Acromyrmex - Koloniegröße gering halten?
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Darauf antworte ich mit einem eindeutigen "Ja, aber..."
Also prinzipiell: klar ist es Möglich, das Koloniewachstum zu verringern. Verhungern lassen ist immer ein gutes Mittel zur Geburtenkontrolle Sarkassmus beiseite:
Ameisen, gleich welche Art, drosseln das Koloniewachstum für gewöhnlich nur, wenn ihre Lebensbedingungen sich (drastisch) verschlechtern. Das ist nicht neu. Du könntest also beispielsweise durch Begrenzung des Nahrungsangebotes (bei Acromyrmex sp. hieße das: weniger Grünzeug, wodurch der Pilz natürlich schlechter gedeiht) durchaus das Koloniewachstum drosseln. Und da du das bereits erkannt hast, kannst du dir deine Antwort eigentlich selbst geben: die Kolonieentwicklung zu drosseln heißt immer, Mangelzustände zu erzeugen. Die sind natürlich nie gut, weder für den Pilz noch für die Kolonie. Die Tiere versuchen beispielsweise, die Futtersuche räumlich zu erweitern, um den Mangel auszugleichen⦠das führt einerseits zu einer gesteigerten Ausbruchsneigung (was schlecht für dich ist), anderseits natürlich zu enormem Stress (was schlecht für die Ameisen ist). Und nichts sollte dem Ameisenhalter ferner liegen, als den Tieren zu schaden. Zusammengefasst heißt das: drossele die Zufuhr von Grünpflanzen und die Kolonie wächst langsamer⦠gleichzeitig läufst du Gefahr, Pilz oder Kolonie (oder beiden) großen Schaden zuzufügen. Aber danach hast du nicht gefragt. Du fragst: "geht das ohne Schaden?" Nein, sehr wahrscheinlich nicht.
Oder läuft deine Frage gar nicht so sehr auf das âWie?â, sondern doch auf das âOb?â hinaus? Dann kann ich dir nämlich einen klareren Tipp geben: Lass es bleiben. Zu riskant und definitiv nicht ohne Folgen.
Ferner muss ich mal eine Gegenfrage stellen: gerade bei Attini, die ja eine enorme Investition darstellen und noch dazu enorm viel Aufwand bedeuten: ist es da nicht gerade das Ziel der Bemühungen, dass sich die Kolonie bestmöglich entwickelt? Wieso sollte man denn dann überhaupt das Wachstum drosseln wollen (Risiko hin oder her)? Um eine mögliche Antwort vorwegzunehmen: wenn man für eine Art keinen Platz (und DIESE benötigt enorm Platz) hat oder ihr nicht gerecht werden kann, kann man sie eben nicht halten.
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Ich kann mich Joey nur anschliessen.
Du kannst das Wachstum drosseln, aber sicher nicht ohne Schaden und vor allem neigen sie dann noch viel stärker zum Ausbruch als normal.
Wenn man vor hat sich eine Acromyrmex Kolonie anzuschaffen, dann muss man auch sicher sein, dass man genügend Platz für die Kolonie hat und diese Ameisen brauchen viel Platz. Bei Attas ist es sogar noch extremer mit dem Platz.
Dies soll jetzt kein Gemeckere sein, sonder lediglich ein wichtiger Hinweis.LG Lord Helmchen
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Ich bedanke für mich für Antworten.
Ich hätte schon den Platz, nur ich wollte das Wachstum ein wenig drosseln. Damit die Kolonie nicht direkt so gigantisch wird.
Kann mir evtl jemand sagen mit welchem Wachstum ich rechnen kann?
1. Jahr 1.500
2. Jahr 4.000
3. Jahr 10.000Ich weis das man dies nicht genau sagen kann da jede Gyne anders ist und die bedingungen da auch ne Rolle spiele aber im Idealfall gibt es ja so Richtwerte.
gruß
benai -
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Da wären wir ja schon wieder bei der Diskussion um die Ethik der Ameisenhaltung.
Meine Gedanken dazu: in ihrer natürlichen Umgebung wird die Population der Kolonien durch natürliche Einflüsse begrenzt: Wettereinflüsse, Waldbrände, andere Ameisenkolonien in der Nachbarschaft oder z.B. Angriffe durch Treiberameisen dezimieren die Kolonie regelmäßig, aber auch größere Tiere wie bestimmte Affenarten oder Ameisenbären holen sich manchmal was ab.
In der Haltung sind diese Faktoren nicht gegeben, die Kolonie kann sich also ungestört vermehren und ob es diesbezüglich ein Populationsmaximum gibt ist schwer abzusehen. Sicherlich bräuchte man aber mindestens ein mittelgroßes Waldgebiet.
Die Kolonie durch Nahrungsentzug klein zu halten ist wahrscheinlich eine schlechte Notalternative. Besser wäre es die Umwelteinflüsse zu "simulieren" indem Du regelmäßig Exemplare entfernst, sprich tötest. Du könntest sie auch als Nahrungsergänzung zubereiten (sollen ja ganz gut schmecken), das fänd ich auf alle Fälle 'humaner' als sie regelmäßig verhungern zu lassen.
Falls Du das nicht übers Herz kriegst solltest Du Dir überlegen, ob Du nicht bei kleineren Ameisenarten bleibst, die weniger Platz beanspruchen.
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