Einfache, hübsche und ungefährliche Ameisenart gesucht

  • Da wäre ich aber extrem vorsichtig! Ihh habe mit Pflanzen sehr viele schlechte Erfahrungen gemacht:
    1. Die Substrate, in denen sie wachsen, sind oft für Ameisen recht ungeeignet als Nistmaterial (sie sind locker und brechen in sich zusammen).
    2. Es ist für eine Anfänger, der sich erst an die richtige Bewässerungsmethode/ Wassermenge gewöhnen muss nicht von Vorteil, ein Nest zu haben, in dem er nicht sieht, ob es feucht genug oder auch schon zu nass ist.
    3. Tillandsien (also ohne Substrat) sind theoretisch möglich, machen aber aufgrund der schlechten Belüftung im Becken schnell schlapp. Manche experimentieren dann mit Lüftern (auch ich) und erkennen, dass das ganz schlecht für die Ameisen ist (mir ist die ganze Kolonie eingegangen).


    Fazit: Am Anfang lieber ganz auf Bepflanzung verzichten, da sie bei den gängigen Arten eigentlich nicht nötig ist. Mit mehr Erfahrung kann man es dann versuchen.

  • Hallo joey,


    da muss ich dir aber leider widersprechen! Ich persönlich habe schon ein wenig Erfahrung damit gemacht, und durchwegs gute. Meine Pflanzen ziehe ich grundsätzlich selbst als kleinen Samen an, so kann ich behandelten Mist ausschließen. Dann den Bodengrund mit unbehandelter Erde ausfüllen, Samen eindrücken und abwarten. Gerade bezüglich der Bewässerung mache ich mir bei Myrmica rubra gar keine Sorgen. Sie mögen es wirklich sehr feucht, ihre Larven werden zudem immer in Wasserpfützen gelagert. Es sollte nie wirklich trocken sein, denn genau das ist in meinen Augen eine Ursache für Myrmicasterben.


    Bevor ein solches Projekt angegangen wird, muss es natürlich ausführlich geplant werden. Viele Dinge habe ich hier noch nicht erwähnt, wie etwa einen Deckel, Bohrungen, Staunässe, und so weiter.


    Wenn jemand ein solches Projekt angehen will, kann er dies gerne mit mir besprechen. Auch ich starte wieder ein solches, und es macht wirklich Spaß.
    Wenn jetzt noch Kritik besteht so äußert sie, ich kann aber sagen, ganz unrecht hat joey nicht. Aufpassen und genau durchplanen lautet die Devise, am besten mit anderen Haltern zusammen!


    Grüße,
    Fraaap

  • Also schon anhand der Tatsache, dass Ameisen für gewöhnlich bereits in einem Wassertropfen ertrinken können, wird da wohl nichts in einer Pfütze gelagert (ich stell mir da gerade ne Larve mit Schwimmflügeln vor :grinning_squinting_face: kranke Phantasie). Aber es stimmt: Myrmica rubra sind sehr hydrophil. Die Häufigsten Todesursachen in der Haltung heißen aber: Vertrocknen und Ertrinken! Wann der kritische Punkt (in die eine oder andere Richtung) erreicht ist, kann man nur schwer (und ein Anfänger gar nicht) abschätzen. Und das sieht man auch nicht an der Pflanze! Gibt man einem Pflänzchen genau die richtige Menge Wasser, versickert dieses nicht immer sofort, sondern läuft erstmal in die Hohlräume... in denen blöderweise Ameisen leben. Die dritthäufigste Todesursache in der Ameisenhaltung heißt: Mangelzustand ausgelöst durch Stress (z.B. verursacht durch permanente Neststörung). Damit sollte alles klar sein. Ich sage ausdrücklich NICHT, dass es nicht geht, sondern nur, dass ein Anfänger davon die Finger lassen sollte.


    Und was meine Erfahrungen angeht:
    1. Ich hatte Arbeiterinnen, die durch ein eingebrochenes Erdnest verstorben sind.
    2. Ich habe Momentan die Scherereien einer Kolonie, die unter einer Sukkulente wohnt und das ist Stress pur: die Bewässerung ist reine Spekulation und wenn ich nicht auf die Erfahrungen einer ganzen Zeit zurückgreifen könnte, wäre die Kolonie garantiert schon tot! Zudem bin ich mir fast sicher, dass diese vor immerhin 3 Jahren liebevoll handgezogene Sukkulente die Winterruhe (um die 0°C) nicht überstehen wird, was mich unheimlich sauer macht. Zum Glück hat diese Pflanze wenigstens nen eigenen Topf, sonst müsste ich die komplette Anlage überwintern. Und zu allem Überfluss kann ich die Nestaktivität nicht beobachten, das Koloniewachstum nicht einschätzen... ärgerlich für mich, aber eine Katastrophe für einen Anfänger!


    Mir stellt sich da nur die Frage: was daran ist schön bzw. empfehlenswert? Ich find das furchtbar! Nochmal, liebe Anfänger, meine dringende Empfehlung: lasst solche Experimente lieber bleiben.

  • Ah die Tilandsien sind schon sehr interessant! In den tropischen Regenwäldern Südamerikas nisten sich Ameisen in kleine Ecken der Pflanze die immer trocken bleiben! Zum dank schützen die die Pflanze vor Schädlingen! Die Tilandsien muss man eigentlich nur sprühen also gibt es da bestimmt keine Ertrinkgefahr! Bei der Ameisenart bleibe ich mit einer Warscheinlichkeit von bis zu 80% bei L. niger! Glaubt ihr, dass die Art sich mit den Tilandsien gut versteht?


    EDIT: Soviel Kohlenstoffdioxid braucht eine Tilandsie nicht! Das Gas nehmen die entweder von den Ameisen oder von den Luftvorräten auf! Und der Behälter wird ja auch nicht immer verschlossen sein!

  • Also ich würde dir raten das Becken, möglichst mit heimischen Pflanzen aus zu statten, da dies einfach natürlicher ist. Du kannst auch auf Pflanzen im Becken verzichten und Äste, Steine usw. nehmen, glaub mir, da lässt sich echt ein super schönes Becken gestallten. Wenn du Lasius niger nimmst, was ich eine gute Entscheidung finde, würde ich den Bodengrund eher hell gestallten, dann siehst du die Ameisen besser.
    Lasius niger ist übrigens immer noch eine meiner absoluten Favoriten. Die sind super zu beobachten, recht vermehrungsfreudig, stürtzen sich mit Imbrunst auf das Futter usw, kurzum, die sind echt super interessant.


    LG und einen guten Einstieg Lord Helmchen


    Ps. Willst du Einblick in das Nest haben, oder ist es dir egal?

    Viele Menschen haben einen Horizont mit dem Radius null und dies ist ihr Standpunkt (Zitat Albert Einstein)

  • Chemiker: Mit Tillandsien kenne ich mich inzwischen auch ganz gut aus (hab immerhin einige davon) und muss dir sagen: es ist nicht das Kohlendioxid, dass sie brauchen, sondern einen ständige Luftbewegung! Und die gibt es in einem nach vier Seiten geschlossenen Glasbecken einfach meistens nur unzureichend, wodurch die Tillandsien nach und nach verfaulen. Ich habe es mit 5 verschiedenen Arten versucht... sowohl solche für eher trockene als auch solchen für eher feuchte Bereiche... Resultat: alle jämmerlich eingegangen. Ihre frei in meiner Wohnung stehenden Artgenossen hingegen gedeihen prächtigst! Alle zwei Tage ein wenig einsprühen (im Schnitt einmal wöchentlich tropfnass) ist völlig ausreichend.


    Das mit den Pflanzen sieht natürlich unheimlich toll aus, aber wenn es nicht unbedingt sein muss (und bei Lasius niger ist es nicht nötig, zumal gerade sowas wie eine Tillandsie oder ein kleiner grüner Kaktus bei uns eh nicht wächst und somit auch nichts "artgerechtes" daran zu finden ist) würde ich es wirklich bleiben lassen. Man macht sich damit nur unnötigen Stress. Wenn man Pflanzen mag, kann man ja das Formicarium in eine "Landschaft" aus Pflanzen einfügen... also Rinde und Steine ringsherum aus legen und diese mit Tillandsien besiedeln, dazwischen Blumentöpfe einbringen, Sukkulenten pflanzen, ne schöne Yukkapalme in nem natürlichen Topf daneben... das sieht genauso klasse aus, macht aber dafür keinen Ärger.

  • Zitat

    Original von joey
    Also schon anhand der Tatsache, dass Ameisen für gewöhnlich bereits in einem Wassertropfen ertrinken können, wird da wohl nichts in einer Pfütze gelagert (ich stell mir da gerade ne Larve mit Schwimmflügeln vor :grinning_squinting_face: kranke Phantasie).


    Hallo joey,


    habe gerade wenig Zeit, darum fasse ich mich kurz. Myrmica rubra lagern ihre Larven tatsächlich in Wassertropfen und Pfützen, sofern es möglich ist. Eine genauere Analyse zu der Sache ist mir allerdings erst im neuen Jahr möglich. Werde dies dann genauer dokumentieren.


    Grüße,
    Fraaap

    • Offizieller Beitrag

    Hi Hermis,
    ein herzliches Willkommen im AmeisenCafe!


    Zu deiner Frage:
    Ich glaube in Düsseldorf gibt es nur einen Terraristikladen, aber die Ameisen kannst du ja in einem anderen Shop bestellen, selbst fangen (wobei das etwas lange dauern würde bis zu den nächsten Schwarmflügen) oder bei Privatpersonen erhalten, was wahrscheinlich die billigste, aber auch riskanteste Möglichkeit ist. Die Privatperson sollte auch vertrauenswürdig sein, da man eigentlich immer im Voraus zahlt, aber bei vielen Anbietern kann man sich da nach Erfahrungen umhören.
    Wie B1u3W01f sagte gibt es anscheinend einen Ameisenshop in Koblenz und in Nähe Köln gibt es auch einen glaube ich, aber keine Ahnung wie weit das von Düsseldorf weg ist, komme nicht aus der Ecke.


    Edit: War mal wieder zu lahm :grinning_squinting_face:

    • Offizieller Beitrag

    Naja, also ich finde es nicht wirklich schwer. Bei mir laufen die dann in Massen im Garten oder auf dem Hof herum und ich brauche sie nur einsammeln. Aber die Schwärmzeit ist erst nächsten Spätsommer, also vielleicht doch etwas lange zu warten.
    Dann lieber die paar Euro im Shop investieren oder ich schick dir im Frühjahr eine Jungkolonie (geschenkt), wenn du die Versandkosten übernimmst. Wenn du magst :winking_face:


    Ja, mal ein Lob, dass du dich vorbereitest, viele stürzen sich in die Ameisenhaltung ohne vorher nachzudenken oder irgendwas vorzubereiten und später geht dann vieles schief. Also lies dich ruhig gut ein in die Thematik, verfolge die Forendiskussionen etc.
    Und natürlich das Formicarium bauen :winking_face:



    Edit: Also will dazu nicht extra einen extra Post machen also benutze ich mal ice_trey dazu (danke):


    Ameisenshop:


    Hier habt ihr die genauen Entfernungen von Düsseldorf aus! (mit Google-Maps)
    1. Antstore = Berlin - 563km
    2. AntsKalytta = Boppard - 160km (Köln ist von Boppard 122km!)
    3. AntsNature = Berlin - 563km
    4. Apocrita = Karlsruhe - 336km


    Schöne Grüße, LifeStyler


    Edit: Öhm, ja, danke LifeStyler und... bitte! :grinning_squinting_face: ice_trey

    • Offizieller Beitrag

    Sicherlich. Du musst nur die richtige Kammergröße einhalten und wie bei jedem Ytongnest das richtige Wässerungsintervall im Vorhinein herausfinden (hängt von der Größe des Steins ab).


    Hier mal ein Link zu den Kammergrößen:
    Der Link


    Denn wenn die Kammern zu groß sind, dann lagern die Ameisen gerne mal ihren Müll dort ab, was zu Schimmelbildung führen kann.

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