Ich mache hier mal einen neuen thread auf, weil die Diskussion in dem von Matschi: "Ameisenkönigin in Watte verfangen: Tipps benötigtâ ziemlich vom Weg abgekommen ist.
Es wurde eine Unterdiskussion gestartet, bei der doch Klärungsbedarf besteht.
joey 5. Jan. 2008, schrieb an die Adresse Moglie:
Aber um der Vorbildfunktion weiterhin Genüge zu tun, gleich den nächsten Hinweis:
Zitatâ...ich habe bestimmt schon einige hundert Kolonien/Königinnen ausgegraben...â
joey:
ZitatWir weisen seit Jahren darauf hin, dass das Ausgraben von funktionierenden wilden Kolonien eine absolut barbarische Sitte ist, die jeder verantwortungsbewusste Halter gar nicht erst in Erwägung zieht! Die Gründe dafür (Tötungsrisiko, organische Angepasstheit der Gyne an die Koloniegröß, Schicksal der Restindividuen usw.) sind hinreichend bekannt, Stress spielte bei der Argumentation eigentlich immer eine untergeordnete Rolle. Sehr traurig und enttäuschend, dass das offensichtlich immernoch betrieben wird.
@ joey :
Deine Ausführungen sind absolut korrekt. ABER:
Es ist doch hinreichend bekannt, dass die Ameisenhändler und ihre Lieferanten sowie Mit- und Zuarbeiter (dazu zählt für mich Moglie) die Ameisen aus der Natur nehmen, und eben nicht nur Königinnen, die nach dem Hochzeitsflug auf der Straße herum laufen, oder Crematogaster rogenhoferi, deren Nester man am Baum abpflückt.
Gerade tropische Arten wie Myrmecia, exotische Camponotus, Meranoplus spp. und was alles so verkauft wird, muss man ausgraben, denn in bereitgelegte RGs ziehen sie leider freiwillig nicht um.
Jetzt stellt sich mir die Frage, ob die Profis, die mit den ausgegrabenen Tieren ihre Geschäfte machen, in irgendeiner Weise bessere Menschen sind als der Halter, der sich mal eben im Garten eine Handvoll Myrmica rubra ausgräbt?
Dass Moglie oder Kalytta und früher auch Sebesta die Massen verkaufter Ameisen unter geringerem âStressâ ausgraben als jeder Normalmensch kann man mir nicht vermitteln! Hinzu kommt noch der Reise"stress", dem bis zur Ankunft beim Kunden jede Menge Ameisen zum Opfer fallen. - Ich erinnere an Polyrhachis-Nester, bei denen, wenn sie endlich im Formikar untergebracht waren, hunderte von Leichen aus den Gespinsten fielen.
Also ist es doch im Prinzip egal, ob ich selbst ein Nest ausgrabe, oder für ein vom Händler ausgegrabenes bezahle? Egal ist nur nicht der Preis. Weniger Stressbelastung für die Ameisen, oder irgendwie moralischer, ist das Kaufen doch keinesfalls! Oder gibt es dazu andere Meinungen?
Antguy