Fragen über Camponotus ligniperdus

  • Hi,
    ich habe diesen Thread eröffnet damit ich(und andere User) hier ausschließlich Fragen über Camponotus ligniperdus stellen können.
    z.b Winterruhe, Nahrung, usw.


    Ich spiele nämlich auch gerade mit dem Gedanken mir nach der Winterruhe eine kleine Kolonie Camponotus ligniperdus zuzulegen.



    Da hab ich dann aber auch gleich eine Frage.


    Also da man Camponotus ligniperdus ja in Holz, Erde und Ytong halten kann stellt ich mir gerade die Frage was am artgerechtesten und Praktischten ist?



    MFG Wyski

  • Sicher ist Holz und Erde das artengerechteste aber meistens verhindern dies natürlichen Baustoffe die Sicht auf die Kolonie. Dafür brauchen diese natürlichen Baustoffe nicht unbedingt viel Zeitaufwand bis auf das Holznest. Hingegen der Ytong ist unnatürlich und benötigt auch in den meisten Fällen viel Zeitaufwand. Also ich würde dir vorschlagen eine Ameisenfarm zu kaufen da es erstens natürlich ist, zweitens guten Einblick in die Kolonie bietet und drittens braucht sie nicht großen Aufwand im Bau wenn du sie kaufst.


    Mfg. rc ameise

  • Hallo, ich finde es eine super Idee mal ein kleines Camponotus ligniperdus- "Unterforum" zu eröffnen. Man könnte zwar auch die Suchfunktion benutzen, aber wenn ich so eine extra Rubrik für eine bestimmte Art habe, macht es das Suchen einfacher.
    Ich halte seit dem späten Sommer auch eine Kolonie Camponotus ligniperdus. Wie ich schon öfters gelesen habe, mögen sie gerne Erd- als auch Holznester und am liebsten wohl beides zusammen.
    Deshalb habe ich mir einen Ytong zurecht "geschnitzt" der dann immer feucht gehalten wird und ein Holznest, das dann trocken bleibt.
    Habe mir ein Formi eingerichtet, mit Moos, meinem Ytong und natürlich meinem Holznest. Als dann meine Camponotus ligniperdus- Mädels dann auch endlich bei mir im späten Sommer (August) angekommen sind, sind sie auch gleich von selber ins Formi umgezogen. Und jetzt ratet mal wo hin???? Natürlich unter das Moos. Einige Arbeiterinnen haben das Formi noch eine Weile erkundet. Ich habe die eine oder andere ein Stäbchen hochkrabbeln lassen, um sie anschließend auf dem Ytong oder bei dem Holznesteingang abzusetzten. Aber die dünne, ausgetrocknete Schicht Moos scheint im Moment der Hit zu sein.
    Die Kolonie hat sich dann auch ziemlich rasch in Winterruhe begeben, seit dem ist von ihnen gar nichts mehr zu sehen.
    Naja, im Frühjahr wird es dann wohl so richtig losgehen und meine Nester werden dann auch wohl bezogen werden.
    Mein Plan aber ist es den Nestbereich anders zu gestalten. Der Ytong fliegt wieder raus und dafür kommt ein Erdhaufen in die Ecke meines Formi, daneben dann das Holznest. Ich denke mal, früher oder später muss dann mal ein Gang entlang der Scheibe gebaut werden. Ausserdem habe ich in einem Ameisenversand so Reinigungsmagnete entdeckt, die man die zugeklebten Gänge entlang ziehen kann, damit sie wieder frei werden.

    • Offizieller Beitrag

    Ich halte Camponotus herculeanus (mit C. ligniperdus sehr gut vergleichbar- also verzeiht mir, dass ich trotz anderer Art hier poste) und als ich ihnen ein Ytongnest anbot sind sie sofort dahin umgezogen, obwohl der Sand in der Arena so feucht war, dass sie sich wunderbar ein eigenes Nest hätten graben können- was sie aber nicht gemacht haben. Daraus schließe ich, dass sie sich im Ytongnest wohl fühlen. Wie immer bei Ytong muss man natürlich das richtige Wässerungsintervall herausfinden. Mit dem Ytongnest kommen sie auch sehr gut klar, passen sich an die Feuchtigkeit an (lagern die Brut um) und machen wie gesagt keine Anstalten, irgendwo in die Arena zu ziehen. Als Halter muss man immer entscheiden, ob natürliches Nest oder nicht, doch mit Ytong hatte ich bisher nur gute Erfahrungen (außer Schimmel, woran ich dank zu häufigen Wässerns selbst Schuld war).


    Eine Beschreibung von Camponotus ligniperdus liefere ich hier mal an passender Stelle:


    Die in Mitteleuropa verbreitete Camponotus ligniperdus ist die größte europäische Ameise. Sie nistet gerne an Laub- und Mischwaldrändern, in auf dem Boden liegenden Holz (besonders Totholz) mit großem Erdnestteil, aber auch in Trocken- und Halbtrockenrasen mit Buschwerk, Feldraine in der Kulturlandschaft und kommen in sonnigen Gebieten auch montan vor. Ebenfalls werden reine Erdnester angelegt.
    Camponotus ligniperdus ist monogyn (selten oligogyn), gründet claustral (aber auch Pleometrose und Adoption), schwärmt von Anfang Mai bis Ende Juni und hält nach einem rein endogenen Rhytmus 5-6 Monate Winterruhe, in der sie das Nest nicht obligatorisch verschließt. Sie ernährt sich von Insekten und betreibt Trophobiose. Die Arbeiterinnen erreichen Körpergrößen von ca. 6-14mm und kommen in Minor-, Media- und Major-, sowie Mischformen vor. Königinnen werden ca. 16-18mm groß und die Männchen, die bei der Brutpflege mithelfen ca. 8-12mm. Die Körper sind ziemlich glänzend, der Kopf und der überwiegende Teil des Hinterleibs schwarz. Thorax, Beine, Schuppe und der vordere Teil des Hinterleibs sind rotbraun gefärbt. Camponotus ligniperdus sind aufgrund ihrere Größe leicht zu beobachten und diese Art weiß den "Mandibelkampf" sehr effektiv einzusetzen. Auch Giftdrüsen kommen v.a. beim Beutefang zum Einsatz.
    Diese Art braucht- wie andere große Arten auch- viele Proteine (Eiweiße) und ihre Entwicklungszeiten sind recht lang (ca. 2-3 Monate).


    Haltung: Das Formicarium sollte einen Sand/Lehm Bodengrund aufweisen und waldähnlich mit Ästen, Wurzeln, Moos etc. eingerichtet sein. Die Luftfeuchte entspricht der der gemäßigten Klimazone. Camponotus ligniperdus kann bei Zimmertemperatur gehalten werden. Zubehör wird nicht unbedingt benötigt, Wärmelampen sind sogar umstritten, da sich die Kolonie bei zu häufiger Wärmebestrahlung schneller in Winterruhe begibt und das Sommergeschäft beendet.


    Schöne Grüße,
    ice_trey

  • hmmm, darüber kann ich jetzt auch nichts sagen. So viel Haltungserfahrung habe ich nicht mit ihnen. Die meisten Halter bieten Camponotus ligniperdus ein Ytongnest an. Vielleicht meldet sich ja jemand, der sie in einer Farm oder Erdnest hält.
    Eigentlich will ich ja Werbung hier stark vermeiden, aber ich habe folgende Farm gefunden. http://www.antstore.net/shop/p…eisenfarm-60x6x30-cm.html
    Also da passt schon fast ein Holznest rein. Sonst müsste man dünne Dachlatten oder ähnliches, was ja nicht sonderlich ansprechend aussieht

  • Man kann ja auch eine Kombination aus Farm/Erdnest und Holznest selber bauen, indem man diese beiden Nestformen mit einem kurzen Schlauch verbindet. Oder wenn man ein Erdnest hat und dort einen morschen Baumstumpf halb vergräbt, dann können die Ameisen selbst entscheiden was sie lieber wollen und was für sie besser ist. Nur da ist da hat der Halter eben keinen Einblick in das Nest und sollte sich mit der Feuchtigkeitsregelung im Formicarium bestens auskennen, da man dazu ja auch nicht mehr den Einblick hat.
    Eine andere Alternativ wäre wenn man einen morschen Baumstamm einmal in längst durchschneidet und auf der flachen/abgeschnitten Seite mit Kammern und Gänge bearbeitet und diese direkt an die Scheibe klemmt. Drum herum nun noch Erde, damit man das oben angesprochene Nestverfahren wiederholt, nur diesmal sieht man die Ameisen, außer sie graben sich selbst neue Kammern und Gänge in das Holz. Wenn man dann aus dem Holznest noch einen Gang richtung Erde macht, kann es ja gut möglich sein, das sich die Ameisen dort hin weiter ausbreiten, wenn das Holznest mal zu voll wird.


    Wieso ich immer morsches Holz meine? Weil dieses von Grund aus schon feucht ist und optimale Bedingung bietet. Selbstverständlich ist normales, trockenes Holz auch möglich, nur da können die nicht so leicht weiter graben und erweitern.


    Edit:
    Also der Plattenabstand sollte mindestens 12mm betragen... meines Wissen nach.

  • Hallo, bin neu hier
    Will aber gleich richtig mitreden.


    Zur Frage welches Nest brauchen die Ameisen:


    Ich traue mich zu behaupten, dass ein Ytongnest wirklich ausreichend für die Ameisen ist.
    (es muss aber richtig bewässert sein!)
    Die Varianten mit dem Erdnest und Ytong, oder auch Ameisenfarm plus Holznest sind zwar feiner für die Ants und schöner anzuschauen, aber nicht notwendig.
    Viele Halter halten ihre Camponotus ligniperdus in Ytongnesten (ich werde das auch machen)
    Und es klappt perfekt.
    Ein weiteres Beispiel was für ein Ytongnest spricht: Ich habe schon oft in der Ameisenzucht gesehen, wie Ameisen in Eimern aufgezogen wurden. Die Ameisen hatten auch direkte Lichteinstrahlung in das Nest. Das hat sie alles nicht gestört, sie vermehrten sich wie wild.


    Ameisen sind nicht so zimperlich, sie halten mehr aus als sich manch ein Ameisenhalter/ Hobbybiologe denkt. :]



    Hoffe mein erster beitrag hat euch weitergeholfen!
    Fröhliches Krabbeln, Ameisenflüsterer

  • Zitat

    Ich habe schon oft in der Ameisenzucht gesehen, wie Ameisen in Eimern aufgezogen wurden. Die Ameisen hatten auch direkte Lichteinstrahlung in das Nest. Das hat sie alles nicht gestört, sie vermehrten sich wie wild.



    Wo hast du das denn gesehen?
    Denn ich denke nicht das man eine Ameisenkönigin in einem Eimer großziehen kann, soetwas kann man bestimmt erst mit einer Kolo von mehreren Tieren machen.


    Auf Dauer ist das bestimmt auch schädlich für die Ants.

  • Jepp Wyskie bin deiner Meinung. Den Ameisen wird es auf Dauer nicht gut bekommen, aber wie heißt´s so schön Geld regiert die Welt. Den Verkäufer interessiert es nicht wie es den Ameisen geht, Hauptsache sie überleben und er bekommt sein Geld.


    Die Bilder habe ich auf einem, mir nicht sehr seriös erscheinenden, Shop gesehen. Im Internet
    Kann dir aber leider nicht sagen auf welcher Seite (vergessen).


    Fröhliches Krabbeln, Ameisenflüsterer

  • wenn du es in einem Shop gesehen hast kann es auch gut sein das er seine Ants nur besser zur Schau stellen wollte.


    Und was ich nich kapier, du hast oben geschrieben das es den Ants nichts ausmacht und jetzt schreibst du das es nicht gut für sie sei.



    Mfg Wyski

    MFG Wyski


    Gestern stand ich am Abgrund heute bin ich einen Schritt weiter

    Einmal editiert, zuletzt von Wyski ()

  • Zitat

    Original von rc ameise
    Nein höchstens sie schneiden es auf was ich nicht glaube.


    Da muss ich dir aber widersprechen. Hab über meinen Formis
    Fliegengitter, mit Maschenabständen von circa 1mm, also eher
    noch kleiner als die von Antsore vertriebenen Produkte. Und
    eine Minorarbeiterin kann sich mit viel Mühe und Zeitaufwand
    hindurchquetschen. Finde dann manchmal Minore die bis zur Häfte
    aus den Maschen gucken und manchmal auch schon drauf rum laufen.


    Also entweder du nimmst das doppelt oder noch ne Schicht
    Talkum/PTFE.

    Stell Dir vor es wär´ Krieg und keiner geht hin, das Schlachtfeld bleibt leer und alle gewinn´! :winking_face:

  • Zitat

    Ich habe schon oft in der Ameisenzucht gesehen, wie Ameisen in Eimern aufgezogen wurden.

    Nur als Richtigstellung:
    Erstens: es handelt sich nicht um eine Ameisenzucht, so gut wie du dich auszukennen vorgibst solltest du das wissen.
    Zweitens: wieso sollte ein Eimer nicht als Formicarium dienen können, sofern er eine Nistmöglichkeit bietet? Sofern du das gemeint hast, ist die Aussage trivial... der Ameise ist es schnurz, in was du sie hältst, solange sie alles hat, was sie braucht. Solltest du allerdings meinen, dass die Kolonie einfach im Eimer sitzt, ist es unmöglich und somit Käse. Übrigens kenne ich keinen Shop, der Ameisen in Eimern "aufzieht", das wäre weder logisch noch wirtschaftlich sinnvoll.
    Drittens: direkte Lichteinstrahlung sagt wieder nicht, was du meinst. Direktes Sonnenlicht grillt die Kolonie unter Umständen förmlich, da vermehrt sich gar nichts mehr. Direktes Licht einer Lampe hingegen ist (sofern nicht zu nahe am Eimer und damit kochend heiß) unschädlich, aber hattest du etwas anderes erwartet?


    Zitat

    Ameisen sind nicht so zimperlich, sie halten mehr aus als sich manch ein Ameisenhalter/ Hobbybiologe denkt

    Auch diese Aussage ist enorm schwammig und in ihrer Allgemeinheit falsch. Es gibt durchaus sehr robuste Arten, aber auch diese werden bei falscher Haltung nicht sehr alt. Und es gibt enorm sensible Arten, die gar keine Fehler verzeihen. Anders formuliert: Ameisen sind nicht so robust, wie mancher Ameisenhalter/ Hobbybiologe denkt.


    Und was Wyski schon angedeutet hat: du widersprichst dir selbst.
    Des weiteren: es ist schon merkwürdig, dass du die Quelle einer derart gewagten, wenn nicht abenteuerlichen Aussage vergessen hast :face_with_rolling_eyes:



  • Nun ja, also ein Widerspruch war es ja nun wirklich nicht, sondern du erläuterst gerade eine ganz andere Situation.


    Es ging ja darum, ob Camponotus ligniperdus sich da durch beißen kann, da jedoch das verlinkte Produkt einen Maschenabstand von 1,2 mm aufweist und eine Arbeiterin ca. 6-14 mm lang wird, bin ich der Ansicht, dass die da nicht durch gelangen. Durchbeißen können die Arbeiterinnen es sehr warscheinlich auch nicht, da meist das Durchbeißen von Kunststoff-Gazegittern zu erlesen ist.
    Zu dem kommt dann noch hinzu das Ameisen in den meisten Fällen erst bei Platz- oder Futtermangel vermehrte versuche eines Ausbruchs zu beobachten haben.


    Achja, wer ganz sicher gehen will, kann ja auch die "Mikro"gaze verwenden, die Pygmäen von Pheidole pallidula stoppt, siehe Link. Ist zwar etwas teurer, aber dazu sehr sicher und gegen Feuchtigkeit dauerhaft gut zu gebrauchen.


    Link: Mikrogaze von Antstore

  • Hi,


    whisky hatte ganz generell gefragt ob sie da durch passen.
    Und rc ameise sagt: nur wenn sie sich durchbeisen. Das ist
    aber definitiv nicht korekt. Sie passen da auch so durch, das
    hat ja auch nichts mit der Länger der Ameise zu tun, sonder
    hauptsächlich mit der Größe ihres Kopfes. Und der ist nunmal
    nicht 6-7mm lang/groß. Sondern bei kleinen Minoren öfters unter
    einem Milimeter. Und deshalb schaffen sie es auch, Kopf vorran,
    sich durch die Maschen zu drücken. Denk mir ja sowas nich aus,
    konnte das schon mehrfach beobachten. Sind aber wirklich nur
    die Minore die wenig bis gar nicht über Camponotus ligniperdus/herculeanus
    Pygmäengröße gewachsen sind.

    Stell Dir vor es wär´ Krieg und keiner geht hin, das Schlachtfeld bleibt leer und alle gewinn´! :winking_face:

  • Nun ja, dann hätte ich in deiner Stelle auch das von Wyski zitiert, denn so ist nun mal dein Post nur auf rc ameise bezogen worde und er hat nun mal nur das Beißen angesprochen.


    Achja, wie du selbst es schon mehrfach beobachten konntest.... Wieso hast du diese Gaze nicht gegen eine bessere/kleinere ausgetauscht? Denn so sind dann ja unnützlich die Arbeiterinnen verstorben... Nichts gegen dich, aber sieht mir ein wenig fahrlässig aus.



    Folgepost: Ich habe nun via PN geantwortet, da er meiner Meinung nach immernoch nicht ganz verstanden hatte was ich eigentlich meinte. Wird sonst ein reines Offtopic und das will ich vermeiden. :winking_face:

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