Einstiegsfragen

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Original von Sancho7
Hallo erstmal...

Da ich mir demnächst vielleicht ein paar Camponotus ligniperdus zulegen werde hätte ich da noch ein paar Fragen...

Erst einmal ein herzliches willkommen von mir - nun zu deinen Fragen, achja, Camponotus ligniperdus ist eine gute Wahl als Einstieg in die Ameisenhaltung.

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Original von Sancho7
1. Wie warm sollte es den sein? Zimmertemperatur? oder wärmer?

Also da du eine einheimische Art halten wirst, ist eine Haltung bei Zimmertemperatur vollkommen ausreichend. Jedoch kann man zur Beleuchtung trotzdem noch Lampen installieren, die vielleicht trotzdem noch paar Grad, die Temperatur, erhöhen.
Ein muss ist es jedoch nicht!

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Original von Sancho7
2. Sollte man lieber ein Nest aus Yton bauen oder bauen sich die Ameisen eventuell auch ein Nest unter der Erde?

Dies kann man beides verwenden. Jedoch würde ich dir ein Y-Tongnest empfehlen, da du dann auch einen Einblick in die Nestaktivitäten hast. Du kannst aber auch eine Farm benutzen, aber dort kann man nicht unbedingt alles erkennen, da die Ameisen den Sand auch an die Scheibe kleben können und dir somit die Sicht rauben.

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Original von Sancho7
3. Wenn ich ein Nest aus Yton baue, wie groß sollten dann die Kammern sein?
bzw. sollte das Nest in der Erde selbst von mir gebaut werden oder bauen die Ameisen es selber?

Ein Erdnest wird komplett von den Ameisen selbst erbaut. Für die richtige Kammergröße, verfolge einfach dazu den Link, da wir einige Daten gesammelt haben.

Link: Kammergrößen
Einfach den Post zu Camponotus ligniperdus nach unten scrollen.

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Original von Sancho7
4. Wie ich schon gelesen habe soll man eine Ecke wärmen mit Strahlern oder so, wie lange sollte die laufen und wieviel Watt?

Dies ist eigentlich für exotische Art "Pflicht", jedoch kannst du deinen Camponotus ligniperdus auch so eine Art Sonnenstrahlen zum Wärmetanken bieten. Wie lange die laufen spielt nur eine Rolle, wenn durch die Lampe die Temperatur auch ansteigt, aber bei einer 15-25Watt Lampe kannst du die beliebig lang an haben (jedoch natürlich in der Nacht aus).

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Original von Sancho7
5. Wieviel Platz brauchen die Ameisen?

Diese Frage generell ist immer von der Art abhängig, aber Camponotus ligniperdus entwickeln ihre Brut recht lang und somit brauchst du eine Erweiterung nach gut 1-2 Jahren anschließen. Würde jedoch schon mit einem größeren Becken/Formicarium beginnen (60x30x30cm oder größer), dann haben die erst einmal genug Platz, wenn es eine Gründerkolonie ist und noch keine 30-50 Arbeiterinnen besitzt.

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Original von Sancho7
6. Ist diese Ameisen Art eine gute Anfänger Art oder gibt es bessere für den Einsteiger?

Also es gibt folgenden Arten die als Anfängerart eingestuft werden: Lasius niger // Lasius flavus // Serviformica fusca // Myrmica rubra. Meiner Meinung nach sollten Camponotus ligniperdus aber kein Problem darstellen, außer dass die Kolonie sehr langsam wächst.

Zu den oben genannten Arten gebe ich dir mal einen kleinen Text, damit du dir ein Bild von denen machen kannst.

Link: "Anfängerarten"

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Original von Sancho7
7. Wie habt ihr eure Arena gestaltet? eher Sand oder Wald? vielleicht habt ihr ja ein Foto oder so

Also ich würde dir zum Anfang hin raten deine Arena mit Sand (kein Vogelsand, der ist zu fein) zu befüllen und dann ein paar Äste und Steine, damit du eine gute Beobachtung hast. Natürlich kannst du es auch als Waldformicarium einrichten, nur wie gesagt hast du es mit dem beobachten nicht unbedingt so einfach. Für Fotos müsstest du dich vielleicht mal im Foto-Forum umschauen, da es wirklich sehr viele Fotos gibt.

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Original von Sancho7
8. wenn ich ein nest habe wie bekomm ich danneinzelne kammern feucht bzw trocken?

Also... wenn du ein Y-tongnest hast, dann hol dir vorher einige Anregungen von Fotos anderer Nester.
Nicht zu vergessen ist oben auf dem Nest eine Einkerbung zur Befüllung mit Wasser, damit sich dies in den Stein einzieht und dieser dann eben die feuchte Erde eines normalen Erdnestes "simuliert". Da man nun mehrere Kammern erarbeitet hat, wird die Feuchtigkeit durch die unterschiedliche Lage im Stein immer etwas unterschiedlicher sein wie die anderen und somit besteht auch schon der Unterschied. Dies ist bei größeren Steinen einfach zu erfüllen, aber bei kleinen Kolonien soll man trotzdem nur einen kleinen Stein verwenden!

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Original von Sancho7
9. wie breit un wie groß sollten die gänge un kammern sein^^

Dies war doch schon bei Frage 3 gefragt gewesen, eben noch mal oben nachschauen

Also alle mitteleuropäischen Arten halten Winterruhe von 5-6 Monaten!

Die Arten, die du meinst, ohne Winterruhe werden als Exoten eingestuft und sind zu dem nicht ganz so einfach zu halten wie die einheimischen Arten. Wegen immer höherer Temperatur und Luftfeuchtigkeit, aber da kommen auch noch andere Bedürfnisse hinzu!

Einheimische Arten sind um einiges robuster und "verzeihen" einem Halter mal kleinere Fehler, wobei manche Exoten regelrecht bei kleinsten Fehlern sterben können.

Das sind nur ein paar Gründe wieso ein "Anfänger" auf einheimische Arten zugewiesen wird, damit dieser erst einmal die Haltung von Ameisen in der Praxis erlebt, denn erlesen kann man vieles.

Einheimische Arten sind auf ihre eigene Art sogar interessanter wie manche Exoten, denn jede Art verhält sich anders. Ich selbst habe mir im Nachhinein einheimische zugelegt und musste feststellen, dass diese ziemlich interessant sind!

Wenn noch weitere Fragen oder Unklarheiten auftreten, dann immer raus damit, denn dafür ist das Forum ja da.

HI,
Du meinst wohl eher jede Ameisenart?!
Einheimische Arten halten WInterruhe, auch Subtropische Arten halten teilweise Winterruhe wenn auch nur schwach. Ansonsten sind das nur die Exoten die keine Winterruhe halten, aber an denen soltest du dich erst herantrauen wenn du genug Erfahrung mit Einheimischen Arten gemacht hast, ich halte bis jetzt auch nur einheimische Arten mitunter Camponotus ligniperdus. Wobei ich sagen muss das Lasius niger am Anfang am besten ist, habe auch mit diese angefangen;-). Schnelle Entwicklung der Brut und zudem auch noch super agressiv und einfach nur toll anzusehen. Da finde ich Camponotus ligniperdus für den Anfang für den Anfänger zu langweilig ,weil man ja viel beobachten möchte und C.ligniperdus da eher langweilig ist am Anfang ;-).
Einzige Nachteil meiner Meinung nach ist die größe.

Mfg D4n1

Also ich glaube du meinst generell die Geschlechtstiere.... Ja, die haben eigentlich alle Flügel, da diese sich in der Luft paaren.

Dies kannst du aber leicht mit einem Deckel verhindern. Ein Deckel hat zu dem auch den Vorteil, dass dieser die Arbeiterinnen stoppt, also eine weitere Ausbruchssicherung, denn das darf ja auch nicht vergessen werden!

Zu dem dauert es aber auch noch seine 2-3 Jahre (im Durchschnitt) bis eine Kolonie frühestens Geschlechtstiere hervorbringt, somit hat man bis dahin noch so einige Zeit bis dies eintritt.

Bei den "Flugtieren" handelt es sich um weiblcihe und männliche Geschlechtstiere. Diese müssen erst die Mutterkolonie verlassen, um sich zu verpaaren. Die Männchen sterben nach der Begattung und die begatteten Jungköniginnen werfen ihre Flügel ab und gründen eine neue Kolonie. Bei einigen polygynen Arten* werden sie auch von berreits bestehenden Kolonien aufgenommen (adoptiert).

* Polygyne Arten sind Arten mit mehr als einer Königin.

Also zu deinem geplanten Bau:

Also die Idee ist gar nicht so kompliziert. Jedoch solltest du dir mal gewisse Vor- und Nachteile eines Wassergrabens mal genauer durch den Kopf gehen, denn dieser wird später mehr Arbeit verursachen wie die Ameisen selbst.

Sieh dir dies bezüglich einfach den beigefügten Link an und entscheide selbst.

Link: Ausbruchssicherungen

Also ich selbst verwende immer bei jeder Arena einen Deckel und des weiteren Öle, aber dies ist manchmal auch artabhängig.

Zu den geflügelten Geschlechtstieren:

Da die Arenen ziemlich klein sind, im vergleich zur Natur, werden die Ameisen die kurz hochfliegenden, aber sofort wegen dem Deckel abstürzenden Geschlechstiere nicht angreifen, weil diese immer noch den gleichen Nestgeruch haben und zählen somit noch zum Volk.
Eine Paarung in Gefangenschaft ist meines Wissens auch noch nie vorgekommen, da dies eben in der Luft geschieht, aber welche Anlage bietet so viel? Richtig, eigentlich keine...
Also wenn wirklich mal Geschlechtstiere auftreten sollten, dann werden diese herausgefangen und, so leid es einem auch tut, mit kochendem Wasser überbrüht und entsorgt. Wenn man dies nicht macht, wird die Kolonie in den meisten Fällen die Geschlechtstiere selbst töten und entsorgen oder an die Larven verfüttern.

Hallo,

Geschlechtstiere - Ameisenwiki, das sollte deine Fragen beantworten.
In der Haltung ist es meist nicht möglich, das sich die Geschlechtstiere paaren - sie werden irgendwann von der Kolonie umgebracht, wenn man sie nicht selbst entnimmt und tötet.

lg, chrizzy

Edit: Zu langsam^^

HI
Diese Königinnen können keine Arbeiterinnen hervorbringen, es sei denn du verpaarst sie mit Drohnen aus einem anderen Volk, da Ameisen Inzucht vermeiden..

Hängt davon ab ob diese Art Polygyn ist oder Monogyne

Polygynie
Existenz mehrerer funktioneller Königinnen in der Kolonie, die sich gegenseitig tolerieren und auch von den Arbeiterinnen toleriert werden.

Es werden 2 Arten der Polygynie unterschieden:
Primäre Polygynie
Pleometrose ohne spätere Reduktion der Königinnen auf eine einzelne.

Sekundäre Polygynie
Übergang zu mehreren funktionellen Königinnen durch Aufnahme begatteter Jungköniginnen beim Hochzeitsflug durch die Kolonie.

Monogyn / Monogynie
Monogynie: Existenz nur einer begatteten, eierlegenden Königin in der Kolonie.

Man unterscheidet 2 Arten von Monogynie:
Primäre Monogynie
Die Kolonie wird von einer Königin gegründet; es wird keine weitere aufgenommen. Mit dem Tod der Königin stirbt die gesamte Kolonie aus.

Sekundäre Monogynie
Die Kolonie wird von mehreren Königinnen gegründet, beim Schlüpfen erster Arbeiter erfolgt jedoch die Reduzierung auf eine Königin. Es folgt keine weitere Adoption, die Kolonie stirbt mit dem Tod dieser Königin auch aus.

Mfg D4n1

Ein Wassergraben hat mehrere negative Eigenschaften. Einmal durch die Wasseroberflächenspannung, wenn die Ameisen ihren Müll dort ins Wasser werfen entsteht eine Schicht, die wie eine Brücke dient und somit ist diese Ausbruchssicherung ausgehebelt (aber erst bei einer etwas größeren Kolonie der Fall).
Ertrinken beim trinken... wieder spielt die Wasseroberflächenspannung eine Rolle und zwar kann es vorkommen das die Ameisen mit den Kopf durch diese Spannung gehen um etwas zu trinken, sind aber zu schwach um den Kopf wieder durch diese "Schicht" aus Spannung zu bekommen und werden gegebenenfalls komplett in das Wasser gezogen und ertrinken.

Eine Arbeiterin kann innerhalb kürzester Zeit sterben, aber die Entwicklung einer neuen dauert mindestens 1 Monat, bei Camponotus ligniperdus eher 2 Monate. Also kann man sich ausmalen was schnell aus einer Kolonie wird, wenn pro Tag nur eine Sterben sollte.

Ich frage mich doch noch wie du es bauen möchtest wenn die Ameisen nicht an den Wassergraben kommen, denn wozu soll der denn dann überhaupt gut sein?

Als Einrichtung kannst du Wald- oder Sandlandschaft verwenden, das spiel keine all zu große Rolle. Nur wenn du eine Sandlandschaft wählst, dann kannst du sehr gut beobachten, was bei einer Waldlandschaft nicht immer der Fall sein wird.

Also ich würde sagen du lässt den Wassergraben weg und gibst ihnen eine Arena und eine Farm(kann man beobachten wie sie graben wirklich interessant).

Musst du entscheiden. Den Bodensubstrat kannste dir eigentlich aussuchen, ich nehme immer Humus Erde, welche so 3mm hoch ist damit sie dort ihr Nest nicht bauen.

Hatte bei Myrmica rubra mal einen Wassergraben, wobei ich diesen dann gleich abgeschafft habe, da die halbe Kolonie da drinne ersoffen ist :(..

Mfg D4n1

Das Gestalten eines Formicarium ist ganz dir überlassen und es sollte wenn nur darauf geachtet werden, dass keine Giftstoffe oder andere schädliche Dinge dort hinein kommen.

Somit lass deine Fantasie mal etwas mehr Freiraum