte, ließ die Königin diese los. Solch Dominanzverhalten ist mir sonst nur von einigen exotischen Arten bekannt, jedoch nicht von einheimischen. Bis heute konnte ich solches Verhalten auch nicht wieder beobachten.